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XXVI. 16. Allein saß sie außen, da der Alte kam,
Der finnende Ase und ihr ins Auge sah.

Warum fragt ihr mich? Was erforscht ihr mich? *)

*) Hier fehlt der Uebergang von der Einzahl zur Mehrzahl, etwa so: Und fie sprach zu Odin und zu seinen Gesellen (wahrscheinlich den beiden Brüdern).

17. Alles weiß ich, Odin, wo du dein Auge bargft, In der vielbekannten Quelle Mimirs:

Meth trinkt Mimir jeden Morgen

Aus Walvaters Hand: wißt ihr's endlich oder was?

XXVII. 18. Ihr gab Heervater Halsband und Ninge, Geldspruch voll Weisheit und spähenden Sinn. Da sah sie weit und breit durch alle Welten.

XXVIII.

Sie sah Walkyren weither kommen,

Bereit zu reiten zum Rath der Götter.

Skuld*) hielt den Schild, Skögul war die andre. **)
Gunn, Hilda, Göndul, den Speer hielt Skögul.

Nun find genannt die Nornen Odins,

Die als Walkyren die Welt durchreiten.

*) Schuld (Nothwendigkeit), die Vordrängende.

**) Kampf, Streit, Zauber (Knoten), Speer - Vordrängende.

=

XXIX.*) 19. Ich sah dem Baldur, dem blühenden Gotte, Odins Sohne Unheil drohen.

Gewachsen war hoch über den Wiesen

Der zarte, zierliche Zweig der Miftel.

*) Die zweite Hälfte von Str. XXIX würde nicht verdächtig sein, wenn nicht die mittlern vier Zeilen von Str.-XXX (die erste Zeile mit einer Aenderung in den Worten) aus dem Vegtamsliede (Baldurs Traum) abgeschrieben wären (Str. 16), wie Munch richtig bemerkt. Diese vier Zeilen, und die zwei Schlußzeilen fehlen nun in der K. Handschrift, die Arnam. Handschrift kennt die ganze Strophe nicht. Endlich ist auch der Text entschieden verwirrt. Es ist zuerst von Hödur die Rede, dann aber von Wali, des Odins Kinder und der Rinda Sohn, der aber nicht genannt wird. Da sich nun die zwei Schlußzeilen derselben nicht gut an die frühern anschließen, so haben wir in ihnen wahrscheinlich die zweite Hälfte der Str. XXIX zu suchen. Man hat nur die

überleitende Partikel vor Frigg („aber“) zu streichen. Fehlen konnte eine Anspielung auf die große Katastrophe in dem Leben Walhallas nicht, und deshalb würde das Verwerfen der ganzen Erzählung nicht berechtigt sein.

XXX.

XXXI.

Von der Mistel kam, so deuchte mich,
Häßlicher Harm, da Hödur schoß.

Baldurs Bruder ward früh geboren,

Der Odins Sohn einnächtig fällte.

Die Hände nicht wusch er, das Haar nicht kämmt' er,
Eh er zum Holzstoß trug Baldurs Tödter:

Doch Frigg beklagte dort in Fenfal

Walhallas Verlust: wißt ihr's endlich oder was?

XXXII. 20. Gefeffelt lag im Feuerwalde *)

Auf Schaden finnend der schändliche Loki,
Da fist auch Sigyn, unsanfter Geberde,
Des Gatten waise: wißt ihr's endlich oder was?

,,Im Walde der warmen Duellen": so die Handschrift. Die andere Lesart:
hraevarlundi (Leichenwald) hat gar keinen Anhalt. Loki bereitet das zerstö-
rende Feuer vor.

XXXIII. 21. Ein Strom wälzt oftwärts durch Eiterthäler Schlamm und Schwerter, der Slidur*) heißt: Nördlich stand am Nidaberg **)

Ein Saal aus Gold für Sindris ***) Geschlecht.

*) Slidur, der Gleiter.

**) Nidaberg, niedern (nördlichen) Bergen.

***) Sindri, der Felsige oder Funkenschlagende; allgemeiner Name der Zwerge.

Ein andrer stand in Okolni*),

Des Riesen Biersal, Brimir **) genannt.

*) Der Kältelose, Warme.

**) Der Heiße, Hißige.

XXXIV.

Einen Saal sah sie, der Sonne fern

In Nastrand*), die Thüren find nordwärts gekehrt.
Gifttropfen träufeln durch das Getäfel;

Aus Schlangenrunen ist der Saal gewunden.

*) Leichenstrand, nördlich.

XXXV. 21. Da sah sie waden durch starke Strömung
Meuchelmörder und Meineidige,

Und die andrer Liebsten ins Ohr geraunt:

Da saugt Nidhöggur*) der Verstorbenen Leichen,
Der Menschenwürger: wißt ihr's endlich oder was?

*) Mordhauer (die Höllenschlange).

(Str. XXXIV, und Str. XXXV, V. 2 werden angeführt in Einer Reihe. Sn. 52. Es heißt da 35 Anfang: Werden dort“, st.: „Sah ich“ [Munch].)

XXXVI. 22. Deftlich saß die Alte*) im Eisengebüsch
Und fütterte dort Fenris Brut**),

Von ihnen allen wird Eins das schlimmste,

Des Mondes Mörder, in Zauberers Macht.

*) Sigyn, Lokis Gemahlin, dieselbe wie Hel.

