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wenigstens theilweise verzeichnet. Zur Italaliteratur vermißte ich Ott, der in Fleckeisens Jahrbücher gegen Ziegler geschrieben hat, zur Vulgataliteratur wäre neben Kaulens Handbuch der Vulgata dessen Geschichte der Vulgata zu erwähnen gewesen. S. 183 hätte der Coder Teplensis genannt werden sollen.

Schanz.

3.

1) Göttliches Wissen und göttliche Macht des Johanneischen Christus. Ein Beitrag zur Lösung der Johanneischen Frage. Von Dr. theol. Karl Müller, Gymnasial-, Religions- und Oberlehrer in Breslau. Freiburg. Herder. 1882. 143 S.

2) Kurzgefaßter Commentar zu den Vier heiligen Evangelien. Von Dr. Franz X. Plöhl, o. ö. Prof. der Theologie an der k. k. Universität zu Graz. In vier Bänden. Dritter Band. Erster Theil. Kurzgefaßter Commentar zum Evangelium des h. Johannes mit Ausschluß der Leidensgeschichte. Graz. Styria. 1882. XLIX u. 228 S. M. 3,20.

3) Die Entstehung der Apokalypse. Ein Beitrag zur Geschichte des Urchristenthums von Dr. phil. Daniel Völter, Repetent am evangelisch-theologischen Seminar in Tübingen. Freiburg und Tübingen 1882. Mohr (P. Siebeck). 72 S. M. 2.

Die Johanneische Frage ist wie die parallele synop tische Frage eine Frage ohne Ende. Schon die Art wie sie aufgeworfen wurde beweist, daß es sich in legter Instanz um philosophische und dogmatische Gegensäße

handelt, welche in das Urchristenthum zurückverseßt werden und den historischen Untersuchungen vielfach präjudiciren. Andererseits ist aber zuzugeben, daß namentlich die Behandlung Baur's zur historischen Auffassung der Evangelien viel beigetragen hat. Man wird heutzutage kein Evangelium, auch das des Johannes nicht, befriedigend zu erklären im Stande sein, wenn man nicht die historischen Vorausseßungen einer genauen Untersuchung unterzieht. Diese wird dann von selbst dazu beitragen, die eigenthümlichen, tief einschneidenden Differenzen des 4. Evangeliums zu den synoptischen Evangelien, begreiflich, ja nothwendig erscheinen zu lassen. Es ist hierin auch in neuerer Zeit so viel gearbeitet worden, daß man wohl die historische Frage bei den gegenwärtig zu Gebot stehenden Hilfsmitteln für beinahe erschöpft betrachten muß. Die Arbeiten von Godet und Luthardt einerseits, von Weizsäcker und Beyschlag andererseits verfolgen die Frage bis zu ihren äußersten Consequenzen. Katholischerseits ist freilich seit Hug und Maier nichts Bedeutendes mehr in dieser Frage geleistet worden. Der neueste Commentar zum Evangelium von Haneberg - Schegg konnte schon wegen des bekannten „katechetischen“ Standpunktes die historisch-kritischen Fragen nicht wesentlich fördern. In der Erklärung wird man aber Haneberg nicht Unrecht thun, wenn man sagt, daß er durchaus auf altem Boden stehen geblieben ist. Manchmal glaubt man gar, Tolet spreche zu uns. Der Herausgeber konnte daher unmöglich einen ganz befriedigenden Commentar daraus machen, so hoch auch seine Mühewaltung anzuschlagen ist. Es bleibt also für

Theol. Quartalschrift. 1883. Heft I.

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katholische Theologen in dieser Frage noch ein ziemliches Arbeitsfeld übrig.

1) H. Müller gibt schon im Titel seines Buches den Zweck und Inhalt desselben ziemlich vollständig an. Er behandelt im ersten, mehr vorbereitenden Theil den geschichtlichen Charakter des Johannesev., seine Gegner und Vertheidiger. Im zweiten Theil wird das göttliche Wissen und die göttliche Macht des Johanneischen Christus an der Hand der einschlägigen Stellen und Erzählungen des Evangeliums und unter fortwährender polemischer Berücksichtigung der Gegner und halben Vertheidiger nachgewiesen. Es ist also nur ein Theil der Johanneischen Frage, speciell die innere Kritik, welche der Verf. be= handelt. Er sucht nachzuweisen, daß die Zurückführung der evangelischen Erzählungen auf eine Idee, welche im Prolog ausgesprochen sei, unstatthaft sei. Dies thut er mit vielem Geschick und großer Gelehrsamkeit, obwohl er meines Erachtens in der Vertheidigung zu weit geht. Zwar faßt er den Prolog nicht ganz historisch, weil es unmöglich ist, aber doch urgirt er den historischen Charakter zu stark. Wenn er schon V. 5 nicht bloß überhaupt historisch, sondern auch christlich deutet, wenn er die vorhergehenden v in diesem Sinne premirt und den Evangelisten Thatsachen eigener Erfahrung und Erinnerung mit metaphysischen Deductionen verflechten läßt, so läßt sich dies bei dem Gegensaß, die Geschichte in der Idee aufgehen zu lassen, begreifen, aber eine befriedigende Einsicht in den Prolog des Johannes wird man dadurch nicht erlangen. Dazu wird man gegen Baur und seine Schule genau auf die historische Situation der Schrift einzugehen haben. Besser ist was über

