hier, wo ein Weib sich, eine Sterbliche, Erfrecht, ein staubgebildetes Geschöpf,
Den Donnerer aus meinem Arm zu schmeicheln, An ihren Lippen ihn gefangen hält! Juno! Juno! Einsam Stehst du, stehst_verlassen Auf des Himmels Thron! Reichlich dampfen dir Altáre, Und dir beugt sich jedes Knie. Was ist ohne Liebe Ehre? Was der Himmel ohne sie?
Wehe, deinen Stolz zu beugen, Mußte Venus aus dem Schaume steigen. Götter bethörte
Menschen und Götter ihr zaubrischer Blick! Webe, deinen Gram zu mehren,
Mußt' Hermione gebähren,
Und vernichtet ist dein Glück!
Bin ich nicht Fürstin der Götter?
Nicht Schwester des Donnerers,
Nicht die Gattin des herrschenden Zevs? Nechzen nicht die Aren des Himmels
Meinem Gebot? Umrauscht nicht mein Haupt die olympische Krone?
Kronos Blut in den unsterblichen Adern, Königlich schwillt mein göttliches Herz.
Eoll sie mich ungestraft schmähen ? Ungestraft unter die ewigen Götter Werfen den Streit, und die Eris rufen In den fröhlichen himmlischen Saal? Eitle! Bergessene!
Stirb und lerne am stygischen Strom Göttliches unterscheiden von irdischem Staub! Deine Riesenrüústung mag dich erdrücken, Nieder dich schmettern
Steig' ich vom hohen Olympus herab. Süße verstrictende
Schmeichelnde Reden
Nabt dem Sturz, dem gewissen Verderben! Berhülle dich, Gottheit, in sterblich Gewand! (Sie geht ab.)
Semele
(rust in die Scene).
Die Sonne neigt sich schon! Jungfrauen, eilt, Durawürzt den Saal mit süßen Ambradüften, Streut Rosen und Narzissen rings umber, Bergest auch nicht das goldgewebte Polster Er kommt noch nicht – die Sonne neigt sich schon –
(in Gestalt einer Alten hereinstürzend). Selobet seyen die Götter! Meine Tochter! Semele.
Ha! Wach' ich? Traum' ich? Götter! Beroe!
Sellt ihre alte Amme Semele Bergessen haben?
Boshaftes Herz! Doch sprich!
Was führte dich von Epidaurus her?
Das doch wohl nicht, daß gern die Götter wohnen Um Semele?
Welch' Feuer fuhr in deinen Wangen auf, Als ich das Jupiter aussprach? — Nichts anders Als jenes, meine Tochter - Schrealich rast Die Pest zu Epidaurum, tödtend Gift Ist jeder Hauch, und jeder Athem würget, Den Sohn verbrennt die Mutter, seine Braut Der Bräutigam, die feuerflammenden Holzstöße machen Tag aus Mitternacht, Und Klagen heuten rastlos in die Luft, Unüberschwenglich ist das Weh! — Entrüstet Blickt Zevs auf unser armes Volk herab; Vergebens strömt ihm Opferblut, vergebens Zermartert am Altare seine Knie
Der Priester, taub ist unserm Flehn sein Ohr Drum sandt' zu Kadmus Königstochter mich Mein wehbelastet Vaterland, ob ich
Von ihr erbitten könnte, seinen Grimm Von uns zu wenden Beroe, die Amme,
Bersprach er? heut schon wieder? (faßt sich) Laß ihn kommen,
Und wenn er eben liebestrunken nun Die Arme auseinander schlingt nach dir, So trittst du - Merk dir's wie vom Blizz Gerührt zurück. Ha! wie er staunen wird! Nicht lange lässest du, mein Kind ihn staunen; Du fährst so fort, mit frost'gen Eisesblicken Ihn wegzustoßen wilder, feuriger Bestürmt er dich, die Sprddigkeit der Schönen Ist nur ein Damm, der einen Regenstrom Zurûdepreßt, und ungestümer prallen Die Fluten an - Ißt hebst du an zu weinen Giganten mocht' er stehn, mocht' ruhig niederschaun, Wenn Typheus hundertarmiger Grimm Den Ossa und Olymp nach seinem Erbthron jagte Die Thränen einer Schönen fällen Zevs Du lächelst? - Gelt! die Schülerin Ist weiser hier als ihre Meisterin?
Nun bittest du den Gott, dir eine kleine kleine Unschuldige Bitte zu gewähren, die Dir seine Lieb' und Gottheit siegeln sollte Er schwört's beim Styr! - Der Styr hat ihn gebannt!
Entschlüpfen darf er nimmermehr! Du sprichst: „Eh' soulst du diesen Leib nicht kosten, vis „In aller Kraft, worin dich Kronos Tochter „Umarint, du zu der Tochter Kadmus steigest!“ Las dich's nicht schrecken, Semele, wenn er Die Grauen seiner Gegenwart, die Feuer, Die um ihn krachen, dir die Donner, die Den Kommenden umrollen, zu Popanzen Aufstellen wird, den Wunsch dir zu entleiden; Das sind nur leere Schrecken, Semele, Die Götter thun mit dieser herrlichsten Der Herrlichkeiten gegen Menschen karg Beharre du nur starr auf deiner Bitte, Und Juno selbst wird neidisch auf dich schielen.
Die Häßliche mit ihren Ochsenaugen! Er hat mir's oft im Augenblick der Liebe Geflegt, wie sie mit ihrer schwarzen Galle Ihn martere
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