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an dem gewandten Talent erfreuen, das zu solchen ernsten Scherzen sich geneigt erwies.

Denn gewiß, man kann seinen Antheil an einer ausländischen Dicht- und Sinnesart nicht besser auss drücken, als wenn man sich derselben durch Uebersehen und Nachbilden anzunåhern sucht.:

Wir wurden aufmerksam, daß in dem Worte Guzla der Name Gazul verborgen liegt, und jene verkappte spanische schauspielerische Zigeunerin kam uns in die Gedanken, die uns vor einiger Zeit so liebenswürdig zum Besten hatte. Auch blieben deßhalb angestellte Nachforschungen nicht unbelohnt: diese Gedichte sollten dalmatischen Völkerschaften abgehorcht, besonders aber, einem dortigen Hyacinthe Maglanowich angehörig seyn.

Es hat von jeher in der Kunst dieser fromme Betrug gegolten, daß wenn irgend etwas großen Beifall erhielt, man durch Fortsetzungen, zweyte Theile, oder sonstig Angeschlossenes, Aufsehn erregen, Zu stimmung gewinnen wollte und dadurch ein erst ge= täuschtes Publicum zu einem höhern Grad von Kennerschaft erhob.

Welcher Freund alter Münzkunde macht sich nicht die Freude, die Cavineischen Arbeiten zu sammeln, um an der täuschenden Nachbildung sein Gefühl für die Originale immer mehr zu schärfen?

Herr Merimée wird es uns also nicht verargen, wenn wir ihn als den Verfasser des Theaters der Clara Gazul und der Guzla hiemit erklären und sogar ersuchen, uns mit dergleichen eingeschwärzten Kindern, wenn es ihm irgend beliebt, aufs Neue zu ergötzen.

Auch er gehört zu den jungen französischen Independenten, welche sich eigne Pfade suchen, wovon die seinen wohl mit zu den anmuthigsten zu zählen sind, weil er nichts festsehen, sondern ein schönes heiteres Talent an Gegenstånden und Tonweisen mancher Art üben und ausbilden will.

Bei dieser Guzla jedoch dürfen wir eine Bemerkung nicht zurückhalten: der Dichter vermeidet im heitern. und Helden - Styl mit seinen Vorgängern zu wetteifern; statt jene derbe, mitunter grausame, ja grausenhafte Thätigkeit gewaltig darzustellen, ruft er, als ein wahrer Romantiker, das Gespensterhafteste hervor; schon seine Localitåten wirken zum Schauern: nächtliche Kirchen, Kirchhöfe, Kreuzwege, Einsiedlerhütten, Felsen und Felsklüfte umfangen den Hörer ahnungsvoll, und nun erscheinen häufig kurz Verstorbene drohend und erschreckend, Vorgesichte beängstigend, als Gestalten, als Flåmmchen anziehend und winkend; der gråßliche Vampyrismus mit allem seinem Gefolge, die schädlichen Einwirkungen eines bösartigen Auges, wovon die grånlichsten, mit doppeltem Augenstern, höchlich gefürchtet

werden, genug, die allerwiderwärtigsten Gegenstände. Doch müssen wir bei allem dem unserm Verfasser Ges rechtigkeit widerfahren lassen, daß er keine Mühe ges spart, in diesem Kreise einheimisch zu werden, daß er bei seiner Arbeit sich gehörig und umsichtig benahm und die obwaltenden Motive zu erschöpfen trachtete.

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a s se

drame historique en cinq actes,

par M. ALEXANDRE DUVAL.

Ein auf dem Théâtre français, der ersten und eine entschiedene Oberherrschaft behauptenden Bühne, vors gestelltes, mit Beifall erwidertes, neues Stück erregt die Aufmerksamkeit der ganzen Nation, und die såmmtlichen Journalisten verfehlen nicht, jeder in seiner Art, davon Rechenschaft zu geben. Man gesteht, daß diese Production eine Nachbildung des Goethe'schen Tasso sey; nur über den Werth und das Verhältniß dieser beis den Bearbeitungen ist man nicht ganz einig. Das Journal du Commerce drückt sich darüber folgender maßen aus:

Das deutsche Stück ist kalt und ohne Interesse; es enthält eine Folge geistreicher Gespräche, in welchen die romanhaftesten Gesinnungen entwickelt und mið Kunst entfaltet sind, deren Eintönigkeit uns aber ganz unerträglich scheint. Es ist eine sittlich weinerz

liche Salbaderey (du marivaudage en larmes), doch bemerkt man sehr gut gezeichnete Charaktere, went man den des Tasso ausnimmt, den der Verfasser als eine Art Besessenen (maniaque) vorgestellt hat. Die Scene, in welcher Tasso einen mißgünstigen Hofmann herausfordert ist sehr schön, obgleich ein wenig zu lang. Die Liebeserklärung ist gleichfalls merkwürdig durch die Wärme der Empfindungen und den poeti schen Ausdruck. Aber wir wiederholen: Tasso, als Held dieses Drama's, ist völlig entstellt, wir sehen nicht mehr den begeisterten. Dichter, dessen Einbildungskraft die heroischen Gestalten Tancred's und Rinald's erschuf, ihn der durch seinen Muth und die Schönheit seines Genie's gleich bekannt war. Hier ist es ein verdrießlicher kranker Geist, der überall nur Feinde sieht, unfähig sich zu betragen, das Spielwerk eines Hofmanns, der ihn zugleich um die Gunst des Fürsten und die Theilnahme Eleonorens zu bringen weiß, und den er doch zuleht um Schuß und Freundschaft anruft. Freilich erniedrigt sich Tasso auf diese Weise nur in augenblicklichem Wahnsinn, aber mit diesem Zug endigt der Deutsche sein Schauspiel. Kurz es ist uns, wir bekennen, unmöglich gewesen, seinen Gedanken zu begreifen, noch weniger hier eine Entwicklung zu finden.

„Herr Duval ist viel besser begeistert und besonders viel kühner. Tasso wird von Eleonoren geliebt;

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