Herders Philosophie: ausgewählte Denkmäler aus der Werdezeit der neuen deutschen BildungDürr, 1906 - 309 ˹éÒ |
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˹éÒ xxiv
... Jahre später begann auch auf Seite Herders die Wandlung . Zwar besaß er schon seit 1782 die Kritik der reinen Vernunft ; aber statt sie gründlich zu studieren , ver- ließ er sich auf die Berichte Hamanns , die er XXIV Einleitung .
... Jahre später begann auch auf Seite Herders die Wandlung . Zwar besaß er schon seit 1782 die Kritik der reinen Vernunft ; aber statt sie gründlich zu studieren , ver- ließ er sich auf die Berichte Hamanns , die er XXIV Einleitung .
˹éÒ xxv
... Vernunft " ( Ha- manns Schriften , ed . Roth 7 , 1-16 und 8 , 330 ff . ) , die er freilich nicht veröffentlichte , sondern Herder übersandte . Er entdeckte in Kants Kritik einerseits das Streben , die Vernunft völlig unabhängig von der ...
... Vernunft " ( Ha- manns Schriften , ed . Roth 7 , 1-16 und 8 , 330 ff . ) , die er freilich nicht veröffentlichte , sondern Herder übersandte . Er entdeckte in Kants Kritik einerseits das Streben , die Vernunft völlig unabhängig von der ...
˹éÒ xxvi
... Vernunft . Die treibende Kraft des Kantischen Angriffs jedoch dürfte die tiefe Abneigung Kants gegen das gefühlsmäßige Philosophieren Herders , vor allem gegen seine großenteils aus der ästhetischen Empfin- dung geborene Verschmelzung ...
... Vernunft . Die treibende Kraft des Kantischen Angriffs jedoch dürfte die tiefe Abneigung Kants gegen das gefühlsmäßige Philosophieren Herders , vor allem gegen seine großenteils aus der ästhetischen Empfin- dung geborene Verschmelzung ...
˹éÒ xxvii
... Vernunft ( 88 ) und der Urteilskraft ( 90 ) , sowie durch die „ Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft " ( 92f . ) verstärkt , auf die jungen Theologen übte . Herder lernte ihn als Examinator zur Genüge kennen . Daher plante ...
... Vernunft ( 88 ) und der Urteilskraft ( 90 ) , sowie durch die „ Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft " ( 92f . ) verstärkt , auf die jungen Theologen übte . Herder lernte ihn als Examinator zur Genüge kennen . Daher plante ...
˹éÒ xxix
... Empfangen aus der gottbeseelten Natur und Geschichte . faßte , mußte die Kantische Ableitung der wichtigsten Glaubensgedanken aus Postulaten der praktischen Vernunft ihm unfromm erscheinen , 3. Herders Verhältnis zu Kant . XXIX.
... Empfangen aus der gottbeseelten Natur und Geschichte . faßte , mußte die Kantische Ableitung der wichtigsten Glaubensgedanken aus Postulaten der praktischen Vernunft ihm unfromm erscheinen , 3. Herders Verhältnis zu Kant . XXIX.
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Atheismus Begriff Bild Bildung bloß Buch Bückeburg Cartesianismus Dasein Deismus Denkart denken desto Dinge dünkt eben Einfluß Empfindung Erde erfinden Erkennen ersten ewig freilich Freund fühlen ganze Gedanken Gefühl Geist Geschichte Geschlecht Geschöpf Gesetze Gestalt gewiß gleichsam gnug Gottes Gottheit göttlichen Griechen Griechenland großen Grund Güte Haß heißt heit Herders Philosophie Herz höchste höhere Humanität innern innig ist's jedem jetzt Kant keit Kind konnte Konvenienz Körper Kräfte Kunst läßt Leben lebendigen Leibniz Lessing lich Licht Liebe Macht Maß Materie meisten Menschen Menschengeschlecht Menschheit menschlichen Seele Metaphysik Monismus muß mußte Nationen Natur neue Notwendigkeit Ordnung organische Pantheismus Phil Philolaus Phönizier prästabilierte Harmonie Reich Reich Gottes Reiz Religion Schöpfer Schöpfung Schriften sehen siehet Sinne Sinnlichkeit sollte Spinoza Spinozismus Sprache Stärke System Teil Teleologie Theano Theophron Tier unendlichen unsern Ursprung Vernunft Verstand viel Völker wahre Wahrheit ward Weise Weisheit weiß Welt wenig Werk Wesen Wirkung wissen Wissenschaft Wort Würksamkeit Zirbeldrüse Zweck
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˹éÒ 118 - Ich wünschte, daß ich in das Wort Humanität alles fassen könnte, was ich bisher über des Menschen edle Bildung zur Vernunft und Freiheit, zu feinern Sinnen und Trieben, zur zartesten und stärksten Gesundheit, zur Erfüllung und Beherrschung der Erde gesagt habe; denn der Mensch hat kein edleres Wort für seine Bestimmung, als er selbst ist, in dem das Bild des Schöpfers unsrer Erde, wie es hier sichtbar werden konnte, abgedruckt lebet.
