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khuta (1883) ist festgestellt, daß diese nahe bei der Landenge von Suez im Wadi Tumilât gelegene Trümmerstätte den Ort einer Stadt bezeichnet, die den religiösen Namen Pr-'tm (vokalisiert nach Steindorff etwa Pi-Atom ,,Haus des Gottes Atom“) führt, und die offenbar identisch ist mit der 2 Mos I, II von den bedrückten Hebräern erbauten Stadt Pithom. Da dies Pithom in der Gegend von Hero zu suchen ist1, so stimmt diese Angabe der Sept. mit J überein und der Begegnungsort der Sept. liegt im Gebiete oder in der Nähe der Landschaft Gosen, östlich vom Nilarme Bubastis. 1 Mos 47, 13 ff, s. S. 392, 395.

1 Mos 47, 29. Josef schwört, indem er die Hand auf das Zeugungsglied Jakobs legt, ebenso Elieser dem Abraham 24, 2 f. Noch heute ist diese Art des Schwurs bei arabischen Stämmen zu finden 2. Darin liegt ein Zeugnis für die S. 110 Anm. 2 besprochene Heiligkeit der propagatio.

Die Tierkreisbilder im Jakobssegen.

I Mos 49.

Daß die Sprüche des Segens Jakobs auf die zwölf Tierkreiszeichen anspielen, haben bereits Gelehrte wie Athanasius Kircher erkannt. Der gegenwärtige Text, dessen Redaktor den Sinn nicht mehr verstanden hat, läßt die Motive nicht mehr überall klar erkennen. Die Tatsache selbst stimmt zu dem, was wir bereits früher an astralmythologischen Motiven gefunden haben. In Josefs Traum (S. 383) erschienen ja die elf Brüder bereits als die Tierkreiszeichen, die sich mit Sonne und Mond vor dem den Weltkreislauf und das anbrechende neue Zeitalter repräsentierenden Josef (Tammuz) verbeugten. Auch die Reisen der Söhne nach Ägypten zeigten die Motive der Wanderung der zwölf Tierkreisbilder in die Region der Unterwelt (S. 385 Anm. 3). Im folgenden stellen wir Spuren von Tierkreisbilder-Motiven zusammen, wie wir sie in den Sprüchen Jakobs finden. Andre werden andre Spuren finden. Die Textüberlieferung ist schlecht. Es ist sehr leicht möglich, daß der vorliegende Text verschiedene,,Theorien" vermengt. Andre werden darum vielleicht auch eine andre Motivenreihe finden.

1) J. Dillmann, Pithom, Hero, Klysma in dem Sitzungsberichte der Kgl. Ak. der Wissenschaften 1885 XXXIX.

2) Beispiel bei Nork, Mythologie I, 154. Zum Schwur beim,,Phallus Allah's" s. Curtiss 1. c. 118 f. Auch die Phallen im antiken Kunstgewerbe, die Phallen als Amulette der Frauen, die noch heute in Neapel getragen werden (vgl. die wächsernen Priapusfiguren am Feste Damians, das 1781 abgeschafft wurde), haben ursprünglich nichts mit ,,Unzucht“ zu schaffen, s. S. 110 Anm. 2.

3) Oedipus Aegyptiacus 1654, z. B. II, 1, S. 21. Aus der neueren Literatur vgl. (außer Dupuis und Nork, passim) Stucken, Astralmythen MVAG 1902, 166 ff.; Zimmern, ZA 1892, 161 ff., KAT3 628; J. Lepsius, Reich Christi VI, 375f.; Winckler F. III, 464 ff.

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Er heißt viermal,,der Erste", und das Recht ,,des Ersten" wird ihm entrissen. Er muß nach einer andern Überlieferung die Führerrolle Judas gehabt haben (Dillmann, Genesis 457). Als Wassermann würde er Ea entsprechen, oder vielmehr in einem vorhergehenden, durch Ea abgelösten Äon Mummu (zu Mummu = Ea bez.

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im nächsten Äon
Marduk-Adapa, Sohn Eas, s.
S. 6f. 9). Die neue Zeit entsteht durch Zeugung
zwischen Mutter und Sohn. Ruben befleckte
das Bett seines Vaters". Vom Standpunkte des
neuen Zeitalters ist der Träger des alten Zeit-
alters (Kingu, Mummu) der Wasserdrache. Auch
dieses Motiv findet sich im Ruben-Segen. Es
ist von E die Rede. Schon Dillmann,
Genesis S. 458 übersetzt das mit ,,Überschwall
des Wassers“ (Sept. ¿§úßovois ós ödwo). Mit Ruben
wird hiernach jedenfalls eine wasserspeiende
Erscheinung in Zusammenhang gebracht. Das
Flußpferd, an das man zunächst denkt, ist
nach Hi 40, 14 ff. gleich Behemot, dem Chaos-
drachen der Urzeit. Behemot ist nach Hi 40, 19
,,Erstling" wie Ruben, ,,Erstling der Wege
Gottes", Herr des vergangenen Äon. Plutarch,
de Is. et Os. cp. 32 sagt: „Die Ägypter schreiben
dem Flußpferde Schamlosigkeit zu; denn es soll
seinen Vater töten und mit Gewalt seiner Mutter
beiwohnen "." Ruben entspricht also einem
Tierkreisbild in der Wasserregion, das
an der Stelle unsres Wassermanns gestanden
hat und als Flußpferd oder dergleichen dar-
gestellt wurde.

(3) Simeon und Levi Zwillinge.

Sie erhalten zusammen einen Spruch und werden als „Brüder" besonders bezeichnet neben vier andern Brüdern derselben Mutter. Als Dioskuren fanden wir sie bereits bei der Rache für die Schändung ihrer Schwester Dina

1) Bilha (wohl an Stelle der Lea gesetzt) trägt Züge der IštarAphrodite, der Gattin des hinkenden Ninib-Mars - Hephästos. Ruben begibt sich zu ihr;,,Unterwelt" =,,Ozean", s. S. 8 und 14, die Szene am Südpunkt statt am Nordpunkt (man beachte, daß 1 Mos 49, 4 b steht, nicht ), Ninib Nergal S. 24.

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2) Ob in der zweiten Hälfte ein Doppelsinn beabsichtigt ist (,,du wurdest geschändet“ statt „du hast Schändung verübt"), wie Stucken will, so daß auch das andre Motiv der Urzeit, das Motiv der Kastration des Urvaters (Rahab Ps 89, 11 wird kastriert hineinspielt, wage ich nicht zu entscheiden.

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Abb. 126: Horoskop Antiochos I. von Kommagene (um 70 v. Chr.)
aus der Westterrasse des Nemrud-Dagh

(aus Humann-Puchstein, Reise in Kleinasien und Nordsyrien).

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1) S. Zimmern l. c. 162. Aber nicht eine ,,Reminiszenz an Gilgameš und Eabani" finden wir hier, sondern in beiden Fällen das gleiche kosmisch-mythologische Motiv. Zu Gilgameš und Tierkreis s. mein IzdubarNimrod, S. 66 ff.

2) Natürlich ist nur ein Attribut gemeint; zu meḥokek vgl. 4 Mos 21, 18. 3) Es ist das Horoskop des Antiochos von Kommagene. Die drei großen sechzehnstrahligen Sterne auf dem Rücken haben die Beischrift: Πυρόεις Ηρακλέους], Στίλβων Απόλλωνος und Φαέθων Διός Mars, Merkur, Jupiter. Es ist das Sternbild des Löwen (auch auf Münzen des Antiochos

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zu finden). Neunzehn der Sterne stimmen zu dem Eratosthenischen Sternkatalog. Antiochos nennt sich θεὸς δίκαιος und επιφανής.

1) Wichtig ist der von Kittel im Kommentar zitierte Zusatz der syrischen Übersetzung zu 1 Chr 5, 1-2: „Von Juda wird der König, der Messias, ausgehen." Die Auslegungen von 1 Mos 49, 10 im Altertum bis Ende des Mittelalters hat Posnanski, Schilo, Ein Beitrag zur Ge

schichte der Messiaslchre 1904, gesammelt. Zu Silo Se'ôl s. S. 399 Anm. 3.

2) Vgl. S. 69 (die Überlieferung nach Manetho bei Krall, Vom König Bokchoris in den Festgaben für Büdinger 1898) und zum weisen Amenophis S. 406.

(2) Josef

(8) Benjamin

(6) Dina

Stier.

Josef wird im Mosessegen 5 Mos 33, 17 mit einem Stier (Wildochs) verglichen. Denselben Sinn hat wohl 1 Mos 49, 22: „Ein Farre ist Josef, ein Farre, ein ‘Alî - . . .1; mein spätgeborener Sohn ist ein Ali-Stier." In dem Stier ist der Bringer des neuen Zeitalters gekennzeichnet, s. S. 66 f. Ein entsprechendes Motiv berührt der siegreiche Bogen Josefs. Es wird an den Bogen Marduks (bab. =,,Bogenstern") zu denken sein, oder an den Bogen Orions (Orion MardukTammuz s. S. 376 f.) 2.

Skorpion.

Der

Benjamin wird als Wolf geschildert. Wolf (lupus) steht südlich von scorpio; dem Stier (Josef) entgegengesetzt (zu Josef-Benjamin als Gegenpole s. S. 385). Der Wolf ist im Mythus Frauenräuber. Der Wolf Benjamin Ri21 raubt die Frauen von Silo 3, wie der Wölfling Romulus die Sabinerinnen und wie Wölunder, Slagfidr und Egil, die im Wolfstal wohnen, sich die Frauen rauben, die im Wolfsee baden (s. Stucken, Astralmythen 101; MVAG 1902, 43).

Jungfrau.

Der Tierkreis hat ein weibliches Sternbild: die Jungfrau,ebenso wie die Planetenreihe der Wochentage. Nur Dina, als Tochter Leas, kann in Betracht kommen. Ihre mythologische Bedeutung neben den Dioskuren Simeon und Levi fanden wir S. 379. Ihr Ištar-Charakter zeigt sich 1 Mos 34 darin, daß sie dem Gatten den Tod bringt, s. S. 382. In den Sprüchen Jakobs wird sie nicht erwähnt, falls nicht, wie Hommel vermutet, in dem doppelten Spruch für Dan eine Hälfte Dina gehört.

Die Reihenfolge der Aufzählung entspricht in dem jetzigen Texte den Genealogien (nach den Müttern) und der geographischen Lage. Sie wird ursprünglich der Reihenfolge der Tierkreisbilder gefolgt sein. Der Redaktor hat die Motive nicht verstanden. Wincklers Bemühungen F. III,

1) Das Parallelglied muß Stier bedeuten. Der Text ist verdorben. Zimmern erinnert für an den Himmelsstier Alû im Gilgameš - Epos und fordert im Hinblick auf 5 Mos 33, 17 und auf das Parallelglied statt ein Wort wie D (bab. rêmu), Stier.

2) Die Gleichsetzung des ,,Bogens Josefs" mit Orion in Bereschit rabba ist nicht nur,,der Kuriosität wegen“ zu nennen (Zimmern); sie zeigt, daß die Juden die Motive verstanden.

3) Hier soll sicher auf Še'ôl, Šilân „Unterwelt" angespielt werden. Zimmern sucht ZA VII, 163f. dieselbe Bedeutung 1 Mos 49, 10. Die Frauen werden aus der Unterwelt geraubt.

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