Die Schäfer gleichfalls, jung und alt, Erfüllen die Weiden Mit merklichen Freuden Und loben ihn gar mannigfalt. Hin und wieder Hört man Lieder Von ihm singen, Pfeifen, Hörner, Geigen klingen. Drum schweig auch du nicht, meine Seel, Sei hurtig zu singen, Die Saiten zu schwingen, So lang du lebst in deiner Höhl. Laß dich hören Ihm zu Ehren, Tön und schalle, Daß Wald, Feld und Berg erhalle. 221 222 CXXI Sie macht ihm ein Lob aus dem Munde der jungen Kinder 1 Lobt, ihr Kinder, unsern Herrn, 2 Rufet und bekennt es frei, Daß er der Messias sei. Daß er Israel vom Bösen 3 Schreiet: sei gebenedeit, 4 Denn er ist der Mann allein, Der von aller Menschen Zungen 5 Seine hoheit, seine Pracht hat kein Mensch noch ausgedacht. Seine Liebe, seine Güte Saßt kein englisches Gemüte. 6 Er ist groß und hält doch wert, Liebet doch geringe Gaben. Sie betrachtet die Herrlichkeit der himmlischen Wohnungen und des ewigen Lebens Das wir von hunderttausend Chören Bei dir, Herr Jesu, werden hören. Mein Herze springt vor großer Freud Die Bleibstadt solcher Seligkeit Aufs ehste zu empfangen. Ach, ach, mein Gott, Wo ist der Tod? Der mir verkürze dieses Leben, Daß du mir jenes könntest geben. 223 224 3 Wie selig ist der Heilgen Schar, Was wir auf Erden mit Gefahr Im Freudenport In stolzem Fried und sichern Grenzen, 4 Kein Unglück kann sie mehr berührn, Es kommt kein Leid In Ewigkeit, Kein Trübsal, Krieg, noch Angst, noch Trauern 5 Sie dürfen nicht des Mondes Schein, Auch nicht des Lichts der Sonne. Das Licht, das ihnen ist gemein, Ist Gottes Glanz und Wonne. Gibt allensamm Mit seiner Gottheit Blitz und Strahlen, Daß sie wie Sonnen selber prahlen. Sie schaun nach aller Herzenslust Des höchsten Angesichte Und bringen ihm aus tiefer Brust Die lieblichsten Gedichte. Sie singen ihm Mit Seraphim Das Sanctus Sanctus hin und wieder Und tausend andre neue Lieder. Denn Gott und's Lamm, das ist in ihnen Ihr Tempel selbst, da sie ihm dienen. Gott selber macht sich so gemein, Daß er sich alln ergibet Und alle, wie sie groß und klein, Mit gleicher Liebe liebet. Er drückt mit Lust An seine Brust, Was Christus auf der Welt erworben, Da er gekreuzigt ist gestorben. Silefius II/15 225 |