356 5 Du, mein Erlöser, bists allein, Dein Kreuz, die Schmach, die Angst, der Schmerz, Die sind es, welche mir mein Herz Genommen und gebunden. Dies ist das Seur, das mich entzündt, Weil ich, daß du für meine Sünd Nimm nun den Himmel inïmer hin, Ich will dich doch noch lieben; Reiß auch die Höll aus meinem Sinn, 9 Versprich mir nichts für meine Treu, 10 Es sei kein Himmel, keine Welt, So lieb ich doch, wie ich gemeldt, Du unvergleichlichs Gut, wer wollte dich nicht lieben? In dich, mein Jesu, wandern hin? 2 Du bist der ewge Glanz, den nur bloß anzuschauen Als immermehr der Sonnenschein. 3 Du bist die Majestät, der alles Ehr erzeiget, Der Herr, vor dem Erd, Höll und Himmel tief sich neiget. Zu mir, der schnödsten Schnödigkeit. 4 Du bist die Weisheit selbst, die ewiglich regieret, Daß auch ich soll mit dir regiern. Du bist das höchste Gut, du darfst kein Gut verlangen, Zu deiner ewgen Freud und Lust. 6 Du bist die Schönheit selbst, du kannst nichts Schöners finden, Dich mir, dem Schatten, zugewandt. 357 358 7 Du sitzest auf dem Thron, vor dem die Teufel zittern, Um mich bis in das Kreuz und Grab. O unvergleichlichs Gut, wie sollt ich dich nicht lieben? In dich schon ganz, mein Jesu, hin. Tritt hin, o Seel, und dank dem Herrn Für seine tausend Gaben, Mit denen er dich frei und gern Geziert hat und erhaben. Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten 2 Er hat aus nichts dich hergebracht, Zu seinem Gleichnis dich gemacht Dafür mit tausend Innigkeiten. 3 Er hat sogar seins Herzens Blut Und dich von Banden und der Glut Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten Dafür mit tausend Innigkeiten. Drauf hat er dich zum Kind und Sohn Und will, daß du auf seinen Thron Sollst ewger Erbe kommen. Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten 5 Für dich hat er die ganze Welt Für dich ist sie so wohl bestellt Dir dienet jede Kreatur, Vor dir muß alls sich neigen. Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten 7 Dir trägt die Erde Brot und Wein, Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten 359 360 Dort läuft und strömt das Wasser dir, Bringt Perln, Koralln und andre Zier Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten Dir fährt die Sonn des Tags herein Dir läßt der Mond mit seinem Schein Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten Dafür mit tausend Innigkeiten. Zu deinen Diensten sind bereit Die engelischen Scharen, Sie wachen jetzt und alle Zeit, Daß sie nur dich bewahren. Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten 12 Der Himmel ist für dich gemacht Er wart, mit seiner Lust und Pracht Dank ihm jetzt und zu allen Zeiten |