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,,Jahve der (Sternen)-Heere" (vgl. Ps 148, 2, wo das Heer des Merôm Jahves Heer, seine Engelwelt, geworden ist). Die Poesie betrachtet deshalb die Sterne als kämpfende himmlische Wesen, die im Gefolge Jahves sind (vgl. Deborah-Lied S. 286).

Jes 27, 1 (Jahves Sichelschwert) s. S. 83, Anm. I und 5. 84. Jes 30, 4 Chanes s. Delitzsch, Paradies 316; Steindorff BAI, 602 f. Jes 30, 6 ist S. 310 f. besprochen.

Jes 34, 14. Lilit ist identisch mit der babylonischen Dämonin lilitu (Maskulinum lilû, daneben ardat lili,,,Magd des lilû"). Man erklärte früher die biblische Lilit, die auch in den hebräischen und aramäischen Zauberschalen oft vorkommt, meist als Nachtgespenst von Nacht. Da aber assyrisch lilâtu Abend bedeutet (hebr. ist, Nacht), so kann nur hebräische Volksetymologie an ,,Nachtgespenst" denken. Die rabbinische Literatur faßt lilit bestimmt als Nachtgespenst auf, das besonders in der Freitagnacht und in der Neumondsnacht die Kinder gefährdet und den Gebärenden gefährlich ist.1 Auch der Hymnus VR 50 f., der die Wirkungen der aufgehenden Sonne schildert, daß die Sonne die ardat lilî vertreibt, spricht für Nachtgespenst. Von der Magd des Lilû heißt es einmal, daß sie ,,durch ein Fenster auf einen Menschen hin huscht". Vgl. Jensen bei Baudissin RPTh3 Feldgeister S. 6. Vielleicht geAbb. 119: Assyr. Dämon, hören die Gespenster zu den geflügelten Dämonen. Die zwei Weiber", die die riš'ah zwischen Himmel und Erde nach Babylonien tragen mit je zwei Storchflügeln, in denen Wind ist, gehören auch hierher, Sach 5, 9f. Babylonisch haben die lilitu als geflügelte Wesen ihren Namen von lil,,,Wind", assyrisch erklärt durch šâru, zakîku.

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vgl. Abb. 127.

Jes 38, 10 Zu den ,,Pforten der Unterwelt" vgl. Hi 38, 17; Ps 9, 14; Mt 16, 18; Wei Sal 16, 13 (Apk 1, 18,,Schlüssel"). Vgl. 3 Mak 5, 50:,,Gott möge sich derer, die schon an den Pforten der Unterwelt stehen, durch eine Erscheinung erbarmen."

Pförtner der Unterwelt werden in der Bibel nicht erwähnt, aber der griechische Übersetzer von Hi 38, 17 b kennt solche; ebenso die späteren Juden, die Abraham zum Pförtner der Hölle machen, wie die katholische Legende den Petrus.

1) In ihren Haaren wohnen die Buhlteufel, weshalb Mephistopheles

im Faust vor dem Haar der Lilit warnt.

Jes 27, 145, 20

Zu Jes 39 s. S. 304 f.

Jesaias.

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Jes 39, 1 vgl. 7. Eunuchen schickt Merodachbaladan, wie Duhm z. St. eingesehen hat. Das Bild Merodachbaladans s. S. 14, Abb. 8.

Jes 40, 13 vgl. S. 108, Anm. 2.

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Jes 41, 25. Die seganîm,,Statthalter" (zum Lautübergang vgl. Sargon Šarrukîn) sind die assyrischen šaknûti, die als Stellvertreter des Großkönigs eingesetzten (šakânu) Verwalter der Provinzen.

Jes 43, 1 (beim Namen rufen) s. S. 52, Anm. 2.

abhauen) s. zu 1 Kg. 5, 13.

Jes 44, 28; 45, 1 ff.

Jes 44, 14 (Zedern

Cyrus wird als Erretter begrüßt. In der Inschrift des Cyrus (BA II, 209 ff.) heißt es nach Schilderung des Elends, das in Babylonien herrscht:

Marduk faßte Erbarmen. In allen Ländern hielt er Umschau, musterte sie und suchte einen gerechten Fürsten nach seinem Herzen, ihn zu fassen bei seiner Hand. Kuraš, König von Anšan, berief er mit Namen, zur Herrschaft über die Gesamtheit des Alls tat er kund seinen Namen (vgl. S. 313).

