ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

MOERENHOUT (1837); HALE (1846). Für die Religion besonders interessant sind: SHORTLAND, Traditions and superstitions of the New Zealenders (1854). Speziell für Australien: CURR, The australian race (1888); BOVITT, Kamatua and Kurna (1880). Ferner KUBARY, Die Karolinen (1885); TH. ACHELIS, Ueber Mythologie und Kultus von Hawaii (1895); G. GREY, Polynesian Mythology and ancient traditional history of the New-Zealand race (1855); C. SCHIRREN, Die Wandersagen der Neuseeländer und der Mauimythus (1856); W. W. GILL, Myths and Songs from the South Pacific, with preface by M. MÜLLER (1876), und R. H. CODRINGTON, The Melanesians (1891).

Ueber den malaiischen Archipel ist die Literatur viel reicher. Die älteren englischen Werke von CRAWFURD (1820) und von Raffles (1817), besonders die über Java, haben noch ihren Wert. Für Java ist P. J. VETн, Java (2. Aufl.), für Borneo ebenfalls P. J. VETH, Borneos wester afdeeling (2 vol. 1854-1856), für Sumatra das Sammelwerk Midden-Sumatra (4 vol. 1880-1884), worin die Resultate der holländischen Expedition beschrieben sind; über die Atjeher von Nord-Sumatra besitzen wir ein paar höchst wichtige Werke von DR. SNOUCK-HURGRONJE —; für die Molukken J. R. F. RIEDEL, De Sluik- en Kroesharige rassen tusschen Selebes en Papua (1886) zu empfehlen. Ueber die Alfuren im Norden von Celebes (Minahassa) gibt die Missionsliteratur, über die Bewohner des Südens der Insel (Makassaren und Buginesen) mehrere Arbeiten von B. F. MATTHES Auskunft; über die Torodja auf Celebes zwei überaus wichtige Abhandlungen von A. C. KRUYT (verst. en meded. Ken. Ak. Amsterdam 1899 und 1903). Vieles für die Ethnographie und Religionsgeschichte Interessante enthalten auch die Verhandelingen und die Tijdschrift des seit 1778 bestehenden Bataviaasch Genootschap, ferner Bijdragen tot de Taal, Land- en Volkenkunde van Nederl. Indie (seit 1853); Indische Gids (seit 1879). In diesen Zeitschriften kommen besonders bedeutende Studien und Beiträge vor von P. A. TIELE über die Europäer im malaiischen Archipel, von C. SNOUCK-HURGRONJE über den Islam unter diesen Bevölkerungen, und besonders von G. A. WILKEN, der u. a. eine Abhandlung schrieb: Het animisme bij den volken van den indischen Archipel (Ind.-Gids 1884-1885), ferner über Ehe- und Erbrecht und sonstige Bräuche bei diesen Völkern. Nach WILKENS Tod gab C. M. PLEYTE seine Handleiding voor de volkenkunde van Nederlandsch-Indië (1893) heraus. Ferner: LING-ROTH, The natwes of Serawah and british North-Borneo (2 vol.); A. W. NIEUWENHUIS, In Zentral-Borneo (2 vol. 1900); W. W. SKEAT, Malog Magic.

Geographisch kann man die Inselwelt des grossen Ozeans in fünf Teile gruppieren. Asien am nächsten liegt der indische oder malaiische Archipel; nordöstlich davon Mikronesien, wozu die Marianen und Karolinen, die Marschall- und Gilbertinseln gehören; in der Mitte Melanesien, welches Neu-Guinea, die Neu-Hebriden, Neu-Caledonien, die Fidschi-Inseln und einige andere in sich begreift; südlich davon NeuHolland, oder das feste Land von Australien, mit Tasmanien; den grossen östlichen Teil bilden die zahlreichen Inselpruppen Polynesiens. Dieses Gebiet nun wird von mehreren Rassen bewohnt. Der Wahrheit am nächsten kommt vielleicht die Annahme von drei Rassen. Die erste ist die australische, welche Neu-Holland und Tasmanien inne hat, die zweite die Papuarasse, welche sich am reinsten in Neu-Guinea zeigt.

