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Ninivehs Fall den Pharao Necho bei Karkemisch geschlagen und bei der Verfolgung des Feindes Palästina bis zur Südgrenze besetzt hatte. 2 Kg 24, I erzählt:,,Zu seiner (Fojakims) Zeit zog Nebukadnezar, der König von Babel heran, und Fojakim ward ihm untertan drei Jahre lang; dann aber fiel er wieder von ihm ab." Ein keilinschriftlich bezeugter1 Zug Nebukadnezars gegen Ammananu (Antilibanon) ist also wohl gegen ihn und andere paläst. Staaten, die den Tribut aufgekündigt hatten, gerichtet. Die Strafe hat erst seinen Sohn Jojakin betroffen. Er wurde gefangen genommen (Da I, I, der auch sonst die Ereignisse verwirrt, sagt irrtümlich Jojakim), die Bewohner Jerusalems wurden teilweise fortgeführt und der Jahve-Kult wurde durch Wegnahme der Geräte (dieser Akt tritt hier an die Stelle der sonst nach orientalischer Gepflogenheit nötigen Wegführung

Abb. 108: Ein assyr. König sticht einem Gefangenen die Augen aus.

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seine Hoffnun

gen (vgl. Jer 26, 16; 28, 1-4; 29, 3), für Judäa eine freie Stel

Dafür traf ihn

lung beim babylonischen Hofe durchzusetzen, fehlschlugen, ließ er sich durch Ägypten zum Aufruhr verleiten. die grausame Strafe. Er wurde geblendet, vgl. Abb. 108. Stadt und Tempel wurden zerstört, das Stadtgebiet zu Ödland erklärt. Das übrige Land blieb davon unberührt. Mispa wurde Verwaltungssitz (2 Kg 25, 23), Gedalja wurde als ihr Oberhaupt anerkannt und das Land wurde unter Aufsicht chaldäischer Beamten gestellt.

Die nach Babylon weggeführten Judäer haben im Euphratlande eine angesehene Rolle gespielt, nicht nur in wirtschaft

1) S. Winckler KAT 107 ff., wo die Bedeutung der längst bekannten Inschrift bestimmt ist; Text KT 58.

1 Kg 2 Kg Das babylonische Exil. Die Rückkehr.

313 licher Beziehung, wie u. a. die Handelskontrakte der NippurAusgrabungen zeigen, sondern es mußte auch politisch mit ihnen gerechnet werden. Amel-Marduk (Evilmerodach) hat in seinem 1. Regierungsjahre (2 Kg 25, 27) den gefangenen Jojakin als Fürsten von Juda bestätigt und damit theoretisch die Berechtigung eines jüdischen Staates auf Existenz wieder anerkannt (s. oben). Seitdem hofften die Führer der Exilierten auf die Rückkehr. Nach Zeiten schwerer Enttäuschung unter der Herrschaft der Chaldäer-Zeit haben sie mit der babylonischen Hierarchie Cyrus begrüßt als den, der ihre Hoffnungen erfüllen und die vereitelte Maßregel Amel-Marduks verwirklichen würde. Jesaias begrüßt 45, 1 Cyrus als den Gottgesandten,,,den Fahve bei der rechten Hand ergreift" (zur Vorstellung vom Handergreifen vgl. z. B. Abb. 11, S. 34), von dem er sagt,,,der ist mein Hirte und soll all meinen Willen vollenden." Dazu stimmt die Cyrus-Inschrift, in der es heißt:

Marduk sah sich um und suchte einen gerechten König und er nahm den Mann nach seinem Herzen und berief Kuraš zum Königtum über die ganze Welt (ausführlicher zu Jes 44, 28).

Man hat den Eindruck, daß sich der Prophet an den Text des Cyrus-Zylinders angelehnt hat. Cyrus gab nach der Eroberung Babylons 539 die Erlaubnis zur Rückkehr und zur Begründung eines selbständigen Staatswesens mit eigener Verwaltung. Der Streit um die Art der Verwaltung: weltliche oder religiöse Verfassung bildet das treibende Moment in der folgenden geschichtlichen Entwickelung. des Judentums.

Dreiundzwanzigstes Kapitel.

Glossen zu den Büchern der Könige, Chronica, Esra, Nehemia.

1 Kg 2, 46. Die dvraorɛvuara der Septuaginta sind falsche Übersetzung eines zu supponierenden hebräischen (in den sabäischen Inschriften Glasers vom Dammbruch zu Mareb bedeutet

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,,den Felsen durchbrechen"). Es sind die „, Bergwerke“ Salomos im Libanongebiet gemeint, die 1 Kg 4, 16 in Ba'alat

1) Vgl. Kittel in ZAW 1898, 149 ff.

