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wie diese Zwiebel abgeschält!

Heutigen Tages

verzehre sie die lodernde Flamme!
ich aber möge Licht schauen!

Der Bann weiche, Eine weitere Beschwörung, Z. 143-170, erzählt, daß der Beschwörer zu den Tempelfrauen geht, die eine Doppelschnur aus schwarzer und weißer Wolle spinnen,,,die den Bann entzwei reißt". Des Kranken Kopf, Füße und Hände werden gebunden, Marduk zerreißt die Schnur, die dann als Symbol des Bannes in die Steppe, an einen un(?)reinen Ort (Tabu) verbracht wird. Nunmehr folgt die Beschreibung der Schurpuhandlung: Z. 173-186.

zünde das Feuer an,

Beschwörung. Ich, der Oberpriester,
zünde das Kohlenbecken an, werfe die Lösung hinein,
der heilige Priester Eas, der Bote Marduks bin ich.
Das Kohlenbecken, das ich angezündet, lösche ich aus,
das Feuer, das ich angefacht, dämpfe ich.

den Weizen (?), den ich drauf geschüttet, ersticke ich.
Wie ich das Kohlenbecken, das ich angezündet, auslösche,
das Feuer, das ich angefacht, dämpfe,

den Weizen, den ich drauf geschüttet, ersticke,

so möge Siris, die Gott und Menschen befreit,

den Knoten, den er geschürzt, lösen!

Das verschlossene Herz seines Gottes und seiner Göttin

dem N. N. wieder offen,

sein Vergehen werde verziehen, heutigen Tages
mögen sie ihn retten, ihn lösen!

stehe

Eine weitere Beschwörung, Z. 187-199, gibt dem Wunsche Ausdruck, es mögen ruhen der Feuergott, die Berge und Flüsse, Tigris und Eufrat, das Meer, die Straße, die heilkräftige Pflanze, das Herz der Götter, und beschließt die ganze Tafel mit folgenden an den Feuergott gerichteten Worten:

Weil du ein Richter durch dein Licht

und ein Rächer durch dein Schwert,

so schaffe mir Recht, fälle mir den Spruch!

Tafel VII beginnt ähnlich wie die vorige mit einer ausführlichen Schilderung des Krankheitszustandes, ebenso wie dort spielt sich auch hier die Szene zwischen dem Fürsprecher Marduk und seinem Vater Ea ab. Zum Schluß werden die Götter angerufen, den Bann zu lösen.

Von Tafel VIII fehlen am Anfang etwa 30 Zeilen. Wo der Text einsetzt, werden eine Unzahl Götter angerufen, den Bann zu lösen. Sogar die Zeiteinheiten Tag, Monat, Jahr und die kalendarisch oder kultisch bedeutsamen Tage, wie der 7., 15., 19.,

20., 25., 30. werden angerufen, „,von Schuld, Bann, Sünde, Missetat, Fluch, Leiden, Schmerz, von Zauber, Spuck, Hexerei, schlimmen Treibereien der Menschen“ zu „lösen, zu retten und zu befreien“ (Z. 1-30).

Z. 31–60 werden verschiedene Arten des zu lösenden Bannes einzeln aufgeführt. Z. 66-70 werden die verschiedenen Wasser aufgeführt, durch die der mit dem Bann Behaftete gereinigt werden soll: durch das Wasser des Tigris und Eufrat, des Meeres der großen Tiamat, die Wasser von Silber, Gold, Kupfer, Zinn, Magnesit und allerlei Edelgestein, Baum und Kraut. Die Tafel schließt mit den Worten (Z. 71–73):

Auf Befehl des Priesters und Weisen unter den Göttern, Marduks, des Herrn des Lebens,

werde wie das unreine Wasser von deinem Leibe und deinen

Händen

ausgeschüttet und von der Erde aufgenommen die Schale (?) mit deiner Schuld, deinem Bann!

Tafel IX enthält 13 einzelne Beschwörungen, bei denen die ersten sieben unter symbolischer Anwendung verschiedener Pflanzen wie auch der Begießung der „Krone des Baumes", des Kopfes, erstrebt wird, daß der „Mund des Menschen rein, lauter" werde, die „böse Zunge zur Seite weiche". Die 8. und 9. Beschwörung sind allgemeineren Inhalts; die 10.-13. haben wieder zum Ziel, daß die böse Zunge zur Seite weiche".

$43. Die Labartutexte.

Texte: 4 R 56 (1), 58 (II), 55 Nr. 1 (III); einige Duplikate: 4 R° add. pl. 10 ff.; ZA 16, S. 196–200. — Die gesamten Texte sind bearbeitet von Myhrman, ZA 16, S. 141 ff.; vgl. auch Jastrow, Rel. I, S. 333 ff

Im ganzen sind über 400 Verse erhalten, die mit wenigen Ausnahmen. semitisch geschrieben sind. Die Texte stammen sämtlich aus Assurbanipals Bibliothek.

