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Daß auch der zweite Teil von Aširat-ja-wi1 keinen Gottesnamen enthält, ergibt sich gleichfalls aus der Verbindung mit Aširat, die doch wohl schwerlich Jawi gleichgesetzt werden soll.

Einen Gott Fawum glaubte man auf einer angeblich aus Kiš stammenden, der Zeit Rīm-Anum's (2. Hälfte des 3. Jahrtausends) angehörigen und in der Sammlung Pierpont Morgans aufbewahrten Tafel gefunden zu haben 2. Da dieser Fawum mit Uraš wechselt, so stellte A. H. Sayce bereits die Gleichung auf: Uraš (IB) = Fawum, NIN.IB = Fautum, das Femininum zu Fawum 3. Welche Perspektive, wenn Jahwe ursprünglich eine Göttin wäre! Es hat sich aber sehr bald herausgestellt, daß der angebliche Gott" ein König von Kiš war. Gewöhnlich wird in dem betreffenden Texte ein Gott und ein. König zusammen genannt: Marduk und Sumula-ilu, Nannar und Manana, aber in acht Fällen Zamama und Jawum (Fapi(we)-um)1. Es handelt sich bei diesem Jaweum oder Jawum um einen Kurznamen, der schon aus einem Kontrakte der Zeit Sumula-ilu's bekannt war 5.

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Aus den Amarnabriefen kennen wir die Namen Fa-wi 154, 86 und Fa-ma 230, 2. Für Fa-wi sucht H. AlgyogiHirsch die Lesung Fapi als allein richtig nachzuweisen, indem er es als identisch mit dem ersten Teil des häufig vorkommenden Ja-pa-Addi betrachtet, von dem es nur durch den nicht seltenen Wechsel von a und i unterschieden sein soll. Die Lesung muß aber von der in den Amarnabriefen üblichen Aussprache des Zeichens PI ausgehen, die eben wa, we oder wi ist. Dagegen mag Algyogi-Hirsch recht haben, wenn er die Elemente Japa und Fapaḥ in Japa-Addi und Japaḥ-Addi

1) VS VII, 157, 7.

2) Clay, Amurru 89. 203. Ebenso soll er nach Clay auf einer unpublizierten, im Besitze Professor Delitzsch' befindlichen Tafel aus der Zeit Sumu-abum's vorkommen. 3) ET XXII, 41. 227.

*) Vgl. C. H. W. Johns, A new King of Kish (?), PSBA XXXII, 279 ff.; ferner die weiteren Artikel desselben Verfassers das. XXXIII, Heft 4; XXXIV, Heft 1.

3) CT VIII, 44, Bu. 2499, 8; Ranke PN 114.

6) Knudtz. transskribiert Ja-wa, was ebenfalls möglich ist.

7) „Über das angebliche Vorkommen des biblischen Gottesnamens in altbabylonischen Inschriften“, ZAW XXXIII, 355 ff.

mit dem Namen in Zusammenhang bringt und unter Zugrundelegung der Wurzel erklärt: „Hadad erstrahlt“.

Auch aus dem Namen Aḥijami der Ta'annek-Tafel, nach dessen Auffindung man sogleich an das hebräische erinnerte1, läßt sich nicht auf einen Gottesnamen jami2 oder ja schließen. Denn mi ist hervorhebende Partikel 3. Die Silbe ja aber ist wohl nach Analogie der großen Menge der anderen mit der Endsilbe ja versehenen Personennamen zu erklären.

Über den Charakter dieses ja sind verschiedene Erklärungsversuche geäußert worden, sicher aber ist, daß es den Namen

, den Pinches darin suchte, nicht darstellt. Die meiste Wahrscheinlichkeit darf wohl die Meinung für sich beanspruchen, die in ja ein postpositives Rufesuffix sieht 5; ihr scheinen sich jetzt auch diejenigen zuzuneigen, die früher darin das Nominalsuffix der ersten Person sahen. In den Amarnabriefen begegnen uns die auf ja endigenden Eigennamen in beträchtlicher Zahl". ja als hypokoristisches Affix wird

1) Hrozný, Denksch. d. Ak. d. Wiss. zu Wien L, 116. Auch S. Landersdorfer, BZ X, 33 f. möchte darin den Namen s sehen und das zweite Element als Abkürzung von ♬ erklären.

2) Die Lesung Fawi ist wegen der Schreibung mit dem Zeichen mi unmöglich.

3) Vgl. Del., HWB 387a: a-hi-mi „o mein Bruder“, a-bi-mi „,0 mein Vater", ma-ri-mi „o mein Kind“.

4) PSBA XV, 13 ff.

5) M. Jäger, BA I, 470; Hilprecht, BE X p. XV; Clay, ibid. p. 16f. Ausführlich behandelt die Frage Tallqvist, Namenbuch XXXI.

