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Punkt gekommen. Denn wir haben bisher immer nur von der Arbeit an Anderen, von der Arbeit an dem Reich und für das Reich Gottes geredet; aber alle Arbeit nach außen, auch wenn sie eine wirklich fruchtbringende ist, hilft doch dir selbst persönlich nichts, trägt Dir für deine eigene Person nichts aus, wenn's nicht zugleich Arbeit am eigenen Menschen gewesen ist, Arbeit der Besserung, der Heiligung, der Uebung in der Gottseligkeit, Erziehung des eigenen Menschen in Glaube und Liebe zum Menschen Gottes. Ohne Heiligung' wird Niemand den Herrn sehen, und an den Pforten seiner ewigen Stadt steht wie mit flammenden Buchstaben die Aufschrift: Es wird nicht hineingehen irgend ein Gemeines oder das da Greuel thut und Lügen, sondern die geschrieben sind in dem Buche des Lammes." „Das sollt ihr wissen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Ehebrecher oder Geiziger, welcher ist ein Gößendiener, Erbe habe an dem Reiche Christi und Gottes"; in unserem eigenen Herzen muß dieses Reich sich bereits eine Stätte geschaffen haben, wenn es uns dort die Thore seiner Herrlichkeit öffnen soll. „Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, werden ausgereutet", spricht der Herr mit erschütterndem Ernste.

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O meine Brüder, daß wir's zusammenfassen, die doppelte Arbeit am eigenen Herzen und an dem Hause Gottes, das ist die Lebensaufgabe des Christen; und die Frucht, welche zu bringen wir berufen sind, das sind die Früchte des Geistes am inneren Menschen, Liebe, Friede, Freude, Geduld, Gerech= tigkeit, Gütigkeit, Sanftmuth, Keuschheit und sind die Werke der dienenden und bauenden Liebe an unseren Brüdern, an seiner Gemeinde, an der Kirche. Diese Früchte will der Herr am Baume unseres Lebens sehen; auf sie wartet er schon ein Jahr um's andere; er kommt auch jetzt wieder seine Pflanzung zu besehen, es ist die Art schon den Bäumen an

die Wurzel gelegt; möge es von Keinem unter uns heißen: Haue ihn ab, was hindert er das Land.

So höret es denn noch einmal, lieben Freunde, das Mahnwort unseres Herrn: Ihr habt mich nicht erwählet, sondern ich habe euch erwählet und geseßt, daß ihr hingehet und Frucht bringet und euere Frucht bleibe; höret es mit Eueren Ohren und mit Euerem Herzen und geht hin und thuet, nachdem Euch geboten ist.

Aber was wäre unsere Arbeit ohne Ihn, unser Rennen und Laufen und Schaffen ohne Seinen Segen! Diesen Segen verheißt der Herr unserem Gebet: „So ihr den Vater bitten wollt in meinem Namen, wird er's Euch geben.“ O du himmlischer Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, so bitten wir dich denn auf deines Sohnes Wort und Namen, gib deine Gnade zu unserem Pflanzen und Begießen, deinen Geist zum Bau deines Hauses, deines Reiches. Gieße ihn reichlich aus auf die Jugend und auf das Alter, in unsere Häuser, Schulen, Kirchen und Gemeinden, stärke unsere Hände am Pflug, daß sie nicht ermüden. Aber erleuchte, reinige, heilige dir auch unsere Seclen, daß wir nicht Anderen predigen und selbst verwerflich werden. Und auch das Wort, das wir heute in deinem Namen geredet haben, laß es ein Saatkorn werden, das der Wind nicht wieder verweht und der Arge nicht wieder hinweg reißt, sondern das da Wurzeln in uns schlägt und dann auch Frucht in uns bringt Frucht, die da bleibet.

Amen!

Das Wehen des heiligen

Geistes.

Gehalten am Pfingstfeste 1864.

Thomasius, Predigten.

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit Euch allen. Amen!

Text: Joh. 3, 8.

,,Der Wind wehet, wo er will, und du hörest sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, von wannen er kommt und wohin er fährt. Also ist ein Jeglicher, der aus dem Geist geboren ist."

Gemeinde des Herrn! Das Pfingstfest ist das legte von den großen Hauptfesten der Christenheit und ist auch das lieblichste und herzerfreuendste von allen. Es hat für das Leben der Christenheit dieselbe Bedeutung, wie der Anbruch des Frühlings für das Leben der Natur; der warme Hauch eines schöpferischen Odems weht die Erde an, und sie erwacht aus ihrer winterlichen Erstorbenheit und schlägt in tausendfachen Blüthen und Knospen aus: So wehet an Pfingsten der Geist des neuen Lebens, der vom Vater und vom Sohne ausgeht, die alte Menschheit an, und schafft in ihr ein neues Leben, eine neue Gemeinde Gottes; cr pflanzt den Baum der Kirche in die Welt hinein, der bald auch mit herrlichen Blüthen und

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