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Sucht ihn, soll er sich zeigen,
Im Straßweg der Geduld.
Wer meiden kann und schweigen,
Der findet seine Huld.

Sucht ihn in Wüsteneien

Und Abgeschiedenheit.

Die mit der Welt sich freuen,

Die fehlen seiner weit.

4

Sucht ihn in Kreuz und Leiden,
In Trübsal und Elend,

Denn durch der Wollust Freuden
Wird man von ihm getrennt.
Sucht ihn, wo er im Grabe
Der Welt gestorben ist,

Denn wer nicht all'm stirbt abe,
Wird nicht von ihm erkiest.

5

Sucht ihn im Himmel droben
Im Chor der Seraphim,

Denn, die ihn liebend loben,

Sind nicht sehr weit von ihm.

Sucht ihn in eurem Herzen

Mit tiefer Innigkeit,

So werd't ihr quitt von Schmerzen

Jetzt und in Ewigkeit.

CXXXI

Sie erzählt, wie ihr Freund gestaltet ist

Ihr Schäferinnen, die ihr bald
Wollt wissen, wie mein Freund gestalt,
Kommt, tretet her in einen Reihen,
Ich wills euch sagen und erfreuen.

2

Mein Freund ist wie ein Röselein
Wohlriechend, schön, ausbündig fein.
Ist mit des Himmels Tau begossen,
Viel Dornen haben ihn umschlossen.

3

Mein Freund ist wie ein Täubelein
Sanftmütig, liebreich, weiß und rein.
Betrübt niemand, erfreuet alle,
Ist ohne Falsch, hat keine Galle.

Mein Freund ist wie ein Lämmelein,
Das nie kann ungeduldig sein.
Huldselig, sittsam an Geberden
Ist er vor allen auf der Erden.

5

Mein Freund ist wie der Morgenstern,
Der sehr erfreulich leucht von fern.

Ergötzend ist sein Ungesichte

Vor aller andern Sternen Lichte.

6

Mein Freund ist wie der Sonnenglanz,
Wenn sie die Welt bescheinet ganz.
Er kann mit seiner Augen Strahlen
Ein Licht in Leib und Seele malen.

247

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Mein Freund ist wie das Firmament,
Beständig aber doch behend.

Bald steigt er auf, bald steigt er nieder,
Bald geht er hin, bald kommt er wieder.

Mein Freund ist wie der ewge Blitz
In des durchlauchtsten Gottes Sitz.
In ihm zerschmelzen alle Herzen
Don sich und ihren Liebesschmerzen.

Also, ihr Mägdlein, jung und alt,
Ist mein geliebter Freund gestalt.
Wollt ihr ihn sehn und auch genießen,
So sucht ihn und fallt ihm zu Süßen.

CXXXII

Jesus der treue Hirte sucht die Psyche und verlobt sich mit ihr

Hört Wunder, hört, des Königs Sohn,

Der sprang herab von seinem Thron

Und ließ sich Schäfer grüßen.

Damit er nur die Hirtenmagd,

Die Psyche, die der Feind verjagt,

Lieblosen möcht und küssen.

2

Er suchte sie durch Feld und Wald,
Er schrie und ruft ihr mannigfalt
Mit herzlichem Verlangen.

Er lief durch Berg und auch durch Tal
Inbrünstig und schrie überall:

O Psyche, tomm gegangen.

3

Bis endlich fand er sie allein,
Verirrt in einer Wüsten sein,
Im Schlaf dazu versunken.
Da trat er liebreich zu ihr hin,
Berührend ihren Geist und Sinn
Mit seinen Liebesfunten.

4

Ach, ach, sprach er, du armes Kind,
Wie schmerzts mich, daß ich dich so blind

Und voller Schlaf hier finde.

Steh auf, steh auf, ich komm zu dir,

Daß ich dich in mein Reich einführ
Und dich mit mir verbinde.

5

Ich suche dich und bin verliebt,
Verliebt bin ich und sehr betrübt
Um dich, mein ander Leben.

Gib mir dein Herz, sei meine Braut
Und bleibe mir allein vertraut,
So will ich dich erheben.

Da sprach die Psyche: Jesu Christ,
Der du in mich verliebet bist,

Sei tausendmal willkommen!

Ich kenne dich schon, weil dein Brand
Im Schlaf dich mir gemacht bekannt
Und mir mein Herz genommen.

249

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Ich liebe dich und danke dir,
Du meines Lebens ewge Zier
Daß du mich hast erwecket.

Ich würde sonst gleich wie ein Schaf
In meinem Irrtum, meinem Schlaf,
Noch immer sein gestecket.

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Ich liebe dich, du liebster Freund,
Ich such zu sein mit dir vereint
Und mich dir einzuleiben.

Hier ist mein Herz, hier ist die Braut,
Nimm mich, ich bin dir schon vertraut
Und wills auch ewig bleiben.

CXXXIII

Sie wird getröstet von ihrem Jesu

Als ich nächst im Wald spazierte
Und viel große Klagen führte,
Daß ich armes Waiselein

Müßt ohn meinen Bräutgam sein,
Kam mein Jesus selbst zu mir

Und versprach mit süßen Worten,
Daß er wollt an allen Orten
Bei mir bleiben für und für.

2

Schau, ich habe dich vom Bösen,
Sprach er, gerne wolln erlösen
Und mit meinem Blut und Tod
Dich erretten aus der Not.

Bin auch stets bei dir, mein Kind,
Ob zwar deine blöden Sinnen
Meiner selten werden innen
Und um mich betrübet sind.

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