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366

9

Denn alles Fleisches Pracht, nach welchem man so rennt,
Wird in der heilgen Schrift ein blühend Heu genennt.
Gleichwie ein leichtes Blatt verjaget wird vom Wind,
So wird das Leben auch hinweggerafft geschwind.

10

Halt ja nicht das für dein, was du noch kannst verliern,
Denn was die Welt dir gibt, das tracht sie zu entführn.
Was droben ist, bedenk und sei ihm zugetan,
Glückselig, wer die Welt genug verachten kann.

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Du schnöder Madensack, was bildest du dir ein?
Meinst du denn, daß du wirst auf Erden ewig sein?
Ach nein, betrüg dich nicht, du kannst nicht lange stehn
Und mußt in kurzer Zeit mit Schmerzen untergehn.

2

Schau, alle Pracht und Ehr und alle Herrlichkeit,
Die du auf Erden hast, ist nichts als Eitelkeit;

Ist wie ein Rauch und Dampf und wie ein zartes Glas,
Wie eine Wiesenblum und abgemeiet Gras.

3

Wie manche große Stadt, wie manches Königreich
Wird einer Wüstenei und schlechtem Dörflein gleich!

Wie oft hat man gesehn die Kaiser übel stehn
Und große Könige mit Jammer untergehn.

4

Dein schönes Angesicht, dein roter Rosenmund
Ist Augenblicks dahin, verstellt und ungesund.
Dein grader starker Leib veraltet und nimmt ab,
Verdorret und verkrummt und neiget sich ins Grab.

5

Dein Reichtum, Geld und Gut ist Asche, Staub und Spreu,
Ein leichtes Federlein, ein abgedorrtes Heu.

Heut ist es noch bei dir, bald kommt ein kleiner Wind,
Der wehet es so weit, daß man es nirgends findt.

So geht die Welt dahin mit ihrer Herrlichkeit,
So, so besteht die Lust der schnöden Eitelkeit.
So lange hält dies Eis, so lange liegt der Schnee
Und folgt doch nichts darauf als Jammer, Angst und Weh.

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Drum, schnöder Madensack, so bilde dir nicht ein,
Daß du alleine wirst auf Erden ewig sein.
Verschmäh die Eitelkeit, die Welt und all ihr Gut,
Kasteie deinen Leib, brich deinen stolzen Mut.

Beschau die Ewigkeit, ach, ach wie lang ist sie!
Bereite dich zum Tod, er folgt dir spät und früh.
Tu Guts und beffre dich, auf daß du kannst bestehn,
Wenn du sollst Rechnung tun und vors Gerichte gehn.

9

Erhebe dich zu Gott, wirf deinen ganzen Sinn

Und alles, was du hast, auf ihn alleine hin.

In ihn verliebe dich, um ihn sei keusch betrübt,

Wie selig ist der Mensch, dem nichts als Gott beliebt.

367

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Auf, auf, o Seel, auf, auf, zum Streit,
Auf, auf, zum Überwinden!

In dieser Welt, in dieser Zeit
Ist keine Ruh zu finden.

Wer nicht will streiten, trägt die Kron

Des ewgen Lebens nicht davon.

2

Der Teufel kommt mit seiner List,
Die Welt mit ihrem Prangen,
Das Fleisch mit Wollust, wo du bist,
Zu fälln dich und zu fangen.
Streitst du nicht wie ein tapfrer Held,
So bist du hin und schon gefällt.

3

Gedenke, daß du zu dem Fahn
Deins Feldherrns hast geschworen,
Gedenke, daß du als ein Mann
Zum Streit bist auserkoren.
Gedenke, daß ohn Streit und Sieg
Nie keiner zum Triumph aufstieg!

4

Wie schmählich ists, wenn ein Soldat
Dem Feind den Rücken kehret!
Wie schändlich, wenn er seine Stadt
Verläßt und sich nicht wehret!

Wie spöttlich, wenn er noch mit Fleiß
'Vor Trägheit wird dem Feinde Preis.

5

Bind an, der Teufel ist bald hin,
Die Welt wird leicht verjaget,

Das Fleisch muß endlich aus dem Sinn,

Wie sehr dichs immer plaget.

O ewge Schande, wenn ein Held

Vor diesen dreien Buben fällt!

Wer überwindt, der wird vom Baum
Des ewgen Lebens essen,

Mit seinem Haupt wird er den Raum
Der Himmelskrone messen.

Wer überwindt, den soll kein Leid
Noch Tod berührn in Ewigkeit.

7

Wer überwindt und seinen Lauf
Mit Ehren geht vollenden,

Dem will der Herr alsbald darauf
Verborgnes Manna senden,

Ihm geben einen weißen Stein
Und einen neuen Namen drein.

369

Wer überwindt, bekommt Gewalt,
Wie Christus zu regieren,
Bekommet Macht, die Völker bald
In einer Schnur zu führen.

Sileftus II/24

Wer überwindt, bekommt vom Herrn
Zum Feldpanier den Morgenstern.

9

Wer überwindt, soll ewig nicht

Aus Gottes Tempel geben,

Soll drinnen wie ein englisch Licht

Und goldne Säule stehen.

Der Name Gottes und des Herrn

Soll leuchten von ihm weit und fern.

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So streit denn, Seel, streit keck und kühn,
Daß du mögst überwinden.

Streng alle Kräft an, allen Sinn,
Daß du dies Gut mögst finden.
Wer nicht will streiten um die Kron,
Bleibt ewiglich in Spott und Hohn.

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Kommt, meine Freund, und höret an,
Was mir Gott dort wird geben,
Rommt, schaut, wie man wird angetan
Im ewgen Freudenleben.

Komm, hört mich singen von der Kron,
Die mir mein Bräutgam, Gottes Sohn,
Wird ewiglich aufsetzen.

2

Ists nicht ein Trost, er ruft mir schon?
Er ruft, ich soll nur kommen,

Soll kommen vom Berg Libanon,

Den ich hab eingenommen.

Er ruft mir nach und nennt mich Braut,

Die ihm verlobt ist und vertraut,

Er spricht, er will mich krönen.

3

Die Kron wird sein das helle Licht,

Mit dem ich werde schauen

Der ewgen Wahrheit Angesicht

Und ihrer Schönheit Auen.

Mit dieser Kron werd ich umlaubt,

Weil ich der Wahrheit hab geglaubt.
Dies, dies ist meine Krone.

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