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sehr ansprechende Bedeutung „Fürst", „Gebieter“ (s. oben). Sprachlich läßt sich für sie geltend machen, daß die meisten entsprechenden Wortformen (a, b,, usw.) auf Stämme med. zurückgehen. wäre dann mit by,,Widder" 1 als dem Führer der Herde2, und Vorhof, ass. ellamu,,Vorder

seite" in Zusammenhang zu bringen.

Aber es besteht nicht das geringste Anzeichen dafür, daß i in dem assyrisch-babylonischen ilu von Natur lang sei. Darum ist m. E. die Annahme ausgeschlossen, das lange è in b sei durch Kontraktion aus ai entstanden. Vielmehr scheint es mir eine Form wie assyrisches binu Sohn, dem hebräisches entspricht von 3, oder ng von nn zu sein. Das lange è in beruht also auf Dehnung des ĭ.

Für die Kürze des i und einen schwachen Konsonanten als dritten Radikal scheinen mir insbesondere die babylonischen Formen ili, das allgemeine Gottesbezeichnung ist, und ila zu sprechen. Bei ila ist freilich die Frage, ob es allgemeiner Name für Gott entsprechend arabischem ilah ist oder Name eines besonderen Gottes. Den Namen des altbabylonischen Herrschers von Sippar Iluma-ila übersetzt Ranke demgemäß ,Truly, a god is Ila'; geschrieben wird der Name gewöhnlich: AN.MA.AN. LA. Ila wird nun als besonderer Gottesname allem Anschein nach bestätigt durch die Schreibung ilu-maili-la (CT VIII, 26-380, 16), allein die Eigennamen Jašbi-ila (geschrieben Fa-aš-bi-i-la), Paka-ila (Pa-ka-i-la), Zū-ila (Zu

1) Auch im Assyrischen wird der Fürst als Führer, Widder, Leithammel benannt

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lulīmu.

2) Lagardes Bemerkung: „, Gott als nächsten Verwandten von 3 Widder und Hirsch zu betrachten nun, dazu gehört ein kräftiger Glaube, den ich weder besitze noch zu erwerben geneigt bin“ enthält wohl keine unüberwindliche Schwierigkeit gegen diese Etymologie.

3) Über die Ableitung von 2 Sohn von „,schaffen“, ,,erzeugen" kann kein Zweifel bestehen. Vgl. auch Vollers, ZA XVII, 308f.; Delitzsch, Prolegomena 104 Anm. 2 weist auf assyr. bāni „Erzeuger",,,Vater", bantu,,Mutter" hin.

4) So Ranke, PN 32.

3) Diese Anschauung vertritt Ranke BE VI 1, 8 n. 1; ferner p. 18. 43. 6) Ranke, PN 213.

ú-i-la), Ila-laka (I-la-la-ka) entsprechen durchaus Namen mit dem allgemeinen ilu-ili, darum wird ila dem ilu, das ja auch oft den Anschein einer besonderen Gottheit erweckt, gleichzustellen sein. Ferner ist zu vergleichen Sa-am-si-i-la-na1 (= Samsi-iluna), das darauf hinweist, daß ila nur eine Variante von ilu ist; außerdem der Name des altbabylonischen Königs Būnu-taḥtun-ila2, den Hilprecht übersetzt 3: „Das Kind ist der Schützling des Gottes" oder „,des (Gottes) Ila". Offenbar handelt es sich aber auch hier um die allgemeine Gottesbezeichnung. Die meisten Forscher halten für ein Biliterum und elohim für eine Fortbildung desselben, jedoch scheinen mir die

אֱלָהּ .aram ,אֱלוֹהַאלהים alten Formen ili und ila, ferner das in.

fem. ns (in den Papyrus von Assuan), syr. alah, arab. ilah, südarab. b, fem. b (Allat ist wahrscheinlich aus Al-ilahat kontrahiert) auftretende eine sehr wichtige Instanz für die Ansetzung eines Stammes x, wofür im Hebräischen bekanntlich. bgeschrieben wird, zu sein. Bei den Safatenern findet sich sogar die Abkürzung . Allerdings möchte ich nicht auf die früher allgemein verbreitete, aber jetzt so ziemlich aufgegebene Ansicht Fleischers zurückkommen, der und die entsprechenden Gottesbezeichnungen aus dem arabischen Zuflucht suchen",,,schaudern" erklärte. Ebenso wenig möchte ich das hebräische be,,(falsch) schwören",,,fluchen" als Grundstamm ansehen, da dieses vielmehr mit Nöldeke als Denominativum von zu erklären sein wird.

