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3.

Die Lehre von der Auferstehung des Fleisches, nach 1 Cor. 15, 13-53.

Von Joseph Holl, Pfarrer und k. Distr.-Schulinspektor in Hopferau bei Füssen, Bayern.

Als der h. Paulus vor dem hohen Rathe in Jerusalem stand, da rief er aus: „Männer, Brüder! ich bin ein Pharisäer, wegen der Hoffnung der Auferstehung der Todten werde ich gerichtet" 1). Darüber entstand ein Streit zwischen den Pharisäern und Sadduzäern; „denn die Sadduzäer sagen, es sei keine Auferstehung, weder Engel noch Geist, die Pharisäer aber bekennen beides“ 2). In der That hätte der h. Paulus die Gegensäge beider Parteien nicht schärfer bezeichnen können. Durch heidnische Einflüsse, namentlich die epikuräische Philosophie, irregeleitet, verwarfen die Sadduzäer sogar die Unsterblichkeit der Seele; natürlich mußten sie noch vielmehr die Auferstehung läugnen, wie aus den Evangelien bekannt ist 3).

Dagegen gehörte nicht bloß die Unsterblichkeit der

1) Apg. 23, 6.

2) Apg. 23, 8.

3) Matth. 22, 23. Mark. 12, 18. Luk. 20, 27.

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Bekannt sind

mein Erlöser

Seele, wofür sich schon bei Moses Anhaltspunkte genug finden 1), sondern auch die Auferstehung des Fleisches zu den Hauptlehren des alten Bundes. Beides ist stets in den engsten Zusammenhang gebracht, wie an vielen Stellen der h. Schrift ausgesprochen ist. die Worte Jobs: Denn ich weiß, daß lebt, und ich werde am jüngsten Tage ins? von der Erde auferstehen und werde umgeben werden mit meiner Haut und in meinem Fleische werde ich meinen Gott schauen“ 2). Ebenso lautet die Verheißung Daniels : „Die Menge derer, die im Staube der Erde schlafen, werden aufwachen; einige zum ewigen Leben, einige zur Schmach, um sie ewig zu schauen" 3). Und die makkabäische Mutter und ihre Söhne ließen mit dem Bekenntniß der Auferstehung auf den Lippen sich hinrichten 4). Daher konnte Christus den Sadduzäern mit Recht be= merken: Ihr kennet weder die Schrift noch die Kraft Gottes" ").

In der That bot schon die Lehre, daß die sichtbare Welt vom wahren höchsten Gotte (nicht einem Demiurgen) geschaffen und der Leib des Menschen von Gott selbst gebildet wurde, sowie das ganze mosaische Geset eine passende Unterlage zu dem in Israel ®) allgemeinen Auferstehungsglauben und ein heilsames Gegengift gegen einen zur Läugnung verleitenden Spiritualismus.

Daher ist auch der mit der Meffiashoffnung zu=

1) Haneberg, relig. Alterthümer, 2. Aufl. S. 125.
2) Job, 19, 25. 26.

3) Dan. 12, 2.

4) 2 Macc. 7, 9. 14. 15.

5) Matth. 22, 29.

6) Vgl. Joh. 11, 24.

sammenhängende Auferstehungsglaube den gläubigen Juden in späterer Zeit verblieben und in das von Maimonides verfaßte, noch jezt in den jüdischen Gebetbüchern enthaltene Glaubensbekenntniß übergegangen. Hier lautet nämlich der 13. Artikel: „Die Todten wird Gott beLeben nach der Fülle seines Erbarmens. Gepriesen sei in alle Ewigkeit sein lobwürdiger Name" 1).

Dagegen fand das Evangelium unter den Heiden wenig Anhaltspunkte für den Auferstehungsglauben : eher bei den östlichen Völkern in Asien 2), weniger im Abendlande bei Griechen und Römern. Hier treffen wir wohl das Gefühl von der Fortdauer der Seele und von der Verantwortlichkeit nach dem Tode, aber wenig von einer Auferstehung. Die viel verbreitete Vorstellung der Pythagoräer und Platoniker, als sei der Leib nur der Kerker der Seele und deren Austritt aus ihm der Eingang zur wahren Freiheit und Seligkeit, war direkt gegen die Auferstehungslehre 3). So finden wir es begreiflich, warum der H. Paulus mit der Auferstehungslehre soviel Anstoß fand. Zu Athen wurde er verlacht 4) und in allen seinen Briefen an Griechen, in Korinth, Philippi, Tessalonika muß er auf diese Lehre besonders hinweisen *). Die twès ¿v vμiv zu Korinth, welche die Auferstehung läugnend, dieses merkwürdige 15. Kapitel veranlaßt haben, mögen wohl in ähnlichen Vorurtheilen

1) Haneberg, I. c. S. 117.

