War's nicht dieß allmächtige Getriebe, unsre Sherzen aneinander zwang? Raphael, an deinem Arm - o Wonne! Wag' auch ich zur großen Geistersonne Freudigmuthig den Vollendungsgang. Glüdlich! glücklich! Dich hab' ich gefunden, Ewig fliehn sich unsre Herzen zu. Muß ich nicht aus Deinen Flammenaugen Schwermuth wirft die bangen Thränenlasten, Sucht nicht selbst das folternde Entzücken Stünd' im Au der Schöpfung ich alleine, Todte Gruppen sind wir wenn wir hassen; Götter wenn wir liebend uns umfassen! Lechzen nach dem süßen Fesselzwang Aufwärts durch die tausendfachen Stufen Zahlenloser Geister, die nicht schufen, Waltet göttlich dieser Drang. Arm in Arme, höher stets und hdher, Der sich an den lehten Seraph reiht, Freundlos war der große Weltenmeister, Frisch athmet des Morgens lebendiger Hauch; Mit freudig melodisch gewirveltem Lied Jugendlich schön in Aurora's Umarmungen glüht. Sey, Licht, mir gesegnet! Erwärmend hernieder auf Anger und Au. Die Wiesen, wie zittern Tausend Sonnen in pertendem Thau! Kinder der verjüngten Sonne, Blumen der geschmüaten Flur, Euch erzog zu Lust und Wonne Ja, euch liebte die Natur. Schön das Kleid mit Licht gesticket, Schön hat Flora euch geschrücket Mit der Farben Götterpracht. Holde Frühlingskinder, klaget, Seele hat sie euch versaget Und ihr selber wohnt in Nacht. Nachtigall und Lerche singen Euch der Liebe selig Loos, Buhlend sich auf eurem Schooß. Schwellend zu der Liebe Pfühl? Aber hat aus Nannys Blicken Mich der Mutter Spruch verbannt, Wenn euch meine Hände pflücken Ihr zum zarten Liebespfand? Leben, Sprache. Seelen, Herzen, Stumme Boten füßer Schmerzen, Goß euch dieß Berühren ein, Und der mächtigste der Götter Schließt in eure stillen Blätter Seine hohe Gottheit ein. An Minna. Tráum' ich? Ist mein Auge trüber? Nebelt's mir um's Angesicht? Meine Minna geht vorüber? Meine Minna kennt mich nicht? Die am Arme seichter Thoren Blähend mit dem Fächer ficht, Eitel in sich selbst verloren Meine Minna ist es nicht. Serig durch die Liebe Menschen Göttern gleich! Zu dem Himmelreich. Einstens hinter Pyrrhas Rücken, Stein und Felsen ihre Herzen, Ihre Seelen Nacht, Von des Himmels Flammenkerzen Noch mit sanften Rosenketten Ihre Seelen nie Noch mit Liedern ihren Busen Huben nicht die weichen Musen, Nie mit Saitenharmonie. Ach! noch wanden teine Kränze Ungegrüßet stieg Aurora Aus dem Schooß des Meers, Ungegrüßet sant die Sonne In den Schooß des Meers. Wird umirrten sie die Haine, Unter Lunas Nebelscheine, Trugen eisern Joch. Sehnend an der Sternenbühne Suchte die geheime Thräne Keine Götter noch. Und sieh! der blauen Flut entquilt, Selig durch die Liebe Menschen Göttern gleich. Liebe macht den Himmel Shimmlischer die Erde Zu dem Himmelreich. Unter gold'nem Nektarschaum, Flieh'n der Götter Tage. Thronend auf erhab’nem Sig Schwingt Kronion seinen Bliß; Der Olympus schwankt erschrocken, Wallen zürnend seine Locken Göttern läßt er seine Throne, Niedert sich zum Erdensohne, Seufzt arkadisch durch den Hain, Zahme Donner untern Füßen, Schläft, gewiegt von Ledas Küssen, Schläft der Riesentödter ein. Majestät'sche Sonnenrosse Durch des Lichtes weiten Raum Völker stürzt sein rasseludes Geschosse. Vor der Gattin des Kroniden Stolz vor ihrem Wagenthrone Mit der gold'nen Herrscherkrone Schmückt sie ihr ambrosisch Haar. Schöne Fürstin! ach, die Liebe Wer die steile Sternenbahn Zu der Gottheit Size? Durch des Grabes Riye? Lockte sie uns nicht hinein, Möchten wir unsterblich seyn? Suchten auch die Geister Ohne sie den Meister? Liebe, Liebe leitet nur Zu dem Vater der Natur, Liebe nur die Geister. Selig durch die Liebe Menschen Göttern gleich. Das Glück und die Weisheit. Entzweit mit einem Favoriten Flog einst das Glück der Weisheit zu: Mit meinen reichsten schönsten Gaben Komin, Schwester, laß uns Freundschaft schließen, Sophia lächelt diesen Worten, Und wischt den Schweiß vom Angesicht: „Dort eilt dein Freund, sich zu ermorden, Versöhnet euch! Dich brauch' ich nicht.“ Durch die ewige Natur Winkte mir vom Mondenlicht Nicht vom Sonnenhügel, Stern' und Sonn' und Mondenlicht, Regten mir die Seele night, Liebe rauscht der Silberbach, Liebe lehrt ihn sanfter wallen, Seele haucht sie in das Ach Klagenreicher Nachtigallen Liebe, Liebe lispelt nur Auf der Laute der Natur. Weisheit mit dem Sonnenblick, Weiche vor der Liebe! An einen Moralisten. Was zürnst du unsrer frohen Jugendweise, Du starrest in des Winters Eise, Einst, als du noch das Nymphenvolk bekriegtest, Ein Held des Karnevals, den deutschen Wirbel flogst, Ein Himmelreich in beiden Armen wiegtest, Ha, Seladon! wenn damals aus den Achhsen dent' zurück nach deinen Rosentagen, Schlägt um, wie unsre Pulse anders schlagen; |