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1 Mos 6, 11-9, 17

Der biblische Sintflutbericht.

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Neujahrstag, nach dem Marduk-Zeitalter mit Frühlingsanfang (s. S. 19). Noah ist damals gerade 600 Jahre alt; Jarchi, Comm. in 1 Mos 6, 15 kennt eine Überlieferung, nach der der Archenbau 120 Jahre gedauert hat. Auch in anderer Beziehung hebt ein neues Zeitalter an. Bis dahin war Friede in der Natur, von jetzt an beginnt das Blutvergießen. Aber wenn die Erzähler auch wissen, daß eine neue Ära anhebt und wenn sie auch mit den Farben des ,,Systems" die Geschichte schmücken, so wird doch feierlich protestiert gegen die Konsequenz des astralen Systems mit seinem ehernen Geschick. Es heißt ausdrücklich, daß die Sintflut nicht wiederkommen wird, während sie sich nach dem astralen System im Zyklus wiederholen muß gleich der Feuerflut. Und Jes 54, 9 gilt dasselbe:,,ich habe geschworen, daß die Wasser Noahs die Erde nicht nochmals überfluten werden".1

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1) Nach 1 Pt 3 berufen sich die trotzigen Juden darauf. Und der Petrusbrief sagt ihnen: aber die Feuerflut wird kommen! S. oben S. 135.

2) In der dem Redaktor vorliegenden J-Quelle war der Auftrag zum Bau gewiß auch erzählt. Der Erzähler hat mit Geschick die Quellen kombiniert, von jeder das Charakteristische aufnehmend.

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1) 8, 10:,,weitere 7 Tage". Es waren also schon 7 Tage vorausgegangen, entweder nach dem Aufsitzen des Schiffes oder nach der ersten Vogelaussendung.

1 Mos 6, 119, 17 Die Episoden im bibl. Sintflutbericht.

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1 Mos 4 ließ durchblicken, wie die Sünde überhand nimmt. Auch 6, 1 ff. der,,Engelfall", aus dem Riesengeschlechter entstehen, schildert die Entartung. 6, 3 deutet an, daß Jahve auch andere Züchtigungen erwogen hat (Herabsetzung der Lebensdauer auf 120 Jahre), ehe er zum äußersten schreitet. So hängt die Sintflut mit der Geschichte der Urväter zusammen.

Ebenso bringt die babylonische Tradition die Sintflut mit den babylonischen Urkönigen zusammen. Die in das Gilgamešepos eingeflochtene Sintflutgeschichte weiß zwar nichts davon. Die Dichtung hat hier den Stoff frei verwendet. Aber aus Berosus konnte man früher bereits schließen, daß auch in Babylonien der Zusammenhang bestand. Xisuthros ist der letzte der 10 Urkönige und die Verbindung mit den Weisen der Urzeit ist dadurch hergestellt, daß nach Berosus Xisuthros vor der Flut alle Schriften in Sippar1 vergrub. Die Angehörigen des babylonischen Noah haben sie ausgegraben und unter den. Menschen verbreitet (s. oben S. 4 Nr. 3 und S. 118).

Als Höhepunkt in einer Reihe von Strafgerichten erscheint die Sintflut in der Seite 130 unter b) erwähnten Gruppe von babylonischen Mythendichtungen. Ein wahrscheinlich aus Sippar stammendes Epenfragment, das laut Unterschrift in die Zeit des Ammizaduga2 gehört, eines der Könige der Hammurabi-Dynastie,

1) Hierin steckt einerseits ein Wortspiel mit šipru (sepher),,Buch“, andrerseits eine noch unbekannte religionsgeschichtliche Beziehung, die in der kultischen Bedeutung der Sonnenstadt Sippar zu suchen sein wird; s. übrigens oben S. 5.

2) Die Erzählungen von Ea und Atraḥasis repräsentieren vielleicht eine literarische Vermischung zweier Mythenstoffe. Die Sintfluterzählung gehört in das eigentliche Babylonien (der Schauplatz das Inundationsgebiet des Euphrat, Bel von Nippur der Herr der Sintflut, Surippak der

und in dem der Held der Sintflut Atrahasis,,der Erzgescheite" heißt, läßt erkennen, daß der Sintflut andere Strafen vorhergegangen sind und daß die Menschen gleichwohl von neuem sich vergangen hatten. Mit diesem Text hat H. Zimmern mit Recht eine andere Erzählung in Verbindung gebracht, die in Abschrift aus der Bibliothek Asurbanipals stammt und ebenfalls Atarhasis zum Helden hat. Hier wie dort redet Atarhasis mit seinem Herrn, d. i. Ea. Er tritt wiederholt für die Menschen ein, angesichts des Jammers, den die Strafen (erst 6 Jahre Hungersnot, Dürre, Unfruchtbarkeit, dann Fieberseuche, dann wiederum Mißwachs) über die Menschen gebracht haben, und erinnert daran, daß die Götter doch von den Menschen geschaffen wurden. Die Verwandtschaft dieser Erzählung mit dem vorher erwähnten Fragment läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß auch hier die Strafgerichte, die von Bel in der Götterversammlung verhängt werden,,,weil [die Sünden] nicht abgenommen, sondern gegen früher sich noch vermehrt haben", mit der Sintflut schließen. Der Zusammenhang des Flutgerichts mit anderen vorausgegangenen Gerichten, der in 1 Mos verwischt ist, findet sich also deutlich im babylonischen Mythenkreis.

