ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

3. Die Syllabare der 3. Klasse (Sc).

CT XXI pl. 29 ff.; Delitzsch, AL3 S. 67ff.; 4 R2 62f. Bearbeitung: Hommel, Sum. Lesest, S. 83 ff.

Bestehend aus 4 Kolumnen stellen sie bis zu einem gewissen Grade eine Kombination von Sa und Sb dar. Zu den 3 Kolumnen von Sa (Aussprache, Zeichen, Zeichenname) treten in der 4. Kolumne die semitischen Übersetzungen des Ideogrammes und zwar unter gelegentlicher Anfügung zahlreicher Synonyma. Es handelt sich nicht darum wie in Sa, in der ersten Kolumne alle Möglichkeiten der Aussprache zu registrieren, es wird vielmehr für jedes Zeichen nur eine Aussprache mitgeteilt, die für eine ganze semitische Wörtergruppe Geltung hat; wenn dagegen dasselbe Ideogramm in verschiedener Aussprache verschiedene Bedeutung hat, so wird es meist auch an verschiedenen Stellen behandelt. Die Absicht von Sc ist demnach die Sammlung der babylonisch-assyrischen Übersetzungen, die für ein Ideogramm unter Voraussetzung einer bestimmten Aussprache möglich sind. Es korrespondieren also Kol. I und Kol. IV, während Kol. II und III als Erläuterung beigegeben sind. Z. B.:

[blocks in formation]

d. h. das Ideogramm Y, das dubbu heißt, hat in der Aussprache dub die Bedeutungen „aufschütten“, „ausgießen“ usw. usw.

4. Die Syllabare der 4. Klasse (Sd).

Br.Mus. 82-8—16, 1: Smith, Miscellaneous Textes 25-26; AbelWinckler, Keilschrifttexte 54f.; CT XI, 49f. Bearbeitung: Hommel, Sum. Les. 96 ff. Außerdem: Sm 1300 (CT XI, 35 f.), K 4174 (ib. 45-48, vgl. Meißner, Supplement, Taf. 8—9) und kleinere Fragmente in CT XI.

Während die als Sc bezeichneten Tabellen durchaus einfache Ideogramme behandeln, enthält eine weitere Gattung von Syllabaren zusammengesetzte Ideogramme, und zwar neben

1 Dasselbe Ideogramm in der Aussprache usch ist an anderer Stelle behandelt.

sachlichen Begriffen vor allem auch Städtenamen, Beamtentitel u. a. In der Anlage entsprechen diese Tabellen völlig denen der Klasse Sc

II. Lexikalische Texte.

In allen bisher besprochenen Texten handelt es sich vor allem die Erlernung der Ideogramme. Eine große Zahl von Listen sind aber rein lexikalischer Natur, und zwar sind es sowohl sumerisch-semitische Vokabularien, als auch semitische Synonymenlisten zur Erlernung offenbar besonders der der Literatursprache angehörenden und sonstiger selten vorkommenden Wörter. Die Anordnung ist durchweg dieselbe, in zwei Kolumnen, von denen die linke das zu erklärende, die rechte das erklärende Wort enthält.

1. Sumerisch-semitische Vokabulare. Veröffentlicht CT XVIII. pl. 32-50; CT XIX, pl. 1-50; CT XII, 1-23, 33-50.

Sie setzen die Kenntnis der Sprache meist voraus, bei einigen Tafeln ist aber gleichwohl die sumerische Aussprache in kleiner Schrift als Glosse den sumerischen Wörtern entweder immer oder wenigstens vielfach beigeschrieben. Der Umfang dieser Listen muß sehr groß gewesen sein. Soweit sie nicht Schülerübungen, sondern Lehrbücher waren, sind sie wohl alle in Serien eingegliedert gewesen. So haben wir von der Serie An-Ta-Gal: schaqû große Stücke der 3., 5., 7., 8. und vielleicht auch der 10. Tafel (CT XVIII). Desgleichen große Stücke einer Serie Alam: la-a-nu (ib). Von der Serie Sag-Alan: nabnîtum sind Stücke der 1., 4., 5., 10., 21., 22., 23., 25. Tafel erhalten (CT XII, 33 bis 50), von einer Serie Id-A: na-a-qu wissen wir, daß sie aus mindestens 40 Tafeln bestanden hat (CT XII, 1—23, kopiert laut Unterschrift im 10. und 11. Jahr des Artaxerxes I., also 455 und 454 v. Chr. nach Originalen zu Borsippa und Babel [pl. 13]). Die sumerische Aussprache ist in beiden Serien durchweg in Glossen beigeschrieben. Wie in Sc sind in der semitischen Kolumne zahlreiche Synonymen mit aufgenommen. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Texte kann aber die Zugehörigkeit zur betr. Serie wegen ihrer fragmentarischen Erhaltung nicht mehr festgestellt werden. Die Anordnung dieser Vokabularien ist keine einheitliche, wie sich auch bei den Syllabaren Sb bis Sd ein festes System nicht erkennen läßt. Die Gestalt der Zeichen ist wohl

Weber, Literatur.

