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Sept.: ἐπὶ ξύλου διδύμου. Der Gehenkte gilt als Weihopfer vor der Gottheit 1.

Jos 8, 30 ff., s. S. 386.

Jos 8, 32 (steinerner Gesetzes-Codex), s. S. 432. Jos 8, 33 (die Aufstellung von je 6 Stämmen auf Ebal und Garizim), s. S. 386. Jos 10, 1 (Adoniṣedek), s. S. 362. Jos 10, 1 ff. (Besiegung der fünf Könige, Steinregen), s. S. 466 f. — Jos 10, 26f. (Pfählung), s. zu 8, 29.

Jos 13, 3 zu den Hafenstädten s. die Karte Nr. II, Kanaan in der Amarna - Zeit.

Jos 15, 41 Bet-Dagon, der Stadtname, der auch bei Sanherib neben Joppe erwähnt wird (Bit-Daganna, KB II, 93) und wohl identisch ist mit dem heutigen Bêt-Değân südöstlich von Joppe, enthält den Namen des philistäischen Gottes Dagon2. Ri 16, 23 erwähnt ein Opferfest für Dagon in Gaza, 16, 24 Gesang zu Ehren Dagons, nach 1 Sa 5, 1 ff. hat er einen Tempel in Asdod. Da der Name auch in den Amarna-Briefen vorkommt 3, andererseits in Südbabylonien im Namen des alten Königs Išme-Dagan von der Dynastie von Isin, so ist erwiesen, daß es sich um eine kanaanäische Gottheit handelt, deren Namen die Philister nach ihrer Einwanderung vorgefunden und zur Bezeichnung eines ihrer Hauptgötter übernommen haben, so wie sie für ihre weibliche Gottheit den Namen 'Aštoret, 'Aštart mit den Phöniziern gemeinsam haben (1 Kg 11, 5 vgl. mit 1 Sa 31, 10). Nach Cod. Hamm. (Einleitung 4, 28) war Dagon die Gottheit, die in Hammurabis Volk oder Stamm besonders verehrt wurde; Hammurabi sagt, er habe die Wohnstätten am Ud-kib-nun-na der Botmäßigkeit Dagons, seines Erzeugers, unterworfen. Weiteres zu Dagon s. zu 1 Sa 5, 1 ff. S. 483.

Die Zusammenstellung mit Ea-Oannes weist Zimmern KAT3 358 wohl mit Recht ab. Die Vorstellung von Dagon als fischgestaltiger Gottheit, die als kühner Schluß aus dem verdorbenen Text von 1 Sa 5, 4 angesehen wird, bleibt aber doch wahrscheinlich. Nach Kimchi hatte er vom Nabel an Menschengestalt. Wenn Abarbanel eine Überlieferung kennt, nach der Dagon auch die Füße eines Menschen besessen habe, so ist

1) 2 Sa 21, 6: aufhängen und 4 Mos 25, 4 nimb wego nad ,,vor Jahve im Angesicht der Sonne“ kann nur als formales Rudiment eines Sonnenopfers verstanden werden. Wenn der Gekreuzigte vor Sonnenuntergang abgenommen werden muß, so hat das in dem historischen Falle seine Ursache am Festgesetz, aber im letzten Grunde liegt hier die Erklärung, s. BNT 22 f.

2) Jensen, Kosmologie 449 ff.; Winckler, Gesch. Isr. I, 216 f.

3) Dagan-takala heißt ein Briefschreiber KB V, Nr. 215 f., vgl. ferner S. 322.

) In der Mauer des südlichen Tempels von Mukajjar, s. KB III1, S. 87; auch in Eigennamen auf dem Obelisk Maništusus.

darauf hinzuweisen, daß auch Ea-Oannes Menschenfüße unter dem Fischschwanz hat, s. Abb. 32 S. 96.

Jos 16, 6 f. (Janoah), s. S. 305 Anm. 3. Jos 19, 20 (Rabbith), s. S. 315. Jos 19, 44. Eltheke wird von Sanherib erwähnt. Er hat Tamnâ (Timnah in v. 43) und Altakû zerstört und ist dann nach Ekron gezogen, um den vertriebenen Padi wieder ein

zusetzen.

Jos 20 (Asylrecht), s. S. 426 Anm. 2 und S. 375. Jos 24, 32, s. S. 386.

Dreiundzwanzigstes Kapitel.

Das Buch der Richter.

Die Israeliten sollen durch šophețim1 regiert worden sein, ehe das Königtum eingeführt wurde. S. 463 ff. wurde gezeigt, wie die Verfassung nach der Niederlassung im Lande zu denken ist, je nachdem es sich um ländliches oder städtisches Gebiet handelt; daß die ,,Zwölfstämme" unter einheitlicher Führung und Rechtsprechung durch zwölf Richter gestanden haben, ist nicht historisch. Die vorliegende Gestalt der Überlieferung behauptet auch in keinem Falle, daß die Stämme auch nur unter einem der Richter geeint gewesen wären. Jos 18, 2 scheint eine Organisierung von 5 Stämmen zu kennen. Dem Stamm Juda gehörte nach dem Signalwort ,,Juda ziehe voran" Ri 1, 2 in der Theorie die führende Rolle. Die Richter" werden historisch als heroische Volksführer aufzufassen sein, die im Kampfe gegen die Völker einzelne Stämme oder eine Gruppe von Stämmen geführt haben und Autoritäten in der Rechtsprechung waren (vgl. Ri 4, 5, wo Debora unter dem heiligen Baume Recht spricht). Die Zwölfzahl, die den zwölf Stämmen entsprechen soll, ist künstliches Schema, mühsam unter Heranziehung unbedeutender Gestalten (fünf,,kleine Richter", Samgar 3, 31 ist überzählig) aus dem gewiß reichlichen Überlieferungsmaterial über Häuptlinge der Vorzeit hergestellt 2.

1) Die Suffeten der Karthager, die als Inhaber der Exekutivgewalt bei den Karthagern gewählt wurden, haben den gleichen Namen; vielleicht besteht auch sachliche Berührung. Die Organisation ist im Orient allenthalben Ausfluß der gleichen Lehre.

2) S. Budde, Richter S. X. Winckler, Gesch. Isr. II, 115 ff.

Die Religion der sog. Richterzeit steht in einer Periode des Niedergangs. Die reine Jahve-Religion wird auch in dieser Zeit in kleinen Kreisen lebendig gewesen sein. Die Jahve-Volksreligion (s. S. 338), deren Spuren uns die Überlieferung zeigt, ist mit heidnischen Elementen stark durchsetzt 1. Der Kultus wurde an Heiligtümern betrieben, die an Gedenkstätten der Urzeit oder über heidnischen Kultstätten (s. zu 6, 25 ff.) oder an Erinnerungsstätten großer Erlebnisse errichtet wurden. Sie werden als eine Art Filialen des Siloh-Heiligtums (S. 315) gegolten haben. Denn wir sehen an dem Beispiel von Ri 17, 10, daß brotlose wandernde Leviten sich um Kirchendienerstellen an solchen Heiligtümern bewarben. Mit Ephod und Teraphim wird abergläubischer Mißbrauch getrieben (8, 27; 17, 3; 18, 17 ff.; 18, 31 vgl. 18, 24). Der Kern der religiösen Gedankenwelt war auch zu dieser Zeit die Erwartung des Erretters. Das Lied der Debora preist den Errettergott, der vom Sinai her kommt. In die Geschichten Gideons und Simsons u. a. sind die mannigfaltigsten Motive vom Erretter, der die finstere Macht besiegt und den Frühling bringt, hineingeheimnist.

Ri 1, 16, s. S. 415 Anm. 1.

Ri 1, 27 vgl. 5, 19 Taanaḥ, s. S. 315 ff.

Ri 3, 7ff. Othniel ersteht auf Jahve's Geheiß als,,Retter" () von der achtjährigen Tyrannenherrschaft des Königs von Aram Naharaim2. Darauf hatte das Land vierzig Jahre Ruhe 3.