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=,,ängstlich

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Das in diesen Gottesbezeichnungen ist zweifellos nicht bloß uralt, sondern es vertritt auch einen von Anfang an vorhandenen dritten Radikal. Das Verschwinden desselben erklärt sich bei Zugrundelegung einer Wurzel tertiae, die bekanntlich sehr zur Verkürzung der Formen neigen, sehr leicht. Auf den Stamm geht auch die Präposition zurück, deren Jod bei der Verbindung mit Suffixen wieder erscheint, während es sich bei dem arabischen auch bei der alleinstehenden Präposition erhalten hat.

1) BE VI 1, 51.

3) BE XX 1, 55 n. 4. Hehn, Gottesidee.

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2) Ranke, PN IX; BE VI 1, Nr. 6 Z. 15. 27.

4) ZDMG XL, 174.

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אלהים und אלה ab und betrachte אלי von אל Ich leite also

als Bildungen, die von der gleichen Wurzel ausgehen. Bei ist der dritte Radikal verschwunden, bei und erscheint er als n. Schon gegenüber dem altbabylonischen ilum (mit Mimation) zeigen die spätere Form ilu und hebräisches, aramäisches und arabisches eine gewisse Verkürzung. So mag aus einem zu supponierenden iliu einerseits ili, das gerade in der altbabylonischen Zeit, aber auch später besonders in den Eigennamen der Amarnabriefe (Ili-milki

etc.) noch אלימלך

so häufig als allgemeine Gottesbezeichnung und zwar als Nominativ vorkommt, und ēl, aus der Form ila, die sich gleichfalls noch in Eigennamen findet, ilah und abzuleiten sein. elohim ist übrigens ein regelrechter Plural der qitl-Form ilį, die im Hebräischen im Singular 'eli lauten würde, während der Plural elaim 'elähim hieße.

Damit entgehen wir den Schwierigkeiten, die Nöldeke1 gegen Nestles Theorie erhebt, der in eine analoge Form zu den im Syrischen, Hebräischen und Arabischen mit Einschiebung eines gebildeten Pluralen sieht 2, und als nachträglich dazu entstandenen Singular auffaßt. Nöldeke erwidert dagegen mit Recht, n,,müßte schon im Ursemitischen von x gebildet sein und schon da einen sekundären Singular ilâh (oder ähnlich) erzeugt haben, der dann im Hebräischen wieder ziemlich vergessen, im Aramäischen und Arabischen aber zur Herrschaft gelangt wäre".

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Wellhausen und mit ihm Brockelmann sehen schon in arabischem ilāh, hebräischem 'elōah und syrischem 'allāhā oder 'alaha den ursprünglichen Plural zu el, Zimmern findet, das Fehlen einer diesen Bildungen entsprechenden Form im Assyrischen begünstige die Annahme, daß dies Plurale seien. Ein Beweis für den pluralischen Charakter dieser Formen läßt sich freilich nicht führen, vielmehr werden diese Gottesbezeichnungen stets singularisch verwendet. Immerhin aber spricht die Meinung, daß ilah, 'elōah und 'allaha pluralische Fortbil

1) SBA 1882, 1175—92.

2) Theol. Studien aus Württemberg 1882, 243 ff., bes. 254f.
4) ZDMG LV, 699 f.

3) A. a. O. 1188.

5) Grundriß I, 334.

6) KAT3 354.

dungen von seien, für die Annahme, daß auch für dieses ein Grundstamm s bezw. zu postulieren ist.

Übrigens könnte auch phönizisches

(alonim im Poenulus des Plautus) auf einem dem babylonischen ilāni entsprechenden Plural beruhen.

