ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Bericht auf viel spätere Zeit beziehe, auf eine babylonische Deportation, die auch Esr 4, 8-10 erwähnt wird. Sie könnte sich m. E. auf die Zeit Sanheribs nach der Unterwerfung Babylons,

[graphic]

Abb. 111: Opferszene mit Schlangenwagen nach Layard, Monuments of Niniveh.

mit dem wahrscheinlich Kutha nahe verbunden war, beziehen. Sepharwajim ist vielleicht Sippar am Euphrat (Doppelstadt?), das heutige Abu Habba.

2 Kg 17, 30. Männer von Babel machen sukkôt benôt. Man erwartet den Kult von Babylon, also Marduk-Kult. Der Ausdruck ist rätselhaft.

Winckler MVAG 1901, 316 f. nimmt an, daß sukkôt dasselbe sei, wie sikkut bei Amos, d. h. Nebo (für das Westland dem Marduk von Babylon entsprechend, also = Winter- Marduk = Tammuz, der beklagt wird). Wenn aber benôt mit Jensen ZA IV, 352 als banîtu, Beiname der BelitIštar, erklärt werden kann, so wäre eher an Ištar - Kult, Hütten zur Tempel-Prostitution, zu denken.

2 Kg 17, 30. Die Leute von Kutha machten Nergal, vgl. S. 46. In einem Kommentar zum Pentateuch beruft sich Maimonides (12. Jahrh.) auf uralte Bücher der Heiden (er meint nabatäische Schriften), nach welchen die Kuthäer Sonnenkultus trieben (Baba Bathra 91a vgl. Herrschensohn S. 222). Das ist richtig. Nergal gilt = Šamaš, Sonnengott, s. S. 15. Im Hinblick auf die Exulanten gilt den späteren Juden das Land der Kutim als rein (im Gegensatz zum Heidenland, vgl. Herrschensohn 1. c. 139); andrerseits werden die Samaritaner wegen ihrer Vermischung mit den Heiden verächtlich Kutim genannt.

2 Kg 17, 31 Anamelech. Wenn der Name eine babylonische und nicht vielmehr eine syrische Gottheit bezeichnet, so würde

2 Kg 17, 30-20, 12

Königsbücher.

323

er das einzige biblische Zeugnis für den babylonischen Himmelsgott Anu enthalten, s. S. 26 f. Der Gottesname Adarmelech ist vielleicht in Arad-malik (Jones) oder mit Jensen in Adad-malik zu ändern.1

2 Kg 18, 4. Nehuštan. Ein Schlangensymbol, vgl. die eherne Schlange 4 Mos 21, 8f. Man nimmt an, daß es offiziell Jahve-Symbol war, s. Beer, Hades, S. 8f. Die Sache ist religionsgeschichtlich noch dunkel. Als Stadtgottheit von Der, der Stadt Anus (S. 28), wird eine Schlangengottheit genannt, die ,,Herr (Herrin) des Lebens" heißt, BA III, 238, 42. Vgl. auch den Siegelzylinder Abb. 39. Bei dieser Gelegenheit sei auf ein assyrisches Opferbild aufmerksam gemacht, Abb. III, das zwei Schlangen zeigt, die, ins Joch gespannt, einen Wagen ziehen. 2 Kg 18, 11 s. zu 17, 6.

2 Kg 18, 17 ff. Peiser OLZ 1902, 41 ff. erörtert die Frage, ob in Jerusalem zu jener Zeit Kenntnis der assyrischen Sprache vorauszusetzen ist. Es kann v. 26 assyrisch = aramäisch gestanden haben und wie häufig durch aramäisch (weil beides später gleich) ersetzt worden sein.

2 Kg 18, 34 vgl. Hommel, Grundriß 89, Anm. 3. 2 Kg 19, 12 und Jes 37, 12 nennen vier babylonische Landschaften bez. Städte als Verbannungsorte: Gosan (Guzana), Harran, Rezeph und Bene Eden, s. zu 2 Kg 17, 6. 2 Kg 19, 21 s. zu Jes 14, 4 ff.

[graphic]

Abb. 112: Siegesstele

2 Kg 19, 37: Zur Ermordung Sanheribs s. S. 310.,,Und Asarhaddon (d. h. Ašur hat einen Bruder gegeben) ward König an seiner Statt", s. Abb. 112 die charakteristische Darstellung: der König als Riese, die Be- Asarhaddons aus Sendschirli. siegten als Zwerge, vom König an eisernen Ringen, die durch die Kinnbacken gezogen sind, festgehalten.

Berliner Museum. Gefangene: Tirhaka von Äthiopien und Ba'al von Tyrus.

