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kann Gen 31 34, muß es ein kleiner Gegenstand gewesen sein. Wie das Orakel angestellt wurde, erfahren wir nicht. Nur so viel geht aus den Quellen hervor, daß es ein im Hausbrauch verwendetes Orakel war, denn es erscheint in 1 Sam 19 13 und Gen 31 19 als Haus- und Familiengott. Man wird dieses Orakel wohl im Alltäglichen befragt haben, ehe man in schwierigen Fällen zu größeren Orakelgottheiten zog. Als Hausorakel, das mit den Familiengeistern zusammenhing, wurde es im

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Lauf der Zeiten von der israelitischen Religion verworfen, während Efod, das öffentliche Orakel, nicht angegriffen wurde. 1 Sam 1523 erklärt Terafim für Sünde und durch die Reform Josias wurde es samt den Totenbeschwörern

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und Zeichendeutern verboten 2 Kön 23 24. Ezechiel erwähnt Gebrauch des babylonischen Königs neben Terafim auch Leberschau (Abb. 18) und Loswerfen durch Schütteln der Pfeile 21 26. Das Pfeilorakel bestand wohl darin, daß man Pfeile mit Zeichen für die zu wählenden Gegenstände versah und im Köcher schüttelte; der Gegenstand des zuerst herausgeworfenen Pfeils wurde gewählt. Die Benützung der Pfeile zeigt, wie notwendig man das Orakel gerade für die Kriegführung brauchte. In 2 Kön 13 15 ff. ist nicht an ein Pfeilorakel zu denken; die Szene erzählt von einer wunderbaren Segnung der Pfeile des Königs durch den Gottesmann.

Abb. 18. Wahrsagungsleber mit magischen Linien und Orakeln.

Babylonisches Tonmodell einer Schafleber (c. 2000 v. Ch.), wohl zum Zweck des Unterrichts in der Leberschau. Leberlappen, Gallenblase und die zwei Ansätze an den oberen Lappen sind angedeutet. Die Inschrift enthält eine große Anzahl von Vorzeichen; die Löcher teilen die Leber in zahlreiche Teile ab, deren jeder seine besonderen Vorbedeutungen hatte.

4. Ein altertümlicher Orakelgegenstand war endlich Urim und Tummim, das wie Efod zum offiziellen Kult ge

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hörte und aller Wahrscheinlichkeit nach nur vom Priesterstand ausgeübt wurde Deut 33 8. In den geschichtlichen Büchern wird es (außer Num 27 21) zweimal bei Saul erwähnt 1 Sam 1441, 286 und zwar bei Angelegenheiten des Gesamtvolkes. Als Saul die Gottheit mittelst des Efod vergeblich gefragt hatte, stellte er das ganze Heer auf der einen, sich und Jonatan auf der anderen Seite auf. Dann rief er Jahwe an: Haftet die Schuld an mir oder an meinem Sohne Jonatan, so laß Urim erscheinen, haftet sie am Volk, so la Tummim erscheinen« ;1) und es wurden Jonatan und Saul getroffen und das Volk ging frei aus. Dann sagte Saul: >>werfet zwischen mir und Jonatan« und es wurde Jonatan getroffen 1 Sam 1441 f. Urim und Tummim dienten also zum Losentscheid; die >>Werfenden waren wohl die Priester. Nach dem priesterlichen Gesetz trug der Hohepriester das Urim und Tummim in einer Tasche auf der Brust (chóschen mischpat) Ex 28 15. 30, Lev 882) vgl. Num 27 21, Es 263. Es müssen daher kleine Gegenstände gewesen sein. Möglicherweise war es nur ein Gegenstand, der zwei Losseiten (etwa eine helle und eine dunkle) hatte; 1 Sam 286, Num 27 21, J Sir 36 (33) 3 (griech. Übers.) nennen das Orakel nur mit dem einen Wort »Urim«. Näheres über das Verfahren und über den Sinn der Namen3) wissen wir nicht; das Verfahren war gewiß so einfach als möglich.

Der Losentscheid vor Jahwe, der in 1 Sam 14 durch Urim und Tummim vollzogen wurde, wird auch sonst erwähnt, ohne daß wir Genaueres über die dabei verwendeten Mittel hören. Man gebrauchte das Los wie in 1 Sam 14 zur

1) So nach der griechischen Übersetzung; im hebräischen Text steht nur ein Bruchstück des Satzes mit Tummim (ohne Urim).

2) Im Babylonischen trägt der Gott die Schicksalstafeln auf der Brust, s. Zimmern, Keilschr. u. A. T. 3. Aufl. S. 495.