Die Texte sind nicht in der sonst üblichen Weise in dem Zusammenhang einer Serie mit numerierten Tafeln überliefert, sondern in 3 „Teilen“ nach Ausweis der Unterschrift von 4 R° 58, welche Tafel als „2. Teil von Labartu“ bezeichnet ist. Über die Anordnung von 4 R$ 56 und 55 Nr. 1 als 1. u. 3. Tafel s. Myhrman I. c. S. 142 f.

Ähnlich wie die Serie Maqlu in der letzten Tafel, so enthält die Sammlung der Labartutexte im 1. Teil einen Kanon der aufgenommenen Beschwörungen, in dem die Stichzeilen zusammengestellt sind, und der uns als Richtschnur für die Wiederherstellung dient. Aber auch hier zeigt es sich, daß schon die Schreiber Assurbanipals mehrere „Ausgaben“ vor sich hatten, die sie nicht auseinanderhielten. So liegt z. B.

in Bezug auf die 4. und 5. Beschwörung in I und II eine Umstellung gegenüber III vor.

Im ganzen lassen sich in den Texten 13 verschiedene Beschwörungsformeln unterscheiden, die sämtlich zur Austreibung der Krankheitsdämonin anzuwenden waren. Neben diesen eigentlichen Beschwörungen gehen immer als solche (kikittû) ausdrücklich eingeführt - Ritualvorschriften her, in denen die symbolischen Handlungen beschrieben werden, von denen die Rezitation der Beschwörungsformeln begleitet sein soll.

Der Inhalt der Beschwörungsformeln ist in seiner Besonderheit bestimmt durch die speziellen Eigenschaften der Labartudämonin. Über ihren Namen s. Myhrman 1. c., S. 145f. Wesentliche Eigenschaften teilt sie mit anderen Dämonen, sie ist göttlichen Geschlechts (Tochter Anus), gilt als Ausländerin (Elamiterin, Sutäerin), wohnt in Berggegenden und im Schilfdickicht, ist schrecklich von Aussehen, wohin sie kommt, verbreitet sie Schrecken und Verwüstung. Besonders gefährlich ist sie aber — das scheint auch in ihrem sumerischen Namen Rab-Kan-Me ausgedrückt für kleine Kinder und ihre Mütter:

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reißt heraus das Kind aus der Schwangeren.

Daher tritt auch hier Aruru, die Muttergöttin, die Schöpferin und Beschützerin der kleinen Kinder, auf, klagt vor Anu, dem Vater der Labartu, über das Treiben der Dämonin:

Warum soll [sterben] was wir erschaffen,

und was wir ins Dasein riefen, [das Schicksal?] fortnehmen? Die Mittel, die nach den Ritualvorschriften zur wirksamen Bekämpfung der Labartu angewendet werden, gleichen den auch sonst üblichen; an Bildern der Dämonin wird das Urteil vollstreckt, es soll, nachdem es 3 Tage zu Häupten des Kranken gestanden, zerschlagen und in einem Mauerwinkel begraben werden. Ein andermal soll ein junges Schwein geschlachtet und sein Herz der Dämonin in den Mund gelegt werden. Das kranke Kind soll mit einer seltsam gemischten Salbe eingerieben werden. Eine besondere Rolle spielen Amulette aller Art, die zum beständigen Schutz gegen die Labartu zu tragen sind.

Als Beispiel einer Ritualvorschrift sei 4 R2 56, 23-27 b nach Myhrman mitgeteilt:

Ritual dafür: Den Bau sollst du reinigen, Lehm aus dem Bau nehmen, ein Bild der Labartu machen, zu Häupten des Kranken sie setzen. Ein Feuerbecken sollst du mit Flammen füllen, ein Schwert

hineinstecken, drei Tage zu Häupten des Kranken es stellen. Am dritten Tage, wenn der Tag sich neigt, sollst du sie (die Labartu) hinausbringen, mit dem Schwert sie zerschlagen, im Winkel der Mauer sie begraben. Mit Mehlwasser sollst du sie umgeben, hinter dich sollst du nicht blicken. Die Anwendung von Amuletten wird in der folgenden kurzen Anweisung (4 R2 56, 10 a) befohlen:

Ritual dafür: Auf einen Siegelstein sollst du (die Beschwörung) schreiben, an den Hals des Kindes (ihn) legen.

Diese Anweisung bezieht sich auf die unmittelbar voraufgehende Beschwörung, welche lediglich aus den Anfangszeilen von 7 Beschwörungsformeln besteht.

$ 44. Die Serie Utukki limnûti = Die bösen Dämonen. Gesamtausgabe aller bisher identifizierten Fragmente in CT XVI. mit Nachträgen in CT XVII, pl. 46-49; bearbeitet mit Einleitung, Transkr. u. Übers. von Thompson, The devils and evil spirits of Babylonia, Vol. I. (Luzac's Semitic Text and Translation Series Vol. XIV.); vgl. auch Jastrow, Religion S. 351 ff.

