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Einer ähnlichen Verbreitung wie der eben behandelte Name erfreut sich Ilu-bana C 14, 28 oder Ilu-bani A 8, 17; C 15, 23; 16, 4; DII, II. Dazu ist zu vergleichen Ilu-bani aus der Hammurapizeit1 und das dem Sinne nach gleiche Ibni-ilu 2 ,,Gott hat geschaffen". Auch hier sind die Namen, die an Stelle des ilu eine bestimmte Gottheit nennen, zahlreicher als die mit bloßem ilu gebildeten.

Interessant ist der an mehreren Stellen zu lesende Ilí-a-hi ,,Gott ist mein Bruder" A 13, 10; 16, 1; C 5, 2; 15, 18.

Einem verwandten Gedankenkreise entspringen Išqu-ili „Eigentum, Besitz Gottes" A 14, 12 und Šá(Ú)-ilí D 12, 8,,Gott gehörig".

Auch A-dur3-i-lum,,ich fürchte Gott" C 14, 14; D 14, 11 schließt es förmlich aus, bloß an einen Gott zu denken; vgl. oben pāliḥ ilí im Codex Hammurapi. In Namen wie I-lí-šar-ru A 12, 11 und Šar-ru-ilí A 15, 25, bei denen die Deutung: „mein oder ein Gott ist der König" oder umgekehrt naheliegt, wird ilu besser allgemein gefaßt:,,Gott ist der König“ bzw. „der König ist Gott". Vgl. dazu Šar-ru-kēnu(GI)-ilí A 12, 8: „Sargon ist Gott".

Wir können naturgemäß die Namen nicht erschöpfend behandeln, aber beifügen dürfen wir wohl noch die schönen Namen: Dam-qu-ilum,,gnädig ist Gott" C 18, 27 und Ikrub-ilum ,,huldreich ist Gott“ A 14, 22; C 16, 23; 18, 17 neben Ikrub-Ea C 18, 19; D 12, 2; dazu der besonders häufige Ra-bé-ilum ,,groß ist Gott". Idin-ilum,,Gott hat gegeben" heißt der Vater des Itūr-Šamaš, Patesi von Kišura *.

Unter den Dynastien von Ur und Isin tritt wieder ein starkes Überwiegen der Sumerer in Babylonien ein. In den Personennamen jener Zeit ist, wie schon bemerkt, dingir-ilu ein sehr häufiges Bildungselement. Es wurde auch bereits die Schwierigkeit betont, die sich aus der starken Mischung des Sumerischen mit dem Semitischen für die Lektüre der Namen er

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3) Vgl. Hoschander, ZA XX, 257; die Erklärung „fürchte Gott" halte ich mit Hoschander für weniger passend.

*) MDOG Nr. 15, 13; Thureau-Dangin, SAKI 152; E. Meyer, GA2 5) E. Meyer, GA2 I 2, 493 ff. 6) Oben 21f.

I 2,497.

gibt, sodaß es in vielen Fällen unentschieden bleibt, ob dingir, ilu oder Anu zu lesen ist. In dieser wie in der Hammurapizeit wird Anu häufig nur mit dem Zeichen für ,,Gott" AN geschrieben, wie er auch in der Theorie der späteren Götterlisten als,,Gott" im umfassendsten Sinne gilt1.

Für die Sumerer wären Namen wie dingir-dingir-kuš auch mehrdeutig gewesen, wenn ihnen nicht eine bestimmte Aussprache geläufig gewesen wäre. Huber 2 transskribiert einmal d Dingir-kuš und übersetzt:,,mein Gott ist Schutz", dann wieder Ilu-dkuš3 und dAn(-ilu?)-kuš. Jedenfalls ist aber die Lesung dingir Anu-kuš „Anu ist Schutz" die richtige. Dem Babylonier mußte das Zeichen AN, das dingir, Anu und ilu bedeuten kann, doch nach einer gewissen Richtung hin etwas Einheitliches bezeichnen. d Dingir-kuš wäre übrigens nicht als ,,mein Gott ist Schutz", sondern bloß,,Gott ist Schutz“ zu interpretieren. Die Lösung liegt wohl darin, daß Anu den Wesensbegriff der Gottheit am vollkommensten enthält und darum mit,,Gott" überhaupt nahezu zusammenfällt.

Den Gebrauch von dingir im allgemeinen Sinne ersehen wir schon aus dem Namen der Göttin Nin-dingira = Belit-ilē, der in dieser Zeit häufig vorkommt; das Sumerische bezeichnet hier mit dem Singular dasselbe wie der semitische Plural. Aus der großen Zahl der Namen der Huber'schen Sammlung mögen weiter hier einige erwähnt werden, um diesen allgemeinen Gebrauch von dingir und ilu zu illustrieren. Gàldingir(-ra) (93) (= avēl ili),,Mann Gottes", natürlich nicht Mann eines oder meines Gottes; Azag-dingir-ra (48) heißt nicht ,,mein Gott ist leuchtend" (Huber), sondern,,Gott ist leuchtend“, ebenso Uru-dingir-ra (57) nicht,,Knecht eines Gottes", sondern ,,Knecht Gottes". Auch Dingir-ra allein kommt als offenbar hypokoristischer Eigenname vor (164).

An den schon erwähnten Namen Ibni-ilu (Huber 52; 161) und Ilu-bāni (Huber 116; 161) schließt sich inhaltlich an A-bu-um-ili (42) und A-bu-um-ilu (160) „Gott ist Vater", Ab-ba-ilu „der Alte ist Gott" (43), Dingir-ama (113) und Ama

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ili (46),,Gott ist Mutter". A-hu-um-ili,,Gott ist Bruder“ (45), ein Name, der auch mehrfach auf dem Obelisken des Maništusu vorkommt.

In den der Kassidenzeit angehörigen Tempelurkunden aus Nippur 1 ist eine wo möglich noch reichlichere Verwendung des Elements ilu zu beobachten. Ilu-bāni, Ilu-ibni, Ilu-iddina, Ibašši-ilu, Ilu-iqīša(m) und viele andere stimmen formell und inhaltlich mit den Namen der früheren, besonders der Hammurapizeit überein. Die Namen zeichnen sich meist durch die klare, syllabische Schreibung und die Durchsichtigkeit der Bedeutung aus. Den mit ilu gebildeten Namen stehen auch hier vielfach solche mit bestimmten Gottesnamen gegenüber, z. B. einem Er-ba-ilu,,Gott hat vermehrt" ein Erba-Amma, ErbaEnlil, Erba-Ea, Erba-Marduk, Erba-Nabu, Erba-Nergal, ErbaNinib und viele andere in analoger Weise gebildete Namen, die ebenfalls bestimmte, dem höchsten und niedereren Pantheon angehörige Gottheiten enthalten und zum Teil öfter vorkommen. Hier ist es so recht deutlich, daß der Name mit ilu gegenüber den anderen eine Verkürzung darstellt, also eine hypokoristische Bildung ist, wie ja in der Tat auch oft selbst ilu weggelassen wird. So bildet also Erba-ilu die Vorstufe zu den Namen Eribam und Eribaja2 in der Hammurapizeit und dem Erbatum der Kassidenzeit 3. Damit aber kommen wir wieder zu der allgemeinen Bedeutung von ilu, unter dem der eine oder andere Gott verstanden werden kann, zurück.

Manche Namen zeigen nun allerdings eine so unmittelbare Abzielung, daß man wohl an den Gott der Stadt oder an einen, der das besondere Vertrauen des Namengebers genießt, zu denken hat. Im Zusammenhang damit, daß ilu zuweilen = bit ili ist, wurde auf Namen wie Adagal-pani-ili,,ich schaue das Antlitz Gottes“ hingewiesen, für das wohl Adagal-pān-Marduk3 die entsprechende Erklärung bietet, da der Vater des Adagalpani-ili den Namen Bābiliki führt. Daraus ergibt sich, daß im konkreten Fall der Name auf eine bestimmte Gottheit abzielen kann, im allgemeinen aber muß ilu als unbestimmte

1) BE XIV. XV.
*) BE XIV, 39.

2) Ranke, PN 80. 5) Daselbst.

3) BE XV, 30.

Aussage betrachtet werden im Gegensatz zu den speziellen Gottheiten. Ganz unbestimmt klingt die kürzere Form des eben erwähnten Namens: Dagil-ili1„auf Gott schauend".