H. Zimmern KAT 3 381 weist darauf hin, daß auch bei andern Königen mit ähnlichen Worten ihr Regierungsantritt als Errettung begrüßt wird. Auf dem Grenzstein Merodachbaladan II (s. Abb. 8) heißt es:

Marduk verkündete durch seinen Ausspruch: dieser sei der Hirte, der die Versprengten zusammenbringt.

In dem Etana-Mythus (vgl. S. 340) scheint die erstmalige Einsetzung des Königtums geschildert zu werden, und zwar in dem S. 4 angegebenen Grundsatz, nach dem alle menschliche Ordnung auf göttliche Einrichtung zurückzuführen ist. Zepter und Krone, Binde und Stab liegen im Himmel vor Anu. Ištar und Bêl suchen,,nach einem Hirten im Himmel und schauen sich auf Erden nach einem König um".

Die Folgerungen Zimmerns in KAT3, der den letzten Ursprung der Idee vom himmlischen Erlöserkönig, wie ihn die christliche Dogmatik kennt (ebenso den „leidenden Gerechten“ etc.) in der Mythologie sucht, lehnen wir vom Standpunkt der christlichen Weltanschauung aus ab. Nur eine Beleuchtung für das ABC des religiösen Gedankenausdrucks bietet das babylonische Material.

Jes 45, 20,,ohne Erkenntnis sind die, welche tragen ihr hölzernes Schnitzbild, und flehen zu einem Gott, der nicht hilft.“ Anspielung auf Götterprozessionen? S. Abb. 120.

Jes 46, I redet vom Fall Babylons und nennt deshalb den Tatsachen entsprechend Bel (Marduk) und Nebo, die beiden Hauptgötter von Babylon und Borsippa. Der Spruch, von dem wahrscheinlich der Anfang fehlt, lautet1:

Zusammengebrochen ist Bel, es krümmt sich Nebo.

Ihre (der Babylonier) Götterbilder sind zu Lastvieh geworden, beladen wie mit Last, zu weiden (Vieh).

Sie krümmen sich und brechen zusammen,

vermögen nicht heil ans Ziel zu bringen die Last, und sie selbst geraten in Gefangenschaft.

Von Götterprozessionen (Delitzsch, Babel u. Bibel I, 20. 59) ist also hier nicht die Rede, vielleicht aber Jes 45, 20.

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Abb. 120: Assyrische Götterprozession (Niniveh).

Jes 47, 2 f. Das Entblößen der Schenkel und Aufheben des vorderen Gewandsaumes wurde kriegsgefangenen Frauen beim Triumphzug als Schmach auferlegt, wie wir aus einer Darstellung an den Bronze-Toren von Balawat Abb. 138 S. 359 sehen. Vgl. die Drohung Na 3, 5.

Jes 50, 1. Die Mutter bekommt den Scheidebrief, die Kinder werden verkauft. In beiden Fällen ist es Strafe für Vergehen. Vgl. die Rechtsgrundsätze des Cod. Ham. 141 ff. und die sog.,,sumerischen Familiengesetze".

Jes 51, 2 s. S. 225. — Jes 51, 9 f. s. S. 83.

Jes 54, 9 s. S. 137.

Jes 57, 8 s. zu 2 Mos 12, 7. Jes 58, 13 (Sabbat) s. S. 89.

s. S. 231.

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Jes 60, 18. Die Mauer heißt:,,Heil", das Tor,,Herrlichkeit." Es ist orientalische Sitte, Mauern und Tore mit besonderen Namen zu benennen; so in Babylon und Niniveh.

1) S. Winckler F III, 226 f.

Jes 46, 1

- Jer 23, 5

Jesaias und Jeremias.

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Jes 65, 11 Gad, die Glücksgottheit (oft in Ortsnamen, wie Ba'al-Gad Jes 11, 17, vielleicht auch im Namen des Stammes Gad vorliegend, erscheint wiederholt in assyrischen Briefen, wie Ga-di-ja-a, Ga-di-ilu, Zimmern KAT 3479 f.

Jes 65, 25. Zur Glosse:,,Doch die Schlange, ihr Brot ist Staub" s. S. 114f.

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Jer 7, 18 vgl. 44, 17-19. 25. Die malkat haššamajim, der die judäischen Frauen Kuchen backen, ist die babylonischassyrische Ištar, die kanaanäische Astarte.

