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Das Denkmal Zakir's ist dem Gotte 1 gewidmet, der wohl eine besondere Beziehung zu Zakir's Reich und Hauptstadt hatte, als der die Geschicke beherrschende Gott aber erscheint Be elšemajin (b). Er hat Zakir über Ḥazrak () eingesetzt. Zu ihm betet er, da er durch die Coalition Benhadad's bedrängt ist, von ihm wird er erhört und errettet. Beēlšemajin überragt an Macht offenbar und scheint überhaupt die Rolle eines über dem lokalen Pantheon stehenden höchsten Gottes zu spielen. Außer ihm und werden von Zakir noch Šamš und Sahr und „die Götter des Himmels“ und „,die Götter der Erde" genannt. Wenn also auch von Monotheismus keine Rede ist, so sieht man doch, wie sich für das religiöse Denken die Gestalt des Himmelsherrn aus dem übrigen Pantheon heraushebt.

Auch in Phönizien und Palmyra nimmt er später eine isolierte Höhe ein. Auf der Inschrift von Umm-el-awamid2 (132 v. Chr.) weiht ihm 'Abd-elim ein Tor und Türflügel. Lidzbarski betont, daß sowohl in den älteren punischen Texten aus dem 3.-2. Jahrhundert v. Chr. wie in dieser Inschrift außer Ba'alšamēm ein anderer Gott nicht genannt wird ,,und der monotheistische Zug in ihr besonders auffällt". Vielleicht ist es auch nicht ganz zufällig, daß der Weihende auf der Inschrift den Namen 'Abdēlīm =,,Knecht Gottes" führt, wobei, wie wir noch sehen werden, der Plural ēlīm im ganz allgemeinen Sinne gebraucht ist. Möglich, daß sich aus der Suprematie Be'ēlšemajin's, wie wir sie in der Inschrift Zakir's finden, Tendenz zu einer Monarchie dieses Gottes entwickelte.

die

Von Interesse ist jedenfalls die Nachricht des Philo von Byblos, die Ureinwohner von Phönizien, Genos und Genea hätten bei großer Hitze zur Sonne gebetet, die sie für den einzigen Himmelsherrn gehalten und Beelsamen genannt hätten3.

1) Die Erklärung dieses Namens s. S. 88f.

2) CIS I, 7; Lidzbarski, NE 418f.

3) Die Stelle lautet (bei J. C. Orelli, Sanchoniathonis Berytii fragmenta, Lips. 1826, 14s.; C. Müller, Fragmenta historiorum graecorum, Paris 1849, ΙΙΙ, 5655.): αὐχμῶν δὲ γενομένων τὰς χεῖρας ὀρέγειν εἰς οὐρανοὺς πρὸς τὸν ἥλιον. τοῦτον γάρ, φησι, θεὸν ἐνόμιζον μόνον οὐρανοῦ κύριον, Βεελσάμην καλοῦντες, ὅ ἐστι παρὰ Φοίνιξι κύριος οὐρανοῦ, Ζεὺς δὲ παρ ̓ Ἕλλησι.

Naturgemäßer wäre es freilich gewesen, bei der Hitze zum
Regengott Hadad zu beten.

Bei den Palmyrenern ist Ba'alšamēm der Gott des Universums geworden. Dort führt er regelmäßig den Beinamen by,,Herr der Welt" oder „,der Ewigkeit" 1. Es wechselt damit die Bezeichnung,,Herr des Alls"2. Auf der griechisch-palmyrenischen Bilinguis von et-Tajjibe (August 134

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-dem, dessen Name in Ewigkeit ge,, לבריך שמה לעלמא טבא ורחמנא

wiedergegeben. Die gewöhnliche Meinung, daß sich die auf palmyrenischen Altären sehr häufig wiederkehrende Weiheformel

priesen sei, dem Guten und Barmherzigen", auf ihn bezieht, bestreiten Lidzbarski3 und Baudissin, sie sehen darin vielmehr den palmyrenischen Bel (b), der dort als Sonnengott aufgefaßt wurde. Dieser Ausdruck, der auf verschiedenen Bilinguen durch