Man will bisweilen diese beiden dunkeln Rassen zu einer einzigen machen, allein die Unterschiede zwischen den kraushaarigen Papua und den schlichthaarigen Australiern dürften dafür zu gross sein. Die Papua sind in Melanesien und Mikronesien mit polynesischem und malaiischem Blut vermischt; dasselbe ist auch auf mehreren andern Inseln, wie den Philippinen, Molukken u. a., der Fall, wo im Innern und auf den Bergen Ueberbleibsel der dunkeln Rasse (Negrito), von malaiischen Immigranten, welche die Küste inne haben, zurückgedrängt, leben. Die Papua sollen ursprünglich den ganzen malaiischen Archipel inne gehabt und dort die Ureinwohner gebildet haben, die sich vor der malaiischen Einwanderung zurückgezogen hätten. Hiermit stünde im Einklang, dass, wie manche behaupten, die Mincopie der Andamaninseln zu den Papua gehörten. Die Hauptrasse in der Inselwelt ist aber die malaio-polynesische, an deren Einheit ebensowenig gezweifelt wird, wie an deren Herkunft aus Asien; wahrscheinlich ist ihre Urheimat auf der Halbinsel Malakka zu suchen.

Die Australier rechnet man gewöhnlich zu den hinsichtlich der Entwicklung am tiefsten stehenden Rassen, obgleich GERLAND auch bei ihnen Spuren des Verfalls von früheren besseren Zuständen zu finden meint. Sie scheinen aber zu den am wenigsten lebensfähigen Rassen zu gehören. Allem Anschein nach sind sie im Verschwinden begriffen. Ihre religiösen Vorstellungen und Handlungen sind fragmentarisch bekannt; was man davon weiss, stimmt zu den auch anderswo bei niederen Rassen vorkommenden Zuständen. Sie glauben an allerlei Geister und Gespenster, und ihre religiöse Praxis geht in Zauberei auf. Hier und dort ist der Glaube an einen wohltätigen Tagesgott und fürchterlichen Nachtgott nachgewiesen. Besonders beschäftigt sie der Gedanke an das Leben der Seele nach dem Tode; sie glauben, dass die weissen Menschen die zurückkehrenden Toten sind.

Die übrigen genannten Rassen haben viele Vorstellungen und Gebräuche gemein; gleichwohl unterscheiden sie sich auch wieder in manchen charakteristischen Zügen voneinander. Der Papua ist lebhaft und leidenschaftlich, reizbar und geräuschvoll, der Malaie zurückgezogen, von gemessenem Betragen, aber blutdürstig und grausam. Der Polynesier, obgleich von derselben Rasse wie die Malaien, hält ziemlich die Mitte zwischen diesen zwei Extremen. Allerdings ist die Uebereinstimmung zwischen den Malaien und Polynesiern sehr stark. Keine Rasse ist so durchgehends kannibalisch wie diese, obgleich jetzt vielfach die Anthropophagie durch Christentum und Islam beseitigt ist. Was aber sowohl den Malaien als den Polynesier noch immer charakterisiert, ist, dass beide auf Höflichkeitszeremonien und über

haupt auf den Anstand, die soziale Etikette, hohen Wert legen. In der äusseren Haltung und Sprachform bezeugt er seine Ehrfurcht nicht bloss den Fürsten, sondern allen Vorgesetzten gegenüber, gegen alle befleissigt er sich eines würdigen Betragens, oft redet er gegen Höhere eine andere Sprache als gegen Niedrigere.

