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der Gott der Lade speziell Pest gott gewesen sei, trifft natürlich nicht zu.

Borchert1 faßt sein Resultat dahin zusammen: „Jahwe Zebaoth ist in der Bibel nie etwas anderes als der von ungezählten Engelscharen als seinem Gefolge und seiner Dienerschaft umgebene himmlische König, für den diese zebaoth freilich nicht die Urheber der Kraft und der Herrlichkeit sind, aber doch deren leuchtendste Träger". Auch G. Westphal 2 mit dem M NIY

hält es für sicher, ,,daß der Name zusammenhängt, und daß er Jahwe als den Herrn des Himmelsheers bezeichnet". Die Entstehung des Namens verlegt er,in die Zeit, wo die Vorstellung vom Himmelsheere lebendig war in Israel, d. h. in die Zeit der Eroberungskämpfe um den Besitz des gelobten Landes".

Es ist nun ja keine Frage, daß das Himmelsheer schon in den ältesten Bestandteilen des A. T. eine wichtige Rolle spielt. Jos. 5, 13-15 wird von der Erscheinung,,des Anführers des Heeres Jahwes" (a) berichtet, Gen. 32, 2f. werden die Engel dem „Heerlager Gottes" (b) gleichgesetzt; die Engel heißen,,Heer des Himmels“ 1 Kön. 22, 19; 2 Chr. 18, 18, besonders häufig aber werden die Sterne,,Himmelsheer" genannt 3.

Die Schwierigkeit liegt hier darin, daß stets vom Himmelsheer im Singular die Rede ist, weshalb der Name "s" hier schwerlich seinen Ursprung haben wird.

Diejenigen, die in diesem Beinamen Jahwe's eine konkrete Beziehung suchen, sehen sich zu der Annahme gezwungen, daß Sebaōth bei Amos einen ganz neuen Sinn erhalten hat. Amos führt den Gedanken aus, daß Jahwe Israel nicht brauche, daß er ebenso ein anderes Volk, Assur, Ammon oder Moab zu seinem Werkzeug erwählen könne. Die Israeliten sind ihm nicht mehr als die Kuschiten. Wie er diese aus Ägypten, so hat er die Philister aus Kaphtor und die Aramäer aus Kir geführt. Nach seiner Predigt liegt das Entscheidende

1) A. a. O. 638.

2) Jahwes Wohnstätten 263.

3) Die Stellen bei Ges.- Buhl 15 665; vgl. Westphal, Jahwes Wohnstätten 237f.

in der sittlichen Gesinnung und Handlungsweise. Natürlich wird er unter diesen Umständen für Jahwe nicht den Namen, durch welchen dieser mit besonderem Nachdruck als Gott Israels bezeichnet wird, wählen. Ist es aber anderseits denkbar, daß er dem Namen, der ursprünglich auf die israelitischen Kriegsscharen ging, statt der nationalen eine universale Bedeutung unterlegte, um ihn nun mit Vorliebe Israel zuzurufen? Er hätte diesen Namen dann doch lieber vermieden; kommt er ja auch im Pentateuch, in den Büchern Josua, Richter, bei Ezechiel und bei verschiedenen nachexilischen Autoren nicht vor. So aber beruft sich Amos förmlich auf diesen Namen, als ob darin eine besondere Bestätigung seiner Gedanken liege. Ein spezifisch national klingender Name hätte dem Zwecke des Amos, dem Volke den entscheidenden Wert der sittlichen Betätigung einzuschärfen, nicht gedient, sondern die Erinnerung an die Heerscharen Israels, die Jahwe führte, hätte den nationalen Dünkel des auserwählten Volkes eher gestärkt. Es scheint mir aus diesen Erwägungen heraus gar kein Zweifel zu sein, daß dem Namen Jahwe Ṣebāōth von Anfang an eine universalistische Bedeutung innewohnt. Das Richtige hat bereits Wellhausen1 angedeutet, in dem Satze:,, bezeichnet nicht die Sterne noch die Israeliten, sondern wahrscheinlich die Welt und alles, was darinnen ist, vielleicht eigentlich die Heere der Dämonen“. Auch R. Smend2 erinnert zur Erklärung des Namens daran, daß,, auch die Mächte und Elemente des Kosmos, die in Jahwes Diensten stehen“, heißen Gen. 2, 1; Ps. 103, 21.