2) Döllinger, Heidenthum und Judenthum S. 380.

3) Auch die Essäer und Samariter sollen dieselbe geläugnet haben.

4) Apg. 17, 32.

5) Tertull. de resurr. carnis cap. 39.

befangene Heidenchristen gewesen sein, welche durch etwa zu grob-sinnliche Vorstellungen der Juden noch gereizt wurden.

Indem der Apostel diese Läugner widerlegt, verzichtet er auf die von Apologeten gegen Heiden und Häretiker aus der Idee des Menschen 1), seiner Stellung im Universum, der Würde des menschlichen Leibes und seinem Zusammenhang mit der Seele oder von der Gerechtigkeit und Allmacht Gottes hergenommenen Beweise. Sein Verfahren ist viel einfacher, er stellt sich mitten in das Evangelium hinein und beleuchtet von da aus, wie dasselbe in seinem. Kern eine Auferstehungslehre sei. Von der Thatsache der Auferstehung Jesu Christi ausgehend, beweist er als nothwendige Folge die Auferstehung Aller in Christo und corrigirt zugleich zu rohsinnliche Vorstellungen, indem er das Unverwesliche und Geistige des Auferstehungsleibes darlegt und daraus Folgerungen zieht für das Schicksal derer, welche die 2. Ankunft des Herrn erleben werden. Diese 3 Punkte wollen wir genauer besprechen.

I. Busammenhang der allgemeinen Auferstehung der Todten mit der Auferstehung Jesu Christi und mit der Erlösung.

Ueber diesen Punkt lehrt der Apostel 3 Stücke: 1. Auferstehung Christi und allgemeine Auferstehung beides steht und fällt miteinander, V. 12-20.

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1) Sehr schön sagt z. B. Tertullian: sich allein ist der Mensch, noch auch der Leib

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Wort Mensch ist gleichsam der Ritt für die 2 verbundenen Substanzen" 1. c. cap. 40.

2. Christus ist im Gegensaße zu Adam der Stammvater eines neuen Geschlechts; daher seine Auferstehungsnatur folgerichtig auf seine Jünger übergeht, V. 20–22.

3. Die allgemeine Ueberwindnng des Todes und allgemeine Anferstehung ist, nachdem sie in Christus prinzipiell vollbracht wurde, geradezu Zweck und Endziel der ganzen Erlösung, (V. 23-28.)

Ad 1. Nachdem der Apostel erzählt hat, daß er zu Korinth unter den Hauptpunkten (èv nowτois) den erlösenden Tod Christi und seine Auferstehung gepredigt habe und nachdem er die Beweise für die Auferstehung Christi kurz in's Gedächtniß zurückgerufen die Erscheinung an Kephas, die Eilfen, 500 Brüder, Jakobus, ihn selbst - fährt er weiter: „Wenn aber Christus geprediget wird als der, so von den Todten auferstanden ist, wie sagen einige unter euch, es sei keine Auferstehung von den Todten? Wenn eine Auferstehung der Todten nicht ist, so ist auch Christus nicht auferstanden". Sofort führt der Apostel die Folgerungen an, die dies nach fich zöge:

Predigt und Glaube find eitel (14),

die Apostel sind Lügner und Verbrecher (15), dann gibt es keine Sündenvergebung (17), die in Christo Entschlafenen sind verloren (18), die Lebenden, die auf Christus hoffen, elender als alle Menschen (19).

Man sieht, hier sagt der Apostel, wie von andern Lehren des Evangeliums, so besonders von der Todtenerstehung, daß sie mit der Auferstehung Jesu stehe und falle. Manche Ausleger meinen, der Apostel habe hier den Beweis vom Aehnlichen (Induktionsverfahren) ge=

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