2 Kg 20, 12 Gesandtschaft des Berodach-Baladan (d. i. Merodach-Baladan, s. Jes 39, 1) s. S. 304, bab. Marduk-apaliddina, s. Abb. 8, S. 14. Das, in das er ihn führt, ist das bît nakamti, das Schatzhaus, in das auch kostbare Spezereien und Öl gehörte (vgl. 1 Kg 10, 10 u. s. Benzinger, Könige z. St.).

[blocks in formation]

2 Kg 20, 20 Wasserleitung des Hiskia. Dieser Bau wird nach 2 Chr 32, 30 auf den Siloah-Kanal bezogen, in dem 1880 die älteste hebräische Inschrift gefunden wurde.

2 Kg 21, 5. Von Manasse heißt es:,,Und er baute in den beiden Vorhöfen des Tempels Jahves Altäre für das ganze Heer des Himmels.“ Damit sind die astralen Gottheiten gemeint. Stucken, S. 53 erklärt die Torskulpturen von Sendschirli1, von denen Abb. 17 eine Probe gibt, als Darstellung des,,Heeres des Himmels" im Sinne von 2 Kg 21, 5.

[blocks in formation]

2 Kg 23, 5. Hier ist die einzige Stelle, wo der babylonische Mondkultus als Götzendienst für Judäa ausdrücklich bezeugt ist, vgl. aber auch Jer 8, 2 und 5 Mos 17, 3. Nach Jes 3, 18 trugen die Jerusalemerinnen kleine Monde von Gold; Ri 8, 21, allerdings an einer kritisch anfechtbaren Stelle, trugen sie die Kriegskamele an den Hälsen. Es ist an den zunehmenden Halbmond zu denken, der bis heute als Symbol des Wachstums und der Fruchtbarkeit gilt. Das Hillulim bei dem Herbstfest 3 Mos 19, 24 und Ri 9, 27 hängt, wie vielleicht auch Hallelujah (s. S. 33, 211) ebenfalls ursprünglich mit dem Mond und seinen Festen zusammen (s. Wellhausen, Reste altarab. Heidentums S. 107 ff.). Der Halbmond als Wahrzeichen der türkischen Mohammedaner scheint erst mit der Eroberung Konstantinopels 1453 aufgekommen zu sein. Mohammed II. soll ihn damals als Wahrzeichen der Stadt in die rote Fahne aufgenommen haben. Jedoch in den ersten islamischen Münzen und in den vom Islam übernommenen byzantinischen Münzen vom 2. Jahrh. v. Chr. bis 3. Jahrh. n. Chr. erscheint bereits der Halbmond. Von einigen wird das Symbol zurückgeführt auf das wunderbare Eingreifen der Mondgöttin Hekate bei der Belagerung der Stadt durch Philipp II. im Jahre 339 v. Chr.3 Da aber der Hekate - Kultus, der aus Kleinasien kommt, vom altorientalischen Mondkultus offenbar beeinflußt ist, so liegen doch im letzten Grunde vorderasiatische Vorbilder zugrunde, und es ist daran zu erinnern, daß altbabylonische Sicgelzylinder wie neubabylonische Grenzsteine den Halbmond als Insignien zeigen

1) Vgl. auch v. Landau, Beitr. zur Kunde des AO III (Leipzig 1903). 2) Mitteilung der Münch. Orient-Gesellschaft in Zeitschrift Asien, Dezember 1902.

3) Einen speziell türkischen Ursprung behauptet der persische Historiker Mirchond, nach dem die Türken den Halbmond als Feldzeichen schon aus Zentralasien mitgebracht haben sollen.

2 Kg 20, 20-1 Chr 15, 20 Königsbücher und Chronik.

325 (vgl. Abb. 11f. u. a.). Andererseits ist zu bemerken, daß der Islam mit dem Hobal-Mond-Kultus von Mekka (vgl. den Mondkalender Mohammeds), der mit dem harranischen Mondkultus korrespondiert, mannigfach verknüpft ist, s. auch zu Hi 38, 31 ff.

2 Kg 23, 11. Die Sonnenrosse und Sonnenwagen weisen auf astralen heidnischen Kultus (vgl. den hettitischen Sonnenwagen Abb. 95 und vgl. S. 7). In Kanaan war vor der Einwanderung speziell ägyptischer Sonnenkult, vor allem durch den Einfluß Amenophis des IV., der für sich selbst SonnengottVerehrung in Anspruch nahm, verbreitet, s. S. 217.

namen wie Beth-Semeš (Heliopolis vgl. Jer 43, 12) sind lebendige Zeugen dafür, s. Budde zu Ri 1, 35. Aber auch in der altkanaanäischen Religion selbst herrschte Sonnenkult: Baal, dessen Nachtseite wohl Moloch ist. S. auch zu Ez 8, 19 f.

Zum Kult auf dem Dache des Hauses vgl. Jer 19, 13; 32, 29; Ze 1, 5 (s. Zimmern KAT 3 601). Für den Gestirnkult war das Dach besonders geeignet.