19

das im allgemeinen maßgebende Prinzip, das aber durch andere Einflüsse durchbrochen wird. So sind die sumerischen Worte zumeist nach den Anfangscharakteren geordnet, dazwischen werden solche, die mit denselben Charakteren schließen, angefügt, andere sind lediglich nach verwandten Bedeutungen gruppiert.

Möglicherweise gehören hierher auch die zweisprachigen Listen, die nach Gegenständen geordnet sind (vgl. S. 293 f.).

2. Semitische Synonymenlisten.

Texte: CT XVIII, 1—31.

Von Serien ist bis jetzt nur eine: malku: scharru erkannt (1. c. pl. 17—31), die zum mindesten aus 8 Tafeln bestand. Identifiziert konnten bisher werden Stücke der 1., 3. u. 8. Tafel. 3. Dreisprachige Listen.

a) Das dreisprachige Vokabular K 4319: 5 R 11-12.

Delitzsch,

AL3, 126–130; Abel-Winckler, Keilschrifttexte, 56f. Bearbeitet von Hommel, Sum. Les., 55 ff.

b) Die dreisprachige Götterliste K 171: 2 R 59 +2 R 54 Nr. 2; Lenormant, Choix, Nr. 29. Bearb. v. Hommel, 1. c. S. 45 ff.

Mit dem Studium dieser Texte erklomm der Priesterzögling eine ungleich höhere Stufe. Sie stellen die beiden „Dialekte" der sumerischen Sprache einander gegenüber und fügen in einer 3. Kolumne die semitische Übersetzung bei. Sie dienten zunächst wohl zur Erlernung auch der „neusumerischen“ Formen der Sprache der Bußpsalmen usw. Da man sich nicht damit begnügte, der „dialektischen Form" der Wörter die semitische Übersetzung beizufügen, sondern ihr auch die „altsumerische“ gegenüberstellte zumal in der Götterliste —, so beweist das zum mindesten ein über den nächsten Bedarf und den rein mechanischen Wissenschaftsbetrieb hinausgehendes, sprachgeschichtliches Interesse. Man könnte aber vielleicht auch weitergehen und annehmen, daß die babylonisch-assyrischen Grammatiker über lexikalische Zusammenstellung hinausgegangen sind und die heilige Sprache auch hinsichtlich ihrer lautgesetzlichen Entwicklung studiert haben. Auf jeden Fall sind sie für uns für die Erkenntnis dieser Entwicklung von allergrößter Bedeutung.

4. Das sog. Kossäische Vokabular

Transkr. u. Bearbeitung bei Delitzsch, Sprache der Kossäer 14ff.; vgl. auch Hommel, Grundriß S. 36 f. — Neubabylonische Schrift; bis auf wenige Zeilen vorzüglich erhalten.

enthält auf 48 Zeilen ebensoviele „kossäische“ Worte mit neben

stehender semitischer Übersetzung, und zwar zunächst 16 Gottesnamen, dann allgemeine Begriffe wie Gott, Stern, Himmel, Erde, Wind, König, Mensch, Bogen, Schatten, Hilfe usw.

Die Veranlassung zur Abfassung dieses Vokabulars war vielleicht das Bedürfnis, ein Hilfsmittel zum Verständnis der Sprache des mit den Assyrern in vielfache Berührung kommenden Volks der Kassiten zu schaffen; in diesem Falle müßten wir freilich noch weitere ähnliche Texte erwarten. Wahrscheinlicher ist mir, daß die Tafel eine linguistische Studie eines sprachenbeflissenen Gelehrten enthält. Beachtenswert ist übrigens, daß die Mehrzahl der erklärten Wörter Bestandteile kassitischer Personennamen sind.

