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Alle Rechte, auch das der Übersetzung, vorbehalten.

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Vorwort.

Die >> Biblischen Altertümer« sind in sieben starken Auflagen erschienen, davon hat D. Kinzler die 4. bis 7. Auflage (von 1871 bis 1893) für den Calwer Verlagsverein bearbeitet und einen großen Kreis von Freunden um sein in echt biblischem Geist geschriebenes Buch gesammelt. Als eine neue Auflage nötig wurde, forderten die Ausgrabungen und Entdeckungen im Orient eine gründliche Umarbeitung des gesamten Stoffes und der verdiente Verfasser wünschte diese Arbeit jüngeren Schultern zu überlassen. Dem Antrag des Verlagsvereins, die neue Ausgabe zu übernehmen, bin ich gerne nachgekommen. Es sollte nicht eine neue Auflage, sondern ein neues Werk geschrieben werden, das außer der Bibel auch die Ausgrabungen und die heutigen Zustände Palästinas zu berücksichtigen hatte. Der Verlag verschaffte mir in freundlichster Weise die Möglichkeit einer Studienreise nach Palästina, die ich im Sommer 1912 ausführte. Sie bot mir in Ergänzung einer früheren, im Winter 1905 unternommenen Orientreise reiche Gelegenheit, das heilige Land kennen zu lernen und die Ausgrabungsstätten zu besuchen. So hoffe ich dem Leser manchmal den Eindruck des Selbstgeschauten vermitteln zu können.

In Anlage und Durchführung habe ich mich soviel als möglich an das Kinzler'sche Buch angeschlossen. Die Voranstellung der ,religiösen Altertümer habe ich mit vollem Bedacht beibehalten. Innerhalb der einzelnen Abschnitte ist. zeitlich weit auseinander Liegendes vielfach ohne Bedenken zusammengestellt. Die zeitliche Entwicklung läßt sich in der Tat oft schwer verfolgen; die Lebensweise der Bewohner PaläIstinas hat sich durch den Lauf der Jahrhunderte hindurch in manchen Stücken wenig verändert, auf geistigem wie auf leiblichem Gebiet tauchen alte Erscheinungen in später Zeit wieder auf, Keime geistigen Lebens kommen erst lange nachher zur Entfaltung, junge Sammelwerke enthalten älteste Stoffe. Wichtiger und ergiebiger als das Verfolgen einer zeitlichen Entwicklung ist die Erkenntnis, daß uns in der Bibel eine dreifache Stufe der Religion entgegentritt: die der Propheten, die ihrer Zeit oft um Jahrhunderte vorausgingen, die der Gesetzesschriften, die eine Vermittlung zwischen prophetischem

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Geist und Volk darstellen, und die des Volksglaubens, der den Zusammenhang mit den Anschauungen der übrigen Welt zeigt. Religionsgeschichtliche Vergleiche habe ich nur wo nötig beigezogen. Außer dem Alten und Neuen Testament wurden die Schriften des dazwischen liegenden Judentums als Quelle benützt, die talmudischen Angaben dagegen nicht selbständig, sondern nur als Belege für Biblisches verwertet.

Bei den Bildern war durch die Erschließung des Orients eine wesentlich neue Gestalt geboten. Dabei mußte der durch die Ausgrabungen gegebene gewaltige Bilderstoff gesichtet und die Versuchung, außerisraelitische Bilder zu bevorzugen, möglichst vermieden werden. Der Verlag hat in Zahl und Ausstattung der Bilder keine Kosten gescheut. Außerdem habe ich einigen befreundeten Herren für die Überlassung von Aufnahmen aus dem heutigen Leben Palästinas herzlich zu danken: Herrn Professor Lic. H. Schmidt-Tübingen (Tafel 24, 26b, 27b), Herrn Stadtpfarrer Schlatter-Tübingen (Tafel 3, 12, 1.7 a, 20a, 25), Herrn Dr. E. Nestle-Ulm (Tafel 2b, 19a, 31 b). Wie das Kinzler'sche Werk sollte auch die neue Ausgabe für einen größeren, über die wissenschaftliche Fachwelt hinausreichenden Leserkreis bestimmt sein. Diese Aufgabe war nicht einfach, vollends da es galt, ein bewährtes Buch, das seinen Stamm von Freunden hatte, zu ersetzen. Mögen die Leser erkennen, daß ich mich wie mein Vorgänger bemüht habe, wissenschaftliche Überzeugung mit der Ehrfurcht vor der Bibel zu vereinen und überall nur das Verständnis der heiligen Schrift zu fördern.

Das Buch tritt in einer der gewaltigsten Zeiten unseres Vaterlandes in die Öffentlichkeit. Als wir, meine Frau und ich, vor zwei Jahren aus Palästina nach Konstantinopel zurückkamen, war eben der Balkankrieg ausgebrochen, heute erzittert die Welt unter dem Kampf der größten Völker, die um die Vormacht ringen. Wie soll in solchem Aufruhr, in dem mächtigen Aufschwung unseres Volkes ein stilles Buch seinen Weg finden? Und doch ist es vielleicht nicht umsonst geschrieben. Es geht im Dienst des großen Buches, das in den gegenwärtigen Tagen wieder neuen Wert bekommen hat und mit neuen Augen gelesen wird und dessen Geist allein die zerrissenen Völker einigen kann. Denn es handelt sich bei diesem Ringen der Völker, wie auf allen entscheidenden Schlachtplätzen der Weltgeschichte, nicht um die politische Vormacht, sondern um die Vormacht der Gerechtigkeit, um die Ehre Gottes und seines Reiches.

Tübingen im September 1914.

D. Paul Volz.

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