2 Kg 23, 29. Necho, König von Ägypten. Es ist Necho II. Asurbanipal erwähnt Necho I. Ni-ku-u šar al Me-im-pi u al Sa-ai, König von Memphis und Sais.

2 Kg 24, 1 Nebukadnezar s. S. 311, vgl. Abb. 107.

2 Kg 25, 8. „Der Oberst der Leibwache, der ‚Diener' des Königs von Babel." „Diener" steht hier im Sinne von Minister, wie ardu,,Knecht" und die entsprechenden Worte im ganzen Orient, s. Abb. 103.

I Chr 1, 9 s. S. 157. I Chr 1, 27 s. S. 154. I Chr 5, [6], 29 ist das neben Chabur (Fluß Gosans) und Halah genannte in (Harran) zu korrigieren (Sept. de Lagardes Ausgabe "Aggar). Dann haben wir rein mesopotamisches Gebiet, das die Parallelstelle 2 Kg 5, 29 richtig ,,Assyrien“ nennt, denn es stand zur Zeit des Exils unter der Herrschaft Assyriens. Halah läßt sich nicht identifizieren, ist aber keilinschriftlich wiederholt bezeugt; die Korrektur in a ist aufzugeben.1

1 Chr 15, 18. 20. Šemiramôt, männlicher Name, anklingend an Sammurâmat, Semiramis. Die Semiramis des Ktesias (Gemahlin des Ninus) trägt die mythologischen Züge der Ištar. S. mein Izdubar-Nimrod S. 68 ff.: Ištar und Semiramis. Aber der Sagengestalt liegt gewiß eine historische Erscheinung zugrunde, die uns noch nicht näher bekannt ist. Königinnen

1) S. meine Bemerkungen BA III, S. 91f. und vgl. Winckler F. I, 292.

kennt der vordere Orient seit uralten Zeiten. Die Ausgrabungen in Susa haben eine 2500 Kilo schwere Bronzestatue einer elamitischen Königin zutage gefördert. In der Zeit Adadniraris spielt eine Frauengestalt namens Semiramis (Sammurâmat) eine bedeutende Rolle, deren Politik gegen Babylon gerichtet ist. Auf der Abb. 21 wiedergegebenen Statue ist sie, was immerhin auffällig ist, ausdrücklich erwähnt.

[ocr errors]

2 Chr 1, 3 „Zelt der Versammlung" s. S. 333, Anm. 1.
2 Chr 20, I s. S. 229.

2 Chr 1, 16f. 2 Chr 33, 7. 15 s. zu Ez 8, 1 ff.

s. S. 153.

2 Chr 35, 25 s.

Esr 1, I.

zu Ez 27, 31.

Im achten Fahre des Kores (Cyrus) s. zu Jes 45, 1.

Esr 1, 2. „Alle Königreiche der Erde hat mir Jahve, der Gott des Himmels gegeben.“ Schrader KAT2 372f. hat daran mit Recht Bemerkungen über die Toleranz des Cyrus geknüpft. Im 6. Jahrhundert geht ein monotheistischer Zug durch den ganzen Orient, s. S. 209.

Esr 4, 8-10 s. zu 2 Kg 17, 24.

Esr 4, 9 zu Babel und Elam s. oben S. 160ff. und S. 170. Arak ist, falls wirklich Stadtname vorliegt, Arku, Uruk (Erech) das heutige Warka, s. S. 163 f. Susan ist das Šušan der Keilinschriften, Hauptstadt des Landes Elam von uralter Zeit her, gegenwärtig durch eine französische Expedition ausgegraben.

Esr 4, 10. Osnappar ist verstümmelt aus Asurbanipal, griechisch Sardanapal, s. Abb. 106.

Esr 6, 2 Achmeta ist Ekbatana, die Hauptstadt des medischen Reiches, auf der Behistun-Inschrift Z. 60 Agamatanu. Die Mauerzinnen von Ekbatana waren nach Herod. I, 98 mit den 7 Planetenfarben (vgl. S. 172) geziert, zum Teil bemalt, zum Teil (Gold und Silber Sonne und Mond) mit Metall überzogen.

[ocr errors]

Esr 6, 11. Pfählung ist die Todesstrafe, an deren Stelle später die Kreuzigung gekommen ist. Die assyrischen Reliefs stellen die Todesstrafe dar. Dem Verurteilten wird entweder mit der Spitze des aufgerichteten Pfahls die Brust durchbohrt (ina zakîpi azkup oder aškun), so daß der Oberkörper überhängt, oder der Körper wird (z. B. auf den Bronzetoren von Balawat) rittlings in die Pfahlspitze gebohrt.

Neh 1, I. Die Monate Kislev und Nisan. Die neubabyl. Monatsbezeichnungen sind nach dem Exil im Gebrauch, und damit zugleich der babylonische Kalender mit Frühlingstages

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »