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(Landwirtschaftsminister (?)1 Harper 4, 15, 38, 183, 223, 332, 361, 735, 816), an den A-Ba mâti (H 62, 221), den A-Ba êkalli (H 220), an den sukkallu (H 70, 132, 235), an den Rabsake, den Obermundschenk (H 283), an den nâgir êkalli, den Tempelaufseher (H 112) an diesen auch einmal die Formel „Brief des N. N. an den Palastaufseher meinen Herrn" (H 409) an den amel schanê (H 382), an den Vorsteher des Frauenhauses (H 145) und an einen noch unbestimmbaren Beamten in H 855.

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Auch in diesen Briefen ist der Name des Beamten nie genannt. Die Eingangsformel „Brief des N. N. an N. N." ist die bei Privatpersonen übliche (H 185, 214, 219, 345, 527 usw.). Sie wird aber auch gelegentlich gegenüber dem König (H 838), gegenüber Beamten (H 409, 623, 806) gebraucht. Auch der „Königssohn" d. i. der Kronprinz, bedient sich ihrer (H 430), während die Königstochter die Formel,,Willensmeinung der Königstochter an N. N." gebraucht (H 308). Ein Brief des Samassumukin, offenbar aus der Zeit, da er noch König von Babylonien war, an seinen Bruder, den König Assurbanipal von Assyrien beginnt: „an den König, meinen Bruder. Brief des Samassumukin" (H 426). Die Briefe an den Königssohn beginnen in der Regel mit der Formel „an den Königssohn, meinen Herrn, Dein Knecht N. N." In den Ausnahmen (H 10, 654) wird er offenbar als Mitregent seines Vaters angesprochen. Von sonstigen Abweichungen vom gewöhnlichen Stil seien genannt H 273, wo nach dem Eingang,,an N. N." unmittelbar zur Sache geschritten wird. Grußformeln fehlen sonst, soweit ich sehe, nur in H 121 bis 125, 512, 513, 515. In einem Falle beginnt ein Brief, der nicht an den König gerichtet ist, mit „an meinen Herrn, Dein Knecht N. N.", ohne nähere Bezeichnung des Adressaten. Ein anderer ähnlicher Fall ist mir nicht bekannt.

Von Einfluß auf die Wahl der Höflichkeitsformeln war zweifellos auch der Beruf des Absenders 5. So wünschen Feld

1 Von Zimmern als Epitheton des Königs selbst aufgefaßt, bei Behrens S. 51 Anm. 1.

2 Das ist wohl der Landes- bzw. Palastastrolog.

3 In den späteren Briefen ist dies die Regel, wird auch Kronbeamten gegenüber gebraucht. Briefe an den König aus späterer Zeit sind noch nicht veröffentlicht.

+ Die Prinzen schreiben an den König als ihren „Herrn".

5 Vgl. Behrens, 1. c. S. 26.

herrn wie Upachchar-Bel nicht nur dem Lande des Königs Heil, sondern auch den Festungen darin (H 200, 424, 732). Die Ärzte pflegen die ihnen am nächsten stehenden Götter der Heilkunde Ninib und Gula um Segen für den Adressaten anzurufen.

Inhaltlich lassen sich am leichtesten zwei Gruppen auseinanderhalten: 1. reine Ergebenheits- und Glückwunschadressen, 2. Briefe geschäftlichen Inhalts.

Ein nach verschiedenen Seiten hochinteressantes Beispiel ist der Brief Harper 2 (K 183), der ausführlich die segensreichen Wirkungen der Regierung des Königs preist1:

,,An den König, meinen Herrn, Dein Knecht Adad-schum-uçur.
Heil dem König, meinem Herrn! Nebo und Marduk mögen
den König, meinen Herrn, reichlich, reichlich segnen. Der
Gott, der der König unter den Göttern ist, hat zum König-
tum über Assyrien den Namen des Königs, meines Herrn,
berufen. Samas und Adad haben mit ihrem treuen Blick
dem König, meinem Herrn, für die Königsherrschaft über die
Länder eine günstige Regierungszeit festgesetzt, beständige
Tage, Jahre der Gerechtigkeit, schwere Regengüsse, massige
Hochwasser, günstigen Kaufpreis. Die Götter sind gnädig,
Gottesfurcht herrscht, die Tempel werden überreich. Die
großen Götter des Himmels und der Erde haben in der Zeit
des Königs, meines Herrn
.; die Alten hüpfen, die
Jungen singen. Die Frauen und Jungfrauen ergreifen mit
Jauchzen [den Beruf?] der Frauen: sie machen Beilager,
Söhnen und Töchtern schenken sie das Leben, die Zeugung
ist gesegnet. Wen seine Sünden dem Tode überantworten,
dem schenkt der König, mein Herr, das Leben. Die viele Jahre
hindurch gefangen saßen, die hast du befreit; die viele Tage lang
krank lagen, sind neu belebt; die hungrig waren, sind gesättigt,
die traurig waren, sind getröstet; die Anpflanzungen sind mit
Früchten (?) bedeckt"
Dann klagt der Schreiber in
rührenden Worten, daß sein Sohn nicht wie die Söhne anderer
Beamter an den Hof berufen worden sei. Das war offenbar
durch Intriguen der Kollegen vereitelt worden. Nun bittet er
den König, daß es seinem Sohn vergönnt sein möchte, in den
Dienst des Königs zu treten.

