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und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen. Da aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Egyptenland, und sprach: Stehe auf, und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir, und ziehe hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben standen. Und er stand auf, und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich, und kam in das Land Israel. Da er aber hörete, daß Archelaus im jüdischen Lande König war, anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich das hin zu kommen. Und im Traum empfing er Befehl von Gott, und zog in die Derter des galiläischen Landesz und kam, und wohnete in der Stadt, die da heißet Razareth; auf daß erfüllet würde, das da gesagt ist durch die Propheten: Er: sollt Nazarenus heißen."

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Geliebte in dem Herrn! Man kann dieses Evangelium nicht lesen, ohne zu fragen: Was will es von uns, was soll es uns lehren an dem heutigen Sonntag, dem ersten Sonntag des neuen Jahres? Gewöhnlich schöpft man daraus Trost für schwere Heimsuchungen und Leiden, und solcher Trost liegt auch wohl darin. Aber die Absicht unseres Evangelisten ist doch nicht zunächst das Trösten, sondern worauf es ihm ankommt, das sind die drei Weissagungen der Schrift und deren Erfüllung an Jesu; Aegypten, Bethlehem, Nazareth, das sind die drei Stätten, an denen er die Erfüllung des prophetischen Wortes in dem Kindesleben unseres Herrn, erblickt. Und diesen Spuren sollen wir nach gehen zur Stärkung unseres Glaubens. Dazu ist dieß Evangelium geschrieben. Aber eben dadurch wird es auch, schwer, ja zu einem der allerschwersten Abschnitte der heiligen Schrift. Denn die drei Weissagungen, um die es sich hier handelt, sind nicht blos einzelne Worte, sondern einzelne

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Züge aus der Geschichte des Volkes Gottes im alten Bundes Da könntet Ihr denn freilich, Andächtige, zum andern Male fragent Was soll das uns die wir dochy bereits im Lichte des neuen Tee stamentes wandeln? Darauf antworte ich erstlich: Die heilige Schrift ist uns zur Lehre geschrieben und ist kein Sträuchlein in der Bibel, welches nicht, wie unser Luther sagt, wenn man's flopft, einen goldenen Apfel gibt. Und weiter antworte ich: Laßt uns nur in Gottes Namen an die Betrachtung und Auslegung dieses Evangeliums gehen so wird sich uns ein Blick in Gottes Wege und Gedanken eröffnen, der uns gar wohl zu christlicher Erbauung und Förderung dienen kann; wir werden daraus den Zusammenhang der göttlichen Weltregięrung mit der göttlichen Welterlösung erkennen, sowohl im großen Ganzen als auch in unserem eigenen Leben. Und das ist eine sehr heilsame Erkenntniß. Also

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der Zusammenhang der göttlichen Weltregierung mit der göttlichen Welterlösung.

detaDieser Zusammenhängist oft klar und erkennbar, oft dunkel und verborgen, immer aber sicher und gewiß. * sjuk

- Das will ich Euch an der dreifachen Weissagung unseres Evangeliums und an den drei Stätten ihrer Erfüllung, Aegyp= ten, Bethlehem und Nazareth, nachweisen....⠀

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Klar und erkennbar; das ersehen wir aus dem er sten Abschnitte unseres Evangeliums. Kaum ist das Kind zu Bethlehem geboren in Nacht und Armuthpason trachtet | ihm auch schon der gottlose Tyrann, der damals über Judäa regierte, nachdem Leben. Er hat die Kunde von dem neugeborenen König Israels durch die Weisen aus Morgenland

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erfahren: nun fürchtet er für seine Herrschaft; denn sein Gewissen sagte ihm: wenn das Gottesreich der Wahrheit und Gerechtigkeit angeht, daß dann das Lügenreich seiner Ungerechtigkeit zusammenbrechen muß. Dieser Furcht will er sich entledigen durch eine ruchlose That, in der er das Maaß seiner Sünden vollmacht. Er läßt das Kindlein suchen, um es zu tödten. Aber Gottes Auge wacht über dem neugeborenen Kinde. Der Engel des Herrn erscheint, dem Joseph und heißt die Aeltern mit ihm nach Aegypten fliehen; und so geschicht es, daß Jesus in demselbigen Lande einen Bergungsort findet, in welches einst Israel nach Gottes Geheiß hinab gezogen war, um dort zu einem großen Volke zu erwachsen und in der Stille zu warten, bis Gottes Ruf und Befehl es wieder zurückführen werde nach dem alten Lande der Verheißung. Denselben Weg sehen wir hier den neugeborenen Heiland Ifraels ziehen; dasselbe Geschick wie seine Väter nach dem Fleisch muß das Jesuskind erfahren. Was soll das, meine Brüder? Was hat das zu bedeuten? Der Evangelist sagt es uns mit klaren Worten: Auf daß erfüllet würde, das der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen. Also um die Erfüllung eines prophetischen Wortes handelt es sich bei dieser ganzen Geschichte. Das ist der Grund, warum das Kind nach Aegypten hinab und von dannen wieder heraufgeführt wirdz es soll an ihm wahr werden, was der Prophet Hosea gesagt hat:,,Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen." Da sehen wir ganz deutlich den Finger Gottes: Menschen und Engel, Herodis Mordgedanken, des Engels Stimme und der Aeltern. Gehorsam müssen ihm dienen, seinen Willen auszu richten und seines Willens Ziel und Ende ist kein anderes als Erfüllung des Wortes, das von Christo zeugt; die göttliche Weltregierung zielt auf den Welterlöser hin N 0154

