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der da zeuget, denn der Geist ist Wahrheit. Denn drei sind die da zeugen, der Geist und das Wasser und das Blut (Jesu ganzes Leben von der Taufe bis zum Tode) und diese drei gehen auf Eines. So wir der Menschen Zeugniß annehmen, so ist Gottes Zeugniß größer: denn das ist Gottes Zeugniß, daß er gezeuget hat von seinem Sohne. Wer da glaubet an den Sohn Gottes, der hat solches Zeugniß in sich. (1. Joh. V, 6—10.)

Nach dem ewigen Rathschlusse der Liebe ist das Göttliche immer wirksam gewesen in der Menschheit: insbesondere aber in Abraham, dem Freunde Gottes, denn dieser erkannte im Geiste schon die Erscheinung des Menschensohnes, welcher sich zugleich seiner Würde als Gottessohn bewußt und von Liebe zur Menschheit erfüllt war.

Da Jesus das innere Zeugniß sowie die Wahrheit des geschichtlich Bezeugten als etwas Unzweifelhaftes, Gewisses empfand, und die Jünger auf dieses äußere Zeugniß (die Bibel) verweist; so muß das innere Zeugniß auch im Gläubigen stattfinden. Er soll die Schrift zu seiner Erleuchtung und Heiligung lesen und nach seinen Kräften erforschen, als von dem ewigen Rathschlusse der Erlösung und der That des Erlösers zeugend: aber das Ziel alles Bibellesens ist, daß der Gläubige das innere Zeugniß (die Salbung) empfange. Dieses höchste Zeugniß seht nun wiederum das historische Zeugniß voraus, die Predigt des Wortes von Jesu: sonst wäre die geschichtliche Wirklichkeit keine Wahrheit. Da sie nun Wahrheit ist, so muß bei einer Verdunkelung des geschichtlichen urkundlichen Zeugnisses, also vor allem bei einem Zurücktreten oder Verschwinden der Bibel in der Gemeinde, jener innerliche Glaube ein phantastischer, eingebildeter, unwirklicher werden, sei es individuell, sei es auch kirchlich, also ein dem Unglauben verwandter oder gleicher Aberglaube.

VII. Das Verhältniß zum jüdischen Gottes

bewußtsein.

Jesus bricht also die Verbindung mit der den Patriarchen gewordenen Offenbarung, und auch die mit Gesez und Propheten nicht ab, sondern macht beide erst verständlich.

bis

,,Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin das Geseß oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch, daß Himmel und Erde vergehe, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Strichlein vom Geseße, bis daß Alles geschehe.“ (Matth. V, 17, 18.)

"

Es wird Alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten auf des Menschen Sohn. (Luc. XVIII, 31.)

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„Jesus sprach zu den Jüngern: Es muß Alles erfüllet werden, was von mir geschrieben ist im Gesez Mofis, in den Propheten und in den Psalmen. Da eröffnete er ihnen den Verstand, daß fie die Schriften verstünden." (Luc. XXIV, 44, 45.)

Der Rathschluß der fortschreitenden Offenbarung des Göttlichen auf der Erde bildet den innern Zusammenhang der Geschichte. Alles was in Gesez und Propheten angedeutet, geahnt, verkündigt ist, muß folglich, nach dem Vorhergehenden, feine Erfüllung (Vollendung) entweder im Sohne Gottes haben, oder im Reiche des.Geistes, welches dieser auf Erden gegründet und mit seinem freiwilligen Hingeben in den Tod besiegelt hat.

