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(Fünfzig!) Eines Tages, als die erste Armee schon an der Gränze von Niederösterreich stand, befand sich Lieutenant v. E.... von den Pasewalker Kürassieren an der Spiße einer Patrouille, als ihm ein General begegnet, und ihn beauftragt, dafür zu sorgen, daß über ein Flüßchen, an deffen anderem Ufer ein kleines Städchen lag, sofort eine Brücke geschlagen werde, damit Infanterie und Artillerie ungehindert übersehen könne. Kürassiere und eine Brücke schlagen! das stimmt freilich nicht recht mit den Gewohnheiten des Pallasches. Aber der Befehl ist gegeben und muß befolgt werden. Der junge Offizier reitet also mit seiner Ordonnanz durch das Wasser und auf den Markt des Städtchens, wo er den Bürgermeister citirt: Herr Bürgermeister, ich muß binnen einer halben Stunde fünfzig Mann mit nöthigem Geräth zum Brückenschlagen haben!" - „Fünfzig Mann" schreit der Bürgermeister, der offenbar nicht Lust hatte, einen einzigen zu stellen,,,das ist nicht möglich! Sagen Sie mir erst, wo ich die Fünfzig hernehmen soll?" Wo Sie die Fünfzig hernehmen werden", antwortet der Kürassier sehr kaltblütig, das weiß ich nicht! Wo Sie aber die Fünfzig hinbekommen, wenn Sie nicht Anstalt treffen, das weiß ich! Deffen sein Sie versichert!" Ehe eine halbe Stunde verging, waren die fünfzig Mann an der Arbeit und zwei Stunden darauf war die Brücke fertig.

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(Strafbayern.) Aus Suhl, welches am 30. Juni bis 2. Juli von bayerscher Infanterie, Artillerie und Kavallerie occupirt worden war, wurde folgende Scene berichtet: „Das Intereffante neben der ganz außerordentlichen Gemüthlichkeit und dem. kolossalen Bierdurst dürfte unstreitig der Generalmarsch vom 2. Juli sein, durch welchen die Truppen zum Abmarsche aus Suhl geweckt werden sollten. Nachts halb 3 Uhr wurde Reveille geschlagen, gleich nach 3 Uhr zum Füttern geblasen und um halb 4 Uhr Generalmarsch. Um halb 6 Uhr sind sie erst so weit zusammen gewesen, daß fie abziehen konnten. Lange nachdem die Letzten vom Markte abmarschirt waren, kommen noch drei von der Rüffe her, darunter ein Gefreiter. Derselbe läßt die anderen Zwei antreten, kommandirt Marsch, daß man es auf dem ganzen Markte hört, und geht voraus, die Andern folgen ihm

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nach, dem Steinwege zu. Da haben die Suhler aber doch Brave gerufen. Um 8 Uhr ist noch Einer nachgekommen und um halb 9 Uhr der Leßte, der von seinem Wirthe noch über den Friedberg gebracht wurde. Als dieser von seinem Wirthe geweckt wurde, sagte er: „Das Trommeln hat nir zu bedeute." Als ihm sein Wirth darauf sagte: Ihre Leute sind fort!" erwiderte er, gemüthlich sich die Stiefeln anziehend: Sie komma a wieder!"

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(Der Garderobier des Kronprinzen!) Am Nachmit tag des 3. Juli, als die Garden so tapfer das Kugeln speiende Chlum genommen, stieß etwa 300 Schritt seitwärts davon beim Ausschwärmen der Füsiliere des 1. Garde-Regiments zu Fuß die 9. Compagnie auf ein feindliches Bataillon vom österreichischen Regiment Herzog von Sachsen-Meiningen. Als sie bis auf etwa 30 bis 40 Schritt heran sind, scheinen die Oesterreicher die Gewehre zu strecken, aber die feindliche Fahnenfection ergreift mit

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der Fahne die Flucht.
Prinz Anton v. Ho:
henzollern, der später
so ruhmreich in Rosberiß
fiel, Füsilier Voigt und
Füsilier Schellin verfolg-
ten dieselbe. Schellin war
der Vorderste und eilte,
fortwährend Feuer wech-
selnd, mehrere
mehrere hundert
Schritt gegen Rosberit zu
ihnen nach. Fünf Dester-
reicher waren bereits durch
seine Kugeln verwundet
und ermattet zu Boden