3) Man macht darauf aufmerksam, daß ›ūrim und tummim Wörter seien, die mit dem ersten und dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets beginnen; vgl. das hebräische Wort für „Zeichen“, das gleichfalls aus alef und tāw zusammengesetzt ist. Daraus könnte man schließen, daß ein Gegenstand, auf dem die beiden Buchstaben als heilige Runen eingeschnitten waren, zum Losentscheid geworfen wurde. Aber wie aus den zwei Buchstaben die Wörter ūrīm und tummim entstanden, ist damit noch nicht aufgehellt.

Ermittlung des Schuldigen Jos 714, weiter bei der Wahl des Königs 1 Sam 10 20 ff. wie bei der eines Jüngers Act 1 26. Dabei wurde derjenige getroffen (lakhad), den Jahwe meinte. Auch der Landbesitz wurde durchs Los verteilt Ps 78 55. Zum Loswerfen für alltägliche Zwecke (im Busen des Gewandes) vgl. Prov 1818, 16 33.

5. Aller Wahrscheinlichkeit nach ersahen die Priester im alten Israel auch aus dem Opfer den Willen der Gottheit. Aus irgend welchen Vorgängen erkannte man, ob das Opfer wohlgefällig war und von der Gottheit angenommen wurde oder nicht Gen 44 f., bezw. welchen Ausgang die Gottheit einem Unternehmen verhieß. Wenn z. B. der König in den Krieg zog, wurden Opfer dargebracht und der Priester entnahm aus gewissen Anzeichen die göttliche Auskunft über den Erfolg des Feldzugs Ps 207. In einem ganz bestimmten Fall, beim Verdacht des Ehebruchs, erwähnt das Gesetz die Vornahme eines Gottesurteils und berührt sich hierin mit den altertümlichsten Gebräuchen der Völker Num 5 11 ff. Ebenso altertümlich ist die Inkubation zur Erlangung geheimen Wissens, die vermutlich 1 Sam 21 s erwähnt wird. Es war im Altertum, z. B. im ägyptischen und griechischen Volk, Sitte, daß Kranke im Heiligtum über Nacht eingeschlossen lagen, um im Traum übernatürliche Auskunft über das Heilmittel ihrer Krankheit zu bekommen. Möglicherweise war dies die Absicht des Edomiters Doeg, eines Beamten Sauls, als er sich im Heiligtum Jahwes zu Nob einschließen ließ.

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6. Außer solchen bestimmten und kultischen Mitteln. ist von allerlei Zeichen die Rede, aus denen man geheimes Wissen schöpfte. Die Gottheit kam dem Bedürfnis der Menschen durch übernatürliche Winke entgegen; sie belebte den Mut durch eindrucksvolle Zeichen Ri 6 38 ff., 2 Sam 5 241) vgl. Jes 711 oder gab sie ihren Erwählten durch Träume Auskunft. Umgekehrt suchten daher die des Rates Bedürftigen von sich aus durch Träume oder Zeichen sich über ihre Zu

1) Das Rauschen in den Wipfeln der Baka-sträucher als Signal der Gottheit zum Angriff kann aber als vereinzelte Erscheinung mit der Orakel-eiche von Dodona, wo man aus dem Rauschen der Zweige ständig den Willen der Gottheit erforschte, nicht verglichen werden.

kunft Gewißheit zu holen. Es war tief bedrückend, wenn einer wie Saul, der doch die Wahrsager des Landes verwiesen hatte, beim Befragen Jahwes »weder durch Träume noch durch Urim noch durch die Propheten von Jahwe Antwort erhielt 1 Sam 286, oder wenn die bedrängten Frommen vergebens nach ihren Zeichen«, nach den ihnen sonst geschenkten günstigen Vorbedeutungen ausschauten Ps 749.

7. Verglichen mit anderen Völkern, z. B. mit dem babylonischen Volk, bei dem priesterliche Opferschau, Beschwörungen u. dergl. einen ungeheuer breiten Raum einnehmen, hatte Israel verhältnismäßig wenig Formen und eine seltenere Ausübung des Orakels. Was es besaß, berührte sich, wie seine Opfer und Reinigungen, mit den altertümlichen Gewohnheiten anderer Völker. Der sittliche Geist Israels hat sich gewiß in der Behandlung dieser Bräuche geltend gemacht (vgl. das persönliche Zwiegespräch Davids mit Jahwe vor dem Fragen mittelst des Efod 1 Sam 23 10) und die religiöse Eigenart Israels bewirkte, daß die altertümlichen Orakel verschwanden: das Terafim wurde verboten, das Efod wurde dem Urim untergeordnet (Ex 28 15) und verlor seinen Charakter als Orakel; so war Urim der einzige Orakelgegenstand, und da er vom höchsten Träger des Heiligen im Volk verwaltet wurde, war eine Gewähr für seine würdige Handhabung gegeben.