2) S. Winckler, Gesch. Isr. II, 261, Anm. 2.

stecken: Be'ana war Statthalter in Ašer und (gesetzt über) die Bergwerke (wirklicher Statthalter kann er nur in einer Provinz sein). Auch die Metallgießereien, die Salomo 1 Kg 7, 46 hat, sind wohl hier zu suchen.

1 Kg 5, 13 Libanon. Das Gebirge Libanon (assyrisch Labna-na) war den Babyloniern seit den ältesten Zeiten vertraut. Von den Gebirgszügen des „Westlandes“, die Gudea erwähnt: Sub-sal-la (KB III, 1 S. 35), Ti-da-num (ib. S. 37) bezeichnet das letztere (vgl. II R 48, 12: Tidanu, Tidnu = Amurru) wohl den nördlichen Libanon. Seit der Libanon unter Tiglatpileser III. (vgl. S. 300) zum assyrischen Machtbereiche gehörte, holte man von hier das Bauholz, wie es zuvor schon die Ägypter getan hatten (s. Abb. 67, S. 200). Nebukadnezar hat im Wadi Brissa im Libanon eine Straße bauen lassen, die Zedern herabzubringen. Ein Felsenrelief im Wadi Brissa stellt ihn dar, wie er,,mit reinen Händen die Zedern bricht" (vgl. zu dieser Abholzung S. 296, Anm. 1). Der Amanus (Am-a-num) war damals wohl schon ziemlich abgeholzt. Er wird auch schon von Gudea als das Gebirge, von dem er die Zedern holt, erwähnt, und er gilt als šad erini, Zederngebirge, in der Eponymenchronik bis ins 8. Jahrhundert.1

1 Kg 6, 29 s. S. 97.

1 Kg 7, 15 ff. Der Aufgang zum Tempel stellt die Himmelsstufen dar (Tierkreis), die beiden Säulen symbolisieren den Ostund Westpunkt, bez. den Nord- und Südpunkt, je nach der Orientierung, s. S. 40, Anm. 2, S. 64, Anm. 2 und Abb. 31; vgl. auch zur Geschichte Simsons S. 288.

1 Kg 7, 23. Das eherne Meer, von 12 Rindern getragen, diente nach 2 Chr 4, 6 vgl. 2 Mos 30, 19 zur Waschung für die Priester. Benzinger, Könige S. 48, macht mit Recht darauf aufmerksam, daß die zum Waschen unbequeme Konstruktion auf eine ursprünglich symbolische Deutung weist. Das Gerät wird wie der eherne Altar, den die Chronik Chr 4, 1 an dieser Stelle hat, im Auslande gegossen (Hiram von Tyrus) und wie andere Tempelgeräte (s. S. 97) nach,,babylonischem" Muster. In den babylonischen Tempeln werden ebenfalls ,,Ozeane" aufgestellt, z. B. von Urnina KB III, 1, 13, von Agum-kakrimi KB III, 1, 43 vgl. IR 3, Nr. XII, 1, 17, das sind Wasserbecken, in denen gewiß Weihwasser zu Waschungen aufbewahrt wurde, s. S. 101 f. und S. 97 den Weihwasser - Brunnen im Marduk-Tempel. Der

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1 Kg 2, 46-10, 15 Libanon. Tempelgeräte. Königin von Saba. 315 Ritualtext IV R 23 redet von einem bronzenen Becken mit 12 bronzenen Göttern.1

1 Kg 7, 27 ff. vgl. Jer 52, 17 ff. Die mekônah, ein kultisches Gerät zur Aufnahme des Weihkessels. Sie ist mit Löwen, Rindern und Palmen verziert. Hommel vergleicht damit ein auf Cypern gefundenes Bronzegerät, s. Abb. 109, das 8 geflügelte Sphinxe als Zierat zeigte und weist die Verwandtschaft mit dem minäischen Kultusgerät makânat nach.

1 Kg 9, 26 s. S. 236. Die Geschichte

1 Kg 7, 29 s. S. 97. Kg 9, 24 s. 1 Kg 10, 10. 1 Kg 10, 1 ff. Königin von Saba, vgl. S. 98. ist sagenhaft ausgeschmückt mit Farben des späteren sabäischen Reiches, das Juda weit entrückt war, Ps 72, 103, und im Rufe märchenhafter Pracht stand, Ps 72, 15. Winckler KAT3 150. 237 ist geneigt, den historischen Kern in der Königstochter von Musri (s. S. 289, wo wir sie für eine ägyptische Prinzessin halten) zu suchen, deren Palast 1 Kg 9, 24 erwähnt wird und die eine wichtige Rolle im Leben Salomos gespielt hat. Vgl. auch Weber MVAG 1901, 23f.; 2 Chr 9, 1 ff. fügt das ,,Rätselraten" hinzu. Das Rätselraten ist dem ganzen Vorder- Orient eigentümlich. Auch in der Simsons-Geschichte spielt es bekanntlich eine Rolle. Die sagenhafte Semiramis ist auch Rätselraterin. Vgl. Jäger, Assyrische Rätsel und Sprichwörter BA II, 274ff.