יֵשׁ לְאֵל יָדִי viel erörterte Redensart

=

Darin, daß die Präposition by,,zu, nach, hin“ ein ursprüngliches Nomen mit der Bedeutung ,,Richtung" ist, möchte ich Delitzsch zustimmen, statt ,,Zuwendung" oder „Zielpunkt“ würde ich aber lieber,,Bereich" sagen. So erklärt sich die ,,es steht in meiner Macht" ohne Schwierigkeit dahin: ,,es liegt in der Erreichbarkeit, im Bereiche, im Gebiete meiner Hand"; die Sache liegt so, daß meine Hand sie erreichen, darüber verfügen kann. Es mag hier beigefügt werden, daß sich auch das Pronomen demonstrativum,,diese" (phön. bx, im Poenulus ily) am besten bei der Annahme erklärt, daß es ursprünglich,,Bereich“ bedeutet. ,,Dieses" Haus ist das Haus des unmittelbaren Bereichs.

Mit der Bedeutung,,Richtung", ,,Bereich", „,Gebiet" ist aber derjenige, der die Richtung angibt, der Richter, Lenker, der Inhaber des Bereichs oder Gebiets, also der „Herr“ desselben, der ,,Gebieter" gemeint. Es ist klar, daß sich mit dieser Bedeutung ohne weiteres auch die Bedeutung „,Macht", ,,Gewalt" o. ä. verbinden konnte. Es darf noch darauf aufmerksam gemacht werden, daß sich bei dieser Ableitung die Neigung zu Pluralbildungen ("elohim, ev. auch ilah, 'elōah, alāhā), die den Wörtern für „Herr“ besonders anhaftet, leicht erklärt.

Die Theorie Lagardes, der el als Zweck und Ziel der menschlichen Wünsche und Bestrebungen erklärte, der neuerdings auch Lagrange den Vorzug gibt, allerdings indem er bemerkt, wenn man diese Idee zu metaphysisch finde, so könne man das Ziel ja im Sinne der Verehrung, des Schutzes, der Bitte auffassen, finde ich nicht begründet. Auch Hommel 3 glaubt, daß el ursprünglich,,nichts anderes als Ziel' oder noch genauer Zuflucht', ,Asyl' bedeute", Karge scheint der Ab

1) Sieh auch die arabischen Formen.
2) Études2 80s.

3) Die altorient. Denkmäler und das A. T. 12.

4) Bundesgedanke 150.

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leitung Lagardes,,Zweck und Ziel des menschlichen Strebens" zuzustimmen.

Die Vorstellung, daß der Inhaber des Bereichs, dessen Herr und Gebieter, auch dessen Schützer ist, den man verehrt, ist ja wohl von Anfang an auch mit dem Begriffe el verbunden worden, aber es ist nicht dessen eigentliche Bedeutung. Die angeführten Deutungen müssen wir demgemäß ablehnen.

Die bekannte Erklärung Delitzsch',,Zielpunkt des Auges“ führt übrigens schließlich auch nicht allzu weit von unserer Deutung ab. Delitzsch selbst weist darauf hin1, daß der Sonnengott in einem Hymnus als digil irșitim rapaštim, als „,Zielpunkt der weiten Erde" gefeiert werde2, und meint, „die ältesten Semiten hätten das dort droben im Himmel wohnend gedachte, Himmel und Erde regierende göttliche' Wesen il, el als das, wonach das Auge gerichtet ist", genannt. Im Assyrischen haben wir nun die Redensart dagālu pānu „jemand untertan, gehorsam sein“3; ardāni dāgil pānia „meine gehorsamen Knechte", dagil pan il Ašur „Ašur untertan". Mit „dem Ziel der Augen" könnte sich also auch die Vorstellung verbinden, daß man sich nach diesem Ziel zu richten hat, daß von dort aus die Herrschaft ausgeübt wird.

Daß die Benennung „Führer", „Lenker" in erster Linie für Sonne und Mond und die Zeit und Leben beherrschenden Gestirne paßt, bedarf keiner Darlegung.

Aus der allgemeinen Bedeutung von el = Herr, Gebieter, ēl Führer, Lenker, die wir oben als die wahrscheinlichste festgestellt haben, bestätigt sich

1. daß dieser Name das eigentümliche methaphysische Wesen der Gottheit nicht speziell ausdrückt, demgemäß an sich gar nicht ausschließliche Bezeichnung der Gottheit zu sein braucht, wie wir ihn ja in der Tat auch auf menschliche Wesen angewendet finden. Es hätte gerade so gut der Name baʻalbel oder melech Gottesname werden können. Erst durch den

1) Babel und Bibel I (17.-20. Tausend) 71f.

2) IV R 19 Nr. 2, 51–54 (vgl. die Übersetzung oben 35).
3) Beispiele s. Del., HWB 210.

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