Die Serie umfaßte ursprünglich mehr als 16 Tafeln von oft sehr beträchtlichem Umfang. Erhalten sind bedeutende Stücke der 3. (ca. 300), 4. (ca. 220), 5. (ca. 350) und 16. Tafel (ca. 360 Zeilen), von der 10. und 15. Tafel sind nur wenige Reste erhalten, dagegen sind von Tafeln, deren Stellung in der Serie noch nicht bestimmt werden kann, große (so von Tablet „A“ ca. 100, von Tablet,,B" ca. 100, von Tablet „C', ca. 230 Zeilen), von 6 weiteren Tafeln, D-J, kleinere Bruchstücke erhalten. Nach Ausweis der Unterschrift der 8. Tafel der Serie,,Ti'u" wurde diese auch als 24. Tafel der Serie Utukki limnûti gezählt; vgl. unten S. 170. Es gab also verschiedene solche Seriensammlungen. Die bezügliche Tafel wurde i. J. 183 v. Chr. kopiert.

Die überwiegende Mehrzahl dieser Fragmente entstammt der Bibliothek Assurbanipals. Das Bruchstück der 15. Tafel war laut Unterschrift für einen babylonischen Privatmann kopiert; von der 4. Tafel wissen wir aus einem Fragment, daß sie von einem babylonischen Original abgeschrieben ist; da außerdem die ganze 4. Tafel in neubabylonischer Schrift erhalten ist (die Unterschrift ist abgebrochen), dürfen wir wohl annehmen, daß die ganze Sammlung auf eine Vorlage im Marduktempel in Babel zurückgeht.

Die Texte dieser Serie sind durchaus zweisprachig, in dem sumerischen Original mit babylonischer Interlinearübersetzung, überliefert.

Die Beschwörungen der Utukku-Serie richten sich vornehmlich gegen folgende Dämonen, die in stereotyper Folge immer wiederkehren: den bösen Utukku, Alû, Ekimmu, Gallû, Ilu, Rabiçu. Bei vollständigeren Aufzählungen schließen sich an Labartu, Labasu, Achchazu, Lilû, Lilitu, Ardat lili. Einige Beschwörungen richten sich gegen die,,Sieben". Bei der Zusammenstellung der vielen in dieser wie in anderen Serien vereinigten Formeln läßt

sich kaum ein streng durchgeführtes System nachweisen. Wir wissen ja auch gar nicht, ob die Zusammenstellung der Serien schon bei den Tempeln zu praktischem Gebrauch oder erst von den bibliothekarischen Sammlern betätigt worden ist. Die Verschiedenheiten, die gerade bei der Utukku-Serie in der Überlieferung hervortreten, lassen eher darauf schließen, daß die Anordnung eine zufällige gewesen ist.

Im folgenden sollen einige Proben den Charakter der Beschwörungsformeln erläutern.

1. Zuerst folgt die Schilderung des unheilvollen Treibens der Dämonen (Tafel III, 23 ff.):

Sie, die bösen Rabiçu sind sie!

Aus dem Haus der Unterwelt sind sie hervorgekommen,

Bels, des Herrn der Länder, Boten sind sie!

Der böse Utukku, der in der Wüste den Lebenden schlägt,
der böse Alû, der wie mit einem Gewand (den Menschen) bedeckt,
der böse Ekimmu, der böse Gallû, die den Leib in Banden
schlagen,

Labartu, Labasu, die den Leib krank machen,

Lilû, der in der Wüste sich umhertreibt,

an den Wanderer sich heranmacht,

böses Fieber (aschakku)1 in seinem Leib verursacht,

bösen Bann in seinem Leib sein läßt,

böse Krankheit (? umunnû)1 in seinem Leib verursacht,
böse Pest (namtaru)1 in seinem Leibe sein läßt,

böses Gift in seinem Leib verursacht,

u. S. W.

Auf offener Straße haben sie diesen Menschen angefallen!
Nun führt sich der Beschwörungspriester selbst ein:
Ich, der Diener Eas bin ich!

Ich, der Diener Damkinas bin ich!

Ich, der Bote Marduks bin ich!

Um dem Kranken mit seinem Speichel (?) zum Leben zu helfen,
hat Ea, der große Herr, mich gesandt.

Seine reine Beschwörungsformel hat er zu der meinigen gemacht.
Seine reine Stimme (?) hat er zu der meinigen gemacht.
Seinen reinen Speichel hat er zu dem meinigen gemacht,
sein reines Gebet hat er zu dem meinigen gemacht.

Wenn auch, was in dem Leib des Kranken ist3, seine Glieder
vernichten kann,

sollen doch durch Eas Zauberwort

1 Dämonennamen.

2 Wörtlich: Mund.

3 Nämlich die Krankheitsdämonen.

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