Wer kann doch Deinen Stand und Seligkeit beschreiben? Wer kann die Herrlichkeit, die Dir wird ewig bleiben, Nur obenhin erzähln? Weil Du schon in der Zeit Mit einem großen Teil derselben warst bespreit.
O hohe Seligkeit! Du liegst ohn alle Sorgen In der gewünschten Schoß des füßen Gotts verborgen, Du ruhst in jenem Grab, das sich (0 Wundertat!) Aus Liebe gegen uns am Kreuz eröffnet hat.
Ich mag Dich ohne Scheu den Engeln gleiche schätzen Und in das weise Chor der Cherubinen setzen, Mit welcher klugem Witz und hohen Reinigkeit Du Dich, so viel man kann, gegleicht hast in der Zeit.
Du bist nunmehr mit Gott ein Geist, ein Licht, ein Leben, Du bist, wie Gott, mit Schmuck und Herrlichkeit umgeben, Du bist ein Gott mit Gott und eine Seligkeit, Du bist ein Turm, ein Berg, ein Fels der Ewigkeit.
Du lieber Abraham, wie wohl ists Dir gelungen, Daß Du durch wahre Lieb und Glauben eingedrungen Und recht gekämpfet hast und Dein vertrautes Pfand So treulich und gerecht und mannlich angewandt.
Ich darf mich nicht bemühn, Dein Lob hier zu erheben; Die Schriften werden Dir genugsam Zeugnis geben, Die aus der Weisheit Quell Dein Geist herfürgebracht Und Dich durchs ganze Land den Frommen kund gemacht.
Wer Dich nicht liebt und lobt, der muß Dich gar nicht kennen Und, so er Dich ja kennt, das Gute Böse nennen; Doch sag er, was er will, Du grünst doch für und für, Die Unverrücklichkeit ist ewig Deine Zier.
Es wird Dein Ruhm in Gott, so lange Gott, bestehen Und mit dem Untergang der Welt nicht untergehen. Der Fels, auf den Du Dich so fest hast eingesetzt, Der wird in Ewigkeit von keinem Sturm verletzt.
Laß Menschen Menschen sein, laß Tiere Tiere bleiben, Ein Geist, den ihrer Zunft die Götter einverleiben, Ist alles Zufalls frei, wird nicht mit dem berührt, Was sonst die Sterblichkeit bekümmert und verführt.
Wie wohl wird der gelobt, den Gottes Engel preisen, Dem alle Lieb und Gunst die Himmlischen beweisen! Das Lob, das in der Welt und von der Welt entsteht, Das währet wie ein Dampf, der in der Luft vergeht.
Ihr armen Sterblichen, wie seid ihr so verblendet, Daß ihr nur Herz und Sinn nach diesem Dunste wendet! Ihr waget Leib und Seel um solcher Nichtigkeit Und habt doch nichts zu Lohn als lauter Herzeleid!
Hergegen denkt ihr nicht, der Seelen Ruhm und Ehren, Wie einem Christen ziemt, nach Möglichkeit zu mehren. Liebt also Stank für Kraft und Wolken für den Schein; Mag dies auch wolgetan, nach Ruhm gestrebet sein?
Kommt her, ihr Edelen, die ihr nach Tugend ringet Und Euer Herz in Gott durch alle Wolken schwinget, Wo rechter Adel ist, betrachtet diesen Mann, Schaut unfren edlen Berg mit steifen Augen an!
Hochedel am Gemüt, gestrenge sein im Leben Und hochbenamt in Gott, des Eiteln sich begeben, Den Glauben halten fest und lieben Gott allein: Dies wird sein Ehr und Ruhm, dies wird sein Adel sein.
Der Adel, der besteht. Laß alle Sterne schwinden, Laß ihren ersten Punkt der Zeiten Kreise finden, Laß alles edle Fleisch versterben und vergehn, So wird er doch allein ganz unberührt bestehn.
Was Winde haben doch an diesen Berg gestoßen! Wie hat Beelzebub gestürmt mit seinen Schlossen! Wie oft hat Belial ergossen seine Flut!
Er ist doch allezeit geblieben steif und gut.
Schaut, wie er hat gegrünt! schaut, wie er hat geblühet Und schöne Früchte bracht! Wer hier nicht Adel siehet Und anders sagt und meint, muß plumper als ein Stein Und an dem Augenlicht blind wie ein Maulwurf sein.
Doch dieses ist gering. Wie oft durchs Himmels Güte Sich über Zeit und Ort sein edeles Gemüte In Gott erschwungen hat und alldar angeschaut, Das bleibet insgeheim und Gott allein vertraut.
Gleichwie ein Adler tut, der durch die Wolken dringet Und sich ganz turstiglich vor seine Sonne schwinget, So pflag sein edler Geist. Er schwang sich ohne Bahn Hinauf und schaute da sein Licht und Leben an.
Sein Licht, das über ihm die starken Liebesflammen Jetzt in der Ewigkeit nunmehr schlägt ganz zusammen; Sein Leben, das in ihm gelebt und ewig lebt, In dem er wiederum ganz frei und freudig schwebt.
Wollt ihr nun diesen Stand, ihr Sterblichen, erlangen Und edle Leute sein, so geht, wie er gegangen, Tut, wie die Helden tun, verachtet diese Zeit,
Schwingt euren Geist durch Gott hin in die Ewigkeit.
Seht, alles was die Welt pflegt hoch und groß zu achten, Das wird in einem Hui durchs Feuers Brunst verschmachten. Wer aber seine Seel allhier hat ausgeziert
Und adelig gemacht, der bleibet unberührt.
Was hilft Geschlecht und Stand, wo Gott nicht wird geliebet ! Wie kann der edel sein, der keine Tugend über
Und an der Erde klebt? Ich sage kühn und frei: Wer Gott nicht lauter liebt, daß er nicht edel sei.
Dich aber, liebster Freund! Berg, den die Edlen kennen, Kann ich mit Fug und Recht wohl dreimal edel nennen. Dein Leib aus edlem Blut, der Geist aus Gott geborn, Die Seel in Tugenden hochadelig erkorn.
Wird nun auch unser Geist nach diesem Adel rennen Und in der Liebe Brunst zu seinem Gotte brennen, So werden wir gewiß den Edelen gegleicht, Die unser Franckenberg schon selig hat erreicht.
Wer Zeit nimmt ohne Zeit und Sorgen ohne Sorgen, Wem gestern war wie heut und heute gilt wie morgen, Wer alles gleiche schätzt — der tritt schon in der Zeit In den gewünschten Stand der lieben Ewigkeit.
Unter einem Bildnis Jakob Böhmes
Im Wasser lebt der Fisch, die Pflanzen in der Erden, Der Vogel in der Luft, die Sonn im Firmament. Der Salamander muß im Feur erhalten werden: Und Gottes Herz ist Jakob Böhmens Element.
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