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unser Volk in Sattheit und Trägheit sein heiliges Evangelium verachtete. Bilden wir uns nur nicht ein, vor Andern ein Privilegium zu haben: verwirft die alte Christenheit sein Wort, so wird es ihr nicht anders ergehen, als dem Volke, das heute noch, aus dem Land seiner Väter vertrieben, als ein Fremdling unter uns wandelt, ein redender Thatbeweis für das Wort der Schrift: „Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten." Aber selig die Armen, die Niedrigen, die Geringen, die ihr natürliches Elend erkennen, die Hungrigen und Durstigen, die über das Verlangen ihrer Seele nach Heil, über das Schreien ihres Herzens zu Gott sich nicht selber betrügen. Ihnen wendet sich Gottes Gnade um so reichlicher zu, wie Ströme des Regens läßt er es auf sie herniederthauen, während die stolzen und hohen Geister ihn verachten. Die Hungrigen füllt er mit Gütern, die Reichen läßt er leer. Das ist derselbe Herr, der uns auch heute zuruft: „Kommet, denn es ist Alles bereit"; Er ist's, der nicht müde wird, uns zu dem Mahle seiner Gnade zu laden und mit den Gütern seines Hauses zu sättigen, so wir anders hören und kommen. Selig, so wir es hören. Amen.

Das falsche Propheten

thum.

Gehalten am achten Sonntag nach Trinitatis 1865.

Thomasiks, Predigten.

Der Gott des Friedens heilige Euch durch und durch, daß Euer Geist sammt Seele und Leib unsträflich erfunden werde auf die Zukunft unsers Herrn Jesu Chrifti. Amen!

Evang. Matth. 7, 15-23.

,,Sehet euch vor, vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen; inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lefen von den Dornen, oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringet gute Früchte; aber ein fauler Baum bringet arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und in's Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht Alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel. Es werden Viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissaget? Haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen

viele Thaten gethan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt, weichet alle von mir, ihr Uebelthäter."

Das ist das berühmte Evangelium von den falschen Propheten. Es steht am Schluß der Bergpredigt. In der Bergpredigt hat der Herr von der Gerechtigkeit, die im Reiche Gottes gilt, und von dem Wege zum ewigen Leben geredet: „Gehet ein durch die enge Pforte, denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammniß abführet, und Viele sind, die darauf wandeln; und die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und Wenige sind, die ihn finden." Jezt am Schluß tritt er selbst an diese Pforte her und ruft den Wanderern die Mahnung zu: Sehet euch vor, vor den falschen Propheten. Wir verstehen ohne Weiteres den Ernst dieser Warnung, und daß ich es gleich hier sage wenn in irgend einer Zeit, so ist es gerade die unsrige, in der es dringend Noth thut, diesen Wächterruf an die Gemeinden ergehen zu lassen; denn es sind viele falsche Propheten unter uns aufgestanden, viele Verführer in der Gegenwart aufgetreten, die unser Volk verwirren und es um seinen Glauben und um sein Heil betrügen wollen; die Gefahr für die Seele und Seligkeit ist groß, darum sehet euch vor! Ihr entgegnet vielleicht: Was soll denn das uns, die wir doch zu Predigern und Lehrern nicht falsche Propheten haben, sondern treue und redliche Boten des göttlichen Wortes? Und ich antworte: Gottlob, daß es also bei uns steht! Aber unser Text meint auch nicht blos die Prediger auf der Kanzel und die Professoren auf dem Katheder, er meint alle die betrüglichen und verführerischen Geister, die in der neueren Literatur umher gehen und in zahllosen Büchern und Zeitun

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