ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Wann wird der Liebste meiner Seele

Aus seiner reinen Lilienhöhle

Herfür und mir entgegengehn?

Wann wird die Sonne, die ich meine,

Mit ihrem gnadenreichen Scheine
Aus ihrem Brautbett mir entstehn ?
Wann wird mein traurigs Angesicht
Ersehn das ewge Freudenlicht,
Auf welchs es hofft und wart.

2

Wann wird der edle Schäfer kommen,
Der sich hat meiner angenommen
Und mich schon für sein Schäflein hält?
Wann wird die Ursach meiner Freuden
Mit seiner Gegenwart mich weiden
Und mir sich zeigen auf der Welt?
Wann wird der Hirt und Bräutigam
Bei seiner Braut und seinem Lamm,
Der armen Seele, stehn?

311

312

3

Ich seh zwar schon die Purpurwangen
Der edlen Morgenröte prangen

Und voller Tau ihr goldnes Kleid.
Sie bricht herein und tröst die Erde,
Daß ihr die Sonn bald scheinen werde,
Daß er, der Schönste, nicht sei weit.
Ach, daß er doch noch diesen Blick
Herfür brech und mein Herz erquick
Mit seiner Augen Gunst.

4

Ach, geh doch fort und fahr geschwinde,
Du edle Rötin, gleich dem Winde
Und bring uns unsern Jesum bald!
Geh fort und eil, verzeuch nicht länger,
Denn meinem Geist wird immer bänger,
Weil er nicht kommt, mein Aufenthalt.
Geh fort und gib uns doch geschwind
Das ewge Wort, dein wahres Kind,
Den Heiland aller Welt.

5

Ich muß ihn sehn, ich muß ihn haben,
Das höchste Gut, den schönsten Knaben,
Ich muß ihn schaun, das Gottesbild.
Ich muß ihn herzen, muß ihn küssen
Und seinen Gegenkuß genießen,
Daß mein Verlangen wird gestillt.
Ach, daß er doch noch dieses Nu
Mit sich mich setz in wahre Ruh
Und mir sei, was er ist.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Der Bräutgam kommt, der Bräutgam kommt,

Auf, auf, ihr Hochzeitleute!

Geht ihm entgegen unverstummt,

Ihr Jungfern, seine Bräute!

Geht ihm entgegen, geht heraus

Aus euch und eurer Selbheit Haus.

2

Nehmt eure Lampen, schmückt sie schön

Mit heiligen Begierden.

Geht aus mit Lieb und Lobgetön,

Mit tugendhaften Zierden.

Geht aus, geht mit Gerechtigkeit,

Mit Demut und Bescheidenheit.

3

Vergesset eures Vaters Haus
Und kehret ihm den Rücken,
Gehr von'n Gespielen allen aus,
Die euch nicht helfen schmücken.
So wird er, der Verliebte, bald
Begehrn eur Antlig und Gestalt.

315

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »