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Die Abweisung der göttlichen Heilsanerbietung.

Gehalten am zweiten Sonntag nach Trinitatis 1865.

Thomasius, Predigten.

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit Euch Allen. Amen.

Ev. Luc. 14, 16-24.

„Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl, und lud Viele dazu. Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommet, denn es ist Alles bereit. Und sie fingen an alle nach einander sich zu entschuldigen. Der Erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft, und muß hinausgehen, und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der Andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jezt hin, sie. zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der Dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam, und sagte das seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig, und sprach zu seinem Knechte: Gehe aus bald auf die Straßen und Gassen der Stadt, und führe die Armen, und Krüppel, und Lahmen, und Blinden herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach

zu dem Knechte: Gehe aus auf die Landstraßen, und an die Zäune, und nöthige sie herein zu kommen, auf daß mein Haus voll werde. Ich sage euch aber, daß der Männer keiner, die geladen sind, mein Abendmahl schmecken wird.

Geliebte in dem Herrn! Welt und Christenthum ich meine die Welt der natürlichen Dinge, das große weite Gebiet des natürlichen Lebens, das aus der Schöpfung herstammt, und das Reich des geistlichen Lebens, welches in Christo dem Erlöser wurzelt, Welt und Christenthum, Natur und Gnade: wie sich die beiden zu einander verhalten, ob sie wohl vereinbar sind, oder unverträglich im Gegensage zu einander stehen, das ist die Lebensfrage der Gegenwart, die Frage aller andern Fragen, eine Frage, an der sich die Zukunft unserer Kirche und unseres Volkes entscheiden wird. Wir, Andächtige, wissen nun freilich aus Gottes Wort, daß beide für einander da sind; denn Alles was von Gott dem Vater geschaffen ist, das ganze Reich der Natur und des ganzen natürlichen Menschenlebens, obwohl durch die Sünde verdorben und aus seiner ursprünglichen Ordnung gebracht, soll in das Christenthum aufgenommen, vom Christenthum durchdrungen, verklärt und so zu seiner rechten Wahrheit und Bestimmung gebracht werden; Zusammenfassung aller Dinge im Himmel und auf Erden unter Ein Haupt in Christo, ist das Ziel der Erlösung, der Welt- und Heilsgeschichte. Aber die Leute in unserem Evangelium sind anderer Meinung. Sie halten beides für unvereinbar, deshalb weisen sie die Einladung ab. Es hat das freilich hier zunächst eine geschichtliche Beziehung auf Israel, aber es wiederholt sich noch immer in der Gegenwart. Lasset uns daher diesen Hauptpunkt herausgreifen aus unserem Evangelium und die Frage stellen:

Warum die Heilsanerbietung des Christenthums noch heute von so Vielen abgewiesen wird?

Wir wollen die angeblichen Entschuldigungsgründe hören, die Unhaltbarkeit derselben nachweisen, und den wirklichen Grund, der dahinter liegt, aufdecken.

Zuvor müssen wir jedoch einen Blick auf die Einladung selbst und hernach am Schluß einen Blick auf die Folgen der Abweisung werfen.

Gott aber verleihe uns dazu den Geist seiner Wahrheit und Gnade, damit unser keinen das Urtheil treffe: Ich sage euch aber, daß der Männer, die geladen sind, keiner mein Abendmahl schmecken wird.

Das große Abendmahl, von welchem unser Evangelium handelt, ist nichts Anderes, als das durch Christus verwirklichte Gottesreich, die selige Gottes- und Reichsgemein- schaft, die von Christo am Kreuze gestiftet, ihn, den Lebendigen, zum Haupte und in der christlichen Kirche ihre Stätte hat. Zu diesem Abendmahl ladet uns der Herr ein durch seinen Knecht, durch die Boten seines Wortes, die an seiner Stelle bitten: Lasset euch versöhnen mit Gott", in seinem Namen rufen: „Kommet, es ist Alles bereit." Und sie ist sehr dringlich und herzlich diese Einladung; sie möchte nichts lieber, als uns Alle gewinnen, jeden Einzelnen unter uns möchte sie bei der Hand ergreifen und herführen zu den Gnaden ihres Mahles. Sie bietet Allen Alles dar: Kommt, es ist Alles bereit; Alles was du immer zu deinem Heile bedarfst, wornach deine Seele, vielleicht, ohne es selbst recht zu wissen, hungert und dürftet, die großen ewigen Güter des Reiches, das Licht der Wahrheit, das Brod des Lebens, Gerechtigkeit und Friede, Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit. Umsonst, aus freier Gnade, bietet sie es uns an:

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