Unter den anderen Briefen sind die Berichte der Gouverneure und Statthalter sowie der Feldherrn, die vor dem Feinde stehen, oft von größtem historischen Interesse, z. B. H 280 und 281 aus dem Feldlager in Elam, H 144, 197, 380, 381, 424, 444 aus Armenien, H 344 aus dem Meerland, H 691 aus Arabien, 259 berichtet über Scharmützel gegen Babylonier, 349 über die

1 Vgl. BA I, 617 ff.

Unterdrückung eines Aufstandes in Borsippa. Das Intriguenspiel, das in Babylonien allezeit gegen Assyrien im Schwange ging, trieb besonders üppige Blüten zur Zeit, da Samassumukin gegen seinen königlichen Bruder zu rebellieren begann, und kommt auch in mancherlei Klagen an den Assyrerkönig zum Ausdruck (vgl. Peiser in MVAG 1898, 6). In H 418 meldet der neuernannte Bürgermeister von Babel, daß er sein Amt angetreten, in die Stadt eingezogen und wie er aufgenommen worden sei.

Denunziationen waren überhaupt eine stehende Regel in dem babylonisch-assyrischen Polizeistaat; eine ganze Anzahl hoher Beamter hatten die Abgaben für den Tempel verweigert (H 43), über nachlässige Tempelbeamte berichtet H 42, ein Offizier hat das väterliche Haus des Schreibers geplündert (H 152), daß sich einige eben beförderte Offiziere in der Freude darüber bezecht haben, hinterbringt H 85 dem König. Der König wird auch in strittigen Fällen als Schiedsrichter angerufen (H 168, 177, 179). Der Verfasser von H 99 beklagt sich über zu hohe Besteuerung. Eine große Zahl von Briefen berichten über Pferdelieferungen für den Hof (H 61, 63, 71, 192, 252, 394, 440 usw.). H 81 berichtet über den Ausfall der Weinlese. Der Verfasser von H 102 klagt, daß es bei dem ihm übertragenen Kanalbau an Arbeitern mangelt, der von H 114 bittet den König, dafür zu sorgen, daß er das Gold, das ihm zur Anfertigung von Götterstatuen versprochen ist, doch endlich erhalte. Viele Briefe enthalten eine ganze Reihe von Berichterstattungen: H 128 über den Vollzug einer geheimen Verhaftung, über das Verhalten des Volks im Verwaltungsbezirk, über den Ausfall der Ernte, über Wetterschaden. Zahlreich sind die Briefe von Ärzten. In H 391 handelt es sich um die Person des Königs selbst. Der Arzt rechtfertigt seine bisherige Behandlungsmethode und gibt neue Heilmittel an. In rührender Weise erscheint der König besorgt um das Ergehen ihm nahestehender Beamten, über das er sich fleißig Bericht erstatten läßt (H 1, 77, 108, 109, 204 usw.). H 274 gibt dem Dank eines durch die Fürsorge des Königs genesenen Kranken Ausdruck. In H 324 wird die Königinmutter, die um ihren im Feld stehenden königlichen Sohn besorgt ist, getröstet und aufgerichtet: „ein Gnadenbote Bels und Nebos zieht mit dem König, meinem Herrn".

In großer Zahl sind Briefe religiösen Inhalts vertreten, Berichte über Götterprozessionen (H 42, 65, 338 u. a.), über kultische Handlungen, die zur Abwehr von allerlei Übel anbefohlen

waren (H 19, 23, 24 usw.), besonders aber über die Deutung merkwürdiger Prodigien durch die Wahrsagepriester. H 9 berichtet über die Orakelbefragung, die der König über 4 politische Vornahmen angeordnet hat; ähnlichen Inhalts sind H 31 u. H 58. In H 137 wird dem König mitgeteilt, daß eine Mondfinsternis am westlichen Himmel eintrete, die eine Niederlage der Feinde im Westen bedeute, also einen Erfolg des Feldzuges dorthin verspreche.