6. Abschnitt. Heidnischer Kult und Aberglaube in Israel.

$ 52. Der Naturdienst.

1. Nur in Israel war „Abfall" vom eigenen Gott möglich, denn nur Israel hatte das Gebot, einen einzigen Gott zu verehren, und nur diesem Volk war die Erkenntnis übergeben worden, daß Gott ein sittliches und unsinnliches Wesen sei. Alle andern alten Völker verehrten Naturgötter, und je zahlreicher ihre Götter waren, desto glücklicher fühlten sie sich. So hatte das auserwählte Volk der Religion seine besonders heilige und schwere Aufgabe. Weil aber die Israeliten in einem Land ansäßig wurden, das bereits einen ausgebildeten Naturkultus trieb, weil ferner es auch den Israeliten näher lag, Naturgottheiten zu verehren statt einen heiligen und sittlichen Gott, und weil endlich die Be

ziehungen der verschiedenen Völker, politische Bündnisse und Handelsgemeinschaft, im Altertum auch Folgen für Religion und Kultus hatten, war für Israel eine fortgesetzte Versuchung zu heidnischem Kult und Aberglauben gegeben. Bisweilen, wie in der Zeit der Philisterherrschaft, war es den Israeliten wohl geradezu verboten, den Dienst des Landesgottes öffentlich auszuüben. Die priesterlichen Kreise, die die geistigen Führer sein sollten, ließen sich mitunter von den Neigungen des Volkes leiten (vgl. Ex 32) und stellten sich der fortschreitenden Erkenntnis hindernd in den Weg, so daß die Propheten sich entrüstet gegen sie wenden und ihnen Mangel an Erkenntnis Jahwes oder gar böswilligen Eigennutz vorwerfen mußten Hos 44, 105, Zeph 14, 2 Kön 235.

2. Der Abfall von Jahwe konnte verschiedene Formen annehmen. Vielfach verehrten die Israeliten den Gott der Väter in heidnischer Weise oder stellten sie neben ihn andere Götter oder vernachlässigten sie über den ihnen verwandteren Göttern den eigenen großen Gott, wie die primitiven Völker über ihren Geistern den Himmelsgott vergessen; seltener war die völlige und bewußte Abwendung von Jahwe.

Das Gesetz Israels verbot die Verehrung eines anderen Gottes außer Jahwe Ex 203 und die Anfertigung von Bildern Ex 204, vgl. 20 23, 34 17, Lev 261. Aber das abtrünnige Volk verging sich sowohl gegen das zweite wie gegen das erste Gebot. Die unsinnliche Auffassung Jahwes war dem gemeinen Mann zu hoch und so wurde es besonders im nördlichen Israel üblich, Jahwe durch Bilder darzustellen. An den von Jerobeam I bei der Gründung des Nordreichs zu königlichen Tempeln erhobenen Heiligtümern in Betel und Dan standen Stierfiguren als Abbilder Jahwes 1 Kön 12 28 f., Hos 8 4-6, 10 5 f., denen die Menschen durch Küssen ihre Verehrung erwiesen Hos 13 2. Der Stier war als Stierkalb (égel) geformt; sonst wissen wir nicht viel über die Figur; wahrscheinlich war der Kern von Bronze, der Überzug von Gold vgl. Ex 32 2.4. Das naturhafte Symbol, das die Kraft, vielleicht die Fruchtbarkeit, ausdrückte, war vermutlich schon im alten Kanaan bekannt und diente z. B. auch als Symbol der assyrisch-aramäischen Gottheit Ramman (Hadad). 1) Könige des Nordreichs schufen mit diesem volkstümlichen Kult, der Sünde Jerobeams", eine wirksame Konkurrenz gegen den Tempel von Jerusalem, und das Stiersymbol ging aus der Religion auch in das Privatleben der Israeliten über; so fand sich unter den jüngst in Samaria entdeckten Eigennamen ein „Egel-Ja-u“, „Jahwe ist Kalb", anderwärts ein Siegel des Schema-jahu, Sohns

1) Der ägyptische Kult des Apis, des lebenden Stiers, der Inkarnation des Gottes Ptah, mag als verwandte Erscheinung beigezogen werden.

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