256 3 Pflanz deine Tugenden in meines Herzens Schrein, Geb ihr'n Geruch in mir Und deiner Sanftmut Öle Fließ aus meins Mundes Tür. 4 Streich meine Wangen an mit deinem Rosenblut, Leg deine Huldestrahlen In meiner Augen Rund Und laß mein Haupt ummalen Mit deinem Dornenbund. 5 Der Speer, der durch dein Herz und Seite hat gemußt, Die deine Füß und Händ Um Kreuz für mich durchgraben Und Mark und Bein zertrennt. Dein gänzlicher Verdienst sei um mich in gemein, 3 Ach mein, ach daß dein Tau, 259 CXL Sie findet ihre Liebe am Kreuze Ach, was hast du getan, ach, was hast du verschuldt, Du unbeflecktes Kind, du reiner Jungfraunsohn, Du sanftmutvolles Lamm, du weißer Reuschheit Thron, Du himmelische Lieb, du kleiner großer Gott, Ach, warum hängst du da! Ach, warum bist du tot! Ach, warum ists geschehn! Ists, daß du mir mein Herz mit deinem Pfeil verwundt, 260 Б Was leidest du denn dies? Weil du mir nichts getan? Und stets gepriesen hab. Ach ja, ach du vergießt dein rosenfarbnes Blut, 7 Ists dies, du süßer Gott? Ists dies, mein Pelikan ? Denn schau, ich wünsche mir mit großer Innigkeit, 9 Drum werd ich dich, mein Kind, anrufen für und für CXLI Sie beweint die gekreuzigte Liebe Kommt her und schauet an mein Leben, Daß mir das Herze bricht! |