Astrologische Berichterstattungen sind in außerordentlich großer Zahl aus der Sargonidenzeit erhalten. Aber nur der kleinste Teil derselben scheint eine Antwort auf vorhergehende Anfrage des Königs zu enthalten und sich auf spezielle Fälle zu beziehen. Die große Mehrzahl sind vielmehr spontane Berichterstattungen über alle im Bereich der betreffenden astrologischen Station beobachteten auffallenden himmlischen und irdischen Erscheinungen. Sie unterscheiden sich von den anderen auch äußerlich durch das Fehlen der Adresse und der Grußformeln. Sie scheinen also nicht an die Person des Königs, sondern an die astrologische Zentralstelle in Babel gerichtet zu sein.

Von Privatbriefen sei noch H 219 erwähnt, in dem ein Sohn seinem Vater versichert, daß er für ihn bete.

Literargeschichtlich von größtem Interesse ist endlich ein Brief1 eines nicht genannten Königs an einen gewissen Schadunu, in dem der Adressat angewiesen wird, Abschriften von allen Beschwörungstexten, die sich in Borsippa auffinden lassen und in Assyrien nicht vorhanden sind, zu beschaffen. Man geht wohl nicht fehl, in diesem König Assurbanipal zu vermuten, der diese Abschriften zur Ergänzung seiner Bibliothek begehrte. Verwandte Texte sind auch Harper 18 (vgl. Behrens S. 93 f) und 447.

$ 70. Briefe aus neubabylonischer und persischer Zeit. Textausgabe: CT XXII, vgl. auch den ,,Descriptive Index" Kings ebd. S. 4 ff.

Während der Drucklegung dieses Buches ist vom Britischen Museum eine Sammlung von 245 Briefen aus der Zeit von etwa 600 bis 450 veröffentlicht worden 2. Diese Briefe haben sämtlich einen in der Hauptsache privaten Charakter, beziehen sich auf die

1 CT XXII, Nr. 1.

23 Briefe, darunter der oben genannte, die mit dieser Sammlung zugleich veröffentlicht wurden, sind offenbar älter.

Lebensinteressen des gemeinen Mannes im Bereich der Güterverwaltung des Samastempels oder anderer Tempel zu Sippar. Im Gegensatz also zu dem zumeist politischen Charakter der Briefe der Sargonidenzeit liegen hier durchweg Dokumente des Geschäftslebens, Zeugnisse des Handels und Wandels der Gewerbe oder Ackerbau treibenden Bevölkerung vor in der Form von Korrespondenzen, Berichterstattungen, Anfragen u. drgl. an die zuständigen Organe der Grundherrschaft oder an Privatpersonen. Der Stand des Absenders scheint nie genannt, dagegen kommt als Adressat sehr häufig der „Priester von Sippar" oder der qêpu, ein hoher Beamter, vor. Wenn diese Adressaten häufig als „Vater" oder „Bruder" von dem Absender angeredet werden, so ist das wohl nicht als Verwandtschaftsbezeichnung aufzufassen. Sehr häufig sind einzelne Briefe an mehrere Adressaten zugleich gerichtet, die dann meist als „Brüder" des Absenders bezeichnet werden.

Die, soweit ich sehe, ausnahmslos gebrauchte Form der Einleitung ist folgende: Brief (Im) des N. N. an N. N., woran sich ein kürzerer oder längerer Segenswunsch meist unter Anrufung der Götter Bêl und Nebo oder Nebo und Marduk schließt.

Einzelne von den Tafeln sind genau und zwar nach Regierungsjahren des Nabonaid, Cyrus, Kambyses oder Darius datiert.

Die Briefe sind auf oblonge Tontafeln geschrieben, die etwas kleiner sind als die in der altbabylonischen Periode gebräuchlichen. Auch die Schrift ist kleiner und gedrängter als auf den Tafeln der früheren Zeit. Wie damals aber wurden auch in dieser späten Zeit die Briefe in Tonhüllen eingepackt und zur Versendung gebracht. Die Hülle trug stets den Namen des Adressaten, gelegentlich auch Name und Siegel des Absenders. Bei einigen Tafeln der Sammlung finden sich Siegelabdrücke auch am Schlusse des Briefes selbst angebracht.

Kap. 19.

,,Wissenschaftliche" Texte.

$ 71. Allgemeines.

Der Ausdruck,,wissenschaftliche" Texte ist in der babylonisch-assyrischen Literatur nur mit Einschränkung zu gebrauchen. Es unterliegt zwar keinem Zweifel, daß die Pflege der ,,Wissen

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