ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

§ 9. Ueberblick über die jetzigen Zustände.

Die zwei Abteilungen der Sonniten und der Schiiten. Die
Wahhabiten in Zentralarabien. Der Islam unter den Türken, in
China, im malaiischen Archipel, in Afrika. Das Reich des Mahdi.
Der Babismus in Persien. Der Islam in Vorderindien.
Register.

Seite

533

539

[blocks in formation]

S. 529 Z. 1 v. u. Unzulänglichkeit, 1. Unzugänglichkeit.

1

Einleitung.

Literatur. Die Bibliographie ist in vielen Fach-, Lager- und Antiquarkatalogen von Trübner, Quaritch, Leroux, Maisonneuve, Brockhaus, Köhler, Harrassowitz, Fred. Muller (Amsterdam) u. a. zu finden; besonders aber in TRÜBNERS American and Oriental literary Record; in den literarischen Anzeigen, Uebersichten und Registern mancher Zeitschriften, darunter vornehmlich das Journal Asiatique, dessen Register und jährliche rapports besonders ergiebig sind, unter anderem die Uebersichten, die 27 Jahre lang durch J. MOHL geliefert und nach seinem Tode besonders herausgegeben worden sind: J. MOHL, Vingt-sept ans d'histoire des études Orientales 1840-1867 (1879, 2 vol.). Ferner: Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft (mit Jahresbericht); Journal of the R. Asiatic society of Great Britain and Ireland; Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft (von LAZARUS und STEINTHAL, 20 Bände bis 1890); Revue archéologique, und mehrere andere mehr spezielle, ethnographische oder philologische Sammelwerke. Von den theologischen Zeitschriften hat wohl keine der Religionswissenschaft früher und mehr ihre Aufmerksamkeit gewidmet als die holländische Theologisch Tijdschrift. Auch im Theologischen Jahresbericht wird die betreffende Literatur fleissig gesammelt, jetzt von der Hand von Dr. EDV. LEHMANN.

Reichhaltiges Material für die Religionswissenschaft ist auch in den Akten der orientalischen Kongresse, den Katalogen der Museen, den Sammlungen von Inschriften zu finden. Unter den Museen ist namentlich das Musée Guimet, früher in Lyon, jetzt in Paris, der Religionsgeschichte gewidmet, für welche Studien auch die Annales du Musée Guimet herausgegeben werden. Unter den grossen Enzyklopädien sind für unsere Studien am ergiebigsten: ERSCH und GRUBER, Allgemeine Enzyklopädie; Encyclopaedia Brittanica (in der neuesten 9. Auflage); LICHTENBERGER, Encyclopédie des scienses religieuses; PAULY, Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft. Eigene Organe besitzt die Religionsgeschichte seit 1880 in der Revue de l'histoire des religions (zuerst von M. VERNES, jetzt von J. RÉVILLE herausgegeben) und seit 1898 auch im Archiv für Religionswissenschaft (Mohrscher Verlag). Hier ist auch die Reihe der HIBBERT Lectures 1878-1894 zu erwähnen und die an den vier schottischen Universitäten gehaltenen GIFFORD Lectures, worin die vier Bände von MAX MÜLLER, Natural, Physical, Anthropological, Psychological Religion und die zwei von C. P. TIELE und die von EDW. CAIRD.

Von den philosophischen Werken nennen wir nur HEGEL, Vorlesungen über die Philosophie der Religion (2 Bde, 1832, 2. Aufl. 1840); O. PFLEIDERER, Religionsphilosophie auf geschichtlicher Grundlage (2. Aufl. 1883-1884, in 2 Bdn); G. CH. B. PUNJER, Geschichte der christlichen Religionsphilosophie seit der Reformation (2 Bde, 1880-1883); die beiden Werke ergänzen einander: PÜNJER gibt eine klare, Chantepie de la Saussaye, Religionsgeschichte. 3. Aufl. I. 1