Abb. 109: Bronzegefährt für das Weihwasserbecken (mekônah). In Cypern gefunden.

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1 Kg 10, 15 die paḥôt sind,,Statthalter" (bei Jesaias, s. zu 41, 25, und bei Jeremias 23, 6, 12 finden wir daneben als höheren Rang die seganîm assyrisch šaknûti), assyrisch pahâtu, Statthalter, Provinzpräfekt (abgekürzt aus bêl pahâti,,Herr der Provinz"). Belegstellen bei Delitzsch, Handwörterbuch 519.

1) Vgl. zuletzt Hommel, Aufs. und Abh. II, 229.

2) Hommel, Aufs. und Abh. II, 222 ff. Das Bronzegerät veröffentlicht und besprochen von Furtwängler, Münchener Ak. der Wiss. II, 1899, S. 411. 3) Mt 12, 42:,,vom Ende der Welt".

1 Kg 10, 19 (Löwen zur Seite des Thrones!) s. S. 320. mos Pferde vgl. 2 Chr 1, 16 f. s. S. 161. 1 Kg 11, 5 und 33 s. zu 1 Mos 38, 14 ff.

1 Kg 11, 5 s. S. 285.

1 Kg 10, 28 Salo(vgl. 2 Kg 23, 13) 1 Kg 14, 24 s. S. 237.

1 Kg 18, 28:,,mit Messern ritzen", 5 Mos 14, I als heidnische Sitte verboten. In den Annalen Sargons wird vom. trauernden Babylonier gesagt: „Er hockte nieder auf die Erde, zerriß sein Gewand, nahm das Ritzmesser, brach in Geschrei aus". Zu andern Trauergesten s. zu Ez 27, 31.

1 Kg 20, 34. Die husôt der israelitischen Kaufleute in Damaskus sind Bazare und Stadtteile (arabisch suk), die den Fremden reserviert sind (unter Umständen mit Steuerfreiheit verbunden), neben den Bazaren der Einheimischen. Im Mittelalter sind es die Fondachi der in orientalischen Handelsstädten vertretenen Handelsstaaten (H. Winckler OLZ 1901, Sp. 143). Genau dieselbe Einrichtung begegnet auf Schritt und. Tritt in 1001 Nacht, und noch heute haben die Gewerbe ihre besonderen Bazargassen, s. Holzinger, Archäol. 132. Herodot berichtet II, 112 über gesonderte Bazare der Syrier in Memphis. Man vergleiche auch unsre Stadteinrichtungen in alter Zeit, Gerbergasse usw.

2 Kg 3. Die Moabiter s. zu 1 Mos 19, 30 ff. David hatte mit Waffengewalt (2 Sa 8, 3) die Moabiter unter seine Herrschaft gebracht. Die dunkle Stelle 2 Sam 8, 2 von der Ausmessung sagt wahrscheinlich, daß 3 des Landes an den Sieger fiel, 2/3 bei Moab blieb (,,er maß 23 zum Tode und das dritte Drittel zum Leben ab" ist vielleicht der technische Ausdruck für diese Teilung beim Friedensschluß), der Sieg ist wohl nach orientalischer Sitte durch Einführung des Landeskultus, also der Jahve-Verehrung besiegelt worden; die Mesa-Inschrift Z. 18 berichtet aus späterer Zeit, daß Geräte Jahves aus der moabitischen Stadt Nebo fortgeführt wurden. Umgekehrt hat David moabitische Heiligtümer nach Jerusalem gebracht (2 Sa 8, 10 ff.). Diese Trophäen wurden zu Salomos Zeiten verhängnisvoll; man hat sie wahrscheinlich zunächst in Kreisen eingewanderter Moabiter zu götzendienerischen Zwecken benutzt (1 Kg 11, 5: Verehrung des Kamoš in Jerusalem). Nach dem Buche Ruth

1) Zum Folgenden vgl. Buhl, Artikel Mesa und Moab in Hauck RPr. Th3, wo aber die mit den Inschriften zusammenhängenden Partien nach dem Folgenden zu modifizieren sein werden, ebenso Artikel Mesha von Driver und Artikel Moab von G. A. Smith, Wellhausen und Cheyne in Enc. Bibl. und H. Winckler KAT bes. S. 251 ff., wo die in Geschichte Isr. I besonders über 2 Kg 3 geäußerten Anschauungen modifiziert sind.

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