Die vollständig der Erklärung von Personen- und zwar meistens Königsnamen gewidmete Tafel 5 R 44 enthält in Kol. I, 23-29; III, 52; IV, 33-44 kassitische Personennamen mit semitischer Übersetzung. Vielleicht enthält auch K 8668 eine kassitisch-semitische Wörterliste; dagegen scheint in OBJ Bd. I, pl. 63 Nr. 146 eine rein kassitische Wörterliste ohne semitische Übersetzung vorzuliegen (vgl. Hommel Grundriß, S. 36 A. 3).

III. Grammatische Texte.

1. Ein umfangreicher Text, der nach den Anfangsworten den Namen,,ana ittischu" führt und wie alle anderen ähnlichen Texte jedenfalls allgemein in den Schulen gebraucht worden ist, lehrt uns den weiteren Gang des semitischen Sprachunterrichts kennen. Er enthält die Formenlehre der sumerischen Sprache in Paradigmen und kurzen Sätzen, aber auch schwierige Materialien, wie namentlich Beispiele aus den Gesetzessammlungen. Im Zusammenhange dieser Serie sind auch die oben § 61 besprochenen sog. „,sumerischen Familiengesetze" überliefert worden.

Es sind bis jetzt 4 Tafeln dieser Serie identifiziert (1, 2, 6 (?), 7), eine weitere mit großer Wahrscheinlichkeit ihr zugewiesen. Diese Tafeln sind zum größten Teil gut erhalten, in 4 Kolumnen geschrieben und zählen 262, 248, 194, 175, 221 Zeilen. Veröffentlicht u. a. in 2 R 11 (Haupt, ASKT 45 ff.), 2 R 12f. (Haupt, S 54 ff.), 2 R 14f. (Haupt, 71 ff.), 2 R10 u. 5 R24 (Lenormant, Choix, Nr. 15) 2 R8f. (Haupt S. 69 ff.). Auszüge bei Delitzsch, AL3 u. 4; über die Literaturnachweise zu den einzelnen Fragmenten und Duplikaten s. Bezold, Literatur S. 211ff. Vgl. auch Hommel, Geschichte S. 382 ff., Meißner, WZKM 4, 301 ff.

Alle bisher gefundenen Fragmente stammen aus Assurbanipals Bibliothek, gehören aber, wie es scheint, verschiedenen Rezensionen an. Ein grammatisches Paradigma z. B. lautet (Delitzsch, AL', S. 113, Z. 92 ff.):

[blocks in formation]

Der weitere Inhalt besteht zum großen Teil aus Beispielen, die aus der Sprache der Rechtsurkunden hergenommen sind. Und zwar ist es die Sprache und das Recht der altbabylonischen Zeit, die ihnen zugrunde liegen. Damit ist die Möglichkeit gegeben, daß die Zusammenstellung der Serie selbst, wenigstens dem Grundstock nach, bis in die Zeit Hammurabis zurückreicht. Ihre ursprüngliche Bestimmung war wohl die, als Handbuch zur Erlernung der juristischen Terminologie den mit der Beurkundung von Vertragsabschlüssen betrauten Priestern zu dienen (vgl. Hommel und Meißner 11. cc.)

2. Schulzwecken haben auch gewisse Abschriften von Zauberbzw. Beschwörungstexten1 gedient, die nicht wie gewöhnlich die semitische Übersetzung des sumerischen Orginals inter lineas geben, sondern wie bei den Paradigmensammlungen usw. der Serie ana ittischu nebenher in eigener Kolumne laufen lassen.

Demselben Zwecke dienten auch die meisten uns erhaltenen Niederschriften der unten § 76 besprochenen Sprichwörter.

IV. Paläographische Texte.

Was der babylonische Student bisher gelernt, befähigte ihn aber nur zum Verständnis der in die Schrift seiner Zeit umgeschriebenen Texte. Die Originale mit ihren altertümlichen Schriftzeichen waren ihm auch nach Absolvierung der grammatischen Kurse ein verschlossenes Land. So mußten den grammatischen Stücken notwendig epigraphische, genauer paläographische an die Seite treten. Einige solcher Studententafeln sind erhalten. Es sind entweder reine Zeichenlisten, die alle möglichen Zeichenvarianten aus verschiedenen Epochen und Schulen zusammenstellen, oder sie haben zudem jeweils die moderne neubabylonische oder neuassyrische Form eingeschrieben (vgl. die Texte CT V 8-12 u. 13-16). Diese Tafeln sind offenbar durchaus ernst zu nehmen, wenn es auch bis jetzt nicht gelingt, die oft sehr zahlreichen und

12R 17-18; Haupt ASKT 82 ff., zum Teil bei Delitzsch, AL3 u. 4 S. 132f. bzw. 116ff.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »