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Neben Ahija tritt Ahujatum und Aḥijaūtu (BE XIV, 39); neben Abija (BE XIV, 39) Abijatum (altbab.)1 und Abijaūti (BE XIV, 39). Neben Belijatum haben wir Belijaūtum (BE XV, 28b), neben Nuria tritt Nūrijaūti (BE XIV, 49; XV, 38) und Şillijautum. Auch Tukulti (KU-ti)-jauti (BE XIV, 54) mag er

wähnt werden.

In diesen hypokoristischen Namen vertreten, wie man sieht, jau und jautu in der Regel den Gottesnamen am Ende. Merkwürdig ist nun, daß sich dieses ja-u auch am Anfang an Stelle des Gottesnamens findet: Fa-ú-ba-ni. Von hier aus sind dann durch Abwerfen des Verbums die eigentümlichen weiblichen Namen Fa-a-tum, Fa-ú-tum(ta), Faa-ú-tum (BE XIV, 55; XV, 47), ferner die männlichen Namensformen Fa-ai-ú, Fa-mu, Fa-a-mu, Fa-a-u, Fa-u-a, Fa-u-tum u. ä. BE XIV, 44; XV, 32 zu erklären.

Clay bemerkt zu Fau-bāni, daß Fau entweder eine Gottheit oder deren Substitut sein müsse 2. Daß es nicht eine besondere Gottheit darstellt, ist unzweifelhaft; es hat auch nie das Gottesdeterminativ, aber es vertritt die Stelle der Gottheit. Aber es fragt sich, wie dieses Substitut zu erklären ist.

A. H. Sayce ist der Meinung, daß Fau nicht bloß in der Hammurapi-Periode als westsemitische Gottheit in Babylonien nachgewiesen sei, er schließt vielmehr aus den obigen Namen, daß Fau auch während der Kassidenzeit fortwährend im Gebrauche war. Fau-bāni übersetzt er ohne weiteres durch,Jahu has created me'4, Faua setzt er Jehu gleich (vermutlich weil der israelitische Jehu im Assyrischen so geschrieben wird), Fau-irşitu (es ist wohl der Name Fa-u-ki BE XIV, 44 gemeint) übersetzt er mit ,Jahu is the Earth-goddess' usw. Das Femininum Fautum entspricht nach Sayce dem hebräischen . ,,Jautum, obwohl Femininum der Form nach(!), wird sowohl als maskuliner wie als femininer Name gebraucht und erklärt

1) Tallqvist, Namenbuch XXXIII sub h.
3) ET XIX, 424.

2) BE XV, 32 note 2.

4) Auch S. Landersdorfer, BZ X, 29 übersetzt: „Faū hat geschaffen“. Er sieht gerade in diesem Namen sowie in Arad-ja-ú den Beweis für die Existenz des Gottesnamens Jahwe lange vor Moses.

so, wie, obwohl es Femininum der Form nach blieb, doch eine männliche Gottheit bezeichnen konnte".

Auch nach Marti1 findet sich Jahwe nicht bloß in der Hammurapi-, sondern auch in der Kassidenzeit und zwar daneben die ganz entsprechende weibliche Gottheit Fa-ut(um). Sowohl Sayce als Marti nehmen also hypokoristische Personennamen ohne Bedenken als Gottheitsnamen und kombinieren Namen, die schon formell vollständig auseinanderfallen (Jahwe und Jaūtum), abgesehen davon, daß sie ganz fremde Vorstellungskreise miteinander vermischen. So wird natürlich die Sache nicht erklärt, sondern verwirrt2.

Wie verfehlt es ist, das in den Eigennamen sich so häufig findende jau unmittelbar als Gottesnamen. zu betrachten oder mit einem solchen in Beziehung zu setzen, geht schon daraus hervor, daß dieses Wort von den Babyloniern selbst verschiedentlich in ganz anderem Sinne erklärt wird. Diese Erklärungen dürfen natürlich nicht übersehen werden.

Zunächst sei noch darauf hingewiesen, daß nach dem Syllabar Sa I 18-20 das Zeichen NI mit der Lesung ni, z/sal oder ili den Namen jau hat; ili (NI.NI) ist bekanntlich häufige Schreibweise für ,,Gott" im allgemeinen. Allein dieses jau ist nur die vollere Aussprache für i, wie der Name des Zeichens auch heißt, und hat sicher zu ilu „Gott" keine sachliche Beziehung. Ebenso finden wir Sb I 19-21 das Zeichen i mit der Aussprache i na-a-du „,erhaben sein", ia mit der Aussprache ia ta-ni-it-tum,,Erhabenheit" und = ka-ka-si-ga. Dieses sumerische ia hat natürlich nichts mit dem gleichlautenden semitischen Worte zu tun.

