166 Stets offen sein Meins armen Herzens Höhle; LXXXVIII Sie bittet ihn um seine Liebe Spiegel aller Tugend, 2 Laß mich in den Armen 3 Trage deine Flammen Und in heißer Liebe Durch deins Geistes Triebe Sich mit dir verbinde. Ach, sagt mir nicht von Gold und Schätzen, Don Pracht und Schönheit dieser Welt! Es tann mich ja kein Ding ergötzen, Was mir die Welt vor Augen stellt. Ein jeder liebe, was er will, Ich liebe Jesum, der mein Ziel. 167 168 2 Er ist alleine meine Freude, Mein Gold, mein Schatz, mein schönstes Bild, In dem ich meine Augen weide Und finde, was mein Herze stillt. Ein jeder liebe, was er will, Ich liebe Jesum, der mein Ziel. ୪ Die Welt vergeht mit ihren Lüsten, 4 Sein Schloß kann keine Macht zerstören, Ein jeder liebe, was er will, Ich liebe Jesum, der mein Ziel. 5 Sein' Reichtum kann man nicht ergründen, Und was von Schmuck um ihn zu finden, Ein jeder liebe, was er will, Er tann mich über alls erheben Und ob ichs zwar noch muß entbehren, Drum tu ich billig, was ich will, Komm her zu mir, mein Ehrenpreis, Mein Röslein und Narzisse, Mein Augentrost und Wegeweis, Mein Giftheil, zuckersüße. Ich gebe dir, schöns Blümelein, Mein Herz zu einem Blumkrug ein. 169 170 Ich hab dich lieber als mein Licht Ohn dich mein Herze mir gebricht Drum seh ich dich, mein Tausendschön, 5 Ach wurzele doch tief hinein Laß deiner Blüte Glanz und Schein Schön zieren mein Gesichte. Sei meines Herzens Ehrenpreis XCI Sie begehrt ihn im heiligen Sakrament zu empfangen Du zuckersüßes Himmelsbrot, Du wahre Seelenspeise, Du Arznei für den ewgen Tod, Du Rost auf meiner Reise. Wie herzlich sehn ich mich nach dir, Romm doch, mein Schatz, o komm zu mir, Daß ich dich selbst bei mir mag haben Und mich mit deinem Safte laben. Ich bin verschmacht und ungesund, Du aber kannst mich heilen. Drum schreit zu dir mein Herz und Mund, |