6) Ranke, der in seiner Dissertation über,,die Personennamen in den Urkunden der Hammurabidynastie“ 42 sowie PN 12 f. dieses ja im Anschluß an Delitzsch, Prolegomena 205 als Suffix der ersten Person erklärt hatte, bemerkt zu Tallquists Erklärung AJSL XXXIII, 359: this will stand as the best explanation. In der neuen Aufl. der Grammatik von Delitzsch ist der Abschnitt weggefallen. Vgl. 1. Aufl. § 74 S. 200f. und 2. Aufl. § 100 S. 206.

7) Addaia 254, 37; Akia 30, 3; Artamanja 201, 3; Arzawija 191, 2; 192, 4; 197, 33; Arzaja 62, 27; Bēia 292, 42; 294, 16. 24. 30; Biridija 242, 3; 243, 3; 244, 3; Buhija 84, 40; 85, 31; Dumuia 254, 34; Ḥajā 101,2; Ḥaia 112, 42. 48; Hāia 255, 8; (zu diesen Namen vgl., den Vater des Kalumu, das jedenfalls aus Ḥajani verkürzt ist); Hania 47, 23. 26; Hibija 178, 2; Jašuia 256, 18; Ildāja 175, 3; Labaja 250-54 u. ö.; Leia 162, 70; Maia 216, 13; 217, 22; Mija 75, 30; Pāluia 165, 9; Rușmania 241, 3; Šatija

besonders gern auch in den mitannischen und hetitischen Eigennamen gebraucht 1. Es vertritt in diesen sehr häufig den Gottesnamen Tešub 2. Als der Jahweglaube in Kanaan vorhanden war, konnte das ja der Eigennamen naturgemäß leicht mit diesem Gottesnamen in Verbindung gebracht werden, wie ja auch heutige Gelehrte, von den alttestamentlichen Namensformen beeinflußt, hier die verkürzte Form des Namens Jahwe sehen zu dürfen glaubten.

Es ist unzweifelhaft, daß auch eine ganze Reihe auf endigender alttestamentlicher Eigennamen ursprünglich mit dem Gottesnamen nichts zu tun hat, dieser wurde vielmehr erst hineininterpretiert, als der Jahweglaube vorhanden war. M. Jastrow,,möchte eine Identifizierung des babylonischassyrischen ja mit hebräischem vorschlagen"3 und annehmen, ,,daß in vielen Fällen das Endelement (oder ) nur ein emphatisches Afformativ darstellt und nicht den Gottesnamen“4. Mag es nun auch in manchem Einzelfalle zweifelhaft bleiben, ob der verkürzte Gottesname oder ein postpositives Afformativ vorliegt, sicher ist, daß Namen da sind, in denen sich dieses

als Afformativ leicht erklärt, während die Annahme eines verkürzten Gottesnamens keinen entsprechenden Sinn gibt. Man denke nur an pepe, das,,Flasche Jah's" bedeuten würde 5.

Auch bei verschiedenen Gattungsnamen scheint in der masoretischen Überlieferung der Name Jahwe fälschlich hineininterpretiert zu sein, während in Wirklichkeit ebenfalls ein

187, 3; Taḥmaia 265, 9.11; Tūia 162, 69; Widia 320-26; die Liste beabsichtigt keineswegs nach irgend einer Seite hin Vollständigkeit, läßt aber jedenfalls den umfassenden Gebrauch der Endung ja in den verschiedensten Namen erkennen.

1) Vgl. Ungnad, Untersuchungen zu den Urkunden aus Dilbat, BA VI, 10; Luckenbill, AJSL XXVI, 96 ff.

2) Beispiele bei Ungnad, a. a. O.
4) JBL XIII, 108; ZAW XVI, 1.

3) JBL XIII, 101 ff.

5) Jastrow, a. a. O. 103; weitere ähnl. Beispiele 126. Jastrow beruft sich auch darauf (a. a. O. 114), daß Hieronymus in seinem Liber interpretationis hebraicorum nominum das durchaus nicht immer mit dominus übersetzt, sondern in vielen Fällen als Suffix der 1. oder 3. Person betrachtet oder auf andere Weise wiedergibt. Möglich, daß er sich für seine Auffassung auf eine jüdische Überlieferung stützen konnte.

emphatisches Afformativ vorliegt1.

schrankenlose Weite Ps. 118, 5;

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„Weite Jahwes“ Jer. 2, 31 „Finsternis

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Jahwes" = tiefste Finsternis; ähnlich Tat Jahwes" Jer. 32, 19; in by,,Flamme Jahwes" Ct 8, 6 fanden weder LXX noch Hieronymus einen Gottesnamen 2.

Die Beifügung „Gottes“ oder „Jahwes“ zur Bezeichnung des höchsten Grades ist allerdings als alttestamentliche Ausdrucksweise bekannt 3. Gen. 23, 6:,,ein Fürst Gottes bist du" d. h. ein ausgezeichneter, herrlicher Fürst, 1 Sam. 14, 15: „ein Gottesschrecken“, 26, 12: „ein Jahweschlaf“ im Sinn von: ein von Jahwe eigens gesandter, besonders tiefer Schlaf; vgl. ferner Ps. 36, 7,,Berge Gottes"; 68, 16,,Gottesberg"; 80, 11,,Zedern Gottes"; 104, 16. Allein gerade diese Ausdrucksweise mag dazu beigetragen haben, daß man auch in Nominibus mit der emphatischen Endung, wie sie oben angeführt wurden, einen durch die Anfügung Jah = Jahwe gebildeten Superlativ sah.

Wir können uns hier in eine Auseinandersetzung über den einzelnen Fall nicht einlassen, aber die Tatsache ist wohl nicht zu bestreiten, daß in verschiedenen Fällen sowohl bei Eigennamen wie bei Gattungsnamen das schließende im Sinne des Gottesnamens erklärt wurde, obwohl es ursprünglich kaum etwas mit diesem zu tun hatte.

Bei den auf ja endigenden geographischen Namen wird die Erklärung auch vom einzelnen Fall ausgehen müssen. Die Deutung von Ba-ti-y-a der Palästinaliste Thutmosis III. als Bēth-ja,,Haus des Ja" erscheint gewiß sehr einfach und einleuchtend, allein sie wäre doch viel sicherer, wenn der Jahweglaube in Palästina zur Zeit des Vorkommens des Namens nachgewiesen wäre. W. M. Müller meint zwar, es sei,,gegen die schon von Maspéro angeregte Idee, darin Bēth-jā mit dem Namen Jah Jahweh zu sehen, jedenfalls bisher nichts weiter

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1) Das Nähere zu diesen Bildungen s. bei Jastrow, ZAW XVI, 1ff. 2) Jastrow, a. a. O. 6.

3) Vgl. M. Prat, RB Oct. 1901 und dagegen J. A. Kelso, AJSL XIX, 153 ff.

4) MVAG 1907, 1, 26. Vgl. Asien und Europa 312 f. Auch S. Landersdorfer, BZ X, 34 findet es sehr gut möglich, daß im zweiten Element dieses Ba-ti-y-a der Name vorliegt.

vorgebracht worden als das subjektive Mißfallen all derer, in deren Theorien das Vorkommen des Namens Jahweh um 1500 v. Chr. nicht passen will", allein auch wenn man sich vollkommen frei weiß von solchen subjektiven Theorien, so muß dieses ja doch als etwas sehr Fragliches bezeichnet werden. Die Endung ja findet sich z. B. auch in dem Stadtnamen al Ammia der Amarnabriefe1, in dem neubabylonischen Upia2 oder in Gen. 22, 2, wo der Text aber unsicher ist3, oder Alašia Zypern. Und noch viele andere geographische Bezeichnungen endigen auf ja, allein es läßt sich für das Vorhandensein Jahwes aus solchen Namen nichts erschließen.

Die,,scheinbaren Feminina zum Kosesuffix-ja“, die auf jātu endigenden Namen, haben natürlich ebenfalls nichts mit dem verkürzten Gottesnamen zu tun, sondern sind, wie es scheint, durch die Endung atum der westsemitischen Namen verursachte Weiterbildungen der Namen auf ja3. Daher ist auch aus dem in den Amarnabriefen vorkommenden Namen

Salmajati für Pharao, als dessen Stadt Tyrus bezeichnet wird (155, 42. 50. 62), nichts zu entnehmen. Vielleicht darf man dazu vergleichen Šulmia-ilūtum und Šulmijātu BE XV, 50.

Neben die Namen auf ja und jatum dürfen wohl die Hypokoristika auf jau und jautu gestellt werden, bei denen die Anfügung der Nominativ-Endung u und der Plural- bzw. Abstrakt-Endung ūtu wohl aus dem Streben nach einer Angleichung an die entsprechenden Endungen der gewöhnlichen Nomina zu erklären ist. Einige Beispiele mögen veranschaulichen, wie frei hier die babylonische Namenbildung vorging.

1) 73, 27; 74, 25; 81, 13; 88, 7.

2) Nebuk. 363; 366; 419; vgl. auch Jastrow, JBL XIII, 106, wo weiteres Material angegeben ist.

3) Vgl. dazu übrigens P. Haupt, ZAW XXIX, 283 Anm. 2.

4) Ranke, Diss. 45; PN 17.

5) Ranke, PN 17; in seiner Dissertation 45 hatte sie Ranke mit Hommel (Altisr. Überlief. 275) als Feminina Plur. erklärt. Lidzbarski, Eph. II, 19 vermutete ,,einen Zusammenhang zwischen diesen Formen

Tallqvist, Namenbuch “ يا أُمت يا أبت und den arabischen Vokativen

XXXIII verzichtet auf eine Erklärung.

6) Vgl. Delitzsch, Grammatik2 193.

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