Wie alle folgenden Richtergestalten wird Othniel als Retter dargestellt: „Jahve ließ šophetim erstehen, die Israel erretteten aus der Gewalt ihrer Plünderer“, 2, 16, das ist das Thema aller Erzählungen. Die Retter werden mit bestimmten Motiven ausgestattet, die den Requisiten des orientalischen Mythus vom erwarteten Erretter entnommen sind. Die Motive werden in Namen und Zahlen hineingewoben, wobei oft genug der Zufall zu Hilfe gekommen sein mag, vor allem aber werden sie mit geeigneten Zügen der Volkssage verknüpft. Historische Tatsachen werden in jedem Falle zugrunde liegen. Wie weit Einzelheiten historisch sind, läßt sich nicht ausmachen.

1) Vgl. die Klagen Hoseas 9, 10; 10, 1; 11, 1f.; 13, 5f.

2) Syrien, als Aramäerland nach spätern Bevölkerungsverhältnissen Aramäerland genannt. Der Fluß ist der Euphrat. Ägyptisch heißt das Gebiet Naharna. S. KAT3 28f.

3) 3, 30 achtzig Jahre (240); 8, 28 vierzig Jahre; 13, 1 umgekehrt vierzig Jahre Notzeit, s. hierzu S. 86. 101.

Bei den grundsätzlichen Ausführungen S. 74 ff. über das Verhältnis der mythologischen Motive zu den Geschichtstatsachen wurde die besonders schwierige vorkönigliche Zeit vorläufig außer Betracht gelassen. Hier heißt es im Einzelfalle: sub iudice lis. Und es ergeht dem Erklärer wie Plutarch 1, der im Theseus seinem Freunde Sossius Senecio mit feinem Humor schreibt:

,,Es wäre freilich zu wünschen, daß das Mythologische sich mit Hilfe der Kritik gänzlich absondern ließe und die Gestalt der Geschichte annähme. Sollte es aber sich trotzig gegen die Glaubwürdigkeit sträuben und sich mit der Wahrscheinlichkeit durchaus nicht vereinigen lassen, so hoffe ich, daß die Leser billig genug sein werden, die Erzählung so entfernter Begebenheiten mit Nachsicht aufzunehmen."

Ri 3, 12ff. Ehud tritt als Retter auf (3, 15) und tötet den moabitischen Tyrannen Eglon.

Ehud ist linkshändig. Er ist ein Benjaminit (s. Budde z. St.). 20, 16 sind die 700 Benjaminiten, die den Frauenraub ausführen (s. S. 399) linkshändig. Der Sinn des Motivs (daß ein solches vorliegt, wird niemand bestreiten können) ist mir noch nicht klar trotz Stucken, Astralmythen 256, Winckler, Gesch. Isr. II, 121f., die den linkshändigen Ziu-Tyr, dem der Fenriwolf die rechte Hand abbiß, und den linkshändigen Mucius Scaevola heranziehen. Vielleicht deutet auch sein Name ein astralmythologisches Motiv an; denn A-hu-ud ist II R 47, 22c ein Beiname des Jupiter (Gudbir) bez. Merkur (s. S. 17). Mit der linken Hand führt Ehud das mythische zweischneidige Schwert (s. S. 219), mit dem er den Tyrannen tötet. Daß die Motive die Geschichtlichkeit der Gestalt Ehuds aufheben, nimmt wohl Winckler (gegen Gesch. Isr. II, 121f.) jetzt nicht mehr an. ☀

3, 31 Samgar, dessen Geschichte wohl aus guten Gründen (vgl. die Charakteristik seiner Zeit 5, 6) unterdrückt wurde, ist überzählig im Schema der Zwölf, s. S. 471. Zum Ochsenstecken s. S. 481.

4, Iff. Debora3 vernichtet den kanaanäischen Feldherrn Sisera.

Motive des Drachenkampfes verbergen sich in dem rätselhaften 4, 18, mit dem Debora Sisera zudeckt; es erinnert an das Jagdnetz Marduk-Orions zum Einfangen der Tiâmat. Noch deutlicher ist das Netz-Motiv in der Judithgeschichte, Judith 13, 9. 15 und vor allem 16, 20, wo das scheinbar harmlose Fliegennetz als Weihgeschenk aufgehängt wird. Ein gutes Beispiel für die Verknüpfung einfacher Vorgänge mit mythologischen Motiven. Ein Drachenkampf-Motiv liegt ferner in der

Plutarch war Apollo-Priester und kannte sehr wohl den Sinn der mythologischen Motive.

