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Ihm ist alles zuckersüße,
Was vor lauter Galle war.
Er trinkt reine Lebensflüsse,
Die bei seiner Freunde Schar
Ihn erquicken, sehr erfreuen
Und mit Wonne ganz verneuen.

Drum muß gleich ein jeder gehen
Auf das wellenvolle Meer,
Trübsal, Not und Angst ausstehen
Und es ihm auch scheinet schwer,
Wird doch alles sein vergessen,
Wenn er hat das Meer durchmessen.

Es mag Trübsal, Angst und Plagen
Häufig auf ihn hageln zu,

Feinde mögen immer schlagen
Und ihm nehmen alle Rub -

Seine Ruh wird noch wohl kommen,
Wenn das Trübsal weggenommen.

Drum er bis ans Ende bleibet
Und erduldet alle Not,

Wird dem Himmel einverleibet,
Römmt gewißlich auch zu Gott,
Da er ewig mit den Seinen

Wie des Himmels Gold wird scheinen.

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Widmung

an den Professor Christoph Köler

Ihr zartes Nymphenvolk am gelben Oderstrande,
Ihr keuschen Najades aufs Boberflusses Sande,
Erfreuet euch mit mir, sei froh du edle Stadt,
Weil heute wieder Dem die Morgenröte bat
Den Namenstag gebracht, den Phöbus so sehr liebet
Und ihm die werte Kunst, gelehrt zu singen, gibet,
Den er vor langer Zeit für seinen eignen Sohn
Schon ausgerufen hat, als er im Helikon

Des Pferdebronnens Wein auf ihn hat lassen fließen.
Ihr Perle dieser Stadt, Ihr habt mich erst entrissen
Der Nacht des Unverstands und reizt mich weiter an,
Der ich im Laufe bin, zu suchen eine Bahn

Zur Künste goldnem Vließ, und auf dem Scheidewege
Des jungen Herkules noch meine Füße rege.
Ihr habt mir aufgetan den Schatz, den großen Schatz
Der Künst und Wissenschaft, der wie ein Wiesenplatz
So voller Blumen ist, Herz, Augen, Sinn ergetzet,
Der von mir höher wird gehalten und geschätzet,
Als was Cubagua der Perlen Mutter gibt,
Als was der Spanier bei'n Indianern liebt
Und was Peru gebiert; der mich viel mehr erfreuet,
Als wenn der Blumenmann die ganze Welt verneuet.
Geh hin, Alkinous, mit deiner Gartenlust,
Ihr, Hesperinnen, geht und letzet eure Brust
Mit goldner Apfelfrucht, - hier kann ich Bessers finden.
Herr Köler ist der Mann, der aus der Weisheit Gründen
Mit himmelreinem Tau mein Herz und Sinn begießt,
Es ist der Fluß, von dem mir Kunst und Tugend fließt.
O auserlesne Blum und meiner Jugend Sonne,
Mein Augentrost und Licht und dieses Herzens Wonne,
Ihr gebt mir Lieblichkeit, die der Demokritus
Aus seinem Brunnen schöpft; von Euch wird Heinsius,
Die Welt Salmasius' und alle weisen Geister

Mir wohl bekannt gemacht. Daß ich vom Zeitenmeister,

Dem großen Skaliger, und andern Sternen weiß,
Das kommet mir von Euch. Laßt ferner Eurer Gaben,
Laßt ferner Eurer Gunst mich zu getrösten haben.
Mein Ziel ist Wissenschaft und solcher Leute Gunst,
Die Euresgleichen sind, da find ich rechte Kunst.
Viel könnten auf den Weg der wahren Weisheit kommen,
Wenn sie nicht eigner Wahn zu zeitlich eingenommen,
Als hätten sie das Ziel vorlängst schon gar erreicht,
Da auch sich mancher wohl dem größten Manne gleicht.
Wen Gott und die Natur mit Kunst bereichert haben,
Der denke, daß er auch die edlen Wundergaben
Nicht gar alleine hat. Des Höchsten Dienerin
Teilt einem wenig aus, dem andern hohen Sinn
Und auch die Kunst dazu. Durch Euer füßes Singen
Will sich mein Deutschland auch den Völkern gleiche schwingen,
Die ihrer Sprache Zier durch alle Welt gebracht,

Sich wie Athen und Rom zur Sternen Glanz gemacht.
Mars, tobe wie du willst, die deutsche Sprache blühet
Bei Schwert und Spießen auf; die Göttin Pallas siehet
So wohl ein edles Buch und unsre Musen an,
Als Mars dein Kriegesvolk und ihre Partisan.

Ach laßt doch Euren Ruhm nicht solches Streiten haben,
Ihr andrer deutscher Schwan, mit Motten und mit Schaben,
Gebt raus den edlen Wald, den die gelehrte Welt
An seiner Lieblichkeit den Rosen gleiche hält,

An Wert viel nützlicher als Gold und Perlen achtet,
Nach welchem auch mein Geist so lange hat getrachtet.
Doch denket Ihr vielleicht, ein Bach, der rauscht und lauft
Und mit den Fluten wird so eilends überhauft,
Zerfließet auch geschwind; ein Holz, das knackt und krachet,
Hält nicht sehr langen Lohn. Wie mancher wird verlachet,
Dem seiner Schriften Werk so lange währt und bleibt,
Als etwa selber er darüber sitzt und schreibt.

