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eine Arbeit, die neun Auflagen hinter sich hat, sollte nur da die Hand angelegt werden, wo es wirklich nothwendig ist. Indessen macht sich, so viel ich sehen konnte, die formale Hand des Hg. glücklicherweise nur wenig bemerkbar.

Wie die Vergleichung der vorliegenden Auflage mit der vorausgegangenen zeigt, hat sich der Hg. seiner Aufgabe mit Fleiß und Umsicht gewidmet. Doch lassen sich immerhin noch manche Fehler in der Darstellung und Lücken in dem Literaturverzeichniß wahrnehmen. So blieb insbesondere der schon in der 9. A. veraltete § 93 fast unverändert stehen. Ueber den Diognetbrief ist kein Wort weiter gesagt, als bereits in der 9. A. steht, obwohl seitdem so viel über ihn verhandelt und so verschiedene Urtheile über ihn ausgesprochen wurden. Bei der Frage nach dem Autor der Nachfolge Christi ist, von anderen Arbeiten abgesehen, die treffliche Monographie von Spigen nicht erwähnt. Beim Montanismus fehlt die Monographie von Bonwetsch, bei der Synode von Liftinä die Untersuchung von Nürnberger (Qu.-Schr. 1879). I, 274 ist Hippolyt unter den Gegnern der Keßertaufe zu streichen. I, 272 war der verschiedene Standpunkt Mayer's in der Frage nach der Zahl der Katechumenatsclassen kurz zu erwähnen. I, 269 Anm. war zu bemerken, daß die alte Datirung des Clemensbriefes jest so ziemlich aufgegeben ist, u. s. w. Doch ich will in dieser Aufzählung nicht allzuweit gehen. Indem ich noch hervorhebe, daß die neue Auflage ihre Vorgängerinnen bezüglich der Ausstattung um ein Beträchliches überragt, schließe ich die Anzeige mit der Vorrede: Und so möge Alzog's Werk abermals hinausgehen und versuchen, ob es in seiner

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neuen Gestalt zu den alten Freunden sich neue hinzu

gewinne!

Funk.

6.

Die Geschichte des Montanismus von G. N. Bonwetsch, Docent der Theol. in Dorpat. Erlangen, Deichert 1881. VIII, 210 G. 8.

Diese Monographie zerfällt in drei Theile. Der erste zählt die Quellen der Geschichte des M. auf. Im zweiten wird das Wesen, im dritten die Geschichte des M. dargestellt. In der Einleitung werden die bisherigen Auffassungen namhaft gemacht. In den zwei Beilagen am Schluß werden die Aussprüche der neuen Propheten zusammengestellt und das Verhältniß des Pastor Hermä zum M. ganz im Anschluß an die Zahn'sche Auffassung besprochen. Aehnlich ließ auch Ritschl in seiner „Altkatholischen Kirche“ der Geschichte des M. eine Erörterung der Form und des Inhaltes der neuen Offenbarung vorangehen, und die Disposition liegt ziemlich nahe. Auf der anderen Seite führt aber das Verfahren zu manchen Wiederholungen und läßt auch die geschichtliche Entwicklung nicht zum vollen Ausdruck kommen. Die beiden Seiten, Inhalt und Geschichte, wären m. E. beffer in ihrer natürlichen Verbindung belassen worden. In einem zusammenfassenden Capitel konnte das Wesen und der Grundcharakter des M. noch immer übersichtlich dargestellt werden.

Die Arbeit zeugt von Fleiß, Geschick und Gelehr

Theol. Quartalschrift. 1883. Heft II.

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samkeit. Doch fehlt es nicht an mehreren schwachen Seiten. Wenn die Untersuchung im ganzen auch eine streng quellenmäßige ist, so läßt sich der Vf. doch bisweilen verleiten, die Grenzen zu überschreiten, die unserem historischen Wissen gesteckt sind, oder er übergeht umgekehrt Punkte, die in einer Monographie nicht fehlen dürfen. So vermißt man Seite 174 eine genauere Darlegung des Verhaltens der römischen Kirche zum M., bezw. des Verhaltens der praecessores des Papstes, der nach Tertullian (Adv. Prax. c. 1) auf Grund der Mittheilungen des Prareas seine Stellung änderte. Sofrates wird S. 148 ohne weiteres den Novatianern beigezählt. S. 150 und 203 wird als sicher angenommen, daß zur Zeit des Pastor Hermä Presbytercollegien die römische Gemeinde leiteten, während dies doch auch ein protestantischer Historiker schwerlich behaupten kann, sobald er den Ursprung der bezüglichen Schrift mit dem Muratori'schen Fragment in die Mitte des zweiten Jahrhunderts verseßt. Auch vermißt man da und dort die erforderliche Genauigkeit bei den Citaten. 6. 95 ist einfach von des Hieronymus Brief an die Marcella die Rede, während der Kirchenvater an diese Frau doch eine ganze Reihe von Briefen schrieb.