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In dem Vokabular Brit. Mus. 93035 Vs. 1b (= CT XII, 4) haben wir die Gleichung AN = ia-'-u, nach Z. 2 entspricht dasselbe Ideogramm dem Femininum zu ja'u d. i. ia-a-ti. Da AN das gewöhnliche Zeichen für Gott ist, so glaubt man in der ersten Überraschung wirklich die Gleichung ja’u = „Gott“

1) K. Marti, Verhandl. der 49. Vers. deutscher Philol. und Schulmänner in Basel 170-93.

2) Gegen Sayce und Marti wendet sich auch S. Daiches, ZA XXII, 133 ff. in sachkundigen Ausführungen.

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und jāti = „Göttin" vor sich zu haben1. Da es sich aber bei den folgenden Gleichungen nicht um Gottesbezeichnungen handelt, so wird man sofort auch wieder zweifeln, ob in den vorausgehenden der Wert ilu von AN in Betracht kommt. Nach Z. 3 ist nämlich dasselbe Ideogramm AN ka-par haam-tuki; kapru= Dorf, ki weist auf einen Ortsnamen hin, hamtu ist mir unbekannt. Nach Z. 4 bedeutet dasselbe Zeichen,,hoch" von einer gewissen Rohrart, nach Z. 5 ist es = antum ša še-im. Diese letztere Gleichung findet sich auch II R 29, 71, wo AN mit der Glosse eš-šu ebenfalls antum ša šeim ,,Spitze (?) vom Getreide" gesetzt wird; vorausgeht an jener Stelle AN (a-nu) – šú-bu-ul-tum „Ähre“. Die folgende Zeile (II R) erklärt AN sisinnu, das einen Teil der Dattelpalme bezeichnet. Wenn man hier auf einen Wert von AN schließen darf, so könnte etwa die häufig vorkommende Bedeutung,,hoch“ in Frage kommen.

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In den weiter folgenden Zeilen (6 ff.) des Vokabulars CT XII wird AN mit der Glosse di-gi-ir erklärt als i-lum (Gott), il-tum (Göttin), be-lum (Herr), be-el-tum (Herrin). Das weist aber darauf hin, daß das Zeichen im Vorausgehenden die Bedeutung „Gott" nicht hatte. Würde ja'u diese Bedeutung zukommen, so wäre es unter dieser Rubrik aufgeführt.

St. Langdon hat zweifellos recht, wenn er zur Erklärung dieses AN = ja'u und jati darauf hinweist, daß minu was? im Sumerischen ana heißt3, das nichts anderes als an mit Verlängerungsvokal ist. Eine andere Schreibweise für jau ist ajju =wer? welcher? aju und jau kommen auch als Indefinitum vor: ajumma, ajaumma und jaumma irgend jemand, irgend einer 4.

jau und jati sind noch mehrfach im Assyrischen erklärte Termini. Ausscheiden muß allerdings die Gleichung CT XVIII, 8, 18ab (= II R 29, 3), wo A. H. Sayce ebenso wie an

1) V. Hazuka hat in einem tschechisch geschriebenen, daher mir nicht zugänglichen Artikel auf Grund dieser Gleichung erklärt, „Ja’u sei kein Personalname für einen bestimmten Gott, sondern ein Ausdruck des allgemeinen Gottesbegriffs überhaupt". Vgl. die Notiz BZ VI, 101. 2) ET XXII, 139. 3) IV R 7, 22/23; 26 a.

4) Vgl. Del., HWB 47; Assyr. Grammatik 2 § 86.

5) ET XIX, 424.

der eben besprochenen Stelle CT XII, 4 den Namen Jau findet. Er glaubt, daß dort die Gottesnamen [Baru und Biru als Äquivalente zum Gotte Fau angegeben seien1. In Wirklichkeit läßt sich aus der Zeile nichts entnehmen, weil ia-u bloß den Schlußteil des Wortes bildet, dessen erster Teil weggebrochen ist. Was zu ergänzen sein mag, ist unsicher. Auf der Rs. derselben Tafel (CT XVIII, 8, 9) wird ein Wort ši-ia-ú erklärt, nach den Spuren kann auch Vs. Z. 18 so ergänzt werden. Dann aber hat die Stelle mit jau überhaupt nichts mehr zu tun.

Sc 271 ff. (IV R 63, 11 ff. a—-c) finden wir folgende Gleichung, bei der allerdings gerade die entscheidenden Zeichen unsicher sind: KI: ia(?)2-a-tum,

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a-na(?), sub-tum
a-ša-bu, ša-a

an-na, e-ma.