Wo will mein Sinn doch hin? Kann ich auch diesen zieren
Mit Versen, welchen man schon siehet triumphieren
Durch Schriften um den Kranz der greisen Ewigkeit?
Kann auch ein grüner Geist, dem seines Lebens Zeit
Im ersten Blühen ist, desselben Tugend preisen,
Den man mit Rechte setzt zur Zahl der großen Weisen ?

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Ach wahrlich, wahrlich nicht! Es wird zwar keine Frucht
In Gärten vor der Zeit begehret und gesucht.

Des Bromius Geburt, die augenreichen Trauben,

Der Gäste Trost, kannst du nicht von den Reben klauben,
Es muß denn vor der Stock begrünet sein und blühn:
Also muß auch zuvor ein unbejahrter Sinn,
Wie diese, seinen Lauf in kleinen Sachen haben.
So hoff ich, kann ich gleich nicht prächtig einher traben,
Es werd ein treuer Wunsch bei Euch so gültig sein
Als stolzer Reden Pracht. Soll ich denn was verehren,
So geb ich Euch mich selbst, weil Euren weisen Lehren
Ganz nichts die Wage hält, was Alabanda trägt,
Was Paria der Platz der Fröhlichkeiten hegt.

Und hätt ich gleich das Gold des Midas und die Schätze
Der reichen Araber, ja alle Wollustplätze

Des Pästus und Hymetts, so könnt ichs keine Zeit
Vergelten Euch, der Ihr mein andrer Vater seid.
Ist gleich das meiste Teil vom weisen Griechenlande
Durchs Krieges grimme Flut dahin ins Feuers Brande,
So seh ichs doch in Euch. Ihr sagt, was jene Stadt,
Was Rom, die andre Welt, des Martis Tochter hat,
Doch, was sie hat gehabt, sollt ich vielmehr jetzt sagen.
Was Sparta, was Athen für Arbeit hat ertragen,
Eh sie zu solchem Flor und Macht gelanget ist –
Das höret man von Euch; Ihr seid zum Ruhm erkiest,
Man sieht Euch allbereit in Sama Tempel leben,
Die Euch wird mehr und mehr Orion gleiche heben.
Der Höchste geb Euch Glück, Ihr Freude meiner Zeit,
Daß Ihr nach Wunsch hier habt die Erdenseligkeit
Und fahret, langsam doch', in die gestirnten Felder
Elysischer Manier lustschwangre Freudenwälder!
Liebt unterdessen mich, so sag ich rund und frei,
Daß, was ich künftig bin, Euch zuzuschreiben sei.

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Bonus Confiliarius

Zu Ehren des Andreas Lange von Langenau

Ich bin noch nie gewest auf des Parnassus Spitzen,
Wo der Poeten Prinz und seine Schwestern sitzen.
Ich habe nie gekost' den edlen Kastelsaft,

Den Pegasus gemacht und Phöbus noch verschafft,
Daß er soll quellreich sein und seinen Kindern schenken
Den süßen Nektarfluß, daß sie von seinen Tränken
Gebären eine Frucht, die sich dem Himmel gleicht,
Des Vogels Phönir Zahl an Jahren überreicht
Und tausend Sonnen sieht, des Pöfels Tun verachtet,
Nach dem was Himmel heißt, mit ganzen Kräften trachtet,
Des weiß ich keines nicht und darf mich unterstehn
Mit Versen stracks zu Euch, o großer Mann, zu gehn,
Die nicht vom Himmel sind. Es wird des Titans Wagen,
Der stolz und prächtig ist, von Pferden auch getragen,
Die hohes Sinnes sind. Der Hektor wollte nicht
Von einem, welcher war beraubt der Weisheit Licht
Und selber Lobens arm, sich jemals rühmen lassen.
Den Alexander darf in Erz und Gold verfassen
Prariteles allein. Dem Bruder der Natur,
Apelles, war vergönnt, noch eine Kreatur

Dem Alexander gleich durch seine Kunst zu machen,
Sonst keinem stund es frei. Ich bringe solche Sachen,
Die Euch nicht gleiche sind, dieweil ein hoher Geist
Nichts will, was irdisch ist, nur liebt, was Himmel heißt.
Doch pfleget auch das Volk, so Weihrauch nicht kann haben,
Zu opfern seine Milch und andre schlechte Gaben.
So soll auch mein Gedicht, ob es zwar schlecht und klein
Wie dieser Leute Milch, so viel als Weihrauch sein.
Es ist ein schweres Tun, ein solches Amt verwalten,
Wie Euch ist aufgelegt und dieses auch behalten

Nach mäßigem Gebühr. Doch Euch ist es nicht schwer:
Ihr habet Eure Lust, wenn Ihr in diesem Meer

Ein Steuermann sollt sein. Ihr könnt im Schiffe stehen,
O ander Palinur, und unter Augen gehen

Der Widerwärtigkeit. Daß Ihr dies nehmet an,
Habt Ihr Euch schon gemacht des Weges rechte Bahn

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