In der Tat kann ein solcher Name gar keine spezielle Bedeutung haben, sondern muß möglichst allgemein gefaßt werden. Wenn man das israelitische Heer oder das Himmelsheer meinte, warum hat man das nirgends hinzugefügt? Warum hat man den neutrischen d. h. den verallgemeinernden Plural genommen? Die LXX haben den Namen außer durch Kúgios Σαβαώθ und κύριος τῶν στρατιῶν durch κύριος παντοκράτωρ oder durch zúgios tãr dvváμɛor wiedergegeben, eine besondere

1) Skizzen 76f.

2) Lehrbuch der alttestamentlichen Religionsgeschichte (1883) 185.

Beziehung des Namens war ihnen also nicht bekannt. ПavtoΠαντοzoátwo ist natürlich keine eigentliche Übersetzung des ; Lidzbarski1 erklärt es daraus, daß man das bereits vorhandene

Herr,, רִבּוֹנוֹ שֶׁל עוֹלָם רִבּוֹן הָעוֹלָמִים navtonodcog, das die Wendung

der Welt" wiedergeben sollte, auch für die Wiedergabe von verwendete. Also fand man darin den Gedanken, daß Jahwe der,,Herr der Welt" sei, ausgesprochen. Das ist auch der Sinn der Übersetzung κύριος τῶν δυνάμεων ,,Herr der Kräfte", d. h. der Allmächtige, der über die Kräfte des Kosmos herrscht.

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Gerade in diesem Sinne gefaßt erhält das Wort an allen alttestamentlichen Stellen seinen vollen Klang, auch da, wo es mit dem Gotte der Bundeslade und Jahwe als Kriegsgott in Beziehung gesetzt ist. Die Lade war ja ursprünglich höchst wahrscheinlich ein kosmisches Symbol2, womit vielleicht zu

1) Eph. I, 258 Anm. 4.

2) Die Entstehung und ursprüngliche Bedeutung der heiligen Lade Israels ist noch nach mancher Seite hin in Dunkel gehüllt. Aus Jer. 3, 16f. scheint sich der Schluß zu ergeben, daß sie ein leerer Thron war. Man hat dagegen eingewendet, daß,,Kasten",,,Lade", nicht,,Thron" bedeutet. Außer den älteren Arbeiten von Seyring, ZAW XI, 114ff.; L. Couard, ZAW XII, 53ff. vgl. bes、 W. Reichel, Über vorhellenische Götterkulte, Wien 1897, 23 ff., wo die Theorie, die Lade Jahwes sei ursprünglich ein kastenartiger Thron gewesen, begründet wird. Dazu J. Meinhold, Theol. Arbeiten aus dem rhein. wissensch. Predigerverein N. F. 4. Heft (1900) 43 ff., TSK 1901, 593–617. Ferner wiederum Reichel in den Jahresheften des österr.-archäol. Instituts in Wien, Bd. 5 (1902) 171-74, Theol. Arbeiten aus dem rhein. wiss. Predigerverein, 5. Heft (1902) 28—32. Eingehend hat die Frage erörtert M. Dibelius, Die Lade Jahwes, Göttingen 1906.

E. Meyer, IN 214, erklärt, die Lade sei „,ursprünglich wohl ein Behälter für den Steinfetisch des Gottes gewesen, sei aber früh als ein Sitz betrachtet worden, auf dem die Gottheit Platz nahm, wenn man das Lager aufschlug“. Zu dieser Deutung fehlen die Grundlagen innerhalb und außerhalb des A. T. Vielleicht darf man an die babylonischen Götterschränke (parakku, vgl. das hebr. p) erinnern, die das Bild der Gottheit enthielten und als deren Allerheiligstes galten. Sie hatten ihren Platz auf der Spitze der siebenstufigen Türme und stellten den Gott als Weltenherrscher dar (vgl. Hehn, Siebenzahl 8 ff.). Da die Tempel in ihren Namen vielfach eine kosmisch-universalistische Idee zum Ausdruck bringen, so ist das bei dem tragbaren Heiligtum der Lade Jahwes auch ohne Schwierigkeit anzunehmen.