Darnach muß also jati etwas bedeuten wie: „Ort" oder adverbiell:,,wo", d. h. es ist wohl das Femininum des Fragewortes aju oder jau = wo? 3 Merkwürdig ist, wie eng sich die erste Person des Personalpronomens und das lokale Fragewort berühren. jau bedeutet wer? welcher? und wo? Auch die Gleichheit des Ideogramms ist zu beachten. V R 23, 55 ist ME a-na-ku,,ich", dagegen Z. 57 dasselbe Ideogramm für ia-nu oder ia-ú wo? Reisner, Hymnen 106, 68/69 entspricht dem sumerischen me-e (E.-S.) im Babylonischen ia-u. Nach dem Ideogramm me-e wäre zu übersetzen: ,,Wo ist dein reines Wort?", die Antwort aber: „ein reines Netz, das über die Felder gespannt ist", fordert, daß man jau im Sinne von: welcher, was nehme. Vgl. ferner MA. RA = jāti, jāši und MA.DA = jaši bei Meißner, SAI 4861 und 4862. Aus der Tatsache, daß jau sowohl wo? als auch wer? welcher? bedeutet, ist zu erschließen, daß sich dem Babylonier beide Fragewörter zu einer gewissen Einheit verbanden (vgl. auch hebr. ursprünglich Ort ašru, ebenso wird die von emu Ort, Stätte

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1) ET XXII, 226 ff. erklärt er, ba'ulu sei das amoritische Wort für. „Fürst“, andere Synonyma desselben seien biru, [bā]ru und (AN) Fa-u ,the god Jau' gewesen.

2) So nach der Lesung Straßmaiers. IV R und Delitzsch, AL3 și. 3) Del., HWB 47b.

Hehn, Gottesidee.

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abgeleitete Partikel ema als Relativum gebraucht 1; dazu im Hebr. wo?, dagegen welcher?; englisch: where = wo?,

dagegen who wer?)

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itti, Hier

Bu. 89-4, 26, 165 Z. 9 (CT XI, 42) wird das Zeichen MU ia und ia-u gesetzt. Z. 2 desselben Textes ist MU Z. 6 anaku, Z.7 bitum und ia-ši, Z. II ša anāku. handelt es sich offenbar um das sumerische Pronomen suffixum der 1. Person mu, assyrisch ja und um die 1. Person des Pronomen separatum anāku, aber zu beachten ist die Verbindung dieses Pronomens mit den lokalen Bezeichnungen itti,,mit" und bitum,,Haus", die auch an die oben erwähnten Gleichungen aus Sc erinnern. Das Ideogramm MU = šumu „,Name", das auch für nišu Wesen, Existenz, Persönlichkeit, Geist gebraucht wird, weist darauf hin, daß auch jau ursprünglich etwas wie Wesen, Existenz o.ä. bedeutete. Das Femininum von jau jati oder jāši ist bekanntlich ebenfalls Pronomen der 1. Person, besonders wenn diese mit besonderem Nachdruck hervorgehoben wird. Cod. Hammurapi Vs. I, 31,,der Gottesfürchtige, ich“ pāliḥ ilí jāti, ebenso sagt Nabopolassar 2: „der Gottesfürchtige, ich“ (pāliḥ ilē jāti); ferner Cod. Hammurapi Rs. XXVI, 12: kīma jāti „wie ich“. Beachte weiter den Ausdruck šulmu jāši „mei est valetudo",,,mein ist Wohlbefinden",,ich befinde mich wohl"3. Außerdem vgl. Steintafel Samsu-iluna's I, 16f. (KB III 1, 130); ferner auf der Bilinguis Samsuiluna's I, 23 jāti mit dem sumerischen Äquivalent me-en-na; Ma-ra = ia-a-ši Delitzsch, AL3 135, 29/305:,,Was mich betrifft, so hat mich mein Vater Nannaru eingesetzt". Reisner Hymnen Nr. 56 Vs. 1—4 vgl. Rs. 53—56; 81-84: Mannu išannananni jāti,

mannu umaššalanni (umaššalu jāti?)

Wer ist mir gleich?

Wer ist mir ähnlich?

1) IV R 21* Nr. 1 (C) III, 12 (BA V, 347): ema uşammaru lukšud ,,was immer ich beabsichtige, möge ich erreichen“, vgl. auch Z. 20. 2) Kanalinschrift II, 3 (KB III 2, 6). 3) Delitzsch, Grammatik2 140. 4) CT XXI, 47; King, Letters III, 200.

3) Derselbe Text Reisner, Hymnen Nr. 53 Rs. 29/30 (S. 98).

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