ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

5

So säe denn auch keusche Lust
In mein Gemüt und meine Brust.
Vertreib aus meinem Fleisch und Blut
Alls, was zum Fleisch anreizen tut.

6

Zeuch mich mit deiner Keuschheit an,
Verhüll mich mit der Keuschheit Fahn,
Daß ich, du Reuscher, frisch und frei
Dein keuscher Tempel ewig sei.

[merged small][merged small][ocr errors]

Weil ich schon seh die goldnen Wangen
Der Morgenröt am Himmel prangen,
So will auch ich dem Himmel zu.
Ich will der Leibsruh Abschied geben
Und mich zu meinem Gott erheben,
Zu Gott, der meiner Seele Ruh.

2

Ich will durch alle Wolken dringen
Und meinem süßen Jesu singen,
Daß er mich hat ans Licht gebracht.
Ich will ihn preisen, will ihm danken,
Daß er mich in des Leibes Schranken
Durch seinen Engel hat bewacht.

301

302

3

Er ist die Sonne, deren Strahlen
Mehr als sonst tausend Sonnen prahlen,
Er ist das wesentliche Licht.

Er ist der Schein, der in die Herzen
Vor allem Heer der Himmelskerzen
Wie ein gewünschter Blitz einbricht.

4

Er machet uns zum Freudenhimmel,
Verjagt des bösen Feinds Getümmel,
Vertreibet alle Traurigkeit.

Er reinigt unsre Seel von innen,
Er geußt in unsere Kräft und Sinnen
Den Vorschmack ewger Seligkeit.

5

Er ist mein himmel, meine Sonne,
Meins Herzenstag und meine Wonne,
Mein Abend und mein Morgenstern.
Er macht mir Leib und Seele munter,
Er geht allein mir niemals unter,
Wenn ich nur mich nicht ihm entfern.

Hätt ich jetzt hunderttausend Zungen,
So müßt er sein mit alln besungen,
Mit alln gelobet und gepreist.
Es müßt ihm schon von ihnen allen
Ein schönes Dankgeschrei erschallen,
So weit als Sonn und Monde reist.

7

Ei, daß doch alles Gras der Erde
Zu lauter schönen Stimmen werde
Und alle Tropfen in dem Tau.
Ei, daß doch alles Laub der Wälder
Jhn lob mit allem Kraut der Felder
Und allen Blumen auf der Au.

[ocr errors]

Es stimme, was im Wasser schwimmt,
In Lüften lebt, im Feuer glimmt,
Zu seinem Lobe mit mir ein.
Es wollen aller Engel Chöre,
Daß ich ihn herrlicher verehre
Und alle Heilgen mit mir schrein.

9

Er wolle selbst mein Tun und Dichten
Zu seinen lautern Ehren richten,
Das Herz regieren und den Mund.
Die Sinne, Willn und Kräfte stärken
Zu aller Zucht und guten Werken,
Erhalten Leib und Seel gesund.

10

Er wolle mir Genade geben,
Daß ich ihn mehr mit meinem Leben
Als mit den Worten ehr und preis.
Er wolle mich zu allen Zeiten
Auf seinem Weg und Stege leiten
Bis in seins Herzens Paradeis.

Ehr sei dem Vater, Ehr dem Sohne,
Dem heilgen Geist in einem Throne
Sei gleicher Dienst und Ehr erweist.
Die göttliche Dreieinigkeit

Sei hier und dort in Ewigkeit

Mit Dank, Lob, Ruhm und Ehr gepreist.

303

304

CLXI

Sie schenkt ihrem Geliebten ihr Herze in unterschiedener Gestalt zu einem

[merged small][ocr errors]

Großer König, dem ich diene,
Der mir an der Himmelsbühne
Wiederum das Licht anzündt,
Der jetzt und zu allen Zeiten
Mit viel tausend Gültigkeiten
Mir mein Herz und Sinn gewinnt.
Dich mit etwas zu beschenken,

Soll ich billig auch gedenken.

Du zernichtst auf allen Seiten
Meiner Seinde Tätlichkeiten,
Haltest um und um mich Wacht.
Du verleihst dem Leib und Sinnen,
Daß sie ruhn und schlafen können,
Bist mein Licht auch in der Nacht.
Drum soll ich ja wohl gedenken,
Dich mit etwas zu beschenken.

3

Aber was werd ich wohl eben

Dir, dem ewgen Reichtum, geben,
Der ich nichts als Armut bin.

Werd ich auch wohl etwas finden,
Daß ich mir dich kann verbinden,
Das du wollest an dich ziehn?
Schau, ich will mein Herz gar eben,
Wie ich immer kann, dir geben.

Silefius II/20

4

Erstlich will ich dirs von neuem
Gar zu einem Tempel weihen,
Der da ewig heilig sei.

Dann als ein'n Altar dir geben,
Daß du dich drauf, o mein Leben,
Gotte für mich opferst frei.
Ach, verbrenne doch darinnen
Alle Lust und schnöde Sinnen!

5

Weiter schenk ich dessen Höhle
Deiner allerliebsten Seele

Als ein Bräutgamskämmerlein.
Als ein Brautbett keuscher Freuden
Von der schönsten weißen Seiden,
Gleich dem helfenbeinern Schrein.
Ach, daß deine keuschen Flammen
Schmelzten mich und dich zusammen!

Sort schenk ichs als eine Rose,
Die dein Atem liebekose

Und ohn Aufhörn in sich zieh.
Auch als eine Lilienblume,

Die durchaus dir, Herr, zu Ruhme
Ausgebreit steh spät und früh.
Ach, könnt ich doch von der Erden
So in dich gezogen werden!

7

Ferner soll es auch noch dienen
Deiner Majestät zur Bühnen,
Deiner Herrlichkeit zum Thron.
Zum Palast und ewger Wonne
Will ichs dir, o meine Sonne,
Geben, großer Gottessohn.
Ach, komm doch hereingezogen
Von dem hohen Himmelsbogen!

305

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »