So säe denn auch keusche Lust In mein Gemüt und meine Brust. Vertreib aus meinem Fleisch und Blut Alls, was zum Fleisch anreizen tut.
Zeuch mich mit deiner Keuschheit an, Verhüll mich mit der Keuschheit Fahn, Daß ich, du Reuscher, frisch und frei Dein keuscher Tempel ewig sei.
Weil ich schon seh die goldnen Wangen Der Morgenröt am Himmel prangen, So will auch ich dem Himmel zu. Ich will der Leibsruh Abschied geben Und mich zu meinem Gott erheben, Zu Gott, der meiner Seele Ruh.
Ich will durch alle Wolken dringen Und meinem süßen Jesu singen, Daß er mich hat ans Licht gebracht. Ich will ihn preisen, will ihm danken, Daß er mich in des Leibes Schranken Durch seinen Engel hat bewacht.
Er ist die Sonne, deren Strahlen Mehr als sonst tausend Sonnen prahlen, Er ist das wesentliche Licht.
Er ist der Schein, der in die Herzen Vor allem Heer der Himmelskerzen Wie ein gewünschter Blitz einbricht.
Er machet uns zum Freudenhimmel, Verjagt des bösen Feinds Getümmel, Vertreibet alle Traurigkeit.
Er reinigt unsre Seel von innen, Er geußt in unsere Kräft und Sinnen Den Vorschmack ewger Seligkeit.
Er ist mein himmel, meine Sonne, Meins Herzenstag und meine Wonne, Mein Abend und mein Morgenstern. Er macht mir Leib und Seele munter, Er geht allein mir niemals unter, Wenn ich nur mich nicht ihm entfern.
Hätt ich jetzt hunderttausend Zungen, So müßt er sein mit alln besungen, Mit alln gelobet und gepreist. Es müßt ihm schon von ihnen allen Ein schönes Dankgeschrei erschallen, So weit als Sonn und Monde reist.
Ei, daß doch alles Gras der Erde Zu lauter schönen Stimmen werde Und alle Tropfen in dem Tau. Ei, daß doch alles Laub der Wälder Jhn lob mit allem Kraut der Felder Und allen Blumen auf der Au.
Es stimme, was im Wasser schwimmt, In Lüften lebt, im Feuer glimmt, Zu seinem Lobe mit mir ein. Es wollen aller Engel Chöre, Daß ich ihn herrlicher verehre Und alle Heilgen mit mir schrein.
Er wolle selbst mein Tun und Dichten Zu seinen lautern Ehren richten, Das Herz regieren und den Mund. Die Sinne, Willn und Kräfte stärken Zu aller Zucht und guten Werken, Erhalten Leib und Seel gesund.
Er wolle mir Genade geben, Daß ich ihn mehr mit meinem Leben Als mit den Worten ehr und preis. Er wolle mich zu allen Zeiten Auf seinem Weg und Stege leiten Bis in seins Herzens Paradeis.
Ehr sei dem Vater, Ehr dem Sohne, Dem heilgen Geist in einem Throne Sei gleicher Dienst und Ehr erweist. Die göttliche Dreieinigkeit
Sei hier und dort in Ewigkeit
Mit Dank, Lob, Ruhm und Ehr gepreist.
Sie schenkt ihrem Geliebten ihr Herze in unterschiedener Gestalt zu einem
Großer König, dem ich diene, Der mir an der Himmelsbühne Wiederum das Licht anzündt, Der jetzt und zu allen Zeiten Mit viel tausend Gültigkeiten Mir mein Herz und Sinn gewinnt. Dich mit etwas zu beschenken,
Soll ich billig auch gedenken.
Du zernichtst auf allen Seiten Meiner Seinde Tätlichkeiten, Haltest um und um mich Wacht. Du verleihst dem Leib und Sinnen, Daß sie ruhn und schlafen können, Bist mein Licht auch in der Nacht. Drum soll ich ja wohl gedenken, Dich mit etwas zu beschenken.
Aber was werd ich wohl eben
Dir, dem ewgen Reichtum, geben, Der ich nichts als Armut bin.
Werd ich auch wohl etwas finden, Daß ich mir dich kann verbinden, Das du wollest an dich ziehn? Schau, ich will mein Herz gar eben, Wie ich immer kann, dir geben.
Erstlich will ich dirs von neuem Gar zu einem Tempel weihen, Der da ewig heilig sei.
Dann als ein'n Altar dir geben, Daß du dich drauf, o mein Leben, Gotte für mich opferst frei. Ach, verbrenne doch darinnen Alle Lust und schnöde Sinnen!
Weiter schenk ich dessen Höhle Deiner allerliebsten Seele
Als ein Bräutgamskämmerlein. Als ein Brautbett keuscher Freuden Von der schönsten weißen Seiden, Gleich dem helfenbeinern Schrein. Ach, daß deine keuschen Flammen Schmelzten mich und dich zusammen!
Sort schenk ichs als eine Rose, Die dein Atem liebekose
Und ohn Aufhörn in sich zieh. Auch als eine Lilienblume,
Die durchaus dir, Herr, zu Ruhme Ausgebreit steh spät und früh. Ach, könnt ich doch von der Erden So in dich gezogen werden!
Ferner soll es auch noch dienen Deiner Majestät zur Bühnen, Deiner Herrlichkeit zum Thron. Zum Palast und ewger Wonne Will ichs dir, o meine Sonne, Geben, großer Gottessohn. Ach, komm doch hereingezogen Von dem hohen Himmelsbogen!
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