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3. Die Naturreligion im Uebergange zur Religion der Freiheit.
Der Kampf der Subjektivität.

a) Die Religion des Guten oder des Lichts (Persien).
b) Die Religion des Schmerzes (Syrien).

c) Die Religion des Rätsels (Aegypten). II. Die Religion der geistigen Individualität. 1. Die Religion der Erhabenheit (Juden).

2. Die Religion der Schönheit (Griechen).

3. Die Religion der Zweckmässigkeit oder des Verstandes (Römer).

III. Die absolute Religion (Christentum).

VON HARTMANN.

I. Der Naturalismus.

1. Der naturalistische Henotheismus.

2. Die anthropoïde Vergeistigung des Henotheismus.

a) Aesthetische Verfeinerung (Hellenen).
b) Utilitaristische Säkularisierung (Römer).

c) Tragisch-ethische Vertiefung (Germanen).

3. Die theologische Systematisierung des Henotheismus.
a) Der naturalistische Monismus (Aegypter).

b) Der Seminaturalismus (Perser).

II. Der Supranaturalismus.

1. Der abstrakte Monismus oder die idealistische Erlösungsreligion.

a) Der Akosmismus (Brahmanen).

b) Der absolute Illusionismus (Buddhisten).

2. Der Theismus.

TIELE.

a) Der primitive Monotheismus (Propheten).

b) Die Gesetzesreligion oder Religion der Heteronomie (Mosaismus, Judentum, Reformversuche, worunter der Islam).

c) Die realistische Erlösungsreligion (Christentum).

I. Naturreligionen.

1. Polyzoischer Naturalismus (hypothetisch).

2. Polydämonistisch-magische Religionen unter der Herrschaft des Animismus (Religionen der Wilden).

3. Geläuterte oder organisierte magische Religionen. Therianthropischer Polytheismus.

a) Nicht organisiert (Religionen der Japaner, der Dravida,

der Finnen und Esthen, der alten Araber, der alten Pe

lasger, der altitalischen Bevölkerungen, der Etrusker [?], der alten Slaven).

b) Organisiert (Religionen der Halbkulturvölker Amerikas, alte chinesische Reichsreligion, Religion der Aegypter). 4. Verehrung von Wesen in menschlicher Form, aber von übermenschlicher Macht und halbethischem Wesen. Anthropomorphischer Polytheismus. (Religionen der vedischen Inder, der alten Perser, der späteren Babylonier und Assyrer, der semitischen Kulturvölker, der Kelten, Germanen, Hellenen, Griechen und Römer.)

II. Ethische Religionen. (Spiritualistisch-ethische Offenbarungsreligionen.)

1. Nationale nomistische (nomothetische) Religionsgemeinschaften. (Taoismus und Confucianismus, Brahmanismus, Jainismus, Mazdeismus, Mosaismus und Judaismus, die beiden letzteren schon Uebergang zu 2.)

2. Universalistische Religionsgemeinschaften. (Buddhismus, Christentum; der Islam mit seinen partikularistischen und nomistischen Bestandteilen gehört nur halb hierzu)1.

H. SIEBECK.

Naturreligion, R. der Weltbejahung ohne ethische Bestimmung (die Religionen unterhalb der Kultur).

Moralitätsreligion, in vielen Graden und Stufen (Mexikaner, Peru

aner, Akkader, Chinesen, Aegypter, Inder, Perser, Germanen, Römer, die höchste Stufe bildet hier die griechische Religion).

Den Uebergang der Moralitätsreligion zur Erlösungsreligion
bildet das Judentum.

Erlösungsreligion, einseitig im Sinne der Weltverneinung: der
Buddhismus.

Positive Erlösungsreligion: das Christentum.

Rückfall in die Moralitätsreligion: der Islam.

Wir verzichten darauf, eine religiöse Statistik zu geben, die doch noch mit zu viel unbekannten Grössen rechnet. Annähernd schätzt man die Menschheit auf 1400 Millionen, wovon dann ungefähr 30% Christen, 82% Mohammedaner, 1/2 % Juden, 35% Buddhisten, 912% Brahmaverehrer, 162% Fetischdiener wären; freilich hat man dabei die Chinesen und Japaner sämtlich den Buddhisten zugezählt.

1 Diese Einteilung ist nach brieflichen Mitteilungen TIELES verbessert.

Nötiger ist es, einige Hauptformen der Religion, denen wir öfter begegnen werden, im voraus kurz zu beschreiben.

Zuerst ist das Wort Animismus zu erklären. Durch die biologischen Erscheinungen, namentlich Schlaf und Tod, hat der Mensch in sich selber ein anderes, vom Körper verschiedenes Wesen entdeckt, seine Seele. Diese Seele kann er sich nun nicht anders als materiell denken, freilich von einer feineren Materialität als der Körper; sie hat ihren Sitz im Puls, im Herzen, im Blut, im Atem, im Schatten, bisweilen denkt der Mensch sich auch, dass mehrere Seelen in seinem Körper hausen. Diese Seele nun kann den Körper verlassen, wieder zurückkehren, frei umherschweifen, sich in andere Körper einschleichen. Ebenso wie er selber beseelt ist, so denkt der Mensch sich auch andere Wesen, Tiere, Pflanzen, Naturerscheinungen, ja selbst Dinge als beseelt. Dieser Animismus oder Lehre der Seelen erweitert sich zum Geisterglauben; die Seelen werden Geister, nicht mehr an die einzelnen Wesen gebunden. Auch mit den Naturgeistern fliessen die Seelen der Naturwesen vielfach zusammen, und so sind Seelen, Dämonen, Götter die verschiedenen Stufen derselben Entwicklung. Diese Lehre TYLORS, bei vielen lange Zeit zum Axiom erhoben, ist neuerdings durch allerlei hinfällig geworden. Sie bietet eine zu einfache und zu einförmige Erklärung der ganzen Religion und Kultur, eine Erklärung, die sogar nicht die Erscheinungen im Leben der Wilden befriedigend löst. Denn es ist neuerdings klar geworden, dass bei manchen Stämmen von solchen individuellen Seelen, Tier-, Pflanzen-, Ding- und Speziesseelen herzlich wenig zu finden ist, dass sie überhaupt die Seelen nicht individualisieren, sondern einen Seelenstoff, ein Lebensfluidum, das äusserlich übertragen und auch geraubt werden kann, erkennen. Diese Anschauung wenigstens bietet die beste Erklärung für manche Bräuche, die wir bei den Völkern des malaiischen Archipels finden werden. Jedenfalls ist eine rein animistische Basis der Religion nirgends aufzuweisen.

Nahe mit dem Animismus verwandt ist der Fetischismus, der früher wohl bei manchen als die ursprüngliche Religionsform galt, nach TYLORS Werk aber den Platz dem weiteren Begriff Animismus hat räumen müssen. Durch das Buch eines geistvollen französischen Juristen, C. DE BROSSES, Du culte des dieux fétiches (1760) wurde zuerst die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Fetischismus gelenkt. Das Wort war freilich schon ein Jahrhundert früher (1673) dem dänischen Missionar W. J. MÜLLER bekannt, ja es kommt bereits in mehreren Reisebeschreibungen aus dem Anfang des 17. Jahrh. vor. Es ist das portugiesische Feitiço (Zauber, bezauberte Sache), abzuleiten nicht

von Fatum, aber von factitius (chose fée). Diese Bezeichnung galt in erster Linie für die Erscheinungen, welche man bei den Negern der Westküste Afrikas beobachtete, aber schon DE BROSSES verglich diese mit Zügen der altägyptischen Religion, und so hat der Name Fetischismus eine allgemeine Bedeutung erhalten, ja COMTE hat ihn sogar für die unterste Stufe der religiösen Entwicklung gebraucht. Der Fetisch wird meistens als der sinnliche Gegenstand definiert, der Klotz oder Stein, der Objekt religiöser Verehrung ist. Dagegen wollen andere den Fetisch als Zaubermittel betrachtet wissen; er sei nicht Objekt der Verehrung, sondern „Mittel, wodurch man sich mit der Gottheit in nähere Verbindung setzt, welchem göttliche Kräfte einwohnen" (so LUBBOCK, HAPPEL u. a.). Die Sache verhält sich wohl so, dass zwischen demjenigen, was wir begrifflich trennen, das Bewusstsein des Wilden keinen Unterschied macht; die Fetische sind ihm ebenso sehr Objekte religiöser Verehrung als Zaubermittel: für beide Gedanken, wie für ihre enge Verbindung, sind die Belege zahlreich. Jedenfalls unterscheidet sich das betreffende Objekt von blossen Zaubermitteln dadurch, dass es selbst anthropopathisch aufgefasst und in der Regel religiös verehrt wird.

Fliessend ist der Unterschied zwischen Fetisch und Idol. Beiden wird der verehrte Geist, dessen Hilfe man sucht, als eingekörpert gedacht; aber während der Fetisch meist ein zufällig gefundener, roher Gegenstand ist, so hat das Idol irgend eine Bearbeitung von Menschenhand erfahren. Ein geringer Ritz, ein paar Farbenstriche machen den Fetisch zum Idol.

Den Fetischismus hat SCHULTZE aus vier Schritten erklärt, welche das Bewusstsein des Wilden macht. Zuerst die bei einem engen Vorstellungskreis sehr erklärliche Ueberschätzung auch kleiner und unbedeutender Objekte, die der Wilde mit Verwunderung wahrnimmt, dann die anthropopathische Auffassung dieser Objekte als lebendig, fühlend und wollend, drittens ihre kausale Verknüpfung mit glücklichen oder unheilvollen Ereignissen und Erfahrungen, endlich die Meinung, dass diese Objekte religiöse Verehrung erheischen. So ist der Geist, der dem Fetisch innewohnt, nicht die diesem Objekt zugehörige Seele oder Lebenskraft, sondern ein mit diesem Objekt verbundener, darin eingekörperter Geist. Aus dem Obigen geht hervor, dass der Definition des Fetischismus als der religiösen Verehrung sinnlicher Gegenstände mehrere ergänzende Bemerkungen hinzuzufügen sind. Nicht jede Verehrung sinnlicher Gegenstände kann man Fetischismus nennen, sonst würde ja der ganze Naturdienst dazu gehören, sondern nur die, welche mit Zauberei verbunden ist. Auch nicht alles.

Wahrnehmbare gilt uns als Fetisch, sondern nur die einzelnen, wir möchten sagen zufälligen, Objekte, auf welche die Aufmerksamkeit fällt. Gegen SCHULTZE möchten wir die Himmelskörper davon ausschliessen und bloss irdische Objekte als Fetische betrachten, aber mit SCHULTZE anerkennen, dass der Mensch aufhört, Fetischdiener zu sein, sobald er den Geist von dem materiellen Objekt unterscheidet. Auch so gefasst, bleibt der Begriff noch weit genug: es gibt Fetische einzelner Personen, Familien, Dörfer, Staaten, grosse bleibende Fetische, und andere, mehr zufällige, die nur kurze Zeit und zu einem bestimmten Zweck verehrt werden.

Eine andere weitverbreitete Erscheinung ist der Totemismus. Der Name ist einer der Indianersprachen Nordamerikas entlehnt und deutet eine religiöse und soziale Lebensform an, die seitdem auch bei vielen andern Völkerschaften ausser Amerika gefunden ist. Auch hier, wie bei Animismus und Fetischismus, sind wir also unter den Wilden. Aber während Animismus und Fetischismus von den Erfahrungen und Vorstellungen der Individuen ausgehen, ist der Totemismus mit dem Leben des Stammes, Clan, eng verwachsen; während es sich dort um Vorstellungen handelt, so liegen den totemistischen Gedanken allerlei Bräuche und Riten zu Grunde. Die zwei Gruppen von Erscheinungen liegen also auseinander; und als Prinzip religionsgeschichtlicher Erklärung bilden diese zwei Richtungen zwei weit verschiedene Schulen. Ist der Glaube oder ist der Brauch, der Ritus das Prius? sind die Vorstellungen einzelner Individuen oder die Sitten des Clan Ausgangspunkt?

Im Totemismus betrachtet der Clan irgend eine Tiergattung, bisweilen auch Pflanzensorte, ausnahmsweise auch ein einzelnes Tier oder Pflanze, als mit dem Leben des Stammes und all seiner Glieder eng verwachsen. Dieses Tier ist das heilige Tier, Ahne des Clan, man darf es nicht töten noch essen, ausser denn bisweilen in gewissen heiligen Opferriten; die Glieder des Stammes schmücken sich mit den Insignien, den Federn, der Haut des heiligen Tieres, bei Zeremonien, namentlich wenn in der Pubertät die jungen Leute ganz dem Stamme einverleibt werden, feiert man das Ahntier mit Tänzen, oder wird der einzelne durch das Blut der Stammgenossen dem Stammesbund einverleibt. Diese totemistische Stammverfassung geht zusammen mit eigentümlichem Eherecht (matriarchat, exogamy, d. h. die Verwandtschaft allein von seiten der Mutter und Heirat, soweit es denn Heirat gibt, ausser dem Stammverband). Allerlei Verbote von Speisen, Heirat usw., die hieraus hervorgehen, heissen Tabuverbote: der Tabuismus, dessen Sphäre sich freilich nicht ganz mit der des Totemismus deckt, besteht

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