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und denken Unsterblichkeit!

Vereint sie denken und fühlen

das Erdeleben vereint! uns drücken

an Freundesherz! o schöne Mutter Natur,

dein edelster Funke!

Freundschaft! Edelster Funke! bin ich's wert?

Wie wenige sind's? o Mutter Natur,
in der heiligsten Zauber-Mitternacht
bet' ich, wünsche dich an!

Mach mich's wert! des edelsten Funken
in aller deiner Flammennatur

Wenn kommt mein leuchtender Engel,
den Wurm zu erlösen?

Zauberlaube,

wo seh ich dich?

Rosen und Mondstrahl um dich schwimmend

und liebender Wachtelschlag.

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mein sanftes Weib.

Mein edles Weib! den Knaben

am Mutterarm! an Mutterbrust

das sanftere Mädchen!

ihr gleich!

Zauberlaube,

Wo seh ich dich?

Und der wilde, trotzige Knabe lernt

im Staunen der Sommernacht

hören Gott, fühlen sanft

die Schöpfung, und das Mädchen trinkt

sie sanfter schon

an der Mutterbrust.

Und ich umschlungen

mit Vaterarm mein süßes Weib,

mein süßes Drei o Zaubertraum,
wie bin ich allein!

2. Die Schöpfung.

die Schöpfung, itzt am Ziel

harret, schweigt noch! - Ihr Gefühl

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Aller Wesen Harmonie

mit mir ja ich selbst bin sie!
Bin der eine Gottesklang,
der aus allem Lustgesang'
aller Schöpfung tönt' empor
und trat ein in Gottes Ohr,
Und ward Bild,
und ward Mensch.
Mensch, ist in dir!

Gedank' und Tat
Der Schöpfung Rat,
Fühle dich

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3. Die Harmonie der Welt.

Siehet das Auge? Höret das Ohr? Dein innerer Sinn

sieht,

Er nur höret und weiß, was er von außen vernahm. Und du zweifeltest, Freund, am hohen inneren Weltsinn? Hörst du die Harfe nicht? Willst du auch sehen den

Ton?

4. Das Gesetz der Welten im Menschen.

Schönes Sternengefild, ihr weiten unendlichen Auen,

Aus mir selber entzückt, hang ich mit Blicken an euch, 25 Schaue die goldene Herde der himmlischen Schafe da weiden,

Suche den Hirten in ihr, der mit dem Stabe sie führt. „Suchst du den Hirten der Herde, die droben sich badet im Äther?

30 Suchst das hohe Gesetz, welches die Welten bewegt? Sterblicher, blick in dich selbst, da hast du die höhere

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Regel,

Die nicht die Welten allein, die auch sich selber regiert."

5a. Das Ich.

Willst du zur Ruhe kommen, flieh, o Freund,
Die ärgste Feindin, die Persönlichkeit.

Sie täuschet dich mit Nebelträumen, engt
Dir Geist und Herz, und quält mit Sorgen dich,
Vergiftet dir das Blut, und raubet dir
Den freien Atem, daß du, in dir selbst
Verdorrend, dumpf erstickst von eigner Luft.
Sag' an: was ist in dir Persönlichkeit?
Als in der Mutter Schoß von zweien du
Das Leben nahmst, und, unbewußt dir selbst
An fremdem Herzen, eine Pflanze, hingst,
Zum Tier gediehest, und ein Menschenkind
(So saget man) die Welt erblicktest; du
Erblicktest sie noch nicht, sie sahe dich,
Von deiner Mutter lange noch ein Teil,
Der ihren Atem, ihre Küsse trank,
Und an dem Lebensquell, an ihrer Brust
Empfindung lernete. Sie trennte dich
Allmählich von der Mutter, eignete
In tausend der Gestalten dir sich zu,
In tausend der Gefühle dich ihr zu,

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Den immer Neuen, immer Wechselnden.

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Wie wuchs das Kind? Es strebte Fuß und Hand,

Und Ohr und Auge spähend immer neu

Zu formen sich. Und so gediehest du

Zum Knaben, Jünglinge, zum Mann und Greis.

Im Jünglinge, was war vom Kinde noch?

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Was war im Knaben schon vom Greis und Mann?

Mit jedem Alter tauschtest du dich um;

Kein Teil des Körpers war derselbe mehr.

Du täuschtest dich mit dir; dein Spiegel selbst
Enthüllte dir ein andres, neues Bild.

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Verlangtest du, ein Jüngling, nach der Brust
Der Mutter? Als die Liebe dich ergriff,
Sahst du die Braut wie deine Schwester an? ...

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Der Regungen, der lichten Phantasei,
Des Anblicks aller Dinge, ist sie noch
Dieselbe dir, wie sie dem Knaben war?

Ermanne dich! Das Leben ist ein Strom
Von wechselnden Gestalten. Welle treibt
Die Welle, die sie hebet und begräbt
Derselbe Strom, und keinen Augenblick,

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An keinem Ort, in keinem Tropfen mehr
Derselbe, von der Quelle bis zum Meer!

Und solch ein Trugbild soll dir Grundgebäu
Von deiner Pflicht und Hoffnung, deinem Glück
Und Unglück sein? Auf einen Schatten willst
Du stützen dich? und einer Wahngestalt
Gedanken, Wirkung, Zweck des Lebens weihn?
Ermanne dich! Nein, du gehörst nicht dir:
Dem großen, guten All gehörest du.

Du hast von ihm empfangen und empfängst;
Du mußt ihm geben, nicht das Deine nur,

Dich selbst, dich selbst: denn sieh du liegst, ein Kind,
Ein ewig Kind, an dieser Mutter Brust,
Und hangst an ihrem Herzen. Abgetrennt
Von allem Lebenden, was dich umgab,

Und noch umgibt, dich nähret und erquickt,
Was wärest du? Kein Ich. Ein jeder Tropf'
In deinem Lebenssaft, in deinem Blut
Ein jedes Kügelchen, in deinem Geist
Und Herzen jeder regende Gedank',

Und Fertigkeit, Gewöhnung, Schluß und Tat
(Ein Triebwerk, das du übend selbst nicht kennst),
Jedwedes Wort der Lippe, jeder Zug

Des Angesichtes ist ein fremdes Gut,

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Dir angeeignet, doch nur zum Gebrauch.

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So, immer wechselnd, stets verändert schleicht
Der Eigner fremden Gutes durch die Welt...
Was ist von deinen zehen tausenden

Gedanken dein? Das Reich der Genien,

Ein großer unteilbarer Ozean,

Als Strom und Tropfe floß er auch in dich
Und bildete dein Eigenstes. Was ist

Von deinen zehen-zehen tausenden

Empfindungen das Deine? Lieb und Not,

...

Nachahmung und Gewohnheit, Zeit und Raum,
Verdruß und Langeweile haben dir
Es angeformt und angegossen, daß

In deinem Leim du neu es formen sollst
Fürs große, gute, ja fürs beßre All.
Dahin strebt jegliche Begier; dahin
Jedweder Trieb der lebenden Natur,

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