˹éÒ xxxi - Heloise, sowie jede ihm bekannt gewordene Naturentdeckung auf, würdigte sie und kam immer zurück auf unbefangene Kenntnis der Natur und auf moralischen Wert des Menschen. Menschen-, Völker-, Naturgeschichte, Naturlehre, Mathematik und Erfahrung waren die Quellen, aus denen er seinen Vortrag und Umgang belebte, nichts Wissenswürdiges war ihm gleichgültig; keine Kabale, keine Sekte, kein Vorteil, kein Namensehrgeiz hatte je für ihn den mindesten Reiz gegen die Erweiterung und Aufhellung der Wahrheit....
˹éÒ xxxi - Stirn war ein Sitz unzerstörbarer Heiterkeit und Freude; die Gedankenreichste Rede floß von seinen Lippen; Scherz und Witz und Laune standen ihm zu Gebot, und sein lehrender Vortrag war der unterhaltendste Umgang.
˹éÒ 12 - Aufmerksamkeit auf sie richten, und sich bewußt sein kann, daß sie aufmerke. Er beweiset Reflexion, wenn er aus dem ganzen schwebenden Traum der Bilder, die seine Sinne vorbeistreichen, sich in ein Moment des Wachens sammlen, auf einem Bilde freiwillig verweilen, es in helle, ruhigere Obacht nehmen und sich Merkmale absondern kann, daß dies der Gegenstand und kein andrer sei. Er beweiset also Reflexion, wenn er nicht bloß alle Eigenschaften lebhaft oder klar erkennen, sondern eine oder mehrere...
˹éÒ 128 - Vom Stein zum Kristall, vom Kristall zu den Metallen, von diesen zur Pflanzenschöpfung, von den Pflanzen zum Tier, von diesen zum Menschen sahen wir die Form der Organisation steigen, mit ihr auch die Kräfte und Triebe des Geschöpfs vielartiger werden und sich endlich alle in der Gestalt des Menschen, sofern diese sie fassen konnte, vereinen.
˹éÒ 10 - Da er auf keinen Punkt blind fällt und blind liegen bleibt : so wird er freistehend, kann sich eine Sphäre der Bespiegelung suchen, kann sich in sich bespiegeln. Nicht mehr eine unfehlbare Maschine in den Händen der Natur, wird er sich selbst Zweck und Ziel der Bearbeitung.
˹éÒ 17 - Indem die ganze Natur tönt: so ist einem sinnlichen Menschen nichts natürlicher, als daß sie lebt, sie spricht, sie handelt. Jener Wilde sahe den hohen Baum mit seinem prächtigen Gipfel und bewunderte: der Gipfel rauschte ! das ist webende Gottheit ! Der Wilde fällt nieder und betet an ! Sehet da die Geschichte des sinnlichen Menschen, das dunkle Band, wie aus den Verbis Nomina werden - und den leichtesten Schritt zur Abstraktion!
˹éÒ 111 - Gedanken verlieren - wie, sprach ich zu mir, dieser Gott sollte in der Bestimmung und Einrichtung unsres Geschlechts im ganzen von seiner Weisheit und Güte ablassen und hier keinen Plan haben?
˹éÒ 5 - Schon als Tier hat der Mensch Sprache. Alle heftigen, und die heftigsten unter den heftigen, die schmerzhaften Empfindungen seines Körpers, alle starke Leidenschaften seiner Seele äußern sich unmittelbar in Geschrei, in Töne, in wilde, unartikulierte Laute.
˹éÒ 13 - Nicht so dem Menschen ! Sobald er in die Bedürfnis kommt, das Schaf kennen zu lernen : so störet ihn kein Instinkt : so reißt ihn kein Sinn auf dasselbe zu nahe hin, oder davon ab : es steht da, ganz wie es sich seinen Sinnen äußert. Weiß, sanft, wollicht - seine besonnen sich übende Seele sucht ein Merkmal, - das Schaf blöket! sie hat Merkmal gefunden.