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gesunken, als es ihm gelingt, den Fahnenträger zu treffen. Dieser stürzt, sich auf seine Fahne werfend, die er während der Flucht zusammengerollt, und neben ihm seine beiden letzten Begleiter, verwundet oder sich todt stellend. Schellin entreißt dem sterbenden Desterreicher die Fahne, entfaltet fie und bringt die fliegende Trophäe zu seinem Bataillon, das sich wieder zu sammeln beginnt. Jubel empfing ihn. Prinz Anton war der

Erste, der ihn begrüßte und, ihm die Hand reichend, sagte: Schellin, freue Dich, daß Du der Glückliche bist!" und der Bataillons Kommandeur, Obristlieutenant von Helldorf, der bald darauf gleichfalls im Granatfeuer fiel, schwenkte fröhlich den Säbel und rief: Nun haben die Füfiliere schon zwei Fahnen erobert!" (Bei Königinhof die erste.)

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Heinrich Schellin, geboren den 25. März 1843 in Klemmen, war in seiner Jugend Schäfer und trat 1863 bei seiner Compagnie in Dienst. Er wurde in Folge seiner wackeren That zum Unteroffizier ernannt und erhielt das Ehrenzeichen 1. Klasse. Se. Königl. Hoh. der Kronprinz hat ihn zu Seinem Garderobier gemacht.

(Das Diner!) Nach der Erstürmung von Gitschin kam ein starker Transport österreichischer Gefangener auf der Bahn durch Reichenberg. v.dem Bahnhof empfingen sie, wie jeder Preußische Soldat Hüß-Trat Speck, Schwarzbret, Salz, indem

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fie in Sectionen an den mit der Austheilung des Proviants unter Aufsicht eines Offiziers beschäftigten Mannschaften vorüber defilirten. Da tritt ein junger österreichischer Offizier mit Kneifer und sehr distinguirter Haltung aus dem Glied und auf den Preußen zu. „Ich bitte, Herr Kamerad, wie steht es halt mit unserem Diner?" - Der Preuße weist schweigend auf die Austheilung. Aber i bitt Sie, das ist für die Leut, doch nit für die Offizier! i bin der Baron . . „Ich bedauere, Herr Kamerad, aber ich habe seit vier Tagen auch nur Brot und Speck gesehen und war froh, wenn ich's hatte! ich bin der Graf...! und kann Ihnen mit nichts Anderem dienen!" Der Desterreicher ging beschämt in seine Reihe zurück.

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(Ein Ochsentreiber.) Ein General begegnet auf dem Marsch gen Brünn einer Heerde zur Verproviantirung bestimmter Ochsen, die von mehreren Soldaten getrieben wurde. Unsere Braven machten sich bei derlei Gelegenheiten ganz vorzüglich. Den Helm angebunden, die Hosen aufgekrempelt, die Pfeife im Mund, das Gewehr hinten über gehängt und einen gehörigen Prügel in der Hand, so schlenderten sie mit ihrem: „Hühu!“ gemüthlich hinterdrein und nebenher. Der General amüsirt sich über die Gemüthlichkeit und redet einen der Treiber an: „Na, Freund, Ihr seid wohl froh, daß Ihr wieder zu Eurem alten Dienst zurückgekehrt seid?" „Ihr „Ja wohl, Excellenz!" seid wohl Hirte gewesen, da Ihr's so gut versteht?" wohl, Excellenz, ich bin an's Treiben gewöhnt!" dachte ich mir! Wo habt Ihr denn gedient?" ich bin Oberlehrer an der Realschule, und da treibe ich schon seit sechs Jahren die Jungen!“ Der General sprengte lachend

davon.

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„So! das „In...,

(Eine der schönsten und berühmtesten Waffenthaten) der Preußischen Armee in dem leßten Kriege ist gewiß der Angriff des Westpreußischen Kürassier-Regiments Nr. 5. auf die mit 20 österreichischen Geschüßen besetzte Höhe bei Tobitschau, und die Wegnahme von achtzehn Kanonen im vollen Feuer. Wir laffen hier die Darstellung derselben, da vielfach. Unrichtig. keiten darüber verbreitet worden sind, nach den zuverlässigsten

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Mittheilungen folgen. Auf die Meldung hin, daß sich westlich der Olmüz-Tobitschauer Straße etwa in der Höhe von Nenakowit, eine größere Zahl von feindlichen Geschüßen, wahrscheinlich einem größeren Geschüß-Train zugehörig, und durch das Gefecht

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