Kuchenbacken ist Bestandteil des Ištar-Kultus, vgl. S. 238. Das Wort kawân, das hier steht, bezeichnet im babylonischen Kultus das IštarGebäck: kamânu (Jensen in KB VI, S. 380. 511 aus K 2001): ,,O Ištar, ich rüstete dir eine reine Zurüstung zu, aus Milch, Kuchen, gesalzenem Röstbrot (kamân tumri)". Auch der Himmelskönigin Maria wurden von den ,,Philomarioniten" Mehlkuchen gebacken.

Epiph. adv. Haer. 78, 23; 79, 1:,,Es gehen einige Weiber so weit, daß sie auf den Namen und zu Ehren der hl. Jungfrau Kuchen (zo22voida Tiva) opfern.",,An einem gewissen Tage im Jahre setzen sie ein Brot hin und opfern auf den Namen der Maria Sie essen aber alle von diesem Brote."

Bilder der Muttergöttin s. Abb. 77 und 121.

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Abb. 121: Ištar mit Kind.
Berl. Mus. V. A. 2408.

Jer 8, 1 vgl. Ba 2, 24 f. Die Gebeine jüdischer Könige, Priester, Propheten und Bürger werden aus den Gräbern geworfen. Das entspricht dem grausamen Kriegsgebrauche der Assyrer. Asurbanipal erzählt, er habe nach der Unterwerfung Susas die Mausoleen der Könige verwüstet und aufgedeckt:

,,Die Grabstätten ihrer Könige zerstörte ich, ihre Gebeine nahm ich mit nach Assyrien, ihren Totengeistern legte ich Ruhelosigkeit auf und schloß sie von der Totenfeier der Libation aus."

Sanherib holt die Gebeine der Vorgänger Merodachbaladans aus den Gräbern.

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Jer 23, 5. Semah sedek,,gerecht Gewächs" ist Terminus der Prophetie; vgl. Jes 4, 2; 11, 1; Sach 3, 8, wie Mt 2, 23 neşer ,,Zweig" (Wortspiel mit dem Namen Nazaret). Die Lehre der Ptolemäer, die sich als Inkarnation der Gottheit verehren ließen,

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kennt, wie die Inschrift von Narnaka zeigt (v. Landau Nr. 105 Text verstümmelt; von Ptolemäus' Nachkommenschaft ist die Rede, vielleicht ist Kleopatra gemeint), den Terminus ṣemah sedek in gleicher Bedeutung, s. Winckler, Krit. Schr. II, 80.

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Jer 31, 19.,,Nachdem ich weise geworden bin, schlage ich mir die Lenden." Derselbe Trauergestus im Assyrischen, z. B. in der Höllenfahrt der Ištar. Der gleiche Gestus Odyssee 13, 198. Jer 32, 10ff. Der Landkauf in Anathot. Und ich schrieb auf ein Schriftstück (sepher, ass. šipru s. S. 5) den Ver

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trag und die Gesetzesbestimmungen und siegelte ihn und führte die Zeugen auf. Dann wog ich das Geld mit der Wage zu." Es scheint ein Kontrakt nach babylonischer Art hier gemeint zu sein: auf Ton geschrieben, die Vertragsbestimmungen (bes. über Reugeld) dazugesetzt, die Zeugen notiert, das Siegel über die Namen der Zeugen gerollt. ,,Und ich nahm die Kaufurkunde, die verschlossene (n, so zu übersetzen wegen des Gegensatzes) und die offene und gab sie Baruch." Winckler F III, 171 meint, es handle sich um eine Tontafel nach Art jener babylonischen Urkunden, die den Kontrakt gleichsam in einem Kuvert enthielten die Tontafel wurde noch einmal umwickelt und auf die Tonumhüllung wurde der Inhalt geschrieben samt den Zeugennamen und das Siegel darauf gerollt, s. Abb. 122. Der Aufbewahrungsraum ist nach v. 14 eine tönerne Kiste. Eine solche fand Sellin in Ta'annek, vgl. S. 207. Hab 2, 2 ist auch die Schrift in Ton eingegraben zu denken. 1 Mak 14, 18; 8, 22 ritzt man die Schrift auf messingne Tafeln.

Abb. 122: Altbabyl. Kontrakt mit aufgebrochenem ,,Kuvert". Original im Besitze des Verfassers.

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