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hältniß zu den synoptischen Evangelien, den geschichtlichen Charakter des Johannesev., die Echtheit, die Gegner der Echtheit mehr ver- und zum Theil zusammengearbeitet und dem für die eigene Auffassung entscheidenden § über Veranlassung und Zweck eine größre Ausdehnung gegeben hätte. Die Eintheilung des Prologs V. 1. 2, 3-13, 14-18 ist unzutreffend und zwar um so mehr, wenn der Zusammenhang zwischen dem Prolog und der evangelischen Geschichte ein sehr enger ist. 5, 1 ent= scheidet sich der Verf. für das Passafest. Im Uebrigen hat sich der Verfasser sehr häufig an Maldonat und a Lapide angeschlossen und zwar mitunter so eng, daß er die patristischen Frrthümer derselben reproducirt; z. B. 4, 27 den h. Cyprianus citirt, obwohl die Schrift de singul. clericorum schon von den Maurinern als unterschobene bezeichnet wurde. Den besten älteren Commentar von Tolet scheint er nicht zu Rathe gezogen zu haben. Die Erklärung ist mehr periphrastisch als streng philologisch historisch, genügt aber dem vorgefeßten Zweck, falls man überhaupt den Studirenden nur den wesentlichen Inhalt, nicht auch die charakteristische Form vorführen will. Dies dürfte gegenwärtig die Ansicht vieler katholischen Theologen sein, welche vor streng wissenschaftlicher Exegese einen gewissen Horror haben. Als einen gesunden Zustand können wir diesen aber gewiß nicht bezeichnen.

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3) Nicht den geringsten Einwand gegen die Johanneische Auffassung des vierten Evangeliums bietet die Apokalypse dar. Denn ihr sprachlicher Charakter wurde ja schon von Dionysius von Alexandrien in schroffen Gegensag zu dem Evangelium gesezt und die kritische Schule

hat nur eine andere Consequenz gezogen, indem sie gerade in der Apokalypse den echten Donnerssohn_erkannte. Sie ist im Ganzen darin einig, daß nur die Apokalypse vom Apostel Johannes herrührt und vor dem J. 70 verfaßt ist. Die Zweifel an der Einheit der Schrift haben zwar auch nicht ganz gefehlt, aber sie waren vereinzelt und haben wenig Zustimmung erhalten. Dagegen unternimmt es nun ein junger Gelehrter nachzuweisen, daß die Apokalypse nichts weniger als eine einheitliche Schrift sei. Dieselbe habe vielmehr folgende verschiedene Bestandtheile: 1) Die Urapokalypse des Presbyters Johannes aus dem J. 65 oder 66: 1, 4—6. 9. 4, 1–5, 10. 6, 1—17. 7, 1—8; c. 8. 9. 11, 14-19. 14, 1–3. 6. 7. 18, 1-20. 19, 1–4. 14, 14-20. 19, 5-10. 2) Die im J. 68 entstandene Weissagung desselben Verfassers: c. 10. 11, 1—13. c. 17. 18, 21-24. 3) Die erste größere Einschaltung unter Antoninus Pius zwischen 140-150: 11, 15. 18. c. 12. 13. 14, 9-12. c. 15. 16. 17, 1. 19, 11-21, 8. 4) Die zweite kleinere Einschaltung unter Antoninus Pius um 150: 1, 7. 8. 5, 11-14. 6, 16. 7, 9-17. 14, 1. 4. 5. 21, 9-22, 5. 6. 8-11. 14. 15. 5) Die legte Einschaltung unter Marc Aurel um 170: 1, 1—3. 1, 10-3, 22. 5, 6. 14, 13. 16, 15. 19, 10. 22, 7. 12. 13. 16-21.

Die Gründe für diese gründliche Zerschneidung des großartigen, aber sehr schwer verständlichen Werkes sind theils dogmatischer, theils und vorwiegend historischer Natur. Die ersteren tarire ich ganz gering. Denn weder die Anlehnung der Vorstellungen von Gott und Christus an die alttestamentlichen Bilder und Begriffe in der

ursprünglichen Apokalypse, noch die Auffassung der Person Christi als einer durchweg menschlich-historischen, noch die monarchianische Christologie in vorgeblich späteren Theilen ist in einer apokalyptischen Schrift von Bedeutung. Die Ausdrücke sind derartig, daß sie unschwer mit denen in den andern Theilen in Uebereinstimmung gebracht werden können. Ein Wechsel hierin ist aber durch den häufigen Scenenwechsel im ganzen Buch leicht erklärlich. Mehr Beweiskraft haben allerdings die historischen Gründe. Man wird wohl nie dazu gelangen, eine ganz befriedigende Erklärung für diese Punkte zu geben. Der deutlichste Beweis dafür ist die Zuflucht neuerer Exegeten zur endgeschichtlichen Erklärung. Sollen die Verfolgungen, Martyrien, häretischen Erscheinungen u. A. vom zeitgeschichtlichen Standpunkte aus erklärt werden, so reicht die Neronische Verfolgung nicht aus. Anders ist es aber schon wenn man bis zum Ende des 1. Jahrhunderts herabgeht und, was die Schrift absolut verlangt, den prophetischen Charakter nicht außer Acht läßt. Wie aber auch die Erklärung hierüber ausfallen mag, so ist es doch historisch unmöglich, die lezte Redaction so tief ins 2. Jahrhundert herab zu verlegen. Die Apokalypse ist so gut als irgend eine kanonische Schrift bezeugt, denn die späteren Zweifel sind dogmatischen Ursprungs und das Verhalten des Eusebius beweist nicht, daß er für sie keine genügende Bezeugung vorfand, sondern daß er zu wenig historische Daten gegen sie zur Hand hatte. Anders wäre ihre Stellung unter den duoλoyovuɛvɑ und vóðɑ gar nicht begreiflich. Sie hätte unter den άvtileyóμeva ihren Plag finden müssen. Für die erste Stelle spricht die Bezeugung, für die

zweite die Neigung des Eusebius. Als eine Mißachtung aller historischen Beweisführung muß ich es aber bezeichnen, wenn der Verf. es plausibel machen will, daß die legte Einschaltung der Apokalypse dem Justin um 160 und den Gemeinden von Lyon und Vienne in dem vielleicht von Frenäus verfaßten Schreiben an die Gemeinden Asiens und Phrygiens um 177 noch unbekannt war, aber dem Frenäus bei der Abfaffung seines Hauptwerks vorlag, so daß die Apokalypse in ihrer heutigen Gestalt der gallischen Kirche um 180 bekannt wurde. Denn die Zumuthung, daß sich Frenäus innerhalb eines halben Dezenniums unvermerkt eine so wesentlich veränderte kanonische Schrift habe in die Hände spielen lassen, ist so stark, daß jedes Wort darüber zu viel wäre. Es ist gewiß eine naive Beweisführung, wenn der Verf. meint, so große Einschaltungen seien möglich gewesen, da die Apokalypse nicht sowohl weil sie nicht apostolisch als vielmehr weil sie von den Ereignissen rasch überholt war, weder eine weitere Verbreitung noch ein größeres Ansehen erlangt hatte, sondern bald in Vergessenheit gerathen war! Und doch nennt Justin den Namen des Verfassers und wagt es der heftigste Gegner, Dionysius von Alexandrien, nicht, ihr den inspirirten Charakter abzusprechen. Das Buch mit den sieben Siegeln wird also nach wie vor weiterer Aufklärung bedürfen. Diese Art der Behandlung der neutestamentlichen Schriften dürfte heuzutage kaum mehr als eine vorübergehende Beachtung finden.

Schanz.

4.

Monat-Rosen. Organ und Eigenthum des Schweizerischen Studentenvereins und seiner Ehrenmitglieder. Redigirt von Bernhard Fleischlin und F. Wicht. XXV. Jahrg. 1880–81. XXVI. Jahrg. 1881–82. Luzern. Druck und Expedition der Buchdruckerei J. Schill. 488. 548 S. 8.

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Die Monatrosen", eine von dem Verein der katholischen Schweizer Studenten herausgegebene Zeitschrift, von welcher uns die oben verzeichneten zwei Jahrgänge in je 9 Heften vorliegen, verdienen es aus mehreren Gründen, daß wir sie der freundlichen Beachtung unserer Leser empfehlen. Die als Vereinsorgan dienende periodische Publication hat zwei verschiedenen Aufgaben zu genügen, von denen wir die eine die literarische, die andere die geschäftliche nennen können. Ob es zweckmäßig sei, in einem und demselben Organe beide Zwecke miteinander zu verbinden, oder ob die geschäftlichen Angelegenheiten des Vereins, z. B. die Mitgliederverzeichnisse, Semestralberichte der einzelnen Sectionen, Referate über Vereinsfeste, Mittheilung der an den lezteren gehaltenen Reden und Trinksprüche, und endlich Personalnotizen verschiedener Art, vielleicht besser von dem literarischen oder wissenschaftlichen Theil der Publication abgetrennt würden, dieß ist eine Frage, welche in erster Linie aus den Bedürfnissen und Erfahrungen des Vereins selbst heraus zu beurtheilen ist und über die wir hier hinweggehen können. Immerhin geben auch diese geschäftlichen Mittheilungen einen nicht unintereffanten Einblick in ein Stück öffentlichen, kirchlichen und politischen Lebens der katholischen Schweiz. Dem Namen nach nemlich besteht zwar der Verein zunächst aus

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