1) J. Mordtmann, MVAG 1899, 1, 43; Cumont, Orient. Relig. 298 Anm. 8o. Nach Cumont (a. a. O. 152) geht die Erkenntnis des Begriffs der Ewigkeit auf die Beobachtung des gleichmäßigen, ohne Anfang und ohne Ende fortgesetzten Laufes der Gestirne durch die Chaldäer zurück. ,,Ein astronomisch gebildeter Clerus mußte daher den Baal, welcher ,der Beherrscher des Himmels' ist, als ,den Herrn der Ewigkeit oder den,,dessen Name gelobt wird in Ewigkeit auffassen, und es kann uns nicht überraschen, daß diese Titel in den semitischen Inschriften beständig wiederkehren". Daß die Babylonier ihren Göttern Universalität der Macht und ewiges Leben, die nach Cumont korrelative Begriffe sind, zuschrieben, kann nicht geleugnet werden, allein für den von Cumont entwickelten Gedankengang dürften schwerlich Zeugnisse aus den babylonischen Urkunden zu gewinnen sein. Er beruft sich auch nur auf griechische und römische Schriftsteller (297 Anm. 76). Der Ausdruck „Herr der Ewigkeit“ und „gepriesen sei sein Name in Ewigkeit“ dürfte mit Lidzbarski (Eph. I, 256. 258) eher auf jüdischer Entlehnung beruhen. Nach Gen. 21, 33 rief Abraham Jahwe in Be'erseba ̊ als ēl ólām an. Gunkel, Kommentar zur Genesis3 236 sieht darin den Namen des vor Jahwe in Be'erseba verehrten Numens, der in Israel auch für Jahwe beibehalten wurde. Die Vorstellung der Ewigkeit Gottes hat sich im A. T. gerade im Zusammenhang mit dem Namen Jahwe ,,der Seiende" im Sinne von,,der Beständige" schon sehr frühzeitig entwickelt. Darüber Näheres in dem Kapitel über Jahwe.

2) Lidzbarski, Eph. II, 297.
*) REPThK II, 339.

=

3) Eph. I, 256.

Διὶ ὑψίστῳ καὶ ἐπηκόῳ übersetzt wirdi, weist auf starken jüdischen Einfluß hin 2.

Der,,Himmelsherr" tritt uns zuerst bei den Aramäern entgegen, allein wo er ursprünglich heimisch war, läßt sich nicht mehr ausmachen, da er ja auch in Phönizien schon im 7. Jahrhundert nachweisbar ist. Die Verehrung eines Gottes mit diesem allgemeinen Namen kann hier und dort ihren Ursprung haben; es ist sehr wohl möglich, daß sich der Name nicht überall und zu allen Zeiten auf die gleiche Gottheit bezog. Die Wiedergabe durch Zevs Kegaúvios sieht in ihm einen Blitz- und Donnergott. Damit tritt er in Beziehung zu Hadad, dem aramäischen Wettergott, für den der Name vielleicht ursprünglich Beiname war, um schließlich auch als besondere Gestalt gefaßt zu werden. Da der Hadadkultus in ganz Vorderasien und besonders in der Amarnazeit in Phönizien verbreitet war, wo er als der Gott von Amurru, der Ba'al schlechthin galt, so war überall die Grundlage für den ,,Himmelsherrn" gegeben.

Nicht ganz abzuweisen ist die bereits erwähnte Nachricht Philo's von Byblos, daß der Himmelsba'al die Sonne gewesen sei, wenn wir uns an die große Bedeutung des Sonnenkultes in ganz Vorderasien erinnern, sowie an die auch für Syrien hergestellte Verbindung Hadad's mit Šamaš, eine Verbindung, die wir ja auch bereits in Assyrien vorgefunden hatten. Hadad wird wie wir gesehen haben, auch mit Anu, dem babylonischen Himmelsgotte, verknüpft. Wenn der Himmelsherr auch schwerlich der personifizierte Himmel war, so hat er doch etwas von der Hoheit Anu's an sich. Auch dessen universellen Charakter nimmt er an. Verschiedene babylonische Götter werden als ,,Herr des Himmels und der Erde" bezeichnet. Auch Ahuramazda wird in der Achämenidenzeit mit Ba'alšamēm identifiziert 3.

Die verschiedenen lokalen Ba'ale konnten natürlich ruhig neben und unter dem Himmelsba'al bestehen, ohne daß man das gegenseitige Verhältnis näher präzisierte. Als Spender der

1) Baethgen, Beiträge 82 f., J. Mordtmann, MVAG 1899, 1, 43.

2) Lidzbarski, Eph. I, 256.

3) Vgl. Cumont, Orient. Religionen 296 Anm. 70.

Fruchtbarkeit wirkten sie ja zusammen. Daß aber der Himmelsba'al die ursprüngliche Einheit der Ba'ale sei, der sich mit der Entstehung der Vielheit der sozialen Gruppierungen in die zahlreichen einzelnen Ba'ale zerlegt habe, daß er also möglicherweise auf einen ursprünglichen Monotheismus hinweise1, ist eine in der geschichtlichen Wirklichkeit nicht begründete Theorie. Daß die vorderasiatischen Völker von alters her auch den Himmel einem besonderen ,,Herrn" unterstellten, ist ebenso naturgemäß wie die aus der Zakir-Inschrift ersichtliche Tatsache, daß dieser Himmelsherr einen besonders hohen Rang einnahm. Aber da der Name nicht konkret ist und der Himmel den Begriff der Hoheit in besonderem Maße in sich schließt, so verband sich mit dem Himmelsherrn leicht die Vorstellung einer unsichtbaren, über den konkreten Erscheinungen stehenden und diese beherrschenden Gottheit. Daher darf es nicht wundernehmen, daß auch die Juden der Perserzeit gerade den Heiden und besonders den Persern gegenüber, wie die Bücher Esra und Daniel sowie die Papyri von Elephantine beweisen, Jahwe als den,,Gott oder Herrn des Himmels" bezeichnen2).