Sowohl in Melanesien als in Polynesien haben Missionare und Beamte eifrig Sitten und Bräuche erforscht, Lieder und Mythen gesammelt. Ein Bild der Sprachen, des Glaubens und der Folklore Melanesiens gibt CODRINGTON. Besonders tritt hier hervor der Glaube an mana. Dies Wort bedeutet jede Art göttlicher Macht oder Eigenschaft, wodurch Gegenstände oder Personen sich fortwährend oder nur auf eine kürzere Zeit auszeichnen. Mana ist der Stein, von dem man etwas erwartet, mana das Zauberwort, mana der Geist eines Verstorbenen, der fortwirkt. Uebrigens weisen sehr viele Züge starke Aehnlichkeit mit den Polynesiern auf. Auch hier, in Melanesien, gibt es geheime Genossenschaften, auch hier treffen wir auf vielerlei gesellschaftliche Zeremonien und Tabu. In manchen Erzählungen sind dieselben Züge und sogar dieselben Namen wie auf den polynesischen Inselgruppen zu finden. Auch finden sich hier grössere Sonnenmythen, so vom Gott Quat und seinen Abenteuern (vgl. FROBENIUS, Weltanschauung der Naturvölker, Weimar 1898, S. 94), die an den polynesischen Maui erinnern), - er wird aus einem Stein geboren, macht die Dämmerung und Nacht, für die Verkündigung des Morgens wird der Haushahn eingeführt, Bau des Kanoes - im Schiff wandern übrigens auch die Seelen ins Jenseits-, das Fortfahren im Kahn wird auch als Sonnenuntergang gedeutet, oder Quat wird mit seinen Brüdern von Quasavara, dem Feind des Tages, überwältigt und in eine Kiste gesteckt, beim Sieg des Tages (wenn die Brüder aus der Kiste, auch wohl aus einem Hauspfahl wichtiges Symbol in den Sonnenmythen schlüpfen) steigt die Sonne empor. Aehnlich wird in Mikronesien von einem Gott Olifat erzählt, Sohn des Himmels, der zu seinem Vater emporzufliegen versuchte, aber zu seinem Kummer herunterfiel. Da zündete er ein Feuer an und mit Hilfe des Rauchs stieg er in die Lüfte und gelangte in die Arme seines Vaters. In andern Versionen wird der blutrote Sonnenaufgang (ebenso beim Untergange, darauf folgt die schwarze Nacht) besonders betont; während der junge Gott im Meere trinkt - die Sonne steigt empor, sieht er den Vater und läuft zu ihm empor. Daneben herrscht ein ausgebildeter Ahnenkult; auf den Palauinseln entsprechen die Kalid etwa den amerikanischen Totems (Kalid heisst heiliger Gegenstand, Priester). Jeder Eingeborene besitzt seinen Kalid; einem Reisenden wurde erzählt: Wir nennen Kalid alles, was im Meer und

im süssen Wasser lebt, aber auch alle Tiere, vor denen wir uns fürchten; wir glauben, dass unsere Vorfahren in ihnen leben. Deshalb hat jeder von uns einen andern Kalid. Sie leben als Ahnengeister im Himmel; von wo sie gelegentlich heruntersteigen, um für die Menschen zu sorgen. Es ist dies dann ein Mensch, dessen sich der Kalid als seines Sprachorgans bedient. Götterbilder und Tempel fehlen meist, weit verbreitet ist die Zauberei. Auf den Gilbertinseln erscheint der Gott Anith den Sehern und verkündet ihnen die Zukunft; während einer solchen, meist ein bis. zwei Tage dauernden Erscheinung fasten sie, überhaupt verwenden sie niemals für ihren Gebrauch schon früher benutzte Gefässe. Die Töpfe sind, was beiläufig bemerkt sein mag, im Kultus sehr bedeutsam; bald stehen sie mit einer Pflanze zu Ehren der Verstorbenen auf den Dächern, bald befindet sich der Schädel oder ein Knochen oder sonst ein Ueberrest des Toten in ihnen, das Gefäss ist unmittelbar der Sitz der Seele, deshalb wird die Verwesungsflüssigkeit sorgfältig darin aufgefangen und aufbewahrt, oder es werden Knochen resp. Schädel in einem Kasten gesammelt (Körben oder Säcken), auch wohl in ausgehöhlten Baumstämmen, wo dann ein Bild mit mächtigem Kopf (bisweilen auch mit dem Schädel selbst) den Deckel abgibt. So suchen die Priester in Hawaii, wenn eine Seele umherschweift (es werden nämlich zwei unterschieden), dieselbe zu fangen und in einem Gefäss zu bannen. Stirbt auf den Marianen jemand, so wird die Seele inständig gebeten, in den daneben gestellten Korb zu fahren, weshalb auch die Töpfe Wohnsitze der Geister sind.

Die polynesische Religion steht unverkennbar in vielen Punkten in Uebereinstimmung mit den Religionen aller Wilden und Barbaren. Auch hier herrscht Animismus und Naturdienst, Zauberei und allerlei Aberglauben. Viele Götter werden verehrt; sie heissen Atua, ein Name, der verschieden erklärt wird, während die Geister, sowohl die Schutzgeister im allgemeinen, als die Seelen Gestorbener, Tiki heissen. Das Merkwürdige in Polynesien ist aber die starke Entwicklung der Mythologie, die nicht ohne poetischen Reiz ist und manche fremde Einflüsse vermuten lässt. Der Hauptgott in ganz Polynesien ist Tangaloa (Tangaroa, Taaroa), der meistens als Himmels- und als Meeresgott aufgefasst wird. Er ist der Schöpfer. Die Art, wie die Welt geschaffen wurde, stellt man sich sehr verschieden vor. Abgesehen noch von den symbolischen Bildern des Weltenvogels und des kosmogonischen Eies, welche man auch hier antrifft, wird die Schöpfung durch die höchste Gottheit auf folgende Weisen gedacht. Bald ist die Welt die Schale, der Leib des Tangaroa, bald kommt sie erst nach misslungenen Versuchen zu stande, bald wird sie aus dem Meere emporgefischt. Auch

von einer Verwandtschaft der Menschen mit den Göttern ist mehrfach die Rede: die Menschen sind aus der Götterwohnung verirrte, himmlische Wesen.

Eine andere Fassung hat die Kosmogonie auf Neu-Seeland im Mythus der Scheidung von Papa und Rangi (Himmel und Erde) durch ihre Kinder erhalten. Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken, zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden, aber die Finsternis währte noch fort. Nun ratschlagten die Söhne Rangis (des Himmels) und Papas (der Erde) miteinander und sprachen: Lasset uns Mittel suchen, um Himmel und Erde zu vernichten oder sie voneinander zu scheiden. Sogleich bei der Trennung des Himmels von der Erde wurde nun das Volk sichtbar, das bis dahin in den Höhlungen an ihrer Eltern Brüsten verborgen gewesen war. Und nun erhebt sich bald wilder Krieg und Sturm, so dass ein Teil der Erde verschwand; nur ein kleiner Rest blieb trocken. Das Licht fuhr nun fort sich zu vermehren, und damit vermehrte sich auch das Volk, das zwischen Himmel und Erde verborgen gewesen war. Und so reihete sich Geschlecht an Geschlecht, bis hinab zu der Zeit Maui-Potikis, der den Tod in die Welt brachte. Nun bleibt in diesen letzten Tagen der Himmel weit von seinem Weib, der Erde, entfernt; aber die Liebe des Weibes wird in Seufzern zu dem Gatten emporgetragen. Dies sind die Nebel, die von den Gipfeln der Berge aufwärts schweben; und die Tränen des Himmels fallen auf sein Weib hernieder. Siehe, die Tautropfen! Es gelang Altmeister BASTIAN bei seinem Aufenthalt in Honolulu auf der dortigen Bibliothek ein ungemein wichtiges Manuskript zu entdecken, ein uraltes Tempelgedicht: He pule Heiau, das die hawaiische Schöpfungssage und zwar in der Hauptsache streng evolutionistisch gedacht, ohne göttliches Eingreifen, enthielt. Der Anfang dieses Weihegesanges lautet so:

Hin dreht der Zeitenumschwung zum Ausgebrannten der Welt,
Zurück der Zeitenumschwung nach aufwärts wieder,

Noch sonnenlos die Zeit verhüllten Lichtes

Und schwankend nur im matten Mondgeschimmer,

Aus Makalliis nächtigem Wolkenschleier

Durchzittert schattenhaft das Grundbild künft'ger Welt,

Des Dunkels Beginn aus den Tiefen (Wurzeln) des Abgrunds,

Der Uranfang von Nacht in Nacht,

Von weitesten Fernen her usw.

(Heilige Sage S. 70.)

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »