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Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesu Christo, der uns mit seinem Blute erkauft und, nachdem er die Reinigung unserer Sünden gemacht, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe, von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Todten! Amen.

Ev. Marci 16, 14-19.

,,Zuleht, da die Eilfe zu Tische saßen, offenbarte er sich, und schalt ihren Unglauben, und ihres Herzens Härtigkeit, daß sie nicht geglaubet hatten denen, die ihn gesehen hatten auferstan den; und sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Creatur. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammet werden. Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödtliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden. Und der Herr, nachdem er mit ih nen geredet hatte, ward er aufgehoben gen Himmel, und sizet zur rechten Hand Gottes,"

Gemeinde des Herrn! Es ist nur wenig, was uns die Schrift über die Himmelfahrt des Herrn berichtet, aber dieses Wenige ist lieblich und schön. Es ist die Erfüllung des Wortes, das er am Tage seiner Auferstehung den Jüngern hatte sagen lassen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott." Diesen Ausgang mußte es nehmen, das heilige, wunderbare Leben des Menschensohnes, der vom Himmel herab aus dem Schooß des Vaters in die Welt gekommen und bis in die untersten Tiefen der Erniedrigung, des Todes und der Hölle hinabgestiegen war: Ich bin vom Vater ausgegangen und kommen in die Welt, wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater" aus der Tiefe in die Höhe, durch's Kreuz zur Herrlichkeit. Und wie sein Eintritt in die Welt in tiefer Verborgenheit geschehen war, so auch sein Ausgang aus ihr. Zwar breitet sich bereits ein Schimmer der Verklärung darüber aus, die Strahlen himmlischen Morgenrothes beleuchten die Wolken, die ihn aufwärts tragen, aber es ist doch kein äußeres Gepränge, das diese wunderbare Heimkehr umgibt; sie bleibt dem Auge der Welt, die dieses Anblicks nicht werth ist, verborgen; in dem stillen Kreise der Jünger, in einfacher Erhabenheit geht er dahin, von wannen er gekommen. „Und der Herr, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben gen Himmel und sizet zur rechten Hand Gottes", das ist Alles, was uns die Schrift berichtet. Aber, meine Lieben, von diesem Abschluß seines zeitlichen Lebens geht ein neuer Anfang aus, der durch alle Ewigkeiten hindurch reicht; von dieser Höhe fällt ein Licht auf die Welt herab, das die ganze alte natürliche Weltanschauung vernichtet und richtet und dem Christenleben eine Gestalt, eine Richtung und ein Ziel gibt, wodurch es sich so eigenthümlich von dem Leben der Welt unterscheidet.

Wir wissen nun die Steige,
Die unser Haupt erhöht,

Wir wissen zur Genüge,

Wie man zum Himmel geht.
Der Heiland geht voran,

Will uns nicht nach sich lassen,

Er zeiget uns die Strassen,

Er macht uns sichre Bahn.

Betrachten wir also:

Das Christenleben im Lichte der Himmelfahrt des

Herrn.

In diesem Lichte wird es eine Schule des Glaubens, ein Zug nach Oben, ein Dienst an seinem Reich auf Erden, und eine selige Hoffnungsgewißheit über den Sieg seiner Sache.

I.

Es wird eine Schule des Glaubens. Sieht man die Geschichte der Himmelfahrt an, so ist sie zunächst wie der Abschied eines Freundes von seinen Freunden, eines Vaters von seinen Kindern. Der Herr führt seine Jünger in die Gegend von Bethanien hinaus; dort gibt er ihnen seine lezten Befehle: „Gehet hin und prediget das Evangelium aller Creatur", hinterläßt ihnen seine leßten Verheißungen: „Wer da glaubet, der wird selig werden“, und legt noch einmal die Hände segnend auf ihr Haupt; dann erhebt er sich vor ihren Augen gen Himmel. Staunend, verwundernd sehen sie ihm nach, bis ihn die Wolke, die ihn trägt, vor ihren Blicken verbirgt. Von da an haben sie ihn nicht mehr gesehen außer etwa Johannes im Gesicht und Paulus auf dem Weg nach Damascus; kein Mensch auf Erden hat ihn seitdem mehr ge

fehen. So sind sie denn ganz an den Glauben gewiesen, und mit ihnen und noch weit mehr als sie die ganze Christenheit aller Zeiten. Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. Für das menschliche Gefühl hat das etwas Wehmüthiges und Schmerzliches. Man möchte die Jünger beneiden, die doch wenigstens drei Jahre lang seines leiblichen Umgangs genieBen durften, einen Johannes insbesondere, dem vergönnt war an der Brust des Herrn zu ruhen. Man könnte denken, wie viel besser waren doch diese Auserwählten daran als wir, wie viel leichter war es ihnen gemacht zu glauben und zu lieben ja wie gerne wollte ich glauben, wenn ich in dieses Auge schauen, an dieses Herz mich legen dürfte. Und doch, meine Brüder, solche Wünsche und Reden sind wie die Gedanken und Reden unverständiger Kinder. Denn zum Glauben, zum rechten seligmachenden Heilsglauben hilft das leibliche Sehen nicht. Israel hat den Herrn täglich in seiner Mitte wandeln sehen, und sie haben doch nicht an ihn geglaubt; gerade die Städte, die am meisten seine Wunder sahen, am wenigsten. Noch ganz kurz vor seiner Auffahrt mußte er selbst die Jünger um ihres Kleinglaubens willen strafen, und ich sage Euch, meine Lieben, wenn er heute wieder käme und in seiner sichtbaren, schaubaren Herrlichkeit vor die Welt hinträte, seine Erscheinung würde wohl Furcht und Schrecken in ihr wirken, Herzensbelehrung, Glauben, Vertrauen, Liebe nicht. Denn es ist etwas unendlich Zartes und Tiefes um den Glauben. Er hat es nicht mit dem Sichtbaren und Sinnenfälligen zu thun, er beginnt erst da, wo der Blick des Geistes durch die sichtbare Hülle hindurch in die unsichtbare Welt der Wahrheit und Gnade eindringt, wo das Vertrauen des Menschen von allen sinnlichen Stüßen absehend allein an das Wort, an die Verheißung des Herrn sich halten lernt: Selig sind, die nicht sehen und doch

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