3. Die Aramäer und Hettiter.

Durch das Drängen der Assyrer nach dem Westen wurden ihnen die Aramäerstaaten bald untertan. Die SendschirliInschriften bezeugen neben der politischen auch die völlige kulturelle Abhängigkeit der Könige von Šam'al und Ja'di von Assur. Die Kalumu3-, die Panammu- und die Barrekub-Inschrift gewähren uns einen interessanten Einblick in das eifrige Bestreben dieser Könige, sich des assyrischen Schutzes zu versichern und treue Knechte ihrer Herrn, unter denen besonders Tiglatpilesar erwähnt wird, zu sein. Die Sprache der Inschriften ist in der älteren Zeit kanaanäisch (Kalumu), Zakir dagegen schreibt im wesentlichen aramäisch. Der Stil dieser ältesten Versuche, aramäisch zu schreiben, ist natürlich ganz von auswärtigen Vor

1) Vgl. Lagrange, Études 2 89.

2) Lidzbarski, Eph. I, 250 sind die Stellen besprochen.

3) 2. Hälfte des 9. Jahrh. Nach Z. 7/8 erkaufte Kalumu den assyrischen Schutz.

4) 2. Hälfte des 8. Jahrh.

bildern abhängig, insbesondere tritt der Einfluß des assyrischen Hofstils unverkennbar zutage.

Auf der Inschrift des Kalumu1 zeigt trotz der kanaanäischen Sprache die Kleidung, die Haar- und Barttracht des Reliefs, das den König darstellt, assyrischen Stil. Auch die Götterembleme sind assyrisch: die spitze Hörnermütze, die geflügelte Sonnenscheibe und die Mondsichel. Ein weiteres Symbol, das einen Pferdezaum2 darstellt, hat sich auf assyrischen Denkmälern noch nicht gefunden. Möglich, daß ursprünglich auch noch der fünfstrahlige Stern im Ringe, das Symbol der Ištar-Astarte wie auf der Inschrift Barrekub's vorhanden war, bei dem jetzigen Zustand der Stele ist davon aber nichts mehr zu sehen. Die Fluchformel am Ende zeigt deutlich das assyrische Vorbild.

Erwähnt wird auf der Inschrift ein,,Ba'al-Ṣemed (b), (der Gott) des Gabbar“ (~3 ws), ein „Ba‍al-Ḥammān (¡1⁄23±±)3, (der Gott) des Bmh" (b) und „Rekubel (b), der Herr des (oder meines) Hauses" (nb). Ba'al-Şemed ist,,der Herr des Gespanns"4. Bekanntlich ist es der Sonnengott, der auf seinem Wagen über den Himmel fährt. Auf dem Felsenrelief von Maltaja steht Samas auf einem angeschirrten Pferde. Auch an die 2 Kön. 23, II erwähnten Sonnenrosse und Sonnenwagen im Tempel zu Jerusalem ist zu erinnern. Daß dieser Gott dann auch als Schutzgott des Kriegswagens galt, wäre ja durchaus entsprechend. Auf den „,Gespann-Baʻal“

1) Mitteilungen aus den orient. Sammlungen der königl. Museen zu Berlin Heft XIV. Ausgrabungen in Sendschirli IV. Behandelt wurde die Inschrift von E. Littmann, SBA LV, 976-85; Peiser, OLZ XIV, 540 ff.; Lidzbarski, DLZ XXXIII, 92 ff.; G. Hoffmann, ThLZ XXXVII, 5 ff.; vgl. auch Brockelmann, SBA LIII, 1142 ff.; Hehn, BZ X, 113 ff.

2) Über dieses Symbol s. m. Ausführungen BZ X, 115 f.

3) Auf der Inschrift ist kein Punkt zwischen by und jan, was allerdings zufällig sein kann wie in anderen Fällen.

4) E. Meyer bei Littmann a. a. O. 985 vermutet in Ba'al-Şemed den Schirmgott des Rossegespanns am Kriegswagen des Königs.

5) Welche Funktionen man dem,,Gespannba‍al“ zudachte, läßt sich aus dem Namen allein nicht sicher erschließen. Man denke nur daran, daß auch Jahwe auf einem Thronwagen daherfährt, also ev. auch als Herr des Wagens hätte bezeichnet werden können.

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