5 10 15 und denken Unsterblichkeit! Vereint sie denken und fühlen das Erdeleben vereint! uns drücken an Freundesherz! o schöne Mutter Natur, dein edelster Funke! Freundschaft! Edelster Funke! bin ich's wert? Wie wenige sind's? o Mutter Natur, Mach mich's wert! des edelsten Funken Wenn kommt mein leuchtender Engel, Zauberlaube, wo seh ich dich? Rosen und Mondstrahl um dich schwimmend und liebender Wachtelschlag. 3309 35 40 mein sanftes Weib. Mein edles Weib! den Knaben am Mutterarm! an Mutterbrust das sanftere Mädchen! ihr gleich! Zauberlaube, Wo seh ich dich? Und der wilde, trotzige Knabe lernt im Staunen der Sommernacht hören Gott, fühlen sanft die Schöpfung, und das Mädchen trinkt sie sanfter schon an der Mutterbrust. Und ich umschlungen mit Vaterarm mein süßes Weib, mein süßes Drei o Zaubertraum, 2. Die Schöpfung. die Schöpfung, itzt am Ziel harret, schweigt noch! - Ihr Gefühl 5 10 15 20 Aller Wesen Harmonie mit mir ja ich selbst bin sie! Gedank' und Tat 3. Die Harmonie der Welt. Siehet das Auge? Höret das Ohr? Dein innerer Sinn sieht, Er nur höret und weiß, was er von außen vernahm. Und du zweifeltest, Freund, am hohen inneren Weltsinn? Hörst du die Harfe nicht? Willst du auch sehen den Ton? 4. Das Gesetz der Welten im Menschen. Schönes Sternengefild, ihr weiten unendlichen Auen, Aus mir selber entzückt, hang ich mit Blicken an euch, 25 Schaue die goldene Herde der himmlischen Schafe da weiden, Suche den Hirten in ihr, der mit dem Stabe sie führt. „Suchst du den Hirten der Herde, die droben sich badet im Äther? 30 Suchst das hohe Gesetz, welches die Welten bewegt? Sterblicher, blick in dich selbst, da hast du die höhere 35 Regel, Die nicht die Welten allein, die auch sich selber regiert." 5a. Das Ich. Willst du zur Ruhe kommen, flieh, o Freund, Sie täuschet dich mit Nebelträumen, engt 5 10 15 Den immer Neuen, immer Wechselnden. 20 Wie wuchs das Kind? Es strebte Fuß und Hand, Und Ohr und Auge spähend immer neu Zu formen sich. Und so gediehest du Zum Knaben, Jünglinge, zum Mann und Greis. Im Jünglinge, was war vom Kinde noch? 25 Was war im Knaben schon vom Greis und Mann? Mit jedem Alter tauschtest du dich um; Kein Teil des Körpers war derselbe mehr. Du täuschtest dich mit dir; dein Spiegel selbst 30 Verlangtest du, ein Jüngling, nach der Brust Der Regungen, der lichten Phantasei, Ermanne dich! Das Leben ist ein Strom 35 40 5 10 15 20 An keinem Ort, in keinem Tropfen mehr Und solch ein Trugbild soll dir Grundgebäu Du hast von ihm empfangen und empfängst; Dich selbst, dich selbst: denn sieh du liegst, ein Kind, Und noch umgibt, dich nähret und erquickt, Und Fertigkeit, Gewöhnung, Schluß und Tat Des Angesichtes ist ein fremdes Gut, 25 Dir angeeignet, doch nur zum Gebrauch. 30 35 40 So, immer wechselnd, stets verändert schleicht Gedanken dein? Das Reich der Genien, Ein großer unteilbarer Ozean, Als Strom und Tropfe floß er auch in dich Von deinen zehen-zehen tausenden Empfindungen das Deine? Lieb und Not, ... Nachahmung und Gewohnheit, Zeit und Raum, In deinem Leim du neu es formen sollst |