Am Schluß des dritten Theiles finden wir einen Abschnitt mit der Ueberschrift: Montanistisches in der Kirche. Der Vf. sucht hier nachzuweisen, daß die Reform, die durch Montanus versucht worden, später in der Kirche auf andere Weise angestrebt wurde, daß aber erst Luther das bezügliche Problem zu lösen und dem im Montanismus Berechtigten seinen Plaz anzuweisen verstand, indem er die Forderung wahren Christenthums

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an alle Christen und nicht bloß an den Stand der Kleriker und Mönche gestellt habe. Der Vf. hätte diesen Abschnitt demgemäß auch überschreibeu können: Montanus, ein Verläufer Luther's, und es wäre dieses vielleicht sogar besser gewesen. Denn die Ueberschrift hätte ihn wohl einsehen lassen, wie schief und einseitig die einschlägigen Ausführungen sind, und der Abschnitt wäre dann wahrscheinlich umgearbeitet oder einfach Schaden

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gestrichen worden.

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ohne

Funk.

7.

Freiburger Diöcesan-Archiv. Vierzehnter und fünfzehnter Band. Freiburg, Herder 1881, 1882. XVI, 304; XVI, 308 G. 8.

Es liegen uns wiederum (Du.-Schr. 1881 S. 323 ff.) zwei Bände des Freiburger Diöcesan-Archives vor. Sie enthalten verschiedene wichtige Publicationen. Erwähnt werden mögen hauptsächlich: Catalogus Rhenaugiensis, Fortseßung und Schluß zu Bd. XII; Geschichtliches aus St. Peter, 13.--18. Jahrhundert, mitgetheilt von Dr. Baumann, Aufzeichnungen von Abt Peter Gremelspach † 1512, bezw. von Abt Berthold I. (1192—1220), da der Bericht über die Anfänge des Klosters vermuthlich von ihm herrührt; die Kataloge der Aebte von Ettenheimmünster, Schuttern, Thennenbach und St. Georgen aus den Monumenta historico-chronologica des P. Gallus Mezler (Manuscript v. J. 1798) herausgegeben von Mayer, sowie Beiträge zur Geschichte des erstgenannten

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Klosters (Abt Johannes Ed 1710-1740 und Nekrologien 1779-1801) von Kürzel; die Anniversarbücher der Klöster Beuron und Gorheim (Schnell); Rotulus Sanpetrinus (Weech); Anweisung des Abtes Cöl. Hermann von St. Trudbert (1737-1749) an die die Klosterpfarreien besorgenden Conventualen (König); Nekrologien der Klausnerinnen zu Munderkingen (Schöttle); Mittheilungen über die Geschichte des Münsters von Freiburg.

Unter den Auffäßen ist für einen weiteren Leserkreis die Abhandlung König's über Walafried Strabo und sein vermeintliches Tagebuch von Juteresse als Beweis, wie auch in unserer vielfach hyperkritischen Zeit sich literargeschichtliche Mythen bilden können, indem ein vor 25 Jahren verfaßtes Libell bei vielen Zeitgenossen seitdem als Schrift des berühmten Mönches von Reichenau im neunten Jahrhundert gegolten hat und noch gilt. Der Verfasser hatte zwar schon 1868 (Diöcesan-Archiv III, 360 Anm.) auf den Irrthum aufmerksam gemacht. Aber die Notiz blieb zumeist unbeachtet und der Frrthum verbreitete sich seitdem in einer Reihe von Werken weiter. Die Sache ist folgende. Dem Jahresberichte der Erziehungsanstalt Maria-Einsiedeln über das StudienJahr 1856-57 war als literarische Beilage eine Abhandlung beigegeben mit der Ueberschrift: „Wie man vor tausend Jahren lehrte und lernte, dargestellt an einem Zeitgenossen des hl. Meinrad, Walafried Strabo“. Das Wörtchen „an" zeigt bereits zur Genüge an, daß Strabo nicht der Autor der Mittheilungen ist. Zudem wird dieß in der Schrift selbst sehr deutlich erklärt. Nachdem der Verfasser nämlich bemerkt, daß er Strabo selbst redend einführen wolle, fügt er bei: Die Geschichte

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