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Dagegen wird bei Namen wie Mannu-ki-ilu2 „wer ist wie Gott" oder Mina-egu-ana-ilis,,was hat er gegen Gott gesündigt" oder Mina-ēpuš-ilu,,was habe ich getan, o Gott" die allgemeine Auffassung die beste sein. Adi-mati-ilu 5 ,wie lange noch, o Gott“, Atanaḥ-ilu „ich seufze, o Gott", Apta-ana-ili,,ich bekannte vor Gott" sind schon wieder mehr auf eine bestimmte Persönlichkeit gerichtet, obwohl auch ihnen der allgemeine Charakter eigen ist. Ebenso ist allgemein Idinanni-ilu,,Gott hat mich gerichtet" neben Irimanniilu,,Gott hat mich geliebt". Wie auf eine bestimmte Gottheit ohne Nennung ihres Namens Bezug genommen werden kann, ersehen wir aus der Nebeneinanderstellung der Namen Ana-šarrateia-taklāku „auf meine Herrin vertraue ich", Anadiniša-atkal,,auf ihr (der Göttin) Urteil vertraue ich". Inaanniša-allak,,in ihrer Gnade wandle ich", Ana-ruqi-alsiš „,aus der Ferne rufe ich nach ihr", Amar-rabūsa,,ich sah ihre Größe“. Hier hat der Namengeber eine bestimmte Gottheit im Auge, deren Namen das Pronomen vertritt. Taklāku-ana-ili ist ganz unbestimmt neben dem bestimmten Taklāku-ana-Marduk, Taklaku-ana-Ninib. Gamal-ilāni-lūmur „möge ich die Vergeltung der Götter sehen" finden wir neben Gamal-il Sinlumur.

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So ergibt sich uns schließlich eine ganz naturgemäße Lösung der Frage nach der Bedeutung von ilu in diesen Eigennamen: dem fließenden Wesen des babylonischen Götterhimmels entsprechend kann ilu die Gottheit in abstracto bezeichnen, wobei von jeder einzelnen Gottheit abgesehen ist, aber auch irgend eine oder mehrere substituiert werden können, sodaß also statt ilu geradezu ilāni stehen könnte.

Die Frage, warum man ilu so gern in den Eigennamen

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gebraucht hat, ist ebenfalls klar: Bekanntlich sind die babylonischen Eigennamen vielfach ganze Sätze und wegen ihrer Länge für den praktischen Gebrauch unbequem, daher die vielen zu allen Zeiten üblichen Kurznamen. In diesen blieb gerade der Gottesname häufig weg. Ilu war als Ersatz besonders geeignet, weil es der älteste und allgemeinste, aber auch der kürzeste und geläufigste Gottesname war. Anstatt eines den Namen zu schwer belastenden bestimmten Gottesnamens gebrauchte man das kurze und bequeme ilu. Auf solche, die monotheistisch zu denken gewöhnt sind, macht das immer und immer wiederkehrende ilu den Eindruck einer besonderen oder gar der absoluten Gottheit. Aus demselben Grunde der Kürze und Bequemlichkeit gebraucht das A. T. in Eigennamen niemals oder ms, womit manche tiefsinnige Reflexion darüber überflüssig wird1.

Wir haben bereits bemerkt, daß Nebukadnezar das Pantheon als Ilu und Ištar zusammenfaßt2. Bei ihm finden wir den Ausdruck 3: illugal dimmer an-ki-a bel ili,,der König der Götter Himmels und der Erde, der Herr der Götter". Hier ist die zusammenfassende Bedeutung von ilu und dimmer vollständig klar.

Die Namen mit ilu sind in der neubabylonischen Zeit noch ziemlich häufig, wenn es auch den Anschein erweckt, als ob die Vorliebe für spezielle Götternamen den Gebrauch von ilu in den Eigennamen etwas vermindert hätte. Wenn wir Ilu-bāni ,,Gott ist Schöpfer", Ilu-na'id,,Gott ist erhaben“, Пlu-šar-uşur ,,Gott schütze den König", Ilu-ukallani,,Gott hält mich", Ilu-nadin-šum 5,,Gott schenkt den Sohn", Ilu-abu-ușur“ „Gott schütze den Vater" anführen, so mag das zum Nachweis genügen, daß auch hier nicht die Bezugnahme auf einen Gott Ilu oder auf einen speziellen Schutzgott vorliegt, sondern daß ilu generelle Bedeutung hat, sodaß jederzeit eine besondere Gottheit dafür gesetzt werden kann.

1) Z. B. bei Baethgen, Beiträge 300.

3) Nebuk. II, 58 - IR 54 [60], 58 a.

2) Vgl. oben 153.

*) Diese Namen s. bei Tallquist, Namenbuch 76.

5) BE IX, 60.

6) BE X, 52.

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