sammenhängt, daß Jahwe gerade in Verbindung mit ihr auch ,,Herr der ganzen Erde" genannt wird (Jos. 3, 13). Diese Apposition wird allerdings als späterer Zusatz betrachtet, allein es ist nicht einzusehen, warum der Ausdruck nicht auch schon früher einmal vorkommen soll, wenn er mit Vorliebe später gebraucht wird. Dibelius meint, der Universalismus dieses Namens,,widerspreche aufs schärfste der einseitig nationalen Verehrung des Jahwe auf der Lade", allein ein nationaler Gott kann sehr wohl universalistische Epitheta haben und in den Augen seiner Verehrer als Herr der Welt gelten. Die alttestamentliche Kritik ist auf manchen Irrweg gerade durch die Voraussetzung, daß ein Nationalgott nur als Herrscher seines Landes benannt werden dürfe, geraten. Wenn Ḥanna 1 Sam. I, II ihr Gebet mit der Anrede: „Jahwe der Heerscharen“ beginnt, so hat ihr Vertrauen doch ein ganz anderes Fundament, wenn damit Jahwe als der Allmächtige, der Herr der Welt, angeredet ist, als wenn bloß die Heere Israels gemeint sind. Wie feierlich reden die babylonischen Könige in ihren Gebeten ihre Götter an! Also soll man auch im A. T. nicht zu engherzig alles für späteren Zusatz erklären, was nicht in das vorausgesetzte entwicklungsgeschichtliche Schema paßt.

Ähnlich wie bei Hanna ist es bei dem hochfeierlichen Schluß Amos 4, 13:,,Jahwe, Gott der Heerscharen, ist sein Name". Ebenso 5, 15; 6, 14; 9, 5. Die übrigen Stellen bei Amos, die Jahwe Ṣebaoth enthalten, 3, 13; 5, 14. 16. 27; 6, 8 werden als spätere Zusätze betrachtet, allein m. E. läßt sich das im einzelnen Falle, außer wenn eine textliche Bezeugung da ist, gar nicht entscheiden. Auch Hos. 12, 6 ist die Rede hochdramatisch und fordert zum Schluß etwas mehr als die Heerscharen Israels:,,Jahwe, Gott der Heerscharen, Jahwe ist sein Name". Ebenso ist es bei Jes. I, 9. 24; 2, 12; 3, 1. 15; 5, 7 usw.

Die sind die Scharen oder Massen im allgemeinsten Sinne, die göttlichen und menschlichen Scharen, als deren Herr Jahwe bezeichnet wird, wie man etwa im Assyrischen sagt: šar oder bēl kiššati „König oder Herr der Gesamtheit". kiššatu „Masse, Fülle, Gesamtheit" wird gern auch von den Göttern gesagt. Ašur wird

genannt: muštēšir kiššat ilani ,,Regent der Gesamtheit der Götter". Nebo heißt pāqid kiššat šamē u irșitim,,Leiter der Gesamtheit des Himmels und der Erde“1. Auch die assyrischbabylonischen Könige nennen sich schon in den ältesten Zeiten mit Vorliebe šar kiššati,,König der Gesamtheit", šar kibrat irbitti,,König der vier Weltgegenden", d. h. „Herr der Welt“. Am Eingang des Codex Hammurapi wird der erhabene Anu der König der Anunnak genannt, der mit Enlil,,,dem Herrn Himmels und der Erde", dem Marduk die Herrschaft,,über alle Leute" (kiššat nišē) bestimmt hat.

durchaus nicht

Damit ist aber auch deutlich, daß etwa einen von den nationalen Schranken befreiten Gottesbegriff voraussetzt, sondern die Nation nennt ihren Gott den Gott der Heerscharen als den Gott, der über die Scharen der irdischen und himmlischen Wesen herrscht. Der Ausdruck berührt sich also inhaltlich eng mit dem „Gott Himmels und der Erde", der ebenfalls auf einen nationalen Gott angewendet werden kann. Wie gern man von den ältesten Zeiten an bei den Babyloniern den Göttern universalistische Epitheta beilegte, sie als Herrn der andern Götter pries, haben wir an einer Reihe von Beispielen gezeigt, warum sollte bei Jahwe eine Benennung, die ihn als Herrn aller Kreaturen bezeichnet, unmöglich sein? Der Name ist wie soviele. babylonische Götternamen ein Lobpreis auf den Gott, bei dem man aber nicht fragt, ob der Ausdruck nun auch vollkommen adäquat sei und nicht etwa den Rechten anderer Eintrag tue.

Eine gewisse Analogie zu Jahwe Sebaōth liegt auch in dem die Gesamtheit der Götter zusammenfassenden Terminus: die Igig und die Anunnak, deren Höchster oder Herrscher bald dieser bald jener Gott genannt wird.,,Herr der Gesamtheit",,,Götterherr", „Herr oder Schöpfer der gesamten Menschheit" sind Epitheta, die formelhaft gleichfalls bald dem einen bald dem andern Gotte beigelegt werden. Eine gewisse Ähnlichkeit damit hat auch der Name bel mätäte,,Länderherr", der speziell Enlil zukommt.

Über das Alter des Namens Jahwe Sebaōth läßt sich nur

1) Vgl. oben 69f. und Del., HWB unter kiššatu. Hehn, Gottesidee.

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