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3

Sollt ich denn dich nun verlassen
Und dein lieblichs Seufzen hassen?
Sollt ich nicht zu jeder Zeit
Bei dir sein in Traurigkeit ?
Zweifle nicht mein Täubelein,
Denn daß ich vor deiner Seele
Mich verberg und lang verhöhle,
Ist dir gut und muß so sein.

Wart, du wirst mich schon genießen
Und nach deinem Wunsche küssen,
Wenn ich dich aus dieser Qual
Führen werd in meinen Saal.
Wenn ich deine Lieb und Treu
Werde mit mir selbst belohnen
Und du ewig bei mir wohnen,
Aller Seufzer quitt und frei.

5

Als ich diesen Trost gehöret,
Ward mein Klagen bald zerstöret.
Voller Freude war mein Sinn
Und der Jammer ganz dahin.
Alle Vöglein deuchten mich,
Lieblicher als vor zu singen
Und der Westwind mir zu bringen
Kühlre Lüftlein, kühlern Strich.

Jesu, sprach ich, nun soll eben
Dir mein Sinn sein aufgegeben,
Alles Seufzen soll fortan
Sein nach deinem Willn getan.
Denn ich weiß, daß du, mein Licht,
Ob du mir zwar bleibst verborgen
Manchen Abend, manchen Morgen,
Dennoch wirst verlassen nicht.

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CXXXIV

Sie ruft ihm, daß er soll zu ihr kommen, weil sie sonst nichts ergötzen kann

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5

Drum werd ich so lange schreien,
Meine Perle, meine Kron,
Komm herab, mich zu erfreuen,
Komm herab vom Libanon,

Bis du mich hast angeblickt
Und mit deinem Kuß erquickt.

CXXXV

Jesus ist ihr das schönste Bild

Jesus ist das schönste Bild,
Das die Weisheit ausgesonnen,
Das so reine, zart und mild
Von der ewgen Lieb besponnen,
Das die höchste Himmelsmacht
Jemals hat hervorgebracht.

2

Es ist voller Kunst und Schmuck,
Daß es Sinn und Herz verzücket,
Ist der Gottheit Meisterstuck,
Drein sie sich selbst abgedrücket.
Willst du sehn, wie Gott gestalt,
Schau Jesum, so siehst dus bald.

3

Denn der Strahl der Herrlichkeit
Prahlt aus seinem Angesichte
Und der Blitz der Ewigkeit
Macht sein Leib und Seele lichte.
Und der ersten Schönheit Glanz
Wird in ihm gesehen ganz.

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254

Aller Engel Huld und Schein,
Aller Heilgen Pracht und Prangen
Kommt in diesem Bild allein
Tausendfältig bergegangen.
Was man nur gedenken kann,
Trifft man alls in Jesum an.

5

Ja, Gott selbst, das ewge Licht,
hat nichts Schöners je gesehen,
Rann auch drum sein Angesicht
Nimmermehr von ihm abdrehen.
Sage, was du immer willt,
Jesus ist das schönste Bild.

CXXXVI

Sie hält ihn, daß er soll bei ihr bleiben

Bleib hier, bleib hier, du Trost der Schäferinnen,

Ich lasse dich, mein Schatz, ja nicht von hinnen.

Bleib hier, mein Bräutigam, mein Liebster, weiß und rot,
Ach, bleib doch hier, mein Licht, mein Engel und mein Gott.

2

Was Trosts hab ich auf dieser dürren Erden,

Wenn du, mein Lieb, auch solltest mir entwerden ?
Bleib hier, ich lasse dich aus meinen Armen nicht,
Bis daß der große Tag der Ewigkeit anbricht.

3

Bist du mein Trost, so tröst auch meine Seele.
Bist du mein Schatz, so bleib in meiner Höhle.
Bist du mein Bräutigam, so liebkos auch die Braut,
Die du durch deine Lieb dir einmal hast vertraut.

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4

Denk doch, was ist die Welt ohn eine Sonne,

Die Höhl ohn Schatz, das Leben ohne Wonne!

Der Himmel ohne Gott, die Braut ohn Bräutigam!

Drum bleib doch hier, mein Lieb, mein Täublein und mein Lamm.

5

Jedoch willst du, daß ich soll einsam leben,

So will ich mich aus Liebe drein ergeben.

Vergiß nur meiner nicht, kehr wieder bald zu mir,
Du Leben meines Geists und meiner Seelen Zier.

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Du edler Bräutigam, der du mich neu geboren
Und vor viel tausenden zu deiner Braut erkoren,
Ach laß mich doch empfangen,

Was meine Seele ziert!

Ach laß mich doch erlangen,

Was deiner Braut gebührt.

2

Gib mir dein Eigentum, der weißen Unschuld Kleid,
Gib mir, daß ich stets grün in deiner Grechtigkeit.

Laß mich auf Erden leben,

Wie du gelebet hast,

Und williglich ergeben
Zu tragen deine Last.

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