Zu 2. Noah,,wandelte in Gemeinschaft mit Gott". Die babylonische Erzählung setzt Z. 182 ff. voraus, daß Utnapištim um seiner Frömmigkeit willen gerettet wird. Ebenso setzt Berosus voraus, daß Kronos dem Xisuthros als einem Gottesfürchtigen im Traum erschien. Am Schluß erzählt er, Xisuthros sei entrückt worden und eine Stimme (Xisuthros?) habe aus der Luft den Geretteten befohlen, sie sollten gebührend gottesfürchtig sein. Von einem andern der Urväter, Enmeduranki, der wie Xisuthros bei Berosus mit der Sonnenstadt Sippar in Verbindung steht und wie dieser bei Berosus über Tafeln der Wahrsagung verfügte (s. oben S. 4), heißt es, daß er bei Lebzeiten in der Gemeinschaft der Götter gestanden hat. Der Ausdruck bei J 6, 8 er hatte Gnade bei Jahve gefunden" ist spezifisch israelitisch.

Zu 3. Im babylonischen Bericht und bei Berosus geschieht die Offenbarung im Traum. Auch I Mos 6, 13 kann Traumgesicht gemeint sein. Die spätere Zeit hat in apokryphischen

Wohnort des babylonischen Noah, Sippar nach Berosus der Aufbewahrungsort der heiligen Bücher), während der Ea-Atraḥasis-Mythus nach Eridu zu gehören scheint.

1) Ebenso in der Lehre des Mithras, s. Cumont, Die Mysterien des Mithras, S. 100 f.

1 Mos 6, 11-9, 17 Der biblische und der babylonische Bericht.

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Dichtungen diesen Verkehr Gottes mit Noah ausgemalt. Zu der Offenbarung als Inaugurierung des neuen Zeitalters wie bei den babylonischen Urkönigen s. Gunkel, Genesis 243.

Zu 4. Die Maße sind im babylonischen Bericht abweichend. Aber wie in der Bibel wird die Arche in Zellen geteilt Z. 63. Sechs Stockwerke Z. 61 könnte zu der biblischen Angabe ,,30 Ellen hoch" stimmen.

Zu 5. Die gerettete Menschheit ist in der Bibel auf Noah und seine Familie beschränkt, wohl im Interesse der Einheit des Menschengeschlechts, die von einem stammt, wie die vorsintflutliche Menschheit von einem, dem Adam. Im babylonischen Bericht wird Noah entrückt. Die Menschheit stammt von den andern Geretteten ab. Im babylonischen Bericht wird die Hausgenossenschaft mit gerettet, auch ein Hausverwalter und kunstgeübte Handwerker (sie werden hinter den Tieren aufgezählt; sie gehören zum Besitz, wie bei den Geschenken, die der Pharao von Mușri Mos 12, 16 dem Abraham überläßt: Schafe, Rinder, Esel, Knechte und Mägde). Das ist charakteristisch für die sozialen Verhältnisse des außerisraelitischen orientalischen Altertums. Der Jahvist bevorzugt die reinen. Tiere 7, 2f. Die Unterscheidung zwischen reinen und unreinen. Tieren kennt der gesamte Orient, speziell beim Opfer vgl. 8, 20. Der babylonische Noah nimmt seine ganze Habe mit, vor allem Gold und Silber, die Vorräte bei P beschränken sich auf Nahrungsmittel.

Zu 7. Ut-napištim verschließt das Tor. Die Bibel (J) betont die Fürsorge Gottes: Jahve verschließt die Tür. Oder ist mit Klostermann, Pentateuch S. 40 Jahve als Glosse aufzufassen, so daß auch hier Noah die Tür verschließt?

Zu 8. Von der Schilderung vom Hereinbruch der Flut unterscheidet sich wesentlich die allerdings poetisch meisterhafte, mythologische Schilderung des babylonischen Berichts, die in den Naturerscheinungen Götter verkörpert sieht: Neben Adad, dem Sturm- und Gewittergott, wirken die vier Planetengötter Nebo, Marduk, Nergal, Ninib und die Anunnaki (auch hier nicht sicher zu erklären), die mit ihren Fackeln die Szene beleuchten. Die von P benutzte Quelle hat das Hereinbrechen in ihrer Weise ebenfalls poetisch geschildert. V. 11b ist ein Vers (Gunkel 131 f.) und nennt die große Tehom (der Ozean ist gemeint, aber der poetische Ausdruck soll an die Urflut erinnern) als eine der Quellen der Flut.

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