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Doch wir müssen tiefer gehen, meine Freunde; das Wort des Herrn: „Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen“ bezieht sich in dem Munde und nach dem Sinne des Propheten Hosea zunächst nicht auf Jesum, sondern auf das Israel des alten Testamentes. Israel heißt im alten Testamente,,Volk Gottes",,,Gottes erstgeborener Sohn", und dieses Volk erinnert der Herr durch den Mund seines Propheten an die wunderbare Lebensführung, durch die er's zur bösen Zeit nach Aegypten hinab geflüchtet und hernach aus der Knechtschaft der Pharaonen errettet, in die Freiheit, in das Erbtheil der Väter zurückgeführt hat; in diesem Sinne ist dort das Wort gemeint: Aus Aegypten habe ich meinen Sohn ge= rufen." Wie paßt dieß denn nun aber auf Jesum? wie kann der Evangelist sagen, es habe sich an Ihm erfüllt, als er in seiner Kindheit nach Aegypten hinab und von dannen wieder heraufgezogen? Dieß Geheimniß kann ich euch lösen: Das Israel des alten Bundes ist das Vorbild Christi. Mit der ganzen Geschichte der Vorzeit Israels ist es abgesehen auf die Erlösung, auf den Heiland der Welt; ja man kann sagen: In die wunderbare Lebensführung dieses Volkes ist mit deutlichen Zügen die Geschichte des Herrn und seiner Kirche vorbildlich hineingeschrieben; die stille Wartezeit in Aegypten, der Auszug aus dem Lande, die Errettung aus dem Diensthause, der Durchzug durch's Meer, das Wandern in der Wüste, die Rückkehr in's heilige Land, das alles ist Vorbild und Weissagung auf Christum und seine Gemeinde, Bild und Schatten der größeren und herrlicheren Errettung und Erlösung aus Sünde und Tod, die durch Ihn geschehen sollte. Nicht um Israels, um Christi willen, um unsertwillen ist dieß Alles geschehen und geschrieben. Darum wendet der Evangelist mit Recht das Wort des Propheten an Israel auf

Jesum an und spricht: In Ihm hat sich's erfüllt; denn auf Ihn hat es der Geist Gottes in Wahrheit geredet.

Bleiben wir hier ein wenig stehen, meine Freunde, so gewinnen wir einen Einblick in die Weltregierung Gottes von Anfang an; wir sehen: Was Gott der Vater von je an dem Volke Israel gethan hat, von den Tagen der Patriarchen an bis auf Mose und von Moses bis auf Johannes den Täufer, diese ganze Geschichte, in welcher Gottes Finger so sichtbar waltet, sie hat keinen anderen Zweck, als Christi Erscheinung im Fleische vorzubereiten, Christo eine Stätte in der Welt zu bereiten und eben darauf zielen auch alle Wege hin, die Gott mit der Völkerwelt geht, alle die verborgenen Pfade, die er die Heiden führt, alle Wohlthaten und Gerichte, mit denen er die Völker heimsucht; alle Kräfte des Himmels und alle Gewalten der Erde, sie müssen allesammt den Zeitpunkt herbeiführen helfen, von dem der Apostel sagt: „Als die Zeit erfüllet war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weiße und unter das Gefeß gethan, auf daß er die, so unter dem Geseze waren, erlösete." So ist Christus der Anfang und das Ende der Wege Gottes - die ganze von Gott ge= leitete Weltgeschichte nichts anderes als Erfüllung der Verheißung, die von Ihm zeugt, Weissagung auf die ewige Erlösung, die durch Ihn geschehen soll: Weltregierung und Welterlösung, das Reich des Vaters und des Sohnes, sie stehen beide im allerengsten Zusammenhange. Wie herrlich, meine Geliebten, erscheint von da aus das ganze Christenthum: was in den Augen der Menschen so gering, was insbesondere von der Weisheit dieser Zeit so fast verächtlich angesehen und bei Seite geschoben wird, es erscheint als das Größte und Höchste, ja als das Eine, auf welches Gottes Gedanken, Gottes Nathschläge, Gottes Wege von Anfang bis

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