Diese Verbindung des innern Lebens des Einzelnen und er Gemeinde der Menschheit soll also nie abgebrochen werden: die Gläubigen sollen sich nicht von der geschichtlichen Offenbarung lossagen, noch ihre Hirten sie davon abhalten. Das Ansehen der alten Schrift, als des geschichtlich Geoffenbarten bis auf Chriftus, ist bleibend und für alle Zeiten maßgebend in demselben Maße als in dem Ueberlieferten das allgemeine Verhältniß der Menschen zum Ewigen bestimmt worden. Der Ewige ist die Vorausseßung des Christenthums: aber seine Gegenwart wird uns vermittelt durch die vollendete Persönlichkeit. Wo diese Persönlichkeit und das Reich Gottes geahnt oder vorbereitet wird, da ist Weissagung. (Siehe unter VI. Joh. V.) Wie Chriftus, also das Reich Gottes, das Ziel der Offenbarung des Ewigen im Alten Bunde, so ist die Erscheinung seines wahren Gründers für die Menschheit der Anfangspunkt im Neuen Bunde: Christus bleibt der Angelpunkt, und das Reich Gottes geht durch Christi Geist in der chriftlichen Gemeinde fort. Nach diesem Verhältnisse zum Ewigen und zu seinem Reiche wird sich also der Grad des bleibend Maßgebenden (Kanonischen, das heißt Richtschnurlichen) der ganzen Schrift bestimmen müssen.

Bunsen, Gott in der Geschichte. III.

3

VIII. Die Stellung zum Gottesbewußtsein der Völker.

Das Gottesbewußtsein liegt nach Jesu Aussprüchen auch, obwol schlummernd, in den übrigen Völkern und Religionen: in der Annahme der Heilsbotschaft ist die Vereinigung gegeben.

,,Ich bin der gute Hirte . . . und ich lafse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stalle sind: und dieselbigen muß ich herbeiführen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird werden Eine Heerde, Ein Hirte." (Joh. X, 14, 15, 16.)

,,Jerusalem wird von den Völkern zertreten werden, bis die Zeiten der Völker erfüllet find.“ (Luc. XXI, 24.) Vgl. oben die Sprüche unter I.

(Siehe die Rede Jesu an die Samaritanerin oben unter III.)

und

Er selbst ist unser Friede, Er der aus den Beiden (Juden und
Heiden) Eines gemacht, und des Zaunes Scheidewand abgebrochen
hat, indem er durch sein Fleisch (durch sein Leiden und Sterben)
abgethan die Feindschaft (zwischen den Beiden), nämlich das in
Geboten und Sazungen gestellte Gefeß, auf daß er die Zweie
zu Einem neuen Menschen schaffte in Ihm, Frieden machte,
beide versöhnte in Einem Leibe mit Gott durch das Kreuz.
So seid ihr (Heidenchriften) nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen, und Hausgenoffen Gottes. Ihr
seid erbauet auf dem Grunde der Apostel und Propheten, deffen
Eckstein Jesus Christus selber ist, in welchem zusammengefüget
der ganze Bau wächset zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.
In ihm werdet auch ihr miterbauet zu einer Behausung Gottes
im Geiste. (Eph. II, 14-16, 19-22.)

Die Entwickelung des Menschengeschlechtes soll und wird fortgehen auf der in Jesu zuerst zu vollem Bewußtsein gelangten und durch Heiligkeit vollendeten Vereinigung mit Gott: die Scheidewand zwischen Juden und Hellenen, wie die zwischen Hellenen und Barbaren muß wegfallen. Daraus folgt aber auch weiter nothwendig, daß das Aeußerliche dem Innerlichen weichen muß und alle Menschen sich als Brüder, weil Gottes Kinder, erkennen sollen. Es soll im Evangelium nicht ein neues Geseß aufgerichtet werden. Das hieße Christus von neuem kreuzigen. Umgekehrt, damit das Christenthum seinen hohen Beruf, die Weltreligion zu werden erfüllen könne, muß der Glaube an Gottes Gegenwart im Menschen und in der Menschheit immer stärker, wirksamer, allgemeiner werden: also immer inniger und innerlicher, insofern das Geistige das allein Wesenhafte ist. Daraus denn wird endlich folgen, daß der Fortschritt nach dem Maßstabe des Festhaltens an dem geistigen Standpunkte der Schrift gemessen werden muß, folglich nach der reinen Bewahrung des Glaubens an den Ewigen, als den alleinigen Urheber alles Seins, an Chriftus, als den alleinigen Erlöser, an den Geist, als die ausschließliche Quelle der Erleuchtung und Heiligung.

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