246 Sucht ihn, soll er sich zeigen, Sucht ihn in Wüsteneien Und Abgeschiedenheit. Die mit der Welt sich freuen, Die fehlen seiner weit. 4 Sucht ihn in Kreuz und Leiden, Denn durch der Wollust Freuden Denn wer nicht all'm stirbt abe, 5 Sucht ihn im Himmel droben Denn, die ihn liebend loben, Sind nicht sehr weit von ihm. Sucht ihn in eurem Herzen Mit tiefer Innigkeit, So werd't ihr quitt von Schmerzen Jetzt und in Ewigkeit. CXXXI Sie erzählt, wie ihr Freund gestaltet ist Ihr Schäferinnen, die ihr bald 2 Mein Freund ist wie ein Röselein 3 Mein Freund ist wie ein Täubelein Mein Freund ist wie ein Lämmelein, 5 Mein Freund ist wie der Morgenstern, Ergötzend ist sein Ungesichte Vor aller andern Sternen Lichte. 6 Mein Freund ist wie der Sonnenglanz, 247 Mein Freund ist wie das Firmament, Bald steigt er auf, bald steigt er nieder, Mein Freund ist wie der ewge Blitz Also, ihr Mägdlein, jung und alt, CXXXII Jesus der treue Hirte sucht die Psyche und verlobt sich mit ihr Hört Wunder, hört, des Königs Sohn, Der sprang herab von seinem Thron Und ließ sich Schäfer grüßen. Damit er nur die Hirtenmagd, Die Psyche, die der Feind verjagt, Lieblosen möcht und küssen. 2 Er suchte sie durch Feld und Wald, Er lief durch Berg und auch durch Tal O Psyche, tomm gegangen. 3 Bis endlich fand er sie allein, 4 Ach, ach, sprach er, du armes Kind, Und voller Schlaf hier finde. Steh auf, steh auf, ich komm zu dir, Daß ich dich in mein Reich einführ 5 Ich suche dich und bin verliebt, Gib mir dein Herz, sei meine Braut Da sprach die Psyche: Jesu Christ, Sei tausendmal willkommen! Ich kenne dich schon, weil dein Brand 249 Ich liebe dich und danke dir, Ich würde sonst gleich wie ein Schaf Ich liebe dich, du liebster Freund, Hier ist mein Herz, hier ist die Braut, CXXXIII Sie wird getröstet von ihrem Jesu Als ich nächst im Wald spazierte Müßt ohn meinen Bräutgam sein, Und versprach mit süßen Worten, 2 Schau, ich habe dich vom Bösen, Bin auch stets bei dir, mein Kind, |