**) (Fenrir) Die Sonne hat einen Wolf vor sich und einen hinter sich: der, welcher vor ihr her geht, sucht den Mond zu verschlingen, der hintere sie selbst.

Diese und die folgende Str. werden angeführt Sn. 12.

XXXVII. 23. Ihn mästet das Mark gefällter Männer,
Der Seligen Saal besudelt das Blut,

Der Sonne Schein wird dunkel in kommenden
Sommern,

Alle Wetter wüthen: wißt ihr's endlich oder was?

XXXVIII. 24. Da saß am Hügel und schlug die Harfe
Der Riesin Hüter, der heitre Egdir.*)

Vor ihr sang **) im Vogelwalde

Der hochrothe Hahn, der Fialar heißt.

*) Der Gelbe (falvus ?).

**) Nach der Handschrift (honum). Die andere Handschrift liest hanum (vor ihm) und so hat Simrock: allein das paßt nicht.

XXXIX. 25. Den Göttern gellend sang Gullinkambi, Weckte die Helden beim Heervater:

Unter der Erde singt ein Andrer,

Der schwarzrothe Hahn in den Sälen Hels.

XL. 26. Gräßlich heult Garm*) vor der Gnipahöhle**)

*) Höllenhund.

**) Klufthöhle?

Die Fessel wird brechen, Freki doch rennen ***):
Viel weiß die Weise, weit seh' ich voraus

Der Welt Untergang, der Asen Fall.

***) Freki, der Freche, Gierige.

XLI. 27. Brüder befehden sich, fällen einander

Geschwisterte sieht man die Sippe brechen:
Unerhörtes ereignet sich, große Unzucht:
Beilalter, Schwertalter, wo Schilde krachen:
Windzeit, Wolfzeit, eh die Welt zerstäubt:
Der Eine schont des Andern nicht mehr.

(Gerade so sechszeilig wird Str. XLI angeführt in Sn. 51. Die lezte Zeile ist so schleppend, daß sie sich sogleich als Anhang zeigt. Als Kern dagegen stellen sich die beiden ihr vorhergehenden Zeilen dar, ihr sind ebenbürtig durch kräftige Kürze die beiden ersten: beide werden getrennt durch die dritte Zeile, welche sehr matt ist, und als Versuch einer Ergänzung des vorhergehenden aussieht. Daß hier von dem argen Verderben des Lebens der Menschen auf der Erde die Rede ist, liegt ganz im Geiste der Dichtung, welche Götter und Menschen nicht schroff trennt: auch bei Thors leßtem Kampfe mit dem Wolf [Str. L] wird auf die Menschengeschlechter Rücksicht genommen, und das Gemälde der Herstellung schließt mit tugendhaften und glücklichen Völkern.)

XLII. *) 28. Mimirs Söhne spielen, der Mittelbaum entzündet sich,

Beim gellenden Ruf des Giallarhorns.
Ins erhobene Horn bläßt Heimdall laut:
Odin murmelt mit Mimirs Haupt.

*) Dieser ganze Abschnitt (von Str. XLII bis LI) wird angeführt in der jüngern Edda (Sn. 54), jedoch mit bedeutenden Abweichungen. Die erste Strophe ist zusammengesezt aus XLIIa und XLIIIb. Dann folgen XLVI, XLIV, XLV, XLVII-LI. Str. L ist zehnzeilig, wie bei Simrock, aber nach Munchs Handschriften sehr verschieden von dem gewöhnlichen Texte. Das neun Fuß Zurückweichen Thors ist jenen Gewähren fremd: aber das Schweigen der alten Ueberlieferung ist misverstanden, wie im gewöhnlichen Terte der jün= gern Edda.

XLIII.

Yggdrasil zittert, doch steht noch die Esche,

Es fracht der alte Baum, los kommt der Niese nun.
(Diese zwei malerischen Zeilen über Yggdrasil haben alle Handschriften (auch die
von Sn.] in der hier angenommenen Ordnung. Die Umstellung im Cod. R.
muß als Verschreibung gelten. Die kopenhagener Ausgabe ergänzt die
Strophe durch zwei aus Papierhandschriften entnommene, sehr schwache
Zeilen.)

XLIV. 29. Hrim fährt von Osten, es hebt sich die Flut,
Jörmungandur wälzt sich im Jotenmuthe.

Der Wurm schlägt die Brandung, der Adler
schreit,

Leichen zerreißt er, Naglfari wird los.

XLV. 30. Der Kiel fährt von Often, Muspels Söhne
fommen

Ueber die See gesegelt, und Loki steuert:

Es fahren die Trugsöhne alle mit dem Wolfe,
Auch Bileisters Bruder ist ihm verbunden.

XLVI. 31. Was ist's mit den Asen? Was ist's mit den
Alfen?

All Jötunheim ächzt, die Asen versammeln sich,
Die Zwerge stöhnen vor steinernen Thüren,
Der Bergwege Weiser: wißt ihr's endlich oder
was?

XLVII. 32. *) Surtur fährt von Süden mit dem Sichel-

schwerte,

Von seiner Klinge scheint die Sonne der Götter,

Steinberge stürzen, Riesenweiber streifen,

Zu Hel fahren Helden, der Himmel zerklüftet.

*) Diese Strophe wird auch noch angeführt Sn. 4.

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