die Johanneischen Wunderberichte gesagt wird. Dieselben werden genau analysirt und gegen die vorgeblichen Unwahrscheinlichkeiten, Widersprüche, mythologischen Bildungen u. A. vertheidigt. Daß sie im Organismus des Evangeliums nach 20, 30. 31 einen wesentlichen Factor bilden, kann füglich nicht bestritten werden. Nur muß auch 12, 37 ff. genau berücksichtigt werden, um die Tendenz des Evangelisten zu erkennen. Daraus wird dann auch klar, warum Johannes statt der synoptischen Todtenerweckungen die des Lazarus aufgenommen hat. Ein Recurs auf die geringere Schulung der Synoptiker als Biographen scheint mir weniger am Plage zu sein, wenn doch der Hauptgrund „in der wesentlich verschiedenen Anlage und Dekonomie der Evangelien zu suchen“ ist (S. 138). Warum das Moment der Steigerung in der Auferweckung des Lazarus bestritten werden soll, kann nur aus dem Gegensatz zu Baur erklärt werden. Denn daß Johannes nicht bloß bei diesem Wunder, sondern bei seinen Wunderberichten überhaupt dieses Moment berücksichtigt hat, ist eine Thatsache, welche bei der Auffaffung des Evangeliums wohl im Auge behalten werden muß.

2) Der erste Band dieses Evangelicommentars wurde 1880 S. 658 ff. angezeigt. Der zweite, das Marcusund Lucasev. umfassende Band steht noch im Rückstande, weil der Verf. es mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Theologie-Studirenden für angezeigt gehalten hat, zuvor das Johannesevangelium zu commentiren. Der vorliegende erste Theil enthält neben einer verhältnißmäßig langen Einleitung die sieben ersten Kapitel des Evangeliums. Nach dem Zwecke seiner Arbeit war es nicht

seine Aufgabe, „neue Resultate der Bibelforschung zu Tage zu fördern“, sondern nur „die sicheren Ergebnisse der Schriftforschung zu acceptiren, zu erläutern und zu begründen". Doch soll der Commentar „keine einfache Excerpirung und Zusammenstellung von Erklärungen anderer Exegeten" sein. Vielmehr vindicirt er seiner Arbeit mit vollem Bewußtsein jenen Grad von Selbständigkeit, wie er Schriften von diesem Umfange und Zwecke überhaupt eigen ist". Lezteres soll wohl die Antwort sein auf einen Angriff gegen die Selbständigkeit des Verf. im ersten Band, den die Theologische Literaturzeitung gemacht hat. Ob es in diesem Falle nicht beffer gewesen wäre, die Stellung zum Meyer'schen Commentar überhaupt klar zu machen, will ich dahingestellt sein lassen, aber wenn katholische Eregeten so häufig Meyer's Commentare benüßen, so sollten sie ihre Selbständigkeit in einem Hauptvorzug derselben bekunden. Meyer ist sich in der Auffassung und Methode vom Anfang an bis zum Schluß gleich und liefert, wie man seinen Standpunkt sonst beurtheilen mag, etwas Originelles und Einheitliches. Die katholischen Exegeten müssen also darnach streben, daß sie nicht nur Kapitel für Kapitel erklären, sondern dem Ganzen den eigenthümlichen Charakter aufprägen und dadurch die eigene Gedankenarbeit zeigen. Andernfalls bleibt man bei einer mehr oder weniger guten Reproduction und Zusammenstellung des Alten. Diese Anforderung ist aber m. Er. auch an einen kurzgefaßten Commentar zu stellen. Auch der Studirende kann nur auf diese Weise in den Geist einer Schrift eingeführt werden. Deßhalb hätte ich gewünscht, daß der Verf. die einleitenden Fragen über das Ver

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