2) Vgl. die Beispiele S. 480 Anm. 4.

3) Vgl. S. 471 und 480.

eigenartigen Waffe, dem Hammer, mit dem Debora Siseras Haupt zerschmettert, während er trinkt (vgl. den Namen des Erretters Judas Makkab, dessen Beiname ebenfalls den Hammer als Heldenwaffe angibt, s. Abb. 161 den Hammer im Drachenkampf und vgl. zum Tešup-MardukHammer S. 112). Die andere Waffe des Drachenkämpfers ist der Blitz; Barak, den die Geschichte als Feldherrn im Kampfe gegen Sisera nennt und der wohl der eigentliche ,,Richter" jener Zeit ist, heißt der Blitz“ (phöniz. barkas, vgl. den Beinamen des karthagischen Helden Hamilkar Barkas) 2.

Ri 5, 4, s. S. 325 Anm. 1; 415.

Ri 5, 20 Vom Himmel her kämpften die Sterne, von ihren Standorten kämpfte das Volk Siseras.

So ist wohl der Sinn mit Winckler Gesch. Isr. II, 131 zu fassen. S. 166 danach zu korrigieren. Es ist die Gegenpartei Jahve's. Wie Tiâmat mit ihren Helfershelfern, den Tierkreisbildern des früheren Äon (S. 133 Anm. 1), gegen Marduk kämpft, so erscheinen hier die Sterne an ihren Standorten ( zu lesen, s. hierzu S. 548. 560), d. h. ebenfalls die Tierkreisbilder auf der Seite des Tyrannen Sisera. Die Ausmalung des Kampfes und Sieges Jahve's wie Jes 24, 21 ff., s. S. 179. 569.

Ri 5, 28, 30 eine kulturhistorisch höchst interessante Szene in dem alten Heldenliede aus dem Harem in Siseras väterlichem Palaste. Die Verse könnten in 1001 Nacht stehen.

Ri 6, 11-8, 35. Gideon3 (Jerubba'al) aus Ophra in Manasse. Die Vorgeschichte, der Berufungsgeschichte Simsons (13, 2 ff.) verwandt, enthält einige der Motive, die uns im altorientalischen Mythus von der Berufung des Königs und Erretters begegneten. Gideon ist aus niederem Geschlecht 6, 15 (vgl. S. 408). Er ist ein Erwählter Gottes und wird als ,,tapfrer Held" zum Kampfe, den Gott selber führen wird, berufen (vgl 7, 18,,hie Schwert Jahve's und Gideon"). Der Engel Jahve's findet ihn auf der Weizentenne 6, 11 vgl. 37 (Variante zur Berufung vom Pfluge weg bei Saul und Elisa S. 484. 538, zum Sinn vgl. S. 53).

Ri 6, 24 (Altar Jahve-Šalem), s. S. 386.

Ri 6, 25 ff. bietet ein Beispiel für die Umwandlung einer heidnischen Kultstätte in Kanaan in eine Kultstätte Jahve's. Gideon reißt den auf dem Hügel stehenden Altar

1) S. Budde z. St.

2) Zu Makkab und Barkas s. Winckler F. III, 82; mein Kampf um Babel und Bibel* 32.

3) Gideon und Jerubba'al, ursprünglich wohl zwei,,Richter", vielleicht dem Schema der zwölf zuliebe zusammengezogen. Die Quellenscheidung (s. vor allem Budde im Kommentar) kommt für die uns hier interessierenden Fragen nicht in Betracht.

*) Daß die Geschichte etwa im Sinne deuteronomischer Reform erfunden sei, um den Namen Jerubba'al zu erklären, halten wir für ausgeschlossen. Das ,,Zeit- und Ortskolorit" ist echt. S. Budde S. 56, der das Stück E. zuschreibt (warum aber keine frühe Schicht?").

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