objektive Darstellung ohne Beurteilung; ein „Grundriss der Religionsphilosophie",
1886 aus seinem Nachlass herausgegeben, enthält seine eigene Ansicht; PFLEIDERER
strebt danach, den geschichtlichen Stoff in genetisch-spekulativer" Darstellung be-
grifflich zu ordnen. Ferner: E. VON HARTMANN, Das religiöse Bewusstsein der
Menschheit im Stufengang seiner Entwicklung (1882); L. W. E. RAUWENHOFF,
Wysbegeerde van den Godsdienst (2 Bde, 1887, auch deutsch); J. CAIRD, An intro-
duction to the philosophy of religion (1880); H. SIEBECK, Lehrbuch der Religions-
philosophie (1893). A. Dorner, Grundriss der Religionsphilosophie (1903). Wen-
den wir uns nun zur Geschichte. Die älteren Sammelwerke von MEINERS (1806),
B.CONSTANT (1824), de Wette (1827), WUTTKE (1852) u. a., auch die gedankenreichen
Arbeiten von C. C. J. VON BUNSEN, Gott in der Geschichte (3 Bde, 1857) und J. P.
TROTTET, Le génie des civilisations (2 vol., 1862) enthalten veraltetes Material. Es
gibt annoch nur sehr wenige Arbeiten, welche zur Einführung in das Studium der
Religionsgeschichte wirklich empfehlenswert sind. Diese sind: F. MAX MÜLLER,
Introduction to the science of religion (1873), auch deutsch; C. P. TIELE, Geschie-
denis van den godsdienst tot aan de heerschappy der wereldgodsdiensten (zuerst
1876, später in mehreren Uebersetzungen, die neueste deutsche bearbeitet von
N. SÖDERBLOM, A. RÉVILLE, Prolégomènes de l'histoire des religions (1881); viel Gutes
enthält auch J. FREEMAN-CLARKE, Ten great religions (2 vol. 1871-1883); vor allem
ist als Einleitung zu empfehlen MORRIS JASTROW, The study of religion (1901). Ferner
kommen hier eine Anzahl von Skizzen, Abhandlungen, Vorträge in Betracht: als be-
sonders wichtig seien hier folgende Sammlungen genannt: F. MAX MÜLLER, Chips
from a german workshop (4 vol. seit 1867; deutsch: Essays); W. D. WITHNEY,
Oriental and linguistic studies (2 series, 1873-1874); A. M. FARBAIRN, Studies in
the philos. of relig. and hist. (1876); E. RENAN, Études d'histoire religieuse (3. éd.
1858), Nouvelles ét. d'hist. rel. (1884); W. BOUSSET, Das Wesen der Religion (1903).

§ 1. Die Religionswissenschaft.

Die Religionswissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten ihren
Platz in der Reihe der Wissenschaften erobert und gehandhabt. Wohl
liebt man es, Männer wie den indischen Kaiser Akbar oder den mo-
hammedanischen Philosophen Averroes als Vorläufer dieser Studien
zu betrachten, weil sie für das relative Recht mehrerer Religionen einen
offenen Sinn hatten; allein ihre Religionsvergleichung war doch zu be-
schränkt, und ihr Interesse dabei zu wenig rein wissenschaftlich, um
sie als solche anzuerkennen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrh.
sind die Vorbedingungen zum Aufbau einer wirklichen Wissenschaft
der Religion vorhanden. Dieser Vorbedingungen gibt es drei. Die
erste ist, dass die Religion als solche zum Gegenstand der philoso-
phischen Erkenntnis gemacht wurde. Allerdings schloss auch die dog-
matische Beschäftigung mit der christlichen Religion Elemente einer
solchen Erkenntnis in sich, und kann man in gewissem Sinn von einer
Religionsphilosophie z. B. der Reformatoren reden, aber es war doch
erst die neuere Philosophie, welche das religiöse Verhältnis als solches,
ohne Bezugnahme auf den Inhalt der christlichen Offenbarung, zum

Gegenstand philosophischen Studiums machte. Namentlich die Grundgedanken der Systeme KANTS und SCHLEIERMACHERS gehören zu den Grundsteinen der Religionsphilosophie. Als ihren Vater aber, dem keiner nach dieser Seite an Bedeutung gleichkommt, müssen wir HEGEL nennen, weil er zuerst den grossartigen Versuch durchgeführt hat, alle Seiten des Problems der Religion (die metaphysische, psychologische und historische) in ihrem Zusammenhang aufzufassen, und den Einklang zwischen dem Begriff und der Erscheinung der Religion zur Anschauung zu bringen. Dadurch hat er der Religionswissenschaft ihre Aufgabe endgültig gestellt, und diesem Verdienst gegenüber erscheinen die vielen Lücken und Mängel seiner Vorlesungen über Religionsphilosophie, welche er zwischen 1821 und 1831 wiederholt hielt, von untergeordneter Bedeutung.

Als zweite Vorbedingung für die Entstehung der Religionswissenschaft gilt uns die Erweiterung des historischen Gesichtskreises. An die Stelle der politischen Geschichte, oder besser neben dieselbe, tritt die Kulturgeschichte, welche nicht bloss die Schicksale der Staaten, sondern die Einrichtung der Gesellschaft, die materiellen Fortschritte der Völker, die Entwicklung der Künste und Wissenschaften und die Geschichte der Meinungen in den Bereich ihrer Forschung zieht. In dieser Kulturgeschichte sind die Völkerpsychologie, die Geschichte von Philosophie, Literatur usw. einbegriffen, und erst dadurch wird der Zusammenhang der Religion mit den verschiedenen Lebensgebieten aufgedeckt.

Allein diese Rahmen wären ziemlich unnütz, wenn nicht das Material vorhanden wäre, um sie gehörig auszufüllen. In der Herbeischaffung und Bearbeitung neuen Materials, von dessen Reichhaltigkeit man früher kaum eine Ahnung hatte, liegt die grosse Leistung unseres Zeitalters. Ihre Blüte verdankt die Religionswissenschaft den Entdeckungen und Fortschritten auf den Gebieten der Linguistik, der Philologie, der Ethnographie, der Mythologie, der Folklore. Durch das vergleichende Studium der Sprachen sind die Völkerverwandtschaften ans Licht gezogen worden, womit eines der Hauptmittel gegeben war, um zu einer Gruppierung der Menschheit zu gelangen. Die Philologie hat Denkmäler in bisher völlig unbekannten Sprachen entziffert und ist so weit fortgeschritten, dass sie uns die Schriften der alten Völker des Orients in klassischen Ausgaben und immer zuverlässigeren Uebersetzungen vorlegt. Die Ueberbleibsel der alten Zivilisationen, jahrhundertelang unter Schutt vergraben, sind nicht bloss am Nil und in Mesopotamien zu Tage gefördert, und Inschriften so ziemlich überall gesammelt und erklärt worden. Die wilden Stämme,

mit denen die politische Geschichte sich gar nicht beschäftigt, und von denen die meisten früher gänzlich unbekannt waren, sind durch die Mitteilungen vieler wissenschaftlich gebildeten Reisenden und Missionare in unsern Gesichtskreis getreten. Das Leben der alten und neueren Kulturvölker wird nicht bloss in seinen höheren Schichten und literarischen Leistungen, sondern auch in seinen volkstümlichen Aeusserungen, in Sitte, Brauch und Aberglaube erforscht. Alle diese Studien tragen die Steine herbei, deren die Religionswissenschaft zu ihrem Aufbau bedarf.

Niemand hat grössere Ansprüche darauf, als erster Urheber dieses Baues zu gelten, als F. MAX MÜLLER, der anerkannte Meisterschaft in einem bestimmten Zweig dieser Studien mit vielseitiger Kenntnis der andern Teile, gediegene Gelehrsamkeit mit glänzender schriftstellerischer Begabung in sich vereinigte. Er zeichnete in seiner „Introduction" der Religionswissenschaft ihre Wege und fasste in den Gifford Lectures seine Ergebnisse systematisch zusammen. Er war der erste, der weite Kreise von der Bedeutung dieser Wissenschaft überzeugte, und er wusste die besten Orientalisten Europas zu einem Unternehmen zu vereinigen, durch welches die „Sacred books of the East" in Uebersetzungen zugänglich gemacht werden. Der Aufforderung, sich der Religionswissenschaft zu widmen, leistete man in verschiedenen Ländern Folge, nirgends aber schneller als in den Niederlanden, wo TIELE seine volle Kraft dafür einsetzte und, unter mehreren andern Werken, das erste Kompendium veröffentlichte, das die Resultate der religionsgeschichtlichen Forschungen zusammenfasste, und wo im akademischen Lehrplan diesen Studien eine hervorragende Stellung eingeräumt ist. Auch anderswo hat man Lehrstühle für Religionswissenschaft errichtet, wenn auch nicht überall ohne Widerspruch, teils von seiten der Detailforscher und Philologen, welche meinen, eine so allgemeine Disziplin führe notwendig zu schalem Dilettantismus, teils im Interesse des christlichen Glaubens, weil man fürchtet, diese Studien kämen nur dem Indifferentismus und dem Skeptizismus zu gute. Beide Einwürfe kann nur eine wirklich wissenschaftliche Behandlung des Stoffes entkräften.

Die Religionswissenschaft hat die Erforschung der Religion, ihres Wesens und ihrer Erscheinungen zur Aufgabe. Sie gliedert sich also naturgemäss in Religionsphilosophie und Religionsgeschichte. Diese zwei Teile stehen in engstem Zusammenhang miteinander: die Philosophie wäre eitel und leer, wenn sie bei der begrifflichen Bestimmung der Idee der Religion den faktisch vorliegenden Stoff aus den Augen liesse, und ebenso